Was für die einen Apples iPhone ist, ist für die anderen Googles Pixel. Das Smartphone des Android-Herausgebers gehört unumstritten zu den beliebtesten Geräten mit dem iOS-Konkurrenzsystem. Denn bei einem Pixel greifen Soft- und Hardware am ehesten ineinander, ebenso gehören die Geräte traditionell zu den ersten, die in den Genuss neuer Updates kommen. Während andere Hersteller wie Samsung Android zumeist in einer abgewandelten Form installieren, gibt's beim Pixel Android pur – für viele ein großer Bonus.
Kein Wunder also, dass das Pro-Modelle einer neuen Pixel-Generation mit Spannung erwartet werden (Pixel 7 Pro im Test). Doch über die Jahre hat noch ein ganz anderes Smartphone eine feste Fangemeinde um sich geschart: die A-Serie. Sie vereint meist die neueste Hardware mit einem fairen Preis – und ist ab sofort auch als Pixel 7a erhältlich. Es folgt dessen Test.
Google Pixel 7a: Klein und handlich
Das Pixel 7a ist mit seinen 6,1 Zoll Bildschirmdiagonale der kompakteste Vertreter seiner Generation. Technisch muss man aber keinerlei Abstriche machen. Das Display löst mit 1080 Mal 2400 Bildpunkten auf und stellt Inhalte mit bis zu 90 Hertz dar. Die Pixeldichte ist durch die kleinere Diagonale sogar höher als beim Pixel 7 (um 13 Pixel per Inch). Die Helligkeit gibt der Hersteller im Normalbetrieb mit bis zu 500 Nits an und bis zu 1000 Nits in der Spitze – deutlich mehr als beim Pixel 6a, aber weniger als beim Pixel 7.
In der Praxis bedeutet das beim Pixel 7a allerdings ebenfalls eine tadellose Ablesbarkeit im direkten Sonnenlicht. Beim Deckglas setzt Google diesmal auf Gorilla Glass 3, theoretisch also eine billigere Variante als bei Pixel 7 und Pixel 7 Pro, die beide mit Gorilla Glass Victus ausgestattet sind. Im einwöchigen Test sorgte das nicht für Probleme oder Kratzer, kann sich langfristig aber auf die Haltbarkeit auswirken.

Mit nur 194 Gramm ist das Pixel 7a wenig überraschend das leichteste Smartphone der Produktfamilie, was besonders im Alltag angenehm auffällt. Die Gehäuserückseite besteht laut Google aus Kunststoff, der Rahmen aus "einer matten Metall-Legierung", während der Hersteller bei Pixel 7 und Pixel 7 Pro explizit von Aluminium spricht. Tatsächlich fühlt sich der Rahmen des Pixel 7a etwas weniger edel an, wirkt aber weder billig noch fragil. Aber: Der Übergang zwischen Rückseite und Rahmen ist an den Seiten nicht besonders gut gelungen, hier ist eine deutliche Kante fühlbar. Sowohl das Pixel 6a als auch das 7 Pro haben das besser gelöst.
Insgesamt ist das Pixel 7 Pro natürlich edler. Einen kleinen Rückschritt gibt es auch bei der IP-Zertifizierung, während die teuren Modelle beide mit IP68 ausgewiesen sind, bietet das Pixel 7a "nur" IP67. In der Praxis betrifft das aber nur die Tauchfähigkeit (kurzzeitig bei einem Meter versus dauerhaft bei 1,5 Metern), was die wenigsten im Alltag stören dürfte.
Google Pixel 7a: Preis-, aber vor allem Leistungssieger
Die restlichen Daten des Pixel 7a machen richtig Laune: Der Akku misst mit 4385 Milliamperestunden sogar mehr als beim Pixel 7 (4355 mAh), die Laufzeit im Dauertest betrug rund neun Stunden bei maximaler Helligkeit und wechselnder Auslastung, ein ganzer Tag Durchhaltevermögen bei normalem Gebrauch ist also absolut realistisch. Aufgeladen wird der Akku mit bis zu 18 Watt am Kabel oder kabellos. Letzteres beherrschte der Vorgänger (Pixel 6a im Test) nicht.
Im Pixel 7a arbeitet der gleiche Prozessor wie bei 7 und 7 Pro – Googles hauseigener Chip Tensor G2. Das führt unweigerlich auch dazu, dass die Ergebnisse der üblichen Leistungstests beinahe exakt gleich ausfallen. Mit 1035 Single-Core und 3028 Multi-Core-Punkten im Geekbench 5 sowie 1858 Punkten im 3D-Mark Test "Wildlife Extreme" liegt das 7a gleichauf mit dem wesentlich teureren 7 Pro. Kurz: An Leistung mangelt es definitiv nicht.
Der Arbeitsspeicher beträgt acht Gigabyte, das Pixel 7a bietet 128 Gigabyte Speicherplatz. Wie auch bei den anderen Pixel-Geräten ist dieser nicht erweiterbar.
Einsparungen bei der Kamera
Was die Kamera betrifft, setzt Google rückseitig auf ein Gespann aus einer 64-Megapixel-Weitwinkelkamera und einer 13-Megapixel-Ultraweitwinkelkamera. Das sind sogar in beiden Fällen mehr Megapixel, als Pixel 7 und 7 Pro sie bieten. Die Pixel der Weitwinkelkamera sind 0,8 Mikrometer groß, die der Ultraweitwinkelkamera messen 1,12 Mikrometer. Das ist in beiden Fällen kleiner als bei den teureren Geschwistern. Das Teleobjektiv – und damit der hohe Zoom – bleibt dem Pixel 7 Pro vorbehalten. Einen Makro-Modus hat das 7a ebenfalls nicht.
Selfies knipst das Google Pixel 7a mit einer 13-Megapixel-Kamera – ebenfalls mehr, als bei den anderen Modellen. Auf dem Papier liest sich das also sehr ordentlich. Wie gut die Bilder des Pixel 7a in der Praxis sind, folgt.







Sofern man auf den Makro-Modus und einen besonders hohen digitalen Zoom verzichten kann, macht die Kamera des Google Pixel 7a absolut solide Bilder. Schwächen zeigen sich lediglich bei der Selfie-Kamera und – erwartbar – bei Nahaufnahmen oder eben digitaler Vergrößerung. Schnappschüsse, besonders bei Tageslicht oder Dämmerung, gelingen einwandfrei.
Hohe Alltagstauglichkeit
Im Test fiel immer wieder auf, was für eine gute Figur das Pixel 7a im Alltag macht. Denn Google hat eigentlich an alles gedacht. Für das Entsperren lässt sich der Fingerabdrucksensor nutzen oder aber die Gesichtserkennung, bei der Konnektivität lässt Google ohnehin keine Wünsche offen. Mit Bluetooth 5.3 legt das 7a sogar eine Schippe drauf, 7 und 7 Pro bieten nur Version 5.2. Einzig der Ultrabreitband-Chip (UWB) des Pixel 7 Pro fehlt. Selbstverständlich unterstützt auch das Pixel 7a 5G, durch die Kombination von eSIM und Nano-SIM-Karte ist es Dual-SIM-fähig.
Das Pixel 7a ist außerdem das farbigste Modell der Reihe, auch wenn zum Test nur ein schwarzes Gerät vorlag. Zum Start gibt es das Smartphone auch in Weiß, Koralle und Hellblau.
Google Pixel: Modelle im Vergleich
Pixel 7a | Pixel 7 Pro | Pixel 7 | |
Display | 6,1 Zoll FHD+ | 6,7 Zoll QHD+ | 6,3 Zoll FHD+ |
Abmessungen | 152x73x9mm | 163x77x9mm | 156x73x9mm |
Gewicht | 193,5g | 212g | 197g |
Akkukapazität | 4385 mAh | 5000 mAh | 4355 mAh |
Schnellladefunktion | Ja, 18W | Ja, 23W | Ja, 20W |
Arbeitsspeicher | 8GB | 12GB | 8GB |
Speicherplatz | 128GB | 128/256GB | 128/256GB |
Prozessor | Tensor G2 | Tensor G2 | Tensor G2 |
Kamera Rückseite | 64 MP Weitwinkel | 50 MP Weitwinkel | 50 MP Weitwinkel |
Kamera Rückseite 2 | 13 MP Ultraweitwinkel | 12 MP Ultraweitwinkel | 12 MP Ultraweitwinkel |
Kamera Rückseite 3 | - | 48 MP Tele | - |
Frontkamera | 13 MP | 10,8 MP | 10,8 MP |
Preis | 509 | 899 (im Handel rund 720) | 649 (im Handel rund 530) |
Google Pixel 7a im Test: Fazit
Anders als das Google Pixel 6a (hier im Test) konnte das Pixel 7a überzeugen. Auch wenn einige Argumente, die gegen das Gerät sprechen, auch diesmal wieder Gültigkeit haben.
Insgesamt handelt es sich bei dem Pixel 7a um ein sehr rundes Paket mit aktueller Hardware und – das ist den meisten sehr wichtig – einer wirklich guten Kamera. Das Gerät ist handlich, leicht und dadurch ein toller Alltagsbegleiter. In keiner Disziplin hat es im Test versagt, von der störenden Kante an der Gehäuserückseite mal abgesehen. Sollte man eine Hülle nutzen, ist das ohnehin egal.
Obwohl Google bei einem Preis von 509 Euro (warum man die magische Grenze von 499 Euro überschritten hat, will nicht ganz einleuchten) ganz offenbar Abstriche machen musste, fallen sie beim 7a nicht negativ auf. Im letzten Jahr ließ man bei der A-Serie beispielsweise kabelloses Aufladen weg, was nun wirklich nicht mehr zeitgemäß ist. Ganz anders das 7a: Der Akku hält lange durch, lässt sich schnell aufladen und die Kamera ist sogar manchmal ein wenig besser, als bei der hauseigenen Konkurrenz.
Vermutlich hätte sich Google einen Gefallen getan, wenn man die Bildschirmdiagonale noch etwas kleiner gehalten hätte. Schon bei der Pixel-6-Familie war der Unterschied zwischen normalem Smartphone und A-Serie diesbezüglich sehr klein. Mit nur 0,2 Zoll Unterschied ist der Abstand diesmal sogar noch winziger. Das macht es Unentschlossenen unnötig schwer, das richtige Gerät auf Anhieb zu finden. Denn beide sind gut – und liegen preislich nicht so weit auseinander, wie Google es gerne hätte.
Zum Start soll das 7a 509 Euro kosten. Es gibt Frühkäufer-Boni und Ankaufprogramme, die den Preis relativieren. Das ist auch dringend nötig, denn das Pixel 7 kostet im Handel inzwischen nur noch rund 530 Euro – also 21 Euro mehr!
Das Google Pixel 7a lohnt sich also nur dann, wenn man den Kauf mit Angeboten oder Zugaben kombinieren kann. Ansonsten ähneln sich Pixel 7 und Pixel 7a so sehr, dass es – wie auch im letzten Jahr – vor allem auf Farbpräferenzen und Bildschirmgröße ankommt. Technisch macht es kaum einen Unterschied.