Nachdem der Bundesrat höheren Bußgeldern für Verkehrssünder wie Raser im Oktober zugestimmt hat, treten die Änderungen nun in Kraft. Mehr Geld kosten künftig zum Beispiel Parkverstöße. Ziel ist es, die Verkehrssicherheit zu erhöhen. Radfahrer und Fußgänger sollen besser geschützt werden. Die Änderungen des Bußgeldkatalogs gehen auf eine Einigung von Bund und Ländern im April zurück.
Bußgelder 2021: Diese neuen Strafen gelten für Raser und Falschparker
- Parken im allgemeinen Halte- oder Parkverbot kostet laut Katalog nun bis zu 55 Euro statt wie bisher bis zu 15 Euro
- Wer innerorts zwischen 16 bis 20 km/h zu schnell fährt und geblitzt wird, der zahlt statt 35 bald 70 Euro. Auch für höhere Geschwindigkeitsüberschreitungen werden die Strafen angepasst: Wer etwa mit 91 km/h statt der erlaubten 50 km/h durch die Stadt rast, muss 400 statt bislang 200 Euro Strafe zahlen
- Unberechtigtes Parken auf einem Schwerbehinderten-Parkplatz kostet 55 statt wie bisher 35 Euro
- Parken in einer Feuerwehrzufahrt oder die Behinderung von Rettungsfahrzeugen sorgt für ein Bußgeld in Höhe von 100 Euro
- Erstmals wird auch unberechtigtes Parken auf Elektroauto-Parkplätzen bestraft: Wer dort oder auf gesonderten Parkplätzen für Carsharing-Fahrzeuge parkt, muss mit einem Verwarnungsgeld von 55 Euro rechnen
- Wer keine Rettungsgasse bildet oder eine solche sogar selbst zum schnelleren Vorankommen mit dem Auto nutzt, muss mit einem Bußgeld zwischen 200 und 320 Euro sowie einem Monat Fahrverbot rechnen
- Lkw-Fahrer dürfen beim Rechtsabbiegen innerorts nur mit Schrittgeschwindigkeit fahren. Wer dagegen verstößt, wird mit 70 Euro zur Kasse gebeten
- Parken auf Gehwegen, Radwegen und Seitenstreifen kostet statt 25 Euro jetzt bis zu 100 Euro Geldbuße
- Auto-Poser müssen mit höheren Strafen rechnen: Wer unnötigen Lärm und eine vermeidbare Abgasbelästigung verursacht oder unnütz Hin- und Herfährt, muss statt bisher 20 Euro nun bis zu 100 Euro zahlen
Gemischte Reaktionen auf neuen Bußgeldkatalog
Die Vorsitzende der Verkehrsministerkonferenz Maike Schaefer hält die neuen Regelungen und Bußgelder für ein deutliches Signal an Autofahrer. Bei der Ausarbeitung der Bußgelder habe es zudem sinnvolle Kompromisse gegeben. Die Grünen wollten ursprünglich schärfere Regeln für einen Führerscheinentzug, seien in dem Punkt aber über ihren Schatten gesprungen. Verkehrsminister Scheuer habe sich im Gegenzug kompromissbereit bei der Erhöhung der Bußgelder gezeigt.
Welcher Auto-Typ bin ich bloß?

Alltagstauglichkeit: Groß. Ein dichtes Netz aus Tankstellen sowie die hohe Zuverlässigkeit der ausgereiften Technik machen den Verbrenner immer noch zur ersten Wahl in Sachen entspannten Fahrens, ob auf Kurzstrecke oder der 1300 Kilometer-Tour mit Dachbox und Anhänger zum Urlaubsort. Planung ist nicht notwendig, die nächste Tankstelle ist nie weit. Selbst bei Spirtpreisen von 1,60 Euro ist das herkömmliche Auto für die meisten Autofahrer noch konkurrenzfähig gegenüber Alternativen.
Wartung und laufende Kosten:
Zwar ist die Technik ausgereift, aber sie verlangt laufende Wartung: Öl, Zündkerzen, Zahnriemen, Injektoren, dann noch die Abgasuntersuchungen. Wenn der Katalysator defekt ist, überschreitet die Werkstattrechnung schnell die 1500 Euro-Marke. Die laufenden Kosten summieren sich, je älter das Auto ist desto schneller. Im Schnitt fällt alle 20.000 Kilometer eine Reparatur oder Wartung an.
Preis und Förderung
Die Tage des Verbrenners sind gezählt. Bereits heute verliert ein Neuwagen im ersten Jahr etwa 25 Prozent an Wert, in jedem weiteren Jahr dann etwa fünf Prozent. Durch das von der Politik forcierte Ende der Brennstoffmotoren, dürfte der Wertverlust künftig noch höher ausfallen. Bereits heute stehen Hunderttausende Leasingrückläufer und Jahreswagen auf Halde. Zwar wird die Kfz-Steuer nach Hubraum und CO2-Ausstoß berechnet, die Summe fällt jedoch kaum ins Gewicht.
Umweltaspekt:
Die CO2-Bilzanz von Verbrenner gegenüber dem E-Antrieb wird häufig über den gesamten Lebenszyklus der beiden fahrzeugtypen berechnet. Je nach Sichtweise und Studien-Auftraggeber erweist sich dabei selbst ein Diesel als CO2-schonender als in E-Auto. Solche Berechnungen sind legitim, sie lassen jedoch außer Acht, dass sich die Vorkommen fossiler Brennstoffe dem Ende zuneigen. So oder so wird die traditionelle Antriebstechnik ihr im Wortsinn natürliches Ende finden.
Geeignet für:
Wer jetzt noch einen zehn Jahre alten Verbrenner hat, sollte ihn im Sinne der Klimabilanz so lange wie möglich fahren. Autos dieser Altersklasse haben oft eine Start-Stopp-Automatik, Systeme zur Energierückgewinnung beim Bremsen und andere Techniken, die den Verbrauch senken. Vielfahrer mit hoher Kilometerleistung kommen am Verbrenner derzeit kaum vorbei. Auch Familien, die gern mit Dachbox und Anhänger in den Urlaub fahren, dürften sich mit reinen E-Auto schwertun. Eine Alternative wäre der Hybrid.
Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) sieht die Novelle hingegen nur als "Trippelschritt". Die StVO privilegiere "nach wie vor das Auto und behindert Kommunen, die Straßen schnell fahrradfreundlich umzugestalten." Die vorgesehenen Bußgelder für das Halten auf Schutzstreifen, für das Halten und Parken auf Radfahrstreifen sowie das Nichteinhalten der Schrittgeschwindigkeit rechts abbiegender Lkw sieht allerdings auch der ADFC als positiv an.

Sehen Sie im Video: Falschparker sind nicht nur Behörden ein Dorn im Auge. Für Fahrradfahrer stellen falsch abgestellte Fahrzeuge sogar Gefahren dar. Eine Hamburger Aktivistengruppe will mit kreativ-krawalligem Protest aufrütteln.