Finanzrisiken, Kryptowährungen und Beziehungsstreit ums Geld: Das hessische Finanzministerium startet eine neue Online-Vortragsreihe zum Thema Finanzen, die sich insbesondere an junge Menschen richtet. "60 Minuten für Deine Finanzen" - heißt die Reihe, deren Start am 4. November das Ministerium in Wiesbaden nun angekündigt hat.
In vier Vorträgen wollen Wissenschaftler hessischer Hochschulen und ein weiterer Finanzexperte jungen Erwachsenen demnach erläutern, wie sie klug mit Risiken umgehen, Finanzen in Beziehungen regeln, was sie bei Kryptowährungen beachten sollten oder welche psychologischen Faktoren beim Geld eine Rolle spielen. Einige der Experten haben bereits vorab ein paar Tipps verraten:
App sagt Einkommen im Alter voraus
"Um bei der Geldanlage langfristig erfolgreich zu sein, muss man kein Profi sein", erklärt Andreas Hackethal, Wirtschaftswissenschaftler an der Universität Frankfurt.
Es gebe zwei Grundregeln für den Umgang mit Finanzrisiken, erklärt Hackethal: "Finanziellen Ruin durch Überschuldung oder Spekulation unbedingt vermeiden." Und Sparer sollten so investieren, dass sie Renditen oberhalb von Sparzins und Inflation erzielen - mit einem Risiko, das zu ihnen passe.
Zum Einstieg empfiehlt der Wirtschaftsprofessor unter anderem die "Seasn-App". Darin können junge Erwachsene etwa sehen, wie anfällig ihr Vermögen im Laufe des Lebens für Schwankungen sei, erläutert Hackethal. Und sie können einen Lebensstandard auswählen, für den sie später genügend Geld haben möchten. Die App errechnet dann, wie junge Menschen dafür am besten sparen.
Wie sich Streit ums Geld in Beziehungen vermeiden lässt
Wollen Sie nichts mehr vom stern verpassen?
Persönlich, kompetent und unterhaltsam: Chefredakteur Gregor Peter Schmitz sendet Ihnen jeden Mittwoch in einem kostenlosen Newsletter die wichtigsten Inhalte aus der stern-Redaktion und ordnet ein, worüber Deutschland spricht. Hier geht es zur Registrierung.
"Wer früh und offen über Geld spricht und der Partnerin oder dem Partner auf Augenhöhe begegnet, kann Streit verhindern", sagt Emil Nefzger vom Online-Portal Finanztip. Dafür müssten Paare sich mit "Gewohnheiten, Wünschen und Ängsten auseinandersetzen", die beide haben. Das schaffe Verständnis.
In seinem Vortrag spricht der Finanzexperte auch darüber, wie Paare Kosten am besten untereinander aufteilen und wie ein Finanzausgleich funktionieren kann, wenn ein Partner mehr Care-Arbeit leistet - also unbezahlte Arbeiten wie Pflege oder Kindererziehung.
Die einstündigen Vorträge werden an vier aufeinanderfolgenden Dienstagen ab 4. November jeweils ab 18.00 Uhr in Livestreams gezeigt und auch aufgezeichnet. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Weitere Informationen gibt es auf der Webseite des Finanzministeriums.