Literatur Unbekannte Liebesbriefe von Anna Seghers veröffentlicht

"Ich will Wirklichkeit": Bisher unveröffentlichte Liebesbriefe der Schriftstellerin Anna Seghers erscheinen in einem neuen Buch. Die Akademie der Künste will sie in Berlin vorstellen.

Die Schriftstellerin Anna Seghers (1900-1983) schrieb einst an ihren Verlobten etliche Liebesbriefe, nun werden sie erstmals veröffentlicht. Die Schriftstücke an ihren späteren Mann Laszlo Radvanyi erscheinen in einem neuen Buch. Die Akademie der Künste in Berlin will die Briefe am kommenden Dienstag (18.11.) auch der Öffentlichkeit vorstellen.

"Die berührenden Schriftstücke von 1921 bis 1925 erlauben neue Einblicke in entscheidende Jahre ihres Lebens", teilte die Akademie mit. Etwa in ihre Studienzeit in Heidelberg, in der sie sich von ihren Eltern emanzipiert habe, ihren späteren Mann kennengelernt und erste Texte publiziert habe.

Wie die Briefe entdeckt wurden

Seghers war eine der bedeutendsten Erzählerinnen des 20. Jahrhunderts und veröffentlichte etwa "Das siebte Kreuz" und "Transit". Sie flüchtete mit ihrer Familie vor den Nationalsozialisten ins Exil und lebte später in der DDR.

Die frühen Liebesbriefe seien nach dem Tod ihres Sohnes von ihrem Enkel gefunden und dem Archiv der Akademie der Künste übergeben worden, teilte die Akademie mit. Die Briefe sind nun beim Aufbau Verlag erschienen, der Titel lautet "Ich will Wirklichkeit. Liebesbriefe an Rodi 1921–1925".

Die Akademie der Künste plant für Dienstag eine Lesung mit Schauspielerin Jördis Triebel und ein Gespräch, etwa mit Journalist Volker Weidermann und Seghers' Enkel Jean Radvanyi. Es sollen auch Originale gezeigt werden.

dpa