Wegen des starken Auto- und Lkw-Verkehrs auf der Urlaubsinsel Usedom geht das Land Mecklenburg-Vorpommern jetzt auf die Bahn zu. Diese soll die Trasse einer aufgegebenen Strecke bei Zirchow verlegen, damit eine Umgehungsstraße für den rund 600 Einwohner zählenden Ort gebaut werden kann. Durch Zirchow führt die stark befahrene Bundesstraße 110.
Nordvariante durch Niedermoor
Die Umgehung wird seit Langem gefordert und die Straßenbauverwaltung des Landes prüft auch schon im Auftrag des Bundes Varianten, wie Verkehrsminister Wolfgang Blank (parteilos) im Landtag sagte. Diese Prüfung habe ergeben, dass eine nördliche Umfahrung durch ein Niedermoor führen würde, was vom Baugrund her und unter ökologischen Gesichtspunkten schwierig sei.
Südvariante kreuzt Bahntrasse zweimal
Eine Südumfahrung hingegen könnte gleich noch den Flugplatz Heringsdorf anbinden, der für die Urlaubsinsel von großer Bedeutung sei. Allerdings müssten dafür entweder Häuser abgerissen oder teure Brücken gebaut werden, um eine stillgelegte Bahntrasse zweimal zu kreuzen, begründen die Regierungsfraktionen SPD und Linke ihren Vorstoß, die Bahn um Verlegung dieser Trasse um 30 Meter zu ersuchen. Die Ortsumgehung könnte dann, so die Antragsteller, teilweise auf dem einstigen Bahndamm verlaufen.
"Swinetunnel hat Verkehr verstärkt"
Zirchow ist den Angaben zufolge seit vielen Jahren stark mit Durchgangsverkehr belastet. Nach der Eröffnung des Swinetunnels auf polnischer Seite habe der Verkehr noch einmal zugenommen, hieß es.
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Der Antrag wurde angenommen. Der Wirtschaftsminister wurde beauftragt, mit dem Vorschlag auf die Bahn zuzugehen.