Knapp ein halbes Jahr nach einer Gewalttat samt brennendem Wohnhaus in Mohrkirch (Kreis Schleswig-Flensburg) steht ein 39-Jähriger von Montag an vor dem Landgericht Flensburg. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann insbesondere versuchten Mord und besonders schwere Brandstiftung vor, wie ein Gerichtssprecher mitteilte. Der Angeklagte sitzt seit dem 26. Mai in Untersuchungshaft. Das zur Tatzeit 43 Jahre alte Opfer, auf das eingestochen wurde, tritt in dem Prozess als Nebenkläger auf.
Der Angeklagte soll am 24. Mai gegen 15.00 Uhr in bereits alkoholisiertem Zustand bei dem 43-Jährigen in Mohrkirch erschienen sein und dort weiter Whisky getrunken haben. Nachdem das Opfer der Aufforderung des deutschen Staatsbürgers, weiteren Alkohol zu kaufen, nicht nachgekommen sei, soll der Angeklagte wütend geworden sein und mit einem Messer mit einer Klingenlänge von 15 Zentimetern fünf- bis sechsmal auf den Mann eingestochen haben. Dabei seien die Worte gefallen, er würde ihn umbringen beziehungsweise abstechen.
Viertelmillion Schaden
Der 43-Jährige erlitt bei der Attacke Stichverletzungen an Kopf, Hals undOberarm sowie Abwehrverletzungen. Er konnte sich laut Anklage ins Badezimmer flüchten und dort einschließen. Weil es dem Anklagten nicht gelang, ins Badezimmer einzudringen, soll er im Haus Brandbeschleuniger vergossen und angezündet haben. Den Tod des Opfers durch das Feuer oder Rauch soll der Mann billigend in Kauf genommen haben. Dem Opfer gelang es, einen Notruf abzusetzen und sich durch ein Fenster ins Freie zu retten. Der Sachschaden betrug rund 250.000 Euro.
Am ersten Verhandlungstag sind bereits Zeugen geladen. Für den Prozess sind neun weitere Verhandlungstage angesetzt. Ein Urteil könnte demnach am 18. Dezember fallen.