Jahr für Jahr warten die Apple-Jünger auf die neuesten Wunderprodukte aus Jonathan Ive's Designschmiede. Nach den eher unaufregenden Design-Neuerungen des iPhone 7 (hier unser Test) hat Apple nun ein Patent für ein völlig unerwartetes Produkt beantragt. Das hört auf den schlichten Namen "Bag", also Tasche, - und ist eine Papiertüte.
Aber natürlich nicht irgendeine. Mit blumigen Worten erklärt uns Apple, was eine Tasche eigentlich ist: "Taschen werden häufig genutzt, um darin Gegenstände unterzubringen. Zum Beispiel könnte eine Einkaufstasche Gegenstände enthalten, die in einem Ladengeschäft erworben wurden," verkündet der wertvollste Konzern der Welt da. "Die Tasche könnte aus einem Behälter und einem Handgriff geformt sein." Da muss man erst mal drauf kommen.
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Apples Bag zum unschlagbaren Preis
So absurd die Formulierungen außerhalb eines Patentantrages klingen, für ihren Zweck ergeben sie durchaus Sinn. Denn in den USA werden auch einfache Alltagsgegenstände mit Patenten geschützt. Und in dem Antrag muss eben beschrieben werden, wozu die genutzt werden - und wenn es noch so banal klingt. Neu auf den Markt kommt Apples Wundertüte übrigens nicht. Man bekommt sie weltweit bereits seit April beim Einkauf in einem Apple Store, kostenlos.
Aber warum will der Konzern sich die Tasche überhaupt schützen lassen? Apple wäre nicht Apple, wenn in "Bag" nicht jede Menge Hirnschmalz geflossen wäre. Die Papiertüte muss ja nicht nur schick, sondern auch besonders stabil sein. Schließlich verkauft Apple nicht nur leichte und dünne iPhones, sondern auch ausgewachsene Computer. Und auch die muss die Tasche stemmen können. Dazu setzt Apple auf besonders verstärkte Ecken und Kanten.
Gut für die Umwelt
Nötig ist das, weil "Bag" aus 60 Prozent Recycling-Papier besteht. Je höher der Anteil des wiederverwendeten Papiers, desto instabiler ist es normalerweise, erklärt der Antrag. Will man eine besonders stabile Recycling-Tasche basteln, ist das also durchaus eine Herausforderung. Apple setzte deswegen Top-Designer darauf an. Die entwarfen auch schon Nike-Schuhe und den Magnet-Anschluss am Ladekabel der Apple-Notebooks.