Bergbau Hessisches Gestein wird in Schweden auf Kupfer untersucht

Gesteinsproben aus Hessen werden in einem Spezialinstitut in Schweden analysiert. Foto: --/Green X Metals/dpa
Gesteinsproben aus Hessen werden in einem Spezialinstitut in Schweden analysiert. Foto
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Osthessische Bohrkerne werden nach einer langen Reise von Experten analysiert. Die Frage dabei: Inwiefern lässt sich bei diesem Gestein Kupfer gewinnen? Und was hat China damit zu tun?

Gesteinsproben aus dem osthessischen Richelsdorfer Gebirge werden in Schweden von einem Spezialinstitut auf ihren Kupferanteil untersucht. Hintergrund sei Europas noch fast vollständige Abhängigkeit von Importen sogenannter kritischer Rohstoffe, teilte das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) in Wiesbaden mit. "Ohne sie steht die Wirtschaft still - und unser Alltag auch", hieß es weiter. Kupfer werde etwa für Stromnetze, E-Autos und Handys gebraucht.

Das vom australischen Bergbauunternehmen GreenX Metals beauftragte Spezialinstitut im schwedischen Sala werde osthessische Bohrkerne mit einer Gesamtlänge von mehr als vier Kilometern und rund 50 Tonnen Gesamtgewicht analysieren. 

Jahrzehntealte Bohrkerne werden mit neuer Technik untersucht

Diese Gesteinsproben wurden laut dem HLNUG bereits in den 1970er und 1980er Jahren bei 38 Erkundungsbohrungen bis in 800 Meter Tiefe gewonnen. Sie seien damals von Experten des Landesamtes vorausschauend archiviert worden und könnten nun mit neuester Technik detailliert analysiert werden. Ergebnisse würden bis Ende dieses Jahres erwartet. GreenX Metals wolle im Richelsdorfer Gebirge im Kreis Hersfeld-Rotenburg Kupfer gewinnen.

Der Bedarf dieses Schlüsselrohstoffs für Energiewende und Zukunftstechnologien steigt dem HLNUG zufolge ständig. Um die Abhängigkeit Europas von Drittstaaten wie China zu verringern, habe die EU 2024 eine Verordnung zur eigenen Versorgung mit kritischen Rohstoffen verabschiedet. 

Untersuchungen überall in der EU

Hierfür liefen EU-weit Untersuchungen an. "In Deutschland konzentrieren sich die Bemühungen derzeit auf Kupferschiefer und Lithium", hieß es weiter. Bei Kupfer gehöre dazu auch das Richelsdorfer Gebirge. Das HLNUG und GreenX Metals arbeiteten dabei zusammen.

dpa