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Samsung Galaxy S3 Warum Donald Trumps Uralt-Smartphone für die USA zur Gefahr wird

Donald Trump Android Smartphone
Auch als US-Präsident hält Donald Trump an seinem Android-Smartphone fest
© Matt Rourke/AP Photo / AP
Seit Jahren benutzt Donald Trump sein geliebtes Android-Smartphone. Jetzt ist er US-Präsident und musste auf ein sicheres Gerät umsteigen. Privat nutzt er weiter sein Uralt-Gerät - zum Entsetzen der Sicherheitsdienste.

Es war einer ihrer größten Fehler: Dass Hillary Clinton für ihre Kommunikation einen privaten - und prompt gehackten - E-Mail-Server benutzte, könnte sie die Wahl gekostet haben. Konkurrent Donald Trump ließ keine Gelegenheit aus, sie deswegen zu schelten. Nun ist er als Präsident vereidigt - und tappt womöglich in eine mindestens genauso schlimme Falle. Ein Alptraum für die US-Sicherheitsbehörden.

Denn obwohl der Präsident seit seiner Vereidigung mit einem abgesicherten Smartphone ausgestattet wurde, scheint er privat weiter sein altes Android-Smartphone zu benutzen - sehr zum Protest seiner Mitarbeiter. Das berichtet die "New York Times". Auf seinem privaten Twitter-Account tauchen ebenfalls weiterhin Tweets auf, die mit der Twitter-App für Android abgesetzt wurden. 

Trump setzt auf Samsung-Smartphones

Während Barack Obama sein altes Smartphone gegen einen extrem abgesicherten Blackberry eintauschte, setzt Trump allem Anschein nach weiter auf sein geliebtes Samsung-Smartphone. Welches er genau besitzt, ist nicht abschließend geklärt. Die Android-Experten von "Android Central" glauben aber, es als Galaxy S3 identifiziert zu haben - ein knapp fünf Jahre altes Gerät. Und damit ein gigantisches Sicherheitsrisiko.

Als Präsident ist Trump zwar nicht verpflichtet, ein sicheres Smartphone zu nutzen. Vernünftig wäre es aber allemal. Schon ein aktuelles Android-Smartphone ohne spezielle Sicherheitsmaßnahmen wäre für einen Politiker zu unsicher. Durch die umfangreichen Berechtigungen im System bietet Googles Betriebssystem Hackern jede Menge Spielraum. Bereits über einen infizierten Link per E-Mail ließe sich das Gerät übernehmen, die Angreifer hätten potenziell Zugriff auf Standort, Kamera, Mikrofone und Tastatur-Angaben. Zudem wären auch Angriffe auf Netzwerke möglich, in die das Gerät eingeloggt wurde - mit schlicht undenkbaren Folgen. Geheimdienste träumen von einem solchen Zugriff auf fremde Staatsoberhäupter.

Smartphone mit gigantischen Lücken

Bei modernen Android-Versionen sind solche Angriffe zwar deutlich schwieriger, in Trumps Fall spielen aber zwei große Faktoren ein: Zum einen wird das Galaxy S3 schon seit 2015 nicht mehr mit Updates unterstützt, das Gerät würde also vor Sicherheitslücken nur so strotzen. Zum anderen haben Geheimdienste deutlich ausgefeiltere Methoden als ein dahergelaufener Smartphone-Hacker - und kaum ein anderes Ziel ist so lohnenswert wie das Smartphone des US-Präsidenten. Es ist also vermutlich nur eine Frage der Zeit, bis jemand Trumps Galaxy übernimmt.

Sicherheits-Experten sehen das Smartphone bereits als korrumpiert: "Ich hoffe der Secret Service behandelt das Gerät bereits als infiziert und hindert es daran, irgendeinen Kontakt mit geheimen oder offiziellen Netzwerken, Materialien, Quellen oder Dokumenten herzustellen", sagte der Experte Greg Linares gegenüber "Wired". "Als nicht speziell abgesichertes Gerät ist die Gefahr ziemlich hoch."

Auch Trumps Team schludert bei der Sicherheit

Allerdings ist Trump nicht der einzige in seinem Team, der auf unsichere Verbindungen setzt. Seine Berater Kellyanne Conway, Steve Bannon, Jared Kushner und auch Pressesprecher Sean Spicer nutzen weiterhin inoffizielle E-Mail-Adressen auf einem Server der republikanischen Partei, berichtet das US-Magazin "Newsweek". Und das trotz Hillary Clintons E-Mail-Skandal. So wollen sie vermutlich Zugriff der Behörden auf die Team-interne Kommunikation umgehen. Illegal ist das nicht, ein ernstzunehmendes Sicherheitsrisiko aber allemal.

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