Energietechnik Siemens Energy: Jetzt sollen die Gewinne sprudeln

Siemens Energy-Chef Christian Bruch stellt stark steigende Gewinne in Aussicht. (Archivbild) Foto: Kay Nietfeld/dpa
Siemens Energy-Chef Christian Bruch stellt stark steigende Gewinne in Aussicht. (Archivbild) Foto
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Nach Jahren der Krise hat der Energietechnikkonzern 2025 mehr verdient als je zuvor - und 2026 soll es rapide weiter nach oben gehen.

Der Energietechnikkonzern Siemens Energy sieht sich auf dem Weg in goldene Zeiten. Im neuen Geschäftsjahr, das im Oktober begonnen hat, soll der Gewinn auf 3 bis 4 Milliarden Euro steigen. Das wäre grob eine Verdoppelung des gerade eingefahrenen Rekordgewinns von 1,7 Milliarden Euro. Und auch nach dem kommenden Jahr soll es der kräftig nach oben geschraubten Prognose zufolge zügig weiter nach oben gehen. Dabei ist es noch nicht lange her, dass der Konzern dramatische Verluste schrieb und um seine Zukunft kämpfen musste.

Jetzt sieht es sehr viel besser aus: Die Windkraftsparte Siemens Gamesa, die Energy zeitweise tief in die roten Zahlen gerissen hatte, senkt ihre Verluste zusehends und soll im Geschäftsjahr 2026 spätestens im vierten Quartal schwarze Zahlen schreiben und der Rest der Geschäfte brummt. "Wir sehen überall auf der Welt, dass unser Portfolio in die Anforderung reinpasst, eine resiliente Energieinfrastruktur aufzubauen", sagt Konzernchef Christian Bruch

Die hohe Nachfrage, die sich in Rekorden bei Umsatz, Auftragseingang und Auftragsbestand widerspiegelt, hilft Energy dabei an mehreren Stellen: Zum einen kann das Unternehmen für seine neuen Aufträge gute Preise durchsetzen - etwas, das ihm angesichts der lang laufenden Projekte gerade in den kommenden Jahren helfen wird. Noch wichtiger für die hohen Erwartungen an die Zukunft sei aber, dass das steigende Volumen es ermögliche, Fabriken besser auszulasten und die Effizienz zu steigern, sagt Konzernchef Bruch. Und er sei zuversichtlich, dass die hohe Auslastungssituation auch so bleibe.

Längere Lieferzeiten

Für die Käufer der Energy-Produkte bedeutet das längere Lieferzeiten - Bruch mahnte daher auch die Bundesregierung, sich mit der Ausschreibung der geplanten neuen Gaskraftwerke zu beeilen. Grundsätzlich werde man den inzwischen auf 138 Milliarden Euro angestiegenen Auftragsbestand aber abarbeiten können - schließlich bekomme man auch neue Fertigungskapazitäten. Der Umsatzanstieg von 15 Prozent auf 39,1 Milliarden Euro im vergangenen Jahr sei aber ein Niveau, das bei einem Unternehmen, das physische Dinge baue, zu übertreffen sei. 

Im vergangenen Jahr hat sich der Ausbau auch bei der Mitarbeiterzahl bemerkbar gemacht. Sie stieg weltweit von etwa 99.000 auf 103.000, in Deutschland von 26.000 auf 27.000. Und der Aufbau könnte weitergehen. Genau könne man das noch nicht abschätzen, sagte Bruch, aber wenn man investiere, "werden da auch neue Arbeitsplätze entstehen - auch in Deutschland". 

An der Börse kamen die Zahlen extrem gut an. Die Aktie von Siemens Energy lag am Vormittag mehr als 10 Prozent im Plus und führte die Gewinnerliste im Dax damit mit weitem Vorsprung an.

dpa