Es war ein Paukenschlag. Vor gut einem Jahr kam Windows 10 auf den Markt - und das erste Mal erlaubte Microsoft den Besitzern der Vorgängerversion, kostenlos auf das neue System upzugraden. Ein ganzes Jahr lang. Viele Nutzer von Window 7 und 8 sind bis heute nicht auf Windows 10 gewechselt. Am 28. Juli endet die Frist, Unentschlossene sollten sich also schnell entscheiden. Denn es gibt gute Gründe für den Wechsel - aber auch sehr gute dagegen.
Darum sollte man auf Windows 10 wechseln:
Sicheres Windows: Der offensichtlichste Vorteil: Mit Windows 10 ist man auf dem aktuellen Stand - auch auf längere Sicht. Microsoft unterstützt seine Systeme nach einem festen Lebenszyklus. Nach einigen Jahren gibt es dann keine neuen Features mehr, dann werden auch Sicherheitsupdates eingestellt. Bei Windows 7 ist das etwa im Januar 2020 der Fall, Windows 8 bekommt noch bis 2023 die Sicherheitslücken gestopft. Wer nun auf Windows 10 upgradet, hat sogar mindestens bis 2025 einen sicheren Rechner, ohne weitere Kosten.
Das Startmenü ist zurück! Mit Windows 8 strich Microsoft eines der markantesten Features von Windows. Alle vorherigen Versionen hatten in der linken, unteren Ecke den Windows-Button, der das Startmenü öffnete. In Windows 8 mussten sich die Nutzer alle Menüs umständlich herbeiwischen, erst Windows 8.1 brachte den Windows-Button wieder zurück - aber ohne vollwertiges Startmenü. Mit Windows 10 hat man die Wünsche der Fans gehört und es endlich zurückgebracht. Womit wir gleich beim nächsten Vorteil wären.
Endlich vernünftige Kacheln: Das neue Startmenü macht nämlich noch ein weiteres Manko von Windows 8 wett: die sogenannte Metro-Oberfläche. Die Kacheln sollten das System leichter auf Tablets nutzbar machen, waren vielen PC-Nutzern aber ein Dorn im Auge. Mit Windows 10 hat der Konzern endlich einen vernünftigen Kompromiss gefunden - und die Kacheln ins Startmenü gepackt. Dort bieten sie gegenüber dem Startmenü von Windows 7 einen echten Mehrwert - ohne dabei gleich die gesamte Benutzung des Systems zum Krampf werden zu lassen.
Cortana hilft: Mit Windows 10 hält auch die Sprachassistentin Cortana Einzug. Die sucht nicht nur auf dem gesamten Rechner, sondern hilft auch im Alltag. So legt Cortana Termine an, verwaltet die Kontakte und Aufgaben. Zudem lernt sie dazu und merkt sich etwa Vorlieben des Nutzers. Dann meldet sie von selbst das Wetter oder Sportergebnisse.
Ein System für Spieler: Für Zocker bringt Windows 10 gleich mehrere Vorteile. Zum einen bietet es mit DirectX 12 deutlich verbesserte Spieleleistung und eine hübschere Grafik. Zudem läuft aber seit kurzem auch auf der Xbox One Windows 10 - und ermöglicht es so, Spiele auf der einen Plattform zu starten und auf der anderen weiterzuspielen. Einige Spiele sind mit dem Kauf für beide Systeme freigeschaltet.
Das Ende des Internet Explorers: Mit dem neuen Browser Edge schickt Microsoft endlich den uralten Internet Explorer in Rente. Der war zwar immer weiter entwickelt worden, konnte mit den Konkurrenten Chrome und Firefox aber schon seit Jahren nicht mehr mithalten. Edge ist schnell, schlank und spart Ressourcen. Ein wirklich gelungener Neuanfang.
Es wird noch besser: Mit dem sogenannten "Anniversary-Update" bekommt Windows 10 Anfang August sein erstes großes Update. Und das hat es in sich: Die Stifteingabe wird drastisch verbessert, Edge bekommt Erweiterungen, Cortana wird deutlich mächtiger, die Gesichtserkennung "Hello" kann nun auch Apps authorisieren. Zudem hat Microsoft an allerlei Ecken und Kanten gefeilt und viele Kleinigkeiten verbessert.
Und das spricht dagegen:
Upgrade-Probleme: Leider ist das Upgrade auf Windows 10 nicht bei jedem so problemlos, wie von Microsoft beworben. Bei vielen Nutzern zerschießt es schlicht das System. Die Folgen reichen von kleineren Zicken bei Treibern bis zu Totalausfällen mit Bluescreens, nach denen dann gar nichts mehr geht. Vor dem Upgrade ist daher ein komplettes Backup des Rechners Pflicht. Wer auf seinen PC angewiesen ist und einen Ausfall und den entsprechenden Reparatur-Aufwand nicht riskieren kann, sollte lieber die Finger vom Upgrade lassen.
Privatsphäre-Albtraum: Wer bei Windows 10 die einfache Installation wählt, bekommt gar nicht erst zu sehen, welche umfänglichen Rechte an den Nutzerdaten sich Microsoft sichert. Alles um Windows und die Benutzererfahrung besser zu machen, sagt Microsoft. Dazu sammelt Windows 10 unter anderem die Einstellungen, das Nutzungsverhalten, die verwendeten Geräte, Systemdateien und Abbilder des Speicher-Inhalts - und schickt sie an Microsofts Server. Viele der Schüffeleinstellungen lassen sich glücklicherweise abschalten, aber eben nicht alle.
Keine Wahl: Noch kann man sich aussuchen, ob man auf Windows 10 upgraden möchte. Bei zukünftigen Versionen soll das nicht mehr so sein. Microsoft bezeichnet das als "Windows as a Service". Windows 10 soll demnach das letzte nummerierte Windows sein. Alle weiteren Versionen kommen nur noch als Upgrade für das System. Das bedeutet: Gefällt die neue Version nicht, bleibt einem nicht die freie Entscheidung, das Update abzulehnen - ohne jede Möglichkeit zu verlieren, überhaupt noch Updates einzuspielen.
