Rekrutinnen und Rekruten Rund 200 Marinesoldaten vor dem Landtag in Kiel vereidigt

Die Rekrutinnen und Rekruten haben ihre ersten Schritte vom Zivilisten zum Soldaten gemacht. Foto: Christian Charisius/dpa
Die Rekrutinnen und Rekruten haben ihre ersten Schritte vom Zivilisten zum Soldaten gemacht. Foto
© Christian Charisius/dpa
Erstmals seit 1989 schwören Marinesoldaten in Kiel öffentlich ihren Eid – und das direkt vor dem Landtag. Für die Landtagspräsidentin ist es ein besonderes Signal.

Rund 200 Soldatinnen und Soldaten der Marineunteroffizierschule haben vor dem schleswig-holsteinischen Landtag in Kiel ihren Eid abgelegt. Seit Oktober werden die Rekrutinnen und Rekruten an der Offizierschule in Plön ausgebildet, erklärte der Kommandeur der Schule, Kapitän zur See Edgar Behrends, vor dem feierlichen Gelöbnis. 

In dieser Zeit hätten sie ihre ersten Schritte vom Zivilisten zum Soldaten gemacht. Vor 600 Angehörigen erhielten sie nun vor dem Landtag besondere Anerkennung. "Ich glaube, die 201 Rekrutinnen und Rekruten sind aufgeregt. Das ist auch völlig normal", betonte Behrends. "Für Ihre Entscheidung, Soldat zu werden, für Ihren Beitrag zur Zukunft dieser Nation, zolle ich Ihnen großen Respekt."

Gleichzeitig feierte die Bundeswehr den 70. Jahrestag seit ihrer Gründung. Die Zeremonie vor dem Landtag zeige die enge Beziehung zwischen Parlament und Streitkräften in einer Demokratie, hieß es von der Bundeswehr. Erstmals seit 1989 vereidigte das Militär in Kiel wieder öffentlich – und zum ersten Mal geschah dies direkt vor dem Landtag.

Herbst: Auftakt für eine Tradition

"Gerade am heutigen 70. Geburtstag der Bundeswehr ist es ein besonderes Signal, dass eben unsere Bundeswehr, Parlament und Gesellschaft auch gegenseitig sich jeweils immer den Rücken stärken", sagte Landtagspräsidentin Kristina Herbst (CDU). Das Aufgebot von Soldatinnen und Soldaten vor Ort sei nicht alltäglich. 

"Die Vereidigung vor dem Plenarsaal des schleswig-holsteinischen Landtages erinnert daran, dass die Bundeswehr eine Parlamentsarmee und über die Abgeordneten des Bundestages eng mit dem deutschen Volk verbunden ist", führte Herbst weiter aus. Das Gelöbnis vor dem Landtag sei hoffentlich ein Auftakt für eine "dauerhafte Tradition". 

Angesichts der veränderten Sicherheitslage in Europa dürfe man nicht wegsehen, betonte Herbst. Umso wichtiger sei es, ein Zeichen des Zusammenhalts in die Welt zu senden. Demokratie und Freiheit müssten verteidigt werden - mit Einsatzbereitschaft und klaren Werten.

dpa