Krankheiten Suchtberatung fordert politische Unterstützung ein

Die Suchtberatung in Sachsen fordert politische Unterstützung ein, um die Angebote aufrechterhalten zu können. Foto: Soeren Stac
Die Suchtberatung in Sachsen fordert politische Unterstützung ein, um die Angebote aufrechterhalten zu können. Foto
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In Sachsen drohen Einschnitte bei der Suchtberatung. Dabei ist nach Ansicht der Träger jeder Euro gut investiertes Geld.

Die Liga der Freien Wohlfahrtspflege in Sachsen sorgt sich um die Suchtberatung im Freistaat. Denn auf kommunaler Ebene würden sich Anzeichen für Einsparungen mehren, teilte die Liga in Dresden mit. "Im Jahr 2026 werden in Dresden die Kürzungen 20 Prozent erreicht haben. Das hat zur Folge, dass bis zu 530 Menschen mit Suchtproblemen unversorgt bleiben könnten", erklärte Karin Tenbusch, Leiterin der Dresdner Caritas-Suchtberatungsstelle. 

Verbände: Politische Unterstützung für Suchtberatung unerlässlich 

Die Liga-Verbände halten eine politische Unterstützung für die Suchtberatung in Sachsen für unerlässlich. "Es bedarf einer gesetzlichen Sicherung der Suchtberatung, damit diese nicht von der Haushaltslage der Kommunen abhängig ist", forderte David Eckardt, Geschäftsführer des AWO-Landesverbandes Sachsen und aktuell Vorsitzender der Liga der Freien Wohlfahrtspflege in Sachsen. 

"Ein investierter Euro in die Suchtberatung spart mindestens 17 Euro an Folgekosten. Suchtberatung trägt zur Vermeidung gesellschaftlicher Destabilisierung bei", stellte Eckardt klar. Es gelte vor allem betroffene Familien zu stützen und "Chronifizierungen" von Suchterkrankungen zu vermeiden. 

Aktionstag zur Suchtberatung 

Am Donnerstag will die Liga bei einem Aktionstag auf die Belange der Suchtberatung aufmerksam machen. Den Angaben zufolge existieren in Sachsen insgesamt 48 Suchtberatungs- und Behandlungsstellen. Allerdings gebe es große regionale Unterschiede. 

Die Liga ist der Zusammenschluss der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege in Sachsen. Dazu gehören der Landesverband der Arbeiterwohlfahrt, der Caritasverband für das Bistum Dresden-Meißen, der Caritasverband für die Diözese Görlitz, das Diakonische Werk Sachsen, das Deutsche Rote Kreuz, der Paritätische Wohlfahrtsverband Sachsen und der Landesverband der jüdischen Gemeinden. Mit ihren Einrichtungen und Diensten tragen die Verbände einen großen Teil der sozialen Landschaft in Sachsen. Insgesamt sind hier rund 110.000 Menschen beschäftigt.

dpa