Nach einem Großeinsatz in einem Einkaufszentrum in Frankfurt wertet die Polizei jetzt Videomaterial aus und befragt Zeugen. Es gebe viele Videoaufnahmen, da müsse man sich erst einmal einen Überblick verschaffen, sagte eine Polizeisprecherin. Am Samstagnachmittag waren im Nordwestzentrum Knallgeräusche gemeldet worden. Zahlreiche Besucher verließen daraufhin fluchtartig das Einkaufszentrum. Wie die Polizei weiter mitteilte, hatten sich dabei neun Personen leicht verletzt.
Stundenlanger Polizeieinsatz
Bei der stundenlangen Durchsuchung des Zentrums im Stadtteil Heddernheim entdeckten die Einsatzkräfte frische Rückstände eines gezündeten Feuerwerkskörpers. "Diese könnten ursächlich für die gemeldeten Knallgeräusche sein, welche das panische Verlassen der Besucher des NWZ ausgelöst haben", erklärte die Polizei am Abend.
Wer die Feuerwerkskörper gezündet haben könnte, war zunächst unklar. Zeuginnen und Zeugen sind gebeten, sich bei der Polizei zu melden. Zeugen hätten ausgesagt, dass vier Personen weggelaufen seien, erklärte die Sprecherin. Ob da ein Zusammenhang besteht, müsse aber erst einmal überprüft werden.
Entwarnung am Abend
Am Nachmittag hatte zunächst nicht festgestanden, ob es sich bei dem Geräusch um Böllerlärm oder eventuell um Schussgeräusch handelte. Das Einkaufszentrum wurde deshalb weiträumig abgesperrt und über Stunden durchsucht. Polizei und Feuerwehr waren mit einem Großaufgebot im Einsatz. Am Abend kam dann die Entwarnung: "Gegenwärtig besteht keine Gefahrensituation mehr", teilte die Polizei Frankfurt auf der Plattform X mit.
In den sozialen Medien kursierten am Samstag Videos von einer Festnahme in dem Einkaufszentrum. Bei der Person in dem Video handele es nicht um einen möglichen Täter, teilte die Polizei auf der Plattform X mit. "Die vorläufig festgenommene Person störte polizeiliche Maßnahmen und wurde mittlerweile auch wieder entlassen", hieß es.
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Jedes Geschäft einzeln durchsucht
Zeugen hatten am Nachmittag die Knallgeräusche in dem Gebäude gemeldet. Daraufhin war der Bereich um das Einkaufszentrum weiträumig abgesperrt worden. Wie ein dpa-Fotograf berichtete, standen Polizisten mit Maschinenpistolen vor dem Gebäude. Spezialkräfte durchsuchten mit vorgehaltener Waffe jedes Ladengeschäft einzeln. Im Freien warteten zahlreiche Menschen. Für Verletzte und Zeugen war eine Anlaufstelle in der Feuerwache 21 der Frankfurter Feuerwehr eingerichtet worden.
Die Tiefgarage des Zentrums wurde nach Angaben der Polizei am Abend wieder geöffnet. Auch der öffentliche Personennahverkehr wurde demnach wieder freigegeben.