Die neue Einheit der Bundespolizei zur Drohnenabwehr wird auch am Frankfurter Flughafen stationiert. Deutschlands größter Flughafen gehört zu einer Liste von acht Airports, die zur kritischen Infrastruktur des Landes gerechnet werden und künftig besser gegen Ausspähung und Angriffe durch Drohnen geschützt werden sollen. Ein entsprechendes Konzept hat Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) in Berlin vorgestellt. Neben Frankfurt wurden die Flughäfen München, Berlin-Brandenburg, Köln/Bonn, Düsseldorf, Hamburg, Leipzig/Halle und Stuttgart genannt.
Laut Bundesinnenministerium soll die neue Einheit rasch auf 130 Spezialkräfte anwachsen. Sie soll unter anderem KI-gestützte Störsysteme und automatische Abfangdrohnen einsetzen. Alle Spezialkräfte der Bundespolizei, zu denen nun auch die Drohnenabwehreinheit zählt, unterstehen der in Berlin angesiedelten Bundespolizeidirektion 11. Dobrindt hat auch die Einrichtung eines Drohnenabwehrzentrums angekündigt, in dem bundesweite Lagebilder erstellt werden sollen. Details dazu will er mit den Landesinnenministern besprechen.
Erster Fall in Frankfurt
Bei der Frankfurter Bundespolizeidirektion gibt es bereits eine Einrichtung zur Detektion von Drohnen. In einem ersten Fall wurde ein Mann festgestellt, der am Morgen des Einheitstags am 3. Oktober am Flughafenzaun eine Drohne hatte steigen lassen. Nach einem schnellen Hinweis der Bundespolizei hatten Beamte der Landespolizei den Mann auf frischer Tat bei seinem angeblichen "Probeflug" ertappt. Ihm droht ein Bußgeld in fünfstelliger Höhe.
Der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft lobte die Pläne."Wir begrüßen ausdrücklich, dass der Bund die Finanzierung übernimmt. Drohnenabwehr an Flughäfen ist und bleibt eine hoheitliche Aufgabe", sagte Hauptgeschäftsführer Joachim Lang.