Im Alter von vier Jahren ist Raiden bereits Vollwaise. Der Junge aus San Antonio im US-Bundesstaat Texas hat beide Elternteile an Covid-19 verloren, berichtet der Fernsehsender CNN. Im Juni starb sein Vater im Alter von 33 Jahren, er hatte sich bei einem Arbeitskollegen mit dem Coronavirus angesteckt. Vier Monate später, Anfang Oktober, starb auch seine 29-jährige Mutter an dem Virus. Zwischen dem positiven Testergebnis und ihrem Tod lagen nur vier Stunden.
So muss Raiden seinen fünften Geburtstag am 28. November ohne seine Eltern feiern. Vorerst wohnt er bei seiner Großmutter. "Covid hat meine Eltern mitgenommen", sagt Raiden laut seiner Großtante Margie Bryant. Die Familie will dem Jungen zumindest ein kleines Stück Unbeschwertheit ermöglichen: Zu seinem Geburtstag soll es eine große Party geben – soweit das in diesen Tagen unter Einhaltung der Abstandsregeln möglich ist. Daran beteiligt sich die gesamte Nachbarschaft.
Geburtstag im Dinosaurier-Stil
Wie CNN berichtet, ist an Raidens Geburtstag ein großer Auto-Korso geplant. Angesagt haben sich die örtliche Feuerwehr, Monster-Trucks, ein Motorrad-Verein und einige Oldtimer-Liebhaber. Sie alle wollen ihre Fahrzeuge mit Dinosaurier-Motiven aufpeppen – denn Raiden ist großer Dino-Fan.
"Dieser Geburtstag ist ein Meilenstein", sagt seine Großtante Margie Bryant. "Wir wollen, dass er weiß, dass wir an allen seinen Geburtstagen für ihn da sein werden." Gemeinsam mit allen anderen Nachbarn will sie an diesem Tag Raidens Eltern zumindest ein Stück weit ersetzen: "Ich weiß, dass meine Nichte lächelt, weil sie weiß, dass ihr Sohn in guten Händen ist."
Covid-19: "Man hört selten etwas über die Hinterbliebenen"
Die Trauer um seine Eltern ist bei dem Vierjährigen noch sehr groß, er redet oft von ihnen, erzählt Margie Bryant. Manchmal sage er: "Ich möchte auch ein Engel sein wie Mama und Papa." Den Verlust seiner Mutter habe Raiden noch nicht wirklich realisiert, berichtet seine Großtante.
Die große Geburtstagsparty in seiner Heimatstadt soll auch ein Zeichen an alle sein, die das Coronavirus nach wie vor nicht ernstnehmen. "Man hört viel von den Toten, aber man hört selten etwas über die Hinterbliebenen", sagte Bryant CNN. "Ich weiß, was das Virus uns angetan hat."
Quelle: CNN / "GoFundMe"