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Werbung auf Facebook Justizministerium kritisiert neue Datenschutzregeln

In Zukunft sollen Facebook-Nutzer noch stärker mit personalisierter Werbung bombardiert werden können - dank neuer Datenschutzrichtlinie. Das Bundesjustizministerium ist alles andere als erfreut.

Die neuen Datenschutzregeln von Facebook stoßen auch im Bundesjustizministerium auf Kritik. Die Nutzer müssten selbst entscheiden können, ob die neuen Regeln aktiviert werden sollten, sagte der Parlamentarische Staatssekretär Ulrich Kelber dem "Tagesspiegel". Per Voreinstellung sollten die Funktionen auf "aus" gestellt sein. Die neuen Datenschutzregeln sollen laut Facebook am 30. Januar in Kraft treten. Facebook hatte die Einführung auf Druck europäischer Regulierer verschoben.

"Wenn Facebook permanent verfolgt, wie wir auf bestimmte Angebote im Netz reagieren, besteht eine große Gefahr, dass wir vorhersehbar und damit auch manipulierbar werden", sagte Kelber. Unklar bleibe, welche Daten zu welchem Zweck verarbeitet, genutzt und ausgewertet würden. Am Stichtag würden Nutzer automatisch beim Einloggen ihre Einwilligung geben. "Man wird gezwungen, das Gesamtpaket zu wählen. Facebook lässt nur die Wahl: Alles oder Nichts."

Facebook hatte die Änderungen im November angekündigt und die Einführung nach der Kritik von Datenschützern um einen Monat verschoben. Ein wesentlicher Bestandteil der neuen Nutzungsbedingungen sind Werbeanzeigen. Das soziale Netzwerk will seine Werbung noch stärker auf die Nutzer zuschneiden und in diesem Zusammenhang auch deren Surfverhalten außerhalb von Facebook auswerten. Mitglieder, die dies nicht akzeptieren wollen, müssen sich aus dem sozialen Netzwerk abmelden.

In Deutschland hat Facebook etwa 27 Millionen Nutzer, die sich mindestens einmal im Monat in das Netzwerk einklinken. Ein Großteil von ihnen ist täglich auf Facebook unterwegs. Das Netzwerk erwirtschaftet den Großteil seines Umsatzes mit Werbeeinnahmen.

kgi/DPA/AFP DPA

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