Neue Strecken, neue Abfahrtzeiten, aber auch Streichungen von Zügen: Zum Fahrplanwechsel der Bahn am 14. September ändert sich in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen vieles. Ein Überblick - von Ticketpreisen bis hin zu Baustellen.
Keine Preiserhöhung im Fernverkehr
Anders als in den Vorjahren hebt die Bahn die Preise im Fernverkehr diesmal nicht an. Auch bei den Bahncards ändert sich nichts. Im Nahverkehr haben die unterschiedlichen Verkehrsverbünde teils bereits im Laufe des Jahres höhere Kosten für Tickets festgelegt. Auch Nutzerinnen und Nutzer des Deutschlandtickets müssen ab Januar mehr zahlen: 63 Euro statt wie bisher 58 Euro.
Mehr schnelle Züge über Halle/Erfurt nach Berlin und München
Auf der stark genutzten ICE-Strecke von Berlin nach München über Halle und Erfurt sind bald mehr Züge unterwegs. Laut Deutscher Bahn fahren täglich 16 schnelle ICE pro Richtung, das sind drei mehr als bisher. Erfurt und Halle werden dadurch im Halbstundentakt angebunden.
Direkt nach Paris und Krakau
Von Halle und Erfurt aus können Reisende künftig direkt nach Paris fahren. Einmal täglich geht es um 8.18 Uhr ab Halle und 8.50 Uhr ab Erfurt in die französische Hauptstadt.
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Von Leipzig aus lassen sich bald Wroclaw (Breslau) und Krakow (Krakau) direkt erreichen. In Zusammenarbeit mit der polnischen Bahn PKP fahren zwei Eurocity pro Tag auf dieser Strecke. Sie halten unter anderem auch in Riesa und Hoyerswerda.
Ab Mai soll es zudem von Dresden direkt nach Kopenhagen gehen. Das Angebot werde im Sommer zudem um einen Nachtzug zwischen Kopenhagen und Prag mit Halt in Dresden ergänzt.
Einschnitte bei IC-Verbindungen
Wegen schwacher Nachfrage streicht die Bahn auf mehreren IC-Strecken das Angebot zusammen. Zwischen Magdeburg und Hannover entfallen werktags der 5.00-Uhr-Zug in die niedersächsische Hauptstadt und die Abendverbindung um 21.36 Uhr nach Magdeburg.
Auch das Angebot auf der Strecke Leipzig-Jena-Nürnberg wird ausgedünnt. Von fünf Zugfahrten je Richtung sollen nur noch zwei Zugpaare übrigbleiben. Die Kunden nutzten auf dieser Strecke bevorzugt den ähnlich schnellen Nahverkehr, vor allem mit dem Deutschlandticket, teilte die Bahn mit.
S-Bahn Mitteldeutschland wird neu strukturiert
Im Nahverkehr, der von unterschiedlichen Verkehrsunternehmen bedient wird, gibt es zahlreiche Veränderungen. Eine der größten ist die neue Struktur der S-Bahn Mitteldeutschland. Unter anderem wird die Strecke von Leipzig nach Naumburg in das Netz integriert. Statt der Regionalbahn 20 fährt dort in Zukunft die S6. Die S5/S5X von Zwickau über Altenburg nach Halle wird bis nach Halle-Trotha verlängert. 2026 steht in dem S-Bahn-Netz die nächste große Veränderung an: Dann übernimmt die private Länderbahn einen Teil der Strecken.
Bauarbeiten auf vielen Strecken
Die Bahn muss ihr Schienennetz sanieren - und das wird zu etlichen Einschränkungen führen. Noch bis April läuft die Generalsanierung der wichtigen Strecke Berlin-Hamburg, weswegen Züge durch Sachsen-Anhalt umgeleitet werden und länger brauchen.
Auch die Strecke Nürnberg-Regensburg-Passau wird saniert. Ab 7. Februar entfallen deswegen die zwei täglichen Verbindungen von Erfurt nach Wien. Stattdessen geht es einmal pro Tag direkt nach Innsbruck.
Für die Strecke zwischen Halle und Kassel ist ebenfalls eine Generalsanierung angekündigt. Zwar sollen dort Nahverkehrszüge künftig grundsätzlich im Stundentakt fahren. Jedoch kommen auf die Reisenden lange Sperrungen einzelner Abschnitte zu.