Die Versteigerung der Luxusjacht des russischen Oligarchen Dimitri Pumpianski in Gibraltar ist auf ein gewaltiges Interesse gestoßen. Wie das zuständige Gericht des britischen Gebiets am Dienstag mitteilte, wurden für die "Axioma" 63 Gebote eingereicht. Die Bieterphase ist nun abgeschlossen, jetzt wird über den Käufer entschieden. Der Verkauf könnte in "zwischen zehn und 14 Tagen" abgeschlossen werden, wie das Gericht erklärte.
Das 72 Meter lange Schiff war im März im Zuge der Sanktionen beschlagnahmt worden, die Großbritannien gegen Russland wegen des Angriffskriegs gegen die Ukraine verhängt hatte. Ein Gericht in Gibraltar ordnete dann im Juni die Versteigerung der "Axioma" zum "höchstmöglichen Preis" an. Nicht Teil der Versteigerung sind die Weinflaschen und anderer Alkohol der Bar der Jacht mit einem geschätzten Wert von 150.000 Euro.
4,2 Milliarden US-Dollar an der Kette: Diese Luxus-Jachten russischer Oligarchen sitzen fest

Mutmaßlicher Eigner: Wiktor Medwedtschuk
Geschätzter Wert: 200 Millionen US-Dollar
Status des Schiffes: Die Jacht wurde im März von kroatischen Behörden beschlagnahmt. Sie liegt seither in Okrug Gornji, nahe der Stadt Trogir. Sie soll Wiktor Medwedtschuk gehören, dem ehemaligen Vorsitzenden der ukrainischen, prorussischen Partei OPZH. Im April 2022 wurde er vom ukrainischen Inlandsgeheimdienst festgenommen, die Anklage lautet Hochverrat.
Die Jacht war nicht nur bei Pumpianski beliebt, sondern auch bei Stars. An Bord soll das berühmte Foto von Kendall Jenner entstanden sein, die ihre Haare zu Herzen formte. Gleichzeitig machten auch die Hadid-Schwestern und Hailey Baldwin Urlaub an Bord der Super-Jacht.
Megajacht "Axioma": Bruch eines Kreditvertrags Grund für Beschlagnahmung
Mit der Beschlagnahmung von Pumpianskis Jacht war die Justiz des kleinen britischen Gebiets an der Südspitze Spaniens einer Beschwerde der US-Bank JP Morgan gefolgt. Die Bank hatte im Dezember 2021 einen Kredit von 20,5 Millionen Euro an eine Gesellschaft vergeben, die auf den Britischen Jungferninseln registriert war. Zu den Eigentümern dieser Gesellschaft zählte eine zypriotische Firma, die wiederum im Besitz von Pumpianski war.
JP Morgan betrachtete die Auflistung Pumpianskis auf der britischen Sanktionsliste gegen Russland als Bruch des Kreditvertrags. Daher beantragte die Bank in Gibraltar, die unter maltesischer Flagge fahrende Jacht zu beschlagnahmen und zu verkaufen. JP Morgan verlangt, dass mit dem Erlös aus dem Verkauf der Kredit zurückerstattet wird.
Pumpianski ist Chef des größten russischen Pipeline-Herstellers TMK. Daher bestehen gegen ihn auch Sanktionen der EU im Zusammenhang mit dem russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. Wegen des Ukraine-Kriegs haben mehrere europäische Länder, darunter auch Spanien, Italien und Frankreich, Jachten russischer Oligarchen beschlagnahmt.