Die Mail dürfte viele Kunden überrascht haben: Sky schaltet mit "Unique Paring" eine neue Schutzmaßnahme ein, hieß es in der Nachricht, die zahlreiche Sky-Kunden in der letzten Woche im Postfach fanden. So will sich der PayTV-Sender besser gegen die illegale Verbreitung der eigenen Inhalte wehren. Den Zuschauern dürfte das in den meisten Fällen recht egal sein. Für eine Gruppe von ihnen bedeutet die Mail allerdings Ärger: Sie müssen sich neue Hardware besorgen.
Mit Unique Pairing gegen Schwarzseher
Denn hinter Unique Pairing verbirgt sich nichts anderes als das Abschalten aller Sky-Receiver von Drittanbietern. Mit der Einführung gibt die Smartcard den Entschlüsselungscode nur noch an eingetragene Sky-Receiver weiter. Die Karte in einen anderen Receiver einzustecken, funktioniert dann nicht mehr. Wer seine Karte also regelmäßig in die mit einem anderen Receiver ausgestattete Ferienwohnung mitnimmt oder Zuhause einen Dritt-Receiver mit Zusatzfunktionen betreibt, sieht bei Sky künftig nur noch Rauschen.
Die Maßnahme ist ein Schlag gegen die zahlreichen Raubkopien im Netz. Neben gehackten Livestreams werden auf einschlägigen Seiten auch zahlreiche der exklusiven Serien und Filme des Senders zum Download angeboten. "Zur weiteren Erhöhung unserer Sicherheitsstandards und zur Einhaltung lizenzrechtlicher Vorgaben wurden in den vergangenen Wochen technische Umstellungen vorgenommen", bestätigte ein Sprecher gegenüber "Infodigital".
Laut Sky keine Zusatzkosten
Die Umstellung werde bis Ende November erfolgen, erklärte der Sender in der E-Mail an Kunden. Kosten sollen nach Angaben von Sky nicht entstehen: "Betroffene Kunden, die bisher ein Empfangsgerät eines Drittanbieters genutzt haben, [...] bieten wir einen aktuellen Sky-Q-Receiver kostenlos zur Leihe an. Kunden, die Sky über ein CI+-Modul empfangen, haben die Möglichkeit, dies weiterhin zu nutzen", erklärte der Sender "Infosat".
Ärgern dürften sich viele der Betroffenen trotzdem. Zum einen müssen sie sich nun um einen neuen Receiver kümmern, zum anderen sind die Original-Receiver bei vielen Kunden wegen fehlender Features und immer wieder auftretenden Fehlern verpönt. Die einfache Lösung - die Nutzung eines Drittgerätes - fällt nun weg.
Ob die Aktion tatsächlich bei der Bekämpfung illegaler Sky-Streams Erfolg haben wird, muss sich zeigen. Verschiedene Anbieter illegaler IPTV-Sender hätten sich bereits auf den Schritt vorbereitet, berichtet das Szene-Portal "Tarnkappe". Demnach hätten die Betreiber vier- bis fünfstellige Beträge in eine technische Lösung investiert, die ihnen weiter Zugang zu Sky sichern soll. Ob das tatsächlich funktioniert, muss sich zeigen.
Quellen:Infodigital, Tarnkappe
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