Kriegsverbrechen in Syrien Anklage gegen mutmaßliches IS-Mitglied in Düsseldorf erhoben

Die Bundesanwaltschaft hatte den Mann im Januar festnehmen lassen. (Archivbild) Foto: Christoph Schmidt/dpa
Die Bundesanwaltschaft hatte den Mann im Januar festnehmen lassen. (Archivbild) Foto
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Ein Mann soll für den Islamischen Staat in Syrien Verbrechen begangen haben. Nach dem Willen der Bundesanwaltschaft steht er womöglich bald in Düsseldorf vor Gericht.

Die Bundesanwaltschaft hat in Düsseldorf Anklage gegen ein mutmaßliches Mitglied der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) erhoben. Der Mann soll für den IS in Syrien "als Patrouille und Kämpfer sowie als ortskundiger Führer für ausländische IS-Anhänger" tätig gewesen sein. Die Bundesanwaltschaft wirft ihm neben der Mitgliedschaft bei einer terroristischen Vereinigung unter anderem Kriegsverbrechen und Mord vor.

Im August 2014 soll der Beschuldigte als Teil einer IS-Einheit etwa mehrere Mitglieder eines Stammes festgenommen haben. "Die Einheit misshandelte die männlichen Gefangenen massiv mit Schlägen und enthauptete zwei von ihnen vor Ort", teilt die Bundesanwaltschaft mit. "Die übrigen Männer wurden am nächsten Morgen verschleppt und zum Teil getötet." 

Der Syrer wurde im Januar in Monheim am Rhein durch Beamte des Landeskriminalamts Nordrhein-Westfalen festgenommen und sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Der Staatsschutzsenat des Oberlandesgerichts Düsseldorf muss nun entscheiden, ob und wann es zum Prozess kommt.

dpa

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