Die Freiheit von Android-Smartphones hat ihren Preis: Immer wieder wird das Google-System von Betrugswellen und Schadsoftware heimgesucht – und Nutzende müssen generell vorsichtiger sein, wenn Programme außerhalb des offiziellen Play Stores geladen werden. Eine anhaltende Welle von Betrugs-Apps zwingt Betroffene wohl zu Änderungen am Mobilfunkvertrag, da ihnen sonst kaum beizukommen ist.
Teure Abos ohne Bestätigung
Laut Microsoft handelt es sich um sogenannte "Toll-Fraud-Apps", die ohne Zutun im Hintergrund kostenpflichtige Dienste abonnieren. Offiziellen Angaben von Google zufolge, handelt es sich bei knapp 35 Prozent aller schädlichen Apps um diese Art von Betrug.
Das sei inzwischen so ausgereift, schreiben die Experten von Microsoft, dass es für Sicherheitssoftware nur schwer zu erkennen sei. Das liege auch daran, dass die betrügerischen Apps sich anpassen – also nur auf Geräten aktiv werden, mit denen ein bestimmter Provider genutzt wird. Die dazu benötigten Daten laden diese Apps dementsprechend nach Bedarf, sodass kein Programm dem anderen gleicht – und sonst leichter zu erkennen wäre.
Der Ablauf ist immer gleich: Beginnt eine solche App mit der Arbeit, schaltet sie zunächst das WLAN ab, um die Abrechnung über den Mobilfunkprovider zu ermöglichen. Danach kontaktiert sie einen betrügerischen Anbieter von kostenpflichtigen Diensten. Sollte dieser ein Einmalpasswort per SMS verschicken, schnappt sich die App den Code und gibt ihn weiter, um das Abo ohne menschliche Interaktion zu bestätigen. Die nutzende Person bekommt davon nichts mit.
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Auch Auktionsplattformen oder Online-Portale gibt es. Hier sollten sich Kunden aber sehr genau informieren. Infos dazu geben die Verbraucherschützer hier.
So verhindern Sie den Abo-Betrug
Eine Hilfestellung, wie man diesen Betrug vermeiden kann, gibt Microsoft gleich mit. Demnach solle man Apps ausschließlich aus Quellen wie dem Play Store runterladen und unseriöse Anbieter von Smartphone-Software meiden. Ebenso sei es hilfreich, das Smartphone wann immer möglich zu aktualisieren und mögliche Updates zu laden. Zuletzt solle man prüfen, welche Zugriffsrechte ein Programm einfordert – und die entsprechenden Anfragen bei Unklarheiten lieber zu verneinen.
Zum Glück lassen sich solche Apps aber auch generell aussperren, ohne viel auf die korrekte Konfiguration des Smartphones achten zu müssen – auch, wenn das trotzdem eine dringende Empfehlung ist. Denn auf den meisten Webseiten der deutschen Provider lassen sich sogenannte Drittanbietersperren einrichten. Damit schiebt man sämtlichen Versuchen, die Mobilfunkrechnung als Zahlungsmethode zu missbrauchen, einen Riegel vor. Informationen, wie man das bei den wichtigsten Anbietern macht, finden Sie nachfolgend:
Einziger Nachteil: Das verhindert natürlich auch, dass Sie Abos seriöser Anbieter über die monatliche Abrechnung buchen können.