Frankreich begrenzt Ein- und Ausreise und verschärft Corona-Restriktionen nochmals
Angesicht der schnellen Ausbreitung neuer Coronavirus-Varianten verschärft Frankreich nochmals die wegen der Pandemie erlassenen Schutzmaßnahmen. Für Nicht-EU-Länder gelte ab Sonntag außer in dringenden Fällen ein Ein- und Ausreiseverbot, kündigte Regierungschef Jean Castex am Freitagabend in Paris an. Zudem müssten Geschäfte, die nicht für den täglichen Bedarf notwendig sind, ab einer bestimmten Größe schließen.
Schwesig: Keine Lockerung, "eher Verschärfungen" von Corona-Auflagen
Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat Hoffnungen auf rasche Lockerungen von Corona-Auflagen eine Absage erteilt. Sie sehe die Mutationen des Coronavirus mit ganz großer Sorge, sagte die SPD-Politikerin am Freitagabend in einem ARD-"Extra". "Dann, glaube ich, reden wir weniger über Lockerungen, sondern eher über Verschärfungen", betonte Schwesig.
Verärgert zeigte sich Schwesig über die schleppenden Lieferungen von Corona-Impfstoffen. Es stehe fast alles still, weil Impfstoff fehle. Die Europäische Union habe zu spät und zu wenig bestellt. "Das ist wirklich bitter", sagte die SPD-Politikerin. Vor dem Impfgipfel am Montag forderte sie von der Bundesregierung mehr Klarheit und Verbindlichkeit. Man müsse vor Ort wissen, wann welche Lieferung komme.
Astrazeneca-Impfstoff in der EU zugelassen
Die EU-Kommission hat den Corona-Impfstoff des britisch-schwedischen Herstellers Astrazeneca zugelassen. Das teilte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Freitagabend im Kurzbotschaftendienst Twitter mit. Zuvor hatte die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) die bedingte Marktzulassung des Mittels für alle ab 18 Jahren empfohlen.
Frankreichs Wirtschaftsleistung bricht wegen der Coronakrise ein
Frankreichs Wirtschaftsleistung ist im vergangenen Jahr wegen der Coronakrise um 8,3 Prozent eingebrochen. Das berichtete das nationale Statistikamt Insee am Freitag in einer ersten Schätzung. 2019 war das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der zweitgrößten Volkswirtschaft der Eurozone im Vorjahresvergleich noch um 1,5 Prozent gestiegen. Zum Vergleich: Die deutsche Volkswirtschaft ist 2020 um fünf Prozent geschrumpft.
EMA rechnet in Kürze mit Zulassungsantrag von Johnson & Johnson
Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) erwartet in Kürze einen Zulassungsantrag des US-Konzerns Johnson & Johnson für dessen Corona-Impfstoffkandidaten. Dies teilte die EU-Behörde am Freitag in Amsterdam mit. Das Unternehmen hatte zuvor erklärt, sein Vakzin erreiche eine durchschnittliche Wirksamkeit von 66 Prozent. Schwere Erkrankungen vermeide der Impfstoff zu 85 Prozent. Johnson & Johnson hat bereits angekündigt, Anfang Februar einen Antrag auf eine Notfallzulassung in den USA zu stellen.
Tschechien schließt sein Corona-Feldkrankenhaus in Prag
Während der Corona-Herbstwelle hatte die tschechische Armee auf dem Messegelände in Prag ein großes Feldkrankenhaus mit 500 Betten errichtet. Nun wird die Anlage wieder abgebaut, ohne je zum Einsatz gekommen zu sein. Das teilte der tschechische Gesundheitsminister Jan Blatny am Freitag mit.
Einreisesperre für Corona-Mutationsgebiete ab Samstag
Für Länder, in denen sich besonders ansteckende Varianten des Coronavirus stark ausgebreitet haben, gilt in Deutschland ab Samstag eine weitreichende Einreisesperre. Das Kabinett beschloss am Freitag ein Beförderungsverbot für Fluggesellschaften, Bahn-, Bus- und Schiffsunternehmen bis zum 17. Februar, das aber zahlreiche Ausnahmen unter anderem für alle Deutschen und in Deutschland lebenden Ausländer sowie für Transitpassagiere und den Warenverkehr vorsieht, wie das Bundesinnenministerium der Deutschen Presse-Agentur auf Nachfrage bestätigte.
Elf Tote nach Corona-Ausbruch in Altenheim in Spanien
In Spanien sind nach einem Corona-Ausbruch in einem Altenheim elf Menschen gestorben. Der Ausbruch in dem Heim in Becerril de la Sierra nahe Madrid sei möglicherweise auf die britische Variante des Coronavirus zurückzuführen, sagte ein Sprecher der örtlichen Gesundheitsbehörden am Freitag. Seit Auftreten des ersten Infektionsfalls am 7. Januar hätten sich alle 48 Bewohner und 17 Mitarbeiter infiziert. Fünf Erkrankte befinden sich demnach noch im Krankenhaus, der Zustand zweier Patienten ist ernst. Die Zahl der Infektionen mit der britischen Virusvariante in Spanien ist nach Angaben des Gesundheitsministeriums seit Montag von 219 auf 350 gestiegen.
Ungarn bestellt fünf Millionen Dosen Corona-Impfstoff aus China
Das EU-Land Ungarn bestellt fünf Millionen Dosen des in der EU nicht zugelassenen chinesischen Impfstoffs Sinopharm. Das gab Außenminister Peter Szijjarto am Freitag auf seiner Facebook-Seite bekannt. Die Oberste Amtsärztin Cecilia Müller hatte zuvor erklärt, dass Sinopharm in Ungarn eine Notzulassung erhalten habe.
Handball: Füchse-Spiel in Lissabon verschoben
Das Auswärtsspiel der Füchse Berlin in der EHF European League bei Sporting Lissabon muss erneut verschoben werden. Die für den kommenden Dienstag angesetzte Begegnung in der Gruppenphase kann aufgrund der aktuellen Entwicklungen im Zusammenhang mit dem Coronavirus in Portugal nicht stattfinden, wie die Füchse am Freitag mitteilten.
Erstes Golf-Turnier 2021 wegen Corona verschoben
Die European Tour muss die Oman Open wegen der anhaltenden Corona-Pandemie verschieben. Es ist das erste Golf-Turnier der Saison 2021, das nicht wie geplant stattfinden kann. Eigentlich sollte die Oman Open vom 4. bis 7. März in der Hauptstadt Maskat ausgespielt werden. Die Entscheidung wurde nach einer Ankündigung des Sultanats Oman getroffen, dass alle Versammlungen, internationalen Veranstaltungen und Sportveranstaltungen mit sofortiger Wirkung im Land gestoppt werden sollen, wie die European Tour am Freitag mitteilte. Einen neuen Termin für die Oman Open gibt es bislang noch nicht.
Wegen Corona deutlich weniger Migration in die EU
Die Zahlen der Asylanträge sowie der unerwünschten Grenzübertritte in die EU sind im vergangenen Jahr coronabedingt deutlich zurückgegangen. Mit 114.300 irregulären Grenzübertritten zwischen Januar und November habe es ein Sechs-Jahres-Tief gegeben, teilte die EU-Kommission am Freitag mit. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sei dies ein Rückgang um zehn Prozent. Die Anzahl der Asylanträge lag zwischen Januar und Oktober demnach sogar 33 Prozent unter dem Wert des Vorjahreszeitraums. Insgesamt waren es 390.000 Anträge – 349.000 davon Erstanträge.
Malu Dreyer erwartet vom Gipfel am Montag "verbindlichen Impfplan"
Vor dem Bund-Länder-Gipfel zum Impfschutz vor Corona-Infektionen hat die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) ihre Erwartung konkreter Ergebnisse deutlich gemacht. "Wir wollen einen verbindlichen nationalen Impfplan, der festlegt, wann welcher Impfstoff kommt", sagte Dreyer am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Der Plan müsse klare Vorgaben enthalten, wie das Ziel erreicht werden könne, dass bis zum 21. September alle Menschen in Deutschland ein Impfangebot bekommen könnten. "Der nationale Impfplan muss darüber hinaus aufzeigen, welches Sicherheitskonzept es gibt, wenn eine Lieferung ausfällt", forderte Dreyer. Zusammen mit den Länderregierungschefs der SPD sei sie der Auffassung: "Das geht nur gemeinsam." Die Länder seien bereit, neue Produktionsstätten mit schnellen Genehmigungsverfahren zu unterstützen.
Impfstoffstreit: Panne bei Veröffentlichung von Astrazeneca-Vertrag
Der EU-Kommission ist bei der Veröffentlichtung ihres Rahmenvertrags mit dem Impfstoffhersteller Astrazeneca am Freitag eine schwere Panne unterlaufen. Die auf Wunsch des Unternehmens geschwärzten Passagen in dem Dokument waren in einer ersten Version über die Lesezeichen-Funktion des Acrobat Reader lesbar. Es handele sich um einen technischen Fehler, hieß es aus Kommissionskreisen. Die veröffentlichte Version wurde später ersetzt.
Markus Söder will weitreichende Maßnahmen gegen Impfstoff-Knappheit
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat sich für eine staatlich gelenkte "Not-Impfstoffwirtschaft" ausgesprochen, um die aktuellen Engpässe zu überwinden. Man brauche mehr Produktionskapazitäten und schnellere Genehmigungsverfahren, sagte Söder laut einer Vorabmeldung vom Freitag der Tageszeitung "Welt". Zudem solle auch eine Zulassung russischer oder chinesischer Impfstoffe auf EU-Ebene geprüft werden. "Ich bekenne mich zur sozialen Marktwirtschaft, aber wir leben in einer Notlage, die auf längere Sicht unsere Marktwirtschaft fundamental beschädigen kann", sagte Söder. "Deshalb sollte es eine Not-Impfstoffwirtschaft geben, in der der Staat klare Vorgaben macht."
Zu den Impfstoffen aus Russland und China sagte der CSU-Chef der "Welt": "Wenn die Sicherheit und Effizienz gewährleistet ist, sollten wir auch diese Impfstoffe nutzen." Die gesamte Corona-Strategie hänge davon ab, "wie schnell wir die Impfprobleme in den Griff bekommen".

Neue Version der Corona-Warn-App mit mehr Informationen verfügbar
Die offizielle Corona-Warn-App des Bundes steht in einer neuen Version zum Herunterladen bereit. Die Anwendung enthält nun einen Info-Bereich mit den wichtigsten Kennzahlen zum aktuellen Infektionsgeschehen in Deutschland. Den dort veröffentlichten Zahlen zufolge haben bislang knapp 230.000 Personen, die selbst positiv auf das Coronavirus getestet wurden, ihre Mitmenschen mithilfe der App vor möglichen gefährlichen Begegnungen gewarnt. Der Tageswert liegt hier bei knapp 1.500.
EMA empfiehlt Zulassung von Astrazeneca-Impfstoff in der EU
Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA gibt grünes Licht für den Einsatz des Covid-19-Impfstoffs von Astrazeneca. Ein EMA-Ausschuss empfahl eine bedingte Zulassung des Impfstoffs. Die finale Entscheidung muss nun noch von der Europäischen Kommission gefällt werden. Dies gilt als Formsache. Es wäre die dritte Zulassung für einen Covid-19-Impfstoff in der Europäischen Union.
EU beschließt Exportkontrollen für Corona-Impfstoffe
Die EU kann künftig die Exporte von Corona-Impfstoffen überwachen und gegebenenfalls beschränken. Die EU-Kommission habe am Freitag eine entsprechende "Ausfuhrgenehmigungspflicht" beschlossen, sagte der für Außenhandel zuständige Kommissionsvize Valdis Dombrovskis in Brüssel. Alle Pharmakonzerne, die mit der EU Lieferverträge über Corona-Impfstoffe abgeschlossen haben, müssen demnach künftig Lieferungen an Drittstaaten in Brüssel anmelden.
Fünf Corona-Patienten bei Brand in rumänischem Krankenhaus gestorben
Bei einem Brand in einem Krankenhaus der rumänischen Hauptstadt Bukarest sind am Freitag fünf Corona-Patienten gestorben. Nach Angaben der Katastrophenschutzbehörde war das Feuer in dem speziell für die Behandlung von Corona-Patienten genutzten Matei-Bals-Krankenhaus um 05.00 Uhr (Ortszeit; 04.00 Uhr MEZ) im Erdgeschoss ausgebrochen und hatte sich über vier Stationen ausgebreitet.
NRW nimmt nach Vakzin-Engpass ausgesetzte Erstimpfungen in Heimen wieder auf
Die wegen Lieferengpässen beim Biontech/Pfizer-Impfstoff vorübergehend ausgesetzten Erstimpfungen in den Alten- und Pflegeheimen in Nordrhein-Westfalen werden wieder aufgenommen. Ab Samstag könnten wieder Erstimpfungen in den Heimen verabreicht werden, teilte das Landesgesundheitsministerium am Freitag in Düsseldorf mit. Die Impfungen in den Krankenhäusern und Unikliniken sollen dagegen erst in der kommenden Woche wieder anlaufen.
Berliner Karneval der Kulturen in neuem Format auf August verschoben
Der Berliner Karneval der Kulturen soll trotz der Corona-Pandemie im Jahr 2021 nicht vollständig abgesagt werden. Statt des üblichen Umzugs mit Straßenfest an Pfingsten im Stadtteil Kreuzberg sollen in diesem Jahr am 15. August "mehrere coronakonforme, signifikant kleinere und dezentrale Veranstaltungen" stattfinden, erklärte das Berliner Haus des Karnevals am Freitag. Im vergangenen Jahr war die Veranstaltung wegen der Corona-Pandemie ausgefallen.
Wien: Polizei verbietet Demonstrationen gegen Corona-Lockdown
Die Polizei in Wien hat zahlreiche für das Wochenende geplante Demonstrationen gegen den Corona-Lockdown verboten. Es sei nach bisherigen Erfahrungen zu befürchten, dass zwingende Hygieneregeln wie das Einhalten des Mindestabstands und das Tragen von Mund-Nasen-Schutz missachtet würden, hieß es am Freitag zur Begründung. Das würde die gesamtstaatlichen Bemühungen zur Reduktion der Fallzahlen konterkarieren. Allein am Sonntag waren laut Polizei zu drei Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen insgesamt zwischen 10.000 und 15.000 Menschen erwartet worden.
Novartis will Biontech/Pfizer bei Impfstoffproduktion unterstützen
Der Schweizer Pharmakonzern Novartis wird Biontech und Pfizer bei der Herstellung des Corona-Impfstoffs unterstützen. Eine Vereinbarung sehe vor, dass Biontech die Produktionskapazitäten von Novartis in dem Ort Stein nutzen könne, teilte der Konzern am Freitag mit. Novartis werde den Impfstoff unter aseptischen Bedingungen abfüllen und dann an Biontech liefern.
Bericht: Pandemie führt zu Rückgang erfasster Kriminalität
Die Corona-Pandemie hat einem Bericht zufolge in Deutschland zu einem deutlichen Rückgang der polizeilich erfassten Kriminalität geführt. In der sogenannten Kriminalitätslage des Bundesinnenministeriums, einer Übersicht zur Entwicklung, ist für 2020 unter anderem eine stark rückläufige Entwicklung bei Einbrüchen verzeichnet, wie die "Welt" (Samstagsausgabe) berichtete.
Das Bundeskriminalamt (BKA) geht den Angaben zufolge für das vergangene Jahr ebenfalls von einem deutlichen Rückgang der Wohnungseinbrüche gegenüber dem Vorjahr aus. Nach 167.136 Wohnungseinbrüchen im Jahr 2015 war bereits ein jährlicher Rückgang bis auf 87.145 Fälle im Jahr 2019 registriert worden. Eine Umfrage in den Bundesländern bestätige den Trend, wonach sich ein historischer Tiefststand bei Wohnungseinbrüchen abzeichnet, hieß es in dem Bericht.
Johnson & Johnson gibt Wirksamkeit seines Impfstoffkandidaten mit 66 Prozent an
Der Corona-Impfstoffkandidat des US-Konzerns Johnson & Johnson hat nach Unternehmensangaben eine Wirksamkeit von 66 Prozent. Schwere Erkrankungen vermeide der Impfstoff gar zu 85 Prozent, erklärte das Unternehmen am Freitag nach Abschluss seiner klinischen Studien der Phase 3 mit insgesamt knapp 44.000 Teilnehmern. Anders als bei den Impfstoffen von Biontech-Pfizer und Moderna ist beim Vakzin von Janssen, der Pharmasparte von Johnson & Johnson, nur eine Dosis notwendig. Weniger wirksam ist der Impfstoff womöglich bei der südafrikanischen Variante des Coronavirus: Bei den klinischen Tests in Südafrika betrug die Wirksamkeit 57 Prozent. Dort gingen 95 Prozent aller Covid-19-Erkrankungen auf die südafrikanische Variante B.1.351 zurück.
Norwegische Regierung will Norwegian neue Finanzhilfe bewilligen
Die norwegische Regierung will der angeschlagenen Billigfluglinie Norwegian mit einem neuen Kredit helfen. Sie schlug dem norwegischen Parlament am Freitag vor, 1,5 Milliarden norwegische Kronen (145 Millionen Euro) für eine Beteiligung an einem unbefristeten Darlehen zu bewilligen. "Wir glauben daran, dass ein umstrukturiertes Norwegian in der Zukunft ein wichtiger Akteur in der norwegischen Luftfahrt sein kann", erklärte Verkehrsminister Knut Arild Hareide.
Hubertus Heil bekräftigt Ziel eines Corona-Zuschlags für Hilfsbedürftige
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) bekräftigt trotz ablehnender Stimmen aus der Union seine Forderung, angesichts der zusätzlichen finanziellen Belastungen für Bedürftige in der Pandemie einen Corona-Zuschlag für rund acht Millionen Menschen auf den Weg zu bringen. Dabei gehe es darum, "soziale Härten" abzufedern, sagte Heil am Freitag in Berlin. In der Pandemie gelte es, diejenigen nicht aus den Augen zu verlieren, "die es ohnehin schwer haben". Der Zuschlag soll nach Heils Vorstellung nicht nur den Kreis der Hartz-IV-Empfänger, sondern auch weitere Menschen der verschiedenen Grundsicherungssysteme umfassen, etwa Erwerbsgeminderte, Alleinerziehende, die auf den Kinderzuschlag angewiesen sind, oder Wohngeldbezieher. Die Gruppe umfasse insgesamt rund fünf Millionen Erwachsene und drei Millionen Kinder, sagte Heil.
FC Bayern: Leon Goretzka und Javi Martínez positiv auf Corona getestet
Javi Martínez und Leon Goretzka fehlen dem FC Bayern vorerst. Die beiden Mittelfeldspieler befinden sich nach einem positive Corona-Test in Quarantäne. "Javi Martínez und Leon Goretzka sind positiv getestet und in Quarantäne. Sie werden erst einmal ausfallen. Das ist alles mit dem Gesundheitsamt abgesprochen", erklärte Bayern-Trainer Hansi Flick bei der Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim am kommenden Samstag. Wie lange die beiden Mittelfeldspieler ausfallen, ist noch unklar.
Ukraine verbietet Corona-Impfstoffe aus Russland
Im Kampf gegen das Coronavirus hat das ukrainische Parlament die Zulassung von Impfstoffen aus Russland verboten. Der Beschluss fiel am Freitag in der Hauptstadt Kiew mit großer Mehrheit. Die Beziehungen beider Nachbarstaaten sind seit dem Umsturz in Kiew und der russischen Annexion der ukrainischen Schwarzmeer-Halbinsel Krim 2014 zerrüttet. Zugleich vereinfachte das Parlament die Registrierung von Impfmitteln aus den USA, der EU, aber auch China, Indien oder Mexiko. Diese können bereits vor dem Abschluss aller medizinischen Tests eine Notzulassung erhalten, wie aus dem Beschluss hervorgeht.
Österreich will Einreiseregeln auch für Pendler verschärfen
Wegen der Ausbreitung verschiedener Mutationen des Coronavirus will auch Österreich die Einreiseregeln verschärfen. Für Pendler sind nun verpflichtende Tests bei der Einreise vorgesehen, wie aus dem der österreichischen Nachrichtenagentur APA vorliegenden Entwurf des Gesundheitsministeriums hervorgeht. Sie müssten demnach ein ärztliches Zeugnis oder einen Testnachweis, der nicht älter als 72 Stunden ist, an der Grenze vorlegen. Dem Vernehmen nach ist der Rhythmus der Nachweispflicht noch unklar. Eine tägliche Attest-Vorlage gilt als unwahrscheinlich. Die Maßnahme soll in frühestens einer Woche in Kraft treten.
Ordnungsamt entdeckt Friseursalon in Keller
Frisierstuhl, Spiegel, Warteecke, Haarpflegeprodukte: In einem Keller in Neuwied haben Polizei und Ordnungsamt bei einer Kontrolle von Corona-Regeln einen voll ausgestatteten Ersatz-Friseursalon entdeckt. Es seien mehrere Menschen anwesend gewesen, teilte die Stadt am Rhein mit. Gegen sie seien Verfahren wegen Verstößen gegen die Corona-Verordnung und gewerberechtliche Bestimmungen eingeleitet worden. Dem Einsatz am Donnerstag vorangegangen seien Hinweise aus der Bevölkerung. Um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen, müssen Friseurläden wie viele andere Geschäfte derzeit geschlossen sein.

Ungarn gibt als erster EU-Staat grünes Licht für chinesischen Corona-Impfstoff
Als erster Staat der Europäischen Union hat Ungarn den chinesischen Corona-Impfstoff zugelassen. Das nationale Institut für Pharmazie und Ernährung habe seine Zustimmung zur Verimpfung des Vakzins Sinopharm gegeben, sagte die Leiterin der ungarischen Gesundheitsbehörde, Cecilia Muller. Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban kündigte an, er selbst werde sich mit dem chinesischen Mittel impfen lassen.
Er habe "das meiste Vertrauen" in Sinopharm, sagte Orban. "Ich werde warten, bis ich an der Reihe bin, und wenn es soweit ist, werde ich das chinesische Vakzin wählen." Zur Begründung sagte der Regierungschef, die Chinesen hätten "die längste Erfahrung mit dem Virus, sie sind deshalb wahrscheinlich am besten informiert".
Italien: Auch Moderna wird weniger Impfstoff liefern
Der Corona-Impfstoffhersteller Moderna wird an Italien im Februar zunächst weniger Dosen liefern als erwartet. Regierungskommissar Domenico Arcuri sagte in Rom vor der Presse, das US-Unternehmen habe mitgeteilt, dass es eine Reduktion um 20 Prozent geben solle. Bei der für die Impfstoffbeschaffung zentral zuständigen EU-Kommission hieß es, mögliche Lieferprobleme von Moderna würden derzeit im Lenkungsausschuss besprochen.
Arcuri sagte nach Angaben der Nachrichtenagentur Ansa: "Moderna hat uns gerade darüber informiert, dass für die Woche vom 9. Februar von den geplanten 166.000 Dosen 132.000 geliefert werden, 20 Prozent weniger." Er fügte hinzu: "Unser Erstaunen, unsere Sorge und unsere Entmutigung wachsen."
Corona-Verstöße: Ordnungsamt löst Party in Apotheke auf
Die Risiken und Nebenwirkungen waren hier offensichtlich: Ausgerechnet in einer Apotheke hat das Düsseldorfer Ordnungsamt eine Party nach Feierabend aufgelöst. Wie die Stadt berichtete, hatte es am Vorabend gegen 20 Uhr Beschwerden von Nachbarn gegeben. Als die Einsatzkräfte eintrafen, erwischten sie acht Menschen, die in der Apotheke ohne Masken feierten. "Die Party wurde aufgelöst und entsprechende Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet", so die Stadt. Der Einsatz sei nach 45 Minuten beendet gewesen, sagte ein Sprecher. Weitere Details wurden vorerst nicht bekannt.
Zahl der Todesfälle in Deutschland im Dezember so hoch wie zuletzt vor 50 Jahren
Im Monat Dezember sind in Deutschland so viele Menschen gestorben wie seit rund 50 Jahren nicht mehr. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte, starben nach vorläufigen amtlichen Informationen bundesweit mindestens 106.607 Menschen. Mehr als hunderttausend Sterbefälle in einem Dezember hatte es demnach zuletzt 1969 gegeben, als weltweit die sogenannte Hongkong-Grippepandemie wütete. Auch Deutschland war betroffen.
Die Zahl der Verstorbenen im Dezember 2020 lag dabei nach Angaben des Statistischen Bundesamtes um 29 Prozent oder fast ein Drittel über dem durchschnittlichen Monatsvergleichswert für 2016 bis 2019. Die Differenz betrug etwa 24.000. Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldete für den vergangenen Dezember 20.043 Todesfälle von Menschen mit einer durch Labortests bestätigten Corona-Infektion. Für das Gesamtjahr 2020 errechneten die Statistiker auf Basis vorläufiger Daten einen Anstieg der Sterbefallzahlen um fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr 2019. Von den Standesämtern wurden bislang 982.489 Todesfälle übermittelt, das waren 42.969 mehr als im Jahr zuvor. Dafür verantwortlich war demnach ein Anstieg der Todesfälle bei den über 80-Jährigen. Dort gab es gegenüber 2019 ein Plus um rund acht Prozent oder 41.152 auf mindestens 576.646.
Impfstoffstreit: Astrazeneca-Vertrag mit der EU veröffentlicht
Im Impfstoffstreit hat die EU-Kommission am Freitag ihren Rahmenvertrag mit dem Pharmakonzern Astrazeneca veröffentlicht. Wichtige Passagen des Dokuments vom August 2020 wurden allerdings unter Hinweis auf Geschäftsgeheimnisse geschwärzt. Darunter sind auch die für das erste Quartal vorgesehenen Liefermengen, um die seit Tagen ein heftiger Streit tobt.
Die EU-Kommission begrüßte gleichwohl die Bereitschaft des Unternehmens zu mehr Transparenz. Dies sei wichtig, um Vertrauen der Europäer aufzubauen und sicherzustellen, dass sie sich auf Wirksamkeit und Sicherheit der Corona-Impfstoffe in der EU verlassen könnten. Die Kommission hoffe, alle Verträge mit Impfstoffherstellern veröffentlichen zu können.
Einreisesperre für Corona-Mutationsgebiete womöglich schon ab Samstag
Für Verbreitungsgebiete besonders gefährlicher Varianten des Coronavirus soll möglicherweise schon ab Samstag eine weitgehende Einreisesperre gelten. Das geht aus einem neuen Verordnungsentwurf hervor, mit dem sich am Freitag das Kabinett befasst und der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Darin ist eine Befristung bis zum 17. Februar vorgesehen. Ausnahmen sollen für Personen mit Wohnsitz und Aufenthaltsrecht in Deutschland sowie für den Warenverkehr gemacht werden. Bundesinnenminister Horst Seehofer hatte die neuen Einreiseregeln bereits am Donnerstag angekündigt. Nach derzeitigem Stand sollen sie für Großbritannien, Irland, Portugal, Südafrika und Brasilien gelten. Diese fünf Länder sind von der Bundesregierung bereits als sogenannte Virusvarianten-Gebiete eingestuft worden.
EU-Länder einigen sich auf strengere Reisebeschränkungen
Die Mitgliedstaaten der EU haben sich auf gemeinsame Empfehlungen für Reisebeschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie verständigt. Die EU-Staaten nahmen nach Angaben eines Kommissionssprechers am Freitag entsprechende Vorschläge der EU-Kommission an. Demnach sollen Reisen in und aus Hochrisikogebieten nur noch in "unbedingt notwendigen" Fällen und in Verbindung mit strengen Auflagen möglich sein. Nach Vorstellung der EU-Kommission sollen Menschen, die dennoch aus Hochrisikogebieten ausreisen müssen, sich vorher testen lassen und anschließend einer Quarantäne unterziehen. Die Mitgliedstaaten sollen bei ihren Regeln zudem keinen Unterschied zwischen grenzüberschreitendem und inländischem Reiseverkehr machen und Ausnahmeregelungen etwa für Grenzpendler schaffen.
Die Bundesregierung geht mit Plänen zu Einreiseverboten für Länder mit einem starken Vorkommen von mutierten Coronavirus-Varianten allerdings deutlich darüber hinaus. Nach Angaben des Innenministeriums sollen neben Großbritannien, Südafrika, Brasilien auch die EU-Länder Portugal und Irland betroffen sein. Weitere Länder könnten hinzukommen. Ausnahmen könnte es laut Innenminister Horst Seehofer (CSU) etwa für deutsche Staatsbürger und Beschäftigte im Güterverkehr geben.
Momentan keine Pläne in Regierung für Corona-Zuschuss
Einen Corona-Zuschuss für Hartz-IV-Empfänger hat die Bundesregierung momentan nicht in Planung. Regierungssprecher Steffen Seibert sagte am Freitag in Berlin, die Regierung habe in der Pandemie auch weiterhin die Härten für bedürftige Menschen im Blick. Er verwies auf die Pläne zur Abgabe kostenfreier FFP2-Masken für Grundsicherungsempfänger, gestiegene Hartz-IV-Sätze zum Jahresbeginn und auf den erleichterten Zugang zur Grundsicherung, der im Zuge der Pandemie gewährt wird. "Ich kann ihnen hier keine weiteren Pläne berichten", fügte er hinzu. Wenn es Vorschläge gebe, müsse darüber innerhalb der Bundesregierung beraten werden.
Großbritannien: Frühchen übersteht Blutvergiftung und Corona-Infektion
Kolibakterien-Infektion, Blutvergiftung, Corona: Die außergewöhnliche Krankheitsgeschichte eines kämpferischen Frühchens aus England sorgt im Königreich für Aufsehen. Der kleine Archie kam Medienberichten zufolge 15 Wochen zu früh auf die Welt und wog bei seiner Geburt Anfang Dezember lediglich 765 Gramm. Mit fünf Wochen infizierte er sich mit dem Darmkeim Escherichia coli und die Infektion führte zu einer Blutvergiftung, wie der Sender BBC online schrieb. Eine Woche später erfuhren seine Eltern demnach, dass ihr Sohn positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Er sei zehn Tage lang isoliert worden. Seine Mutter beschreibt ihn als "unseren kleinen Kämpfer".
Paul-Ehrlich-Institut: Kein Zusammenhang zwischen Corona-Impfung und Todesfällen
Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) sieht Impfungen in der Corona-Pandemie bisher nicht als Ursache für Todesfälle. Bislang seien bei rund 1,7 Millionen Immunisierungen 69 Todesfälle gemeldet worden, die eine Stunde bis 18 Tage nach der Impfung auftraten, sagte PEI-Präsident Klaus Cichutek am Freitag. "Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass sie von der Impfung verursacht wurden", ergänzte er. Es handelt sich häufig um Personen mit Grunderkrankungen. Es ist plausibel, dass diese Grunderkrankungen zum Versterben geführt haben." Die Toten seien im Alter zwischen 56 und 100 Jahren gewesen. Das PEI im hessischen Langen ist in Deutschland für Impfstoffe zuständig.
Trotz Lockdown: Fitnessstudios in Polen wollen wieder öffnen
Viele Fitnessstudios in Polen wollen trotz der Lockdown-Verordnung der Regierung zum 1. Februar wieder öffnen. Rund 1.600 Clubs landesweit würden sich an der Aktion beteiligen, sagte Tomasz Napiorkowski vom Polnischen Fitnessverband der Deutschen Presse-Agentur am Freitag. Dies entspreche einem Anteil von 60 Prozent. "Wir haben keine Wahl: Entweder die Firmen aus der Fitnessbranche müssen komplett schließen, oder sie öffnen jetzt unter Corona-Schutzmaßnahmen und verteidigen ihre Rechte vor Gericht."
Wegen der Corona-Pandemie hatte Polen die Fitnessstudios im vergangenen Frühjahr geschlossen; nach einer kurzen Öffnungsphase im Sommer ist der Betrieb seit Mitte Oktober erneut untersagt. Am Donnerstag hatte die Regierung in Warschau bekannt gegeben, dass Sporteinrichtungen und Schwimmbäder bis zum 14. Februar weiterhin geschlossen bleiben. "Wir werden die Fitnessclubs trotz der Regierungsentscheidung öffnen", sagte Napiorkowski. Die Corona-Hilfen des polnischen Staates würden nur einen Bruchteil der Verluste ausgleichen, die die Studios derzeit verbuchen.
Wissenschaftsminister fordern wegen Corona mehr Geld für Unikliniken
Die Wissenschaftsminister der Länder fordern vom Bund mehr Geld für die Behandlung von Corona-Patienten in Universitätskliniken und anderen großen Krankenhäusern. Die im November wieder eingeführten Pauschalen zum Ausgleich für den Wegfall anderer Behandlungen reichten nicht aus, schrieben die 16 Minister in einem Brief an Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Weitere Maßnahmen, um kurzfristig die Zahlungsfähigkeit zu sichern, seien dringend notwendig. Außerdem sollte ein Ausgleich für coronabedingte Erlösausfälle im laufenden Jahr bereits jetzt gesetzlich verankert werden, hieß es. Die Kliniken brauchen eine stärkere, auch rückwirkende finanzielle Unterstützung", erklärte die Hamburger Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne) am Freitag.
Bund wirbt vor Impfgipfel für gemeinsames Vorgehen
Die Bundesregierung wirbt vor dem geplanten Impfgipfel am kommenden Montag für ein gemeinsames Vorgehen und will Möglichkeiten für einen Ausbau der Impfstoffproduktion ausloten. Regierungssprecher Steffen Seibert dämpfte am Freitag in Berlin aber Erwartungen, dass mit konkreten Beschlüssen zu rechnen sei. Es gehe um einen Austausch zur weiteren Impfstrategie und eine gemeinsame Informationsbasis zu Möglichkeiten, an welchen Schrauben noch gedreht werden könne. Es sei wichtig, bei den Impfungen an einem Strang zu ziehen – der Bund bei der Impfstoffbeschaffung und die Länder bei den Impfungen vor Ort.
EU-Kommission schließt generelle Exportbeschränkungen für Impfstoffe aus
Die EU-Kommission schließt allgemeine Exportbeschränkungen für Corona-Impfstoffe aus. Das angekündigte System zur Erfassung und Genehmigung der Ausfuhren soll lediglich Klarheit über Produktionsmengen und Exporte bringen, wie Vizepräsident Valdis Dombrovskis am Freitag bei einer Online-Diskussion des Weltwirtschaftsforums sagte. Man rede nicht über Exportverbote oder Exportbeschränkungen. Die Notwendigkeit des Systems erklärte Dombrovskis mit dem Verhalten von Impfstoffherstellern in den vergangenen Wochen. "Leider handeln nicht alle Pharmaunternehmen im Geiste voller Transparenz", sagte er. Ziel sei es, die Konzerne zur Einhaltung ihrer vertraglichen Verpflichtungen zu bewegen.
Russland stellt EU Millionen Corona-Impfstoffdosen in Aussicht
Im Streit um knappen Corona-Impfstoff des Herstellers Astrazeneca für die Europäische Union will Russland mit seinem Vakzin aushelfen. Im zweiten Quartal könnten 100 Millionen Dosen des Impfstoffes Sputnik V geliefert werden, teilte der staatliche Direktinvestmentfonds in Moskau mit, der das Vakzin mitfinanziert und im Ausland vermarktet. Damit könnten 50 Millionen Menschen geimpft werden. Voraussetzung sei, dass die Europäische Arzneimittelagentur EMA den Wirkstoff zulasse. Ein entsprechender Antrag war in der vergangenen Woche eingereicht worden.
Eine Lieferung an die EU wäre dem Fonds zufolge möglich, wenn ein Großteil der Massenimpfung in Russland abgeschlossen ist. Die Impfungen laufen bereits seit Dezember. Nach jüngsten Zahlen haben mehr als 1,5 Millionen Menschen das aus zwei Komponenten bestehende Vakzin erhalten. Sputnik V ist den Angaben zufolge mittlerweile in 15 Ländern registriert. Ungarn hatte vergangene Woche als erstes EU-Land zwei Millionen Dosen des russischen Präparats bestellt.
Der Wirkstoff war Mitte August als weltweit erster für eine breite Anwendung in der Bevölkerung freigegeben worden, obwohl bis dahin wichtige Tests ausgestanden hatten. Das löste international Kritik aus. Unabhängige Studien sind bisher nicht bekannt. Der britisch-schwedische Pharmakonzern Astrazeneca hat mit Produktionsproblemen zu kämpfen.

Bolivien erhält erste Lieferung von russischem Sputnik-Impfstoff
Bolivien hat eine erste Lieferung von rund 20.000 Dosen des russischen Corona-Impfstoffs Sputnik V erhalten. Präsident Luis Arce nahm das Mittel am Flughafen von La Paz in Empfang, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. Insgesamt bestellte das südamerikanische Land 5,2 Millionen Dosen. Die Impfung in dem Andenstaat soll freiwillig und kostenlos sein. Zunächst werde unter anderem medizinisches Personal immunisiert, hieß es.
EMA: Keine Sicherheitsprobleme bei Pfizer-Impfstoff
Gut einen Monat nach Start für den Corona-Impfstoff von Pfizer/Biontech hat die Europäische Arzneimittel-Behörde (EMA) keine Sicherheitsprobleme festgestellt. Die gemeldeten allergischen Reaktionen und Nebenwirkungen zeigten keine Auffälligkeiten, teilte die EMA in Amsterdam mit. Gemeldete Todesfälle hätten nichts mit dem Impfstoff zu tun. Die Daten entsprächen dem zuvor bekannten Sicherheitsprofil, so die Behörde. "Neue Nebenwirkungen wurden nicht identifiziert."
Der Impfstoff des US-Herstellers Pfizer und des Mainzer Unternehmens Biontech war am 21. Dezember in der EU zugelassen worden. Allergische Reaktionen und mögliche Nebenwirkungen werden aber weiterhin in der EU überprüft. Auch Verdachtsfälle würden weiterhin gemeldet und bewertet, wie die EMA mitteilte. Sicherheitsberichte sollen monatlich veröffentlicht werden.

Erster Corona-Fall seit sechs Monaten in Vietnams Hauptstadt Hanoi
Vietnams Gesundheitsbehörden haben zum ersten Mal nach sechs Monaten wieder einen Corona-Fall in der Hauptstadt Hanoi gemeldet. Ein ganzer Wohnblock in der Metropole sei abgeriegelt worden, berichteten lokale Medien. Am Donnerstag war bekannt geworden, dass sich in zwei nahe gelegenen Provinzen Dutzende Menschen infiziert hatten. Insgesamt ist die Zahl der Neuinfektionen in verschiedenen Regionen bis Freitag auf knapp 100 gestiegen.
Das Land müsse sich darauf einstellen, möglicherweise bald 30.000 Infektionsfälle zu haben, hatte das vietnamesische Fernsehen zuvor den Chef der Corona-Taskforce, Vu Duc Dam, zitiert. Das würde mit Blick auf den bisherigen Pandemie-Verlauf einen dramatischen Anstieg darstellen.
Bisher 150 Fälle der Corona-Mutanten in Deutschland festgestellt
Von den als deutlich ansteckender eingestuften Varianten des Coronavirus sind in Deutschland bisher 150 Fälle nachgewiesen worden. Die erstmals in Großbritannien nachgewiesene Mutante B.1.1.7 sei bis bisher 120 Mal festgestellt worden, teilte das Bundesgesundheitsministerium mit - 18 Mal im vergangenen und 102 Mal in diesem Jahr.
Mit deutlichem Abstand folgt die mutmaßlich in Südafrika entstandene Variante B.1.351. Sie wurde hierzulande im vergangenen Jahr neun Mal und dieses Jahr 18 Mal nachgewiesen. Bei der zunächst in Brasilien aufgetauchten Mutante B.1.1.28 gab es den Angaben zufolge bisher lediglich drei Fälle, die alle in diesem Jahr entdeckt wurden. Die Daten geben demnach den Stand von Donnerstag wieder.
Frankreich durch Corona tief in die Rezession gerutscht
Durch die Corona-Pandemie ist Frankreich in die schwerste Rezession seit dem Zweiten Weltkrieg gerutscht: Die Wirtschaftsleistung brach im Corona-Jahr 2020 um 8,3 Prozent ein, wie das nationale Statistikamt Insee aufgrund erster Berechnungen in Paris mitteilte. Der Rückgang des Bruttoinlandsproduktes (BIP) war damit etwas geringer als erwartet.
Die Statistiker und die französische Nationalbank Banque de France hatten mit einem Minus von bis zu neun Prozent gerechnet, die Regierung sogar mit minus elf Prozent.
Allein im Gesundheitsbereich über eine Milliarde FFP2-Masken bis Frühjahr nötig
Deutschland benötigt allein im Gesundheitsbereich bis zum Frühjahr mehr als eine Milliarde FFP2-Masken. Das geht aus einer Antwort des Bundesgesundheitsministeriums auf eine kleine Anfrage der Linksfraktion hervor, aus der die "Augsburger Allgemeine" zitierte. Demnach würden im Gesundheitssektor 300 Millionen Stück der medizinischen Masken pro Monat benötigt. Hinzu kämen Masken für den Privatgebrauch.
Wie hoch der Anteil der Produktionsmengen in Deutschland ist, um diesen Bedarf zu decken, ist laut Bundesregierung jedoch offen. "Über die insgesamt in Deutschland vorhandene Produktionskapazität von FFP2-Masken liegen der Bundesregierung derzeit noch keine Informationen vor", heißt es in der Regierungsantwort.
Söder fordert Offenlegung aller EU-Impfstoffverträge
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) fordert eine Offenlegung sämtlicher Verträge zwischen der EU und Herstellern von Corona-Impfstoff. Es gebe aktuell viele offene Fragen, sagte er im ZDF-"Morgenmagazin". "Deshalb bräuchte es maximale Transparenz." Notwendig sei die "Transparenz aller Verträge".
Zur Frage, wer die Schuld für die derzeitigen Probleme trage, sagte Söder, die "operative Verantwortung" für die Impfstoffbeschaffung liege bei der EU. Dort sei unter anderem zu spät und bei zu wenigen Produzenten bestellt worden. "Man hat, glaube ich, die grundlegende Bedeutung dieser Situation völlig unterschätzt."
Die Lage sei "mehr als unbefriedigend", sagte Söder mit Blick auf Lieferverzögerungen mehrerer Impfstoffhersteller. Viele Menschen, die auf eine Impfung hofften, landeten dadurch "in der Warteschleife". Alles wirke sehr unsicher - das "untergräbt die Akzeptanz" der Impfung.
Kramp-Karrenbauer untersagt Friseure in Kasernen
In den Kasernen der Bundeswehr dürfen Friseure wegen der Corona-Pandemie vorerst keine Haare mehr schneiden. "Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer hat im Laufe des Donnerstag entschieden, dass Friseursalons in Bundeswehrkasernen bis auf Weiteres geschlossen werden", sagte eine Ministeriumssprecherin der "Augsburger Allgemeinen" (Freitag). Entsprechende Angebote seien per Erlass untersagt worden.
Auf Grundlage des Infektionsschutzgesetzes hätten Soldaten bislang auch in Pandemiezeiten die Dienste von Friseuren in militärischen Liegenschaften in Anspruch nehmen dürfen, so der Bericht. Nach Angaben des Ministeriums war dies etwa wegen des geforderten "korrekten Erscheinungsbilds" von Soldatinnen und Soldaten erforderlich. Es diene auch dem korrekten Sitz beispielsweise einer ABC-Maske. Eigenes Personal - also Friseure unter den Soldaten – habe die Bundeswehr nicht, teilte das Ministerium der Zeitung mit.
Dritter Impfstoff: EMA entscheidet über Präparat von AstraZeneca
Die Signale stehen auf Grün: An diesem Freitag wird die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) voraussichtlich die bedingte Zulassung des Impfstoffes des Herstellers AstraZeneca empfehlen. Dann muss nur noch die EU-Kommission zustimmen. Das gilt als Formsache und könnte ebenfalls noch an diesem Freitag geschehen. Damit hätte die EU den dritten Impfstoff gegen Covid-19 - und das ungefähr ein Jahr nach Ausbruch der Coronakrise in Europa.
Bislang sind in der EU nur die Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna zugelassen. Gerade der Wirkstoff des schwedisch-britischen Herstellers AstraZeneca ist für viele EU-Staaten vielversprechend. Der Impfstoff, den der Konzern gemeinsam mit der Universität Oxford entwickelt hatte, wird bereits in großem Stil seit Januar in Großbritannien eingesetzt. Vorteile des Präparates sind: Er ist vergleichsweise preiswerter als die beiden anderen und sehr viel handlicher gerade für Massenimpfungen. So muss er nicht tiefgefroren aufbewahrt werden.
Doch es gibt Lieferprobleme, und unklar ist noch die Wirksamkeit bei Älteren. Beobachter rechnen damit, dass die EMA-Experten den Impfstoff vorerst nur für Personen von 18 bis 65 Jahren zulassen werden.
Vier Corona-Patienten sterben bei Feuer in rumänischem Krankenhaus
Bei einem Feuer im zentralen Krankenhaus der rumänischen Hauptstadt Bukarest sind am Freitag vier Corona-Patienten gestorben. Drei der Patienten seien tot aufgefunden worden, ein vierter Patient sei wenig später gestorben, teilte Gesundheits-Staatssekretär Raed Arafat mit. Alle vier seien an Covid-19 erkrankt gewesen.
Mehr als 14.000 Corona-Neuinfektionen in Deutschland
In Deutschland sind binnen eines Tages mehr als 14.000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus verzeichnet worden. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Freitagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden weitere 14.022 Ansteckungsfälle registriert. Nach Angaben des RKI wurden zudem 839 Todesfälle im Zusammenhang mit Coronavirus-Infektionen innerhalb von 24 Stunden gezählt. Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Toten in Deutschland erhöhte sich damit auf 55.752.
Apothekerverband: Markt verkraftet hohe Nachfrage nach FFP2-Masken
Bei der Versorgung der Bevölkerung mit FFP2- und anderen Schutzmasken gibt es derzeit anders als im Frühjahr 2020 keine Engpässe. "Wir sehen, dass der Markt nicht nur die Nachfrage nach OP-Masken, sondern auch nach FFP2-Masken gut verkraftet", sagt Christian Splett, Sprecher der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA). "Natürlich können die Masken hier und da mal für einen Tag ausverkauft sein, aber das ist normal. Die bundesweite Versorgung ist gewährleistet."
Nicht nur in vielen Apotheken, sondern auch im Einzelhandel und im Internet sind die Preise in den vergangenen Wochen deutlich gesunken, sagte auch Thomas Vierhaus, Geschäftsführender Vorstand beim Verband Technischer Handel (VTH). "Der Markt wird geradezu überschwemmt mit Masken von chinesischen Herstellern."
+++ Nachrichten von Donnerstag, 27. Januar +++
Neun indigene Kinder in Brasiliens Amazonasregion mutmaßlich an Corona gestorben
Seit Anfang Januar sollen in der nordbrasilianischen Amazonasregion Roraima mindestens neun Kinder indigener Völker an Covid-19 gestorben sein. Vertreter der Yanomami und Yekuana überreichten den Behörden am Donnerstag entsprechende Unterlagen. Demnach starben in der Gemeinde Waphuta vier Kinder im Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion, 25 weitere befanden sich in Lebensgefahr. Aus Kataroa wurden fünf tote Kinder gemeldet, die mutmaßlich an Covid-19 gelitten hatten.
Die Kinder im Alter zwischen einem und fünf Jahren hatten den Angaben zufolge alle hohes Fieber und Atemprobleme gehabt. In Waphuta leben 816 Menschen, in Kataroa 412. Die Nichtregierungsorganisation Survival International hatte bereits zuvor von einem drohenden "Völkermord" an den Yanomami durch das Coronavirus gesprochen.
Brasilien ist nach den USA das am schlimmsten von der Corona-Pandemie betroffene Land. Es verzeichnet mehr als 220.000 Tote und knapp neun Millionen Infektionen. Die indigene Bevölkerung ist aufgrund geringerer Abwehrkräfte besonders gefährdet: Rund 40.000 Indigene wurden nach Schätzungen der Dachorganisation der indigenen Völker Brasiliens bisher mit dem neuartigen Virus infiziert, fast 800 starben.
Dänemark verlängert Lockdown bis Ende Februar
Die dänische Regierung hat den Lockdown wegen der Corona-Pandemie bis Ende Februar verlängert. Damit bleiben die Schulen und die meisten Geschäfte noch bis zum 28. Februar geschlossen, wie Regierungschefin Mette Frederiksen am Donnerstag ankündigte. In den Grundschulen soll möglicherweise eher wieder Unterricht möglich sein, ein Datum nannte Frederiksen aber noch nicht.
Bereits seit Mitte Dezember sind in Dänemark die Schulen sowie Restaurants, Bars und die meisten Geschäfte geschlossen. Die Infektionszahlen gingen daraufhin zurück. Am Donnerstag wurden in dem 5,8-Millionen-Einwohner-Land nur noch 668 Neuinfektionen verzeichnet – das waren sechs Mal weniger als Mitte Dezember.
Die Regierung mahnt aber weiter zur Vorsicht, weil sich die hoch ansteckende Coronavirus-Variante aus Großbritannien zuletzt stark ausgebreitet hat. Die Virus-Variante B.1.1.7 wurde in der Woche vom 18. bis 26. Januar bei 13,5 Prozent aller positiven Tests festgestellt. Frederiksen sprach von einer "besorgniserregenden Entwicklung".
Teure Schneeballschlacht: Männer in Leeds müssen 10.000 Pfund zahlen
Wegen einer riesigen Schneeballschlacht müssen zwei junge Männer in Leeds jeweils 10.000 Pfund Strafe zahlen. Das sind umgerechnet mehr als 11 300 Euro. «Es macht uns keine Freude, solche heftigen Strafen an diese beiden jungen Männer zu verhängen», hieß es von der Polizei in West Yorkshire am Donnerstag. «Aber ihre Handlungen haben Hunderte dazu ermutigt, sich nahe beieinander aufzuhalten.» Das habe das Risiko, das sich das Coronavirus weiter verbreite, massiv erhöht. Mitte Januar hatten sich nach dem Aufruf der beiden Männer (20 und 23) Hunderte Menschen in einem Park zur Schneeballschlacht versammelt, Fotos und Videos davon verbreiteten sich über Social-Media-Kanäle. In England gilt zur Eindämmung der Pandemie derzeit ein harter Lockdown. Man darf nur eine Person außerhalb des eigenen Haushalts privat treffen - und das auch nur zum Sportmachen.
Mehr als 300 Corona-Tote in Portugal binnen 24 Stunden
Die Zahl der täglichen Todesfälle durch das Coronavirus in Portugal hat einen neuen Höchststand erreicht. Binnen 24 Stunden seien 303 Menschen nach einer Infektion mit dem neuartigen Erreger gestorben, teilten die Gesundheitsbehörden am Donnerstag mit. Damit zählt das Zehn-Millionen-Einwohner-Land seit Beginn der Pandemie mindestens 11.608 Corona-Tote. Kürzlich hatte die Regierung in dem EU-Mitgliedstaat von einem "gigantischen" Druck auf die Krankenhäuser durch den starken Anstieg der Fälle gesprochen.
UN-Generalsekretär fordert "Neustart" der Welt nach Coronakrise
UN-Generalsekretär António Guterres hat nach einem Jahr der "Tragödien und Gefahren" einen "Neustart" der Welt für das 21. Jahrhundert gefordert. Mit der Computer-Metapher bezog sich Guterres auf die Corona-Pandemie und ihre globalen Folgen. "Im Jahr 2021 müssen wir einen Gang höher schalten und wieder auf Kurs kommen", sagte er in einer Rede vor der UN-Vollversammlung. Wir können vom 'annus horribilis' zum 'annus possibilitatis', dem Jahr der Chancen und der Hoffnung, übergehen", sagte Guterres. Dazu sei es notwendig, Themen wie die öffentliche Gesundheit oder den Umweltschutz neu zu denken. Er forderte in diesem Zusammenhang einen "inklusiveren Multilateralismus", an dem junge Menschen vollständig beteiligt werden müssten. "Es ist möglich, die Welt aufzubauen, die wir wollen", betonte der UN-Generalsekretär. Die Staatengemeinschaft müsse "vom Tod zur Gesundheit, von der Katastrophe zum Wiederaufbau, von der Verzweiflung zur Hoffnung, von der Stagnation zur Transformation" übergehen, fügte Guterres mit Blick auf die gesundheitlichen und wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise hinzu.
Corona-Impfpass: EU-Experten einig über Eckpunkte
Die Europäische Union treibt die Einführung von Corona-Impfpässen voran. Wie die EU-Kommission am Donnerstag mitteilte, haben sich die EU-Staaten auf Empfehlungen geeinigt, welche Informationen solche Dokumente enthalten sollen. Ziel ist die Vergleichbarkeit und gegenseitige Anerkennung in den 27 Staaten. Impfnachweise sollen demnach sowohl in Papier- als auch in elektronischer Form möglich sein. Neben Basisinformationen etwa zu Personalien, dem verwendeten Impfstoff und der ausstellenden Behörden soll es eine Art elektronisches Siegel geben, etwa einen QR-Code oder eine Registrierung. Ziel sei, den Impfstatus einer Person rasch und eindeutig festzustellen, heißt es in den Richtlinien. Später könnten damit auch weitere Informationen verlinkt werden.
Kultur-Bündnis "Alarmstufe Rot" kritisiert Corona-Politik des Bundes
Der Mitgründer des Aktionsbündnisses "Alarmstufe Rot" der Kultur- und Veranstaltungsbranche, Tom Koperek, hat die Corona-Politik der Bundesregierung scharf kritisiert. Die überwiegende Mehrheit der Kulturschaffenden habe seit drei Monaten noch keine Novemberhilfen von der Bundesregierung erhalten. "Wir sprechen bei uns intern nicht mehr von Novemberhilfe, sondern von Osterhilfe", da das Osterfest zeitlich mittlerweile näher liege als der 1. November, sagte Koperek dem "Mannheimer Morgen" (Freitag).
Die Regierung habe es "fahrlässig versäumt", jene Branche aufzufangen, der sie durch den Lockdown die Existenzgrundlage entzogen habe. "Den Soloselbstständigen und Einzelunternehmern muss mit einer Betriebskostenpauschale geholfen werden, die mindestens 1500 Euro zusätzlich zur Grundsicherung beträgt oder 2.500 Euro pro Person ohne Grundsicherung", forderte Koperek.
Arzneimittelrechtliche Erlaubnis für Biontech-Werk erteilt
Das Mainzer Unternehmen Biontech hat auch die arzneimittelrechtliche Erlaubnis zur Herstellung von Corona-Impfstoff in seinem Werk im hessischen Marburg erhalten. Das teilte das Regierungspräsidium (RP) Darmstadt am Donnerstag mit. Vor zwei Wochen hatte Biontech bereits die Genehmigung zum Betrieb seiner Anlage für die Produktion des Mittels bekommen – in dem Fall war das RP Gießen zuständig.
Nach Angaben eines Sprechers der Darmstädter Behörde steht noch ein weiterer formaler Schritt an: Um den in Marburg hergestellten Impfstoff in der Europäischen Union vermarkten zu können, sei noch eine Genehmigung der EU-Arzneimittelagentur EMA nötig.
EU weitet Corona-Einreisestopp auf Japan aus
Die EU hat den Mitgliedstaaten wegen der Corona-Pandemie auch einen Einreisestopp für Japan empfohlen. Damit gibt es Ausnahmeregelungen nur noch für sechs Nicht-EU-Länder, wie der EU-Rat am Donnerstag mitteilte: Sie gelten für Reisende aus Australien, Neuseeland, Ruanda, Singapur, Südkorea und Thailand. China könnte hinzukommen, wenn es seinerseits die Einreise von EU-Bürgern erlaubt.
Festnahme nach Bombenalarm in britischem Impfstoff-Werk
Nach dem Bombenalarm in einem an der Herstellung von Corona-Impfstoffen beteiligten Werk in Wales hat die britische Polizei einen Verdächtigen festgenommen. Der 53-Jährige aus Chatham in der Grafschaft Kent soll ein verdächtiges Päckchen an die Produktionsstätte in Wrexham im Norden von Wales geschickt haben, erklärte die Polizei am Donnerstag. Wie das Pharmaunternehmen Wockhardt mitteilte, musste die Arbeit am Mittwoch vorübergehend unterbrochen und die Mitarbeiter in Sicherheit gebracht werden. Ein Team von Sprengstoff-Entschärfern wurde zur Unterstützung gerufen. Wockhardt ist an der Herstellung des Corona-Impfstoffs von Astrazeneca beteiligt. In dem Werk sind rund 400 Mitarbeiter beschäftigt. "Diese vorübergehende Unterbrechung der Produktion hat unseren Produktionsplan nicht beeinträchtigt", sagte eine Sprecherin des Konzerns. Sie dankte der Polizei und den Experten für den schnellen und erfolgreichen Einsatz.
EMA: Zweite Impfung mit Pfizer-Vakzin innerhalb von drei Wochen
Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) hat die Richtlinien für die Anwendung des Corona-Impfstoffes der Hersteller Pfizer und Biontech verschärft. Danach muss die zweite Dosis innerhalb von drei Wochen gespritzt werden, wie aus dem am Donnerstag in Amsterdam veröffentlichten Beschluss hervorgeht. Zuvor hatten die Experten empfohlen, dass zwischen der ersten und zweiten Impfdosis mindestens 21 Tage" liegen sollten. Nun wird klar von drei Wochen gesprochen, und es wird davon abgeraten, die Zeitspanne zu verlängern.
Astrazeneca betont: Impfstoff ist auch bei über 65-Jährigen wirksam
Nach der Entscheidung in Deutschland, den Astrazeneca-Impfstoff voraussichtlich nur unter 65-Jährigen zu spritzen, hat der Hersteller die Zuverlässigkeit seines Produkts auch bei Älteren betont. Die jüngsten klinischen Daten hätten gezeigt, dass der in Zusammenarbeit mit der Universität Oxford hergestellte Impfstoff auch bei über 65-Jährigen wirksam sei, sagte ein Sprecher des britisch-schwedischen Unternehmens am Donnerstag. Auch der britische Premierminister Boris Johnson sagte, die britischen Gesundheitsbehörden hätten den Impfstoff als "sehr gut und wirksam" bewertet. Er biete "einen hohen Schutzgrad", sagte Johnson vor Journalisten. Das in Großbritannien bereits zugelassene Vakzin wird dort in allen Altersgruppen verimpft.
Impfstoffstreit: EU-Vertrag mit Astrazeneca soll öffentlich werden
Im Impfstoffstreit soll der Vertrag der EU-Kommission mit dem Hersteller Astrazeneca rasch in redigierter Form veröffentlicht werden. Dem habe das Unternehmen grundsätzlich zugestimmt, bestätigten Kommissionskreise am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur in Brüssel. Es werde nun besprochen, welche Teile aus Gründen der Vertraulichkeit geschwärzt würden. Zuvor hatte die Frankfurter Allgemeine Zeitung" darüber berichtet. Die Zeitung berichtete auch, dass Astrazeneca-Chef Pascal Soriot einen Teil der angekündigten Lieferkürzung zurücknehmen wolle. Nach Angaben von EU-Politikern hatte die Firma vorige Woche erklärt, statt 80 Millionen Impfdosen im ersten Qurartal nur 31 Millionen an die EU zu liefern. Jetzt zitiert das Blatt einen EU-Vertreter mit den Worten: "Es ist nicht wahrscheinlich, dass wir am Ende doch noch auf 80 Millionen kommen. Aber es sollten doch deutlich mehr werden als 31."
Seehofer will Schleierfahndung offenbar massiv ausweiten
Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) will neben Grenzschließungen für Reisende aus Mutationsgebieten offensichtlich auch die Kontrolle des übrigen Reiseverkehrs massiv verstärken. "Wir wollen einen Virus-Abhalt. Und dazu müssen wir manche Flugbewegungen, Reisebewegungen in der Tat einschränken", sagte Seehofer am Donnerstag dem Portal "Bild live". Dazu solle es Kontrollen an Flughäfen geben, aber vermehrt auch auf der Straße und in der Bahn. Es gehe nicht um das Verbot von Reisen, hob Seehofer hervor, "sondern es geht um Maßnahmen, wie wir ein hochinfektiöses Virus in Deutschland verhindern können". Einreisen würden zwar weiter zugelassen, aber "das wird dann geregelt über Schleierfahndung". "Hinter der Grenze winkt dann die Polizei die Fahrzeuge heraus und kontrolliert, ob sie berechtigt sind", zum Beispiel weil für sie Ausnahmeregeln gelten, sagte der Innenminister. Nicht zugelassen seien allerdings etwa touristische Reisen oder Shoppingtouren.
Fünf Fälle von britischer Virusmutation in Kölner Kita
In Köln sind fünf Fälle der britischen Corona-Variante in einer Kita aufgetreten. Laut Bericht des "Kölner Stadt-Anzeigers" vom Donnerstag sind von dem Ausbruch zwei Erzieher und drei Kinder betroffen. Aufgefallen seien die Virusmutationen im Stadtteil Deutz, nachdem ein Elternteil eines Kindes positiv auf die Variante getestet worden sei, erklärte die Stadt gegenüber der Zeitung. Alle Kontaktpersonen wurden laut Bericht frühzeitig isoliert. Mittlerweile liege der letzte nachgewiesene Fall 14 Tage zurück. Ein weiterer Ausbruch der hoch ansteckenden Virusvariante in einer Kita war am Mittwoch in Freiburg nachgewiesen worden. Die Entscheidung über die Öffnung von Kitas und Grundschulen wurde in Baden-Württemberg deswegen verschoben.
Medienberichte: Bund und Länder planen Impfgipfel für Montagabend
Der Impfstoffmangel in Deutschland soll gelöst werden: Es soll schon in der nächsten Woche, voraussichtlich Montagabend, einen Impfgipfel geben. Das wurde dem "RedaktionsNetzwerk Deutschland" (RND) und dem Online-Dienst" "Business Insider" aus Regierungskreisen bestätigt. Bei dem Treffen sollen Länder, Bund, Pharma-Firmen und Vertreter der EU zusammenkommen, um den Gordischen Knoten bei der Impfstoff-Beschaffung zu durchschlagen.
Spahn: "Wir gehen noch durch mindestens zehn harte Wochen"
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat die Menschen in Deutschland auf weitere zehn harte Wochen in der Corona-Krise eingestimmt. Bund und Länder sollten auf einer eigenen Ministerpräsidentenkonferenz nur zum Impfen über die Lage, die Ziele und das weitere Vorgehen beraten, schlug Spahn auf Twitter vor. Dazu sollten die Impfstoffhersteller zu einem Expertengespräch eingeladen werden. Sich zu informieren, abzustimmen, und einheitlich zu agieren, helfe immer. "Denn wir gehen bei der Knappheit des Impfstoffes noch durch mindestens zehn harte Wochen", so Spahn. "Die sollten wir mit gemeinsamem Arbeiten in der Sache verbringen." In zehn Wochen, also Anfang April, ist Ostern.
Biontech/Pfizer: Wohl kein neuer Impfstoff gegen Varianten nötig
Der Covid-19-Impfstoff von Biontech/Pfizer dürfte nach Herstellerangaben auch vor den zunächst in Großbritannien und Südafrika entdeckten Virusvarianten schützen. «Diese Ergebnisse deuten nicht auf die Notwendigkeit eines neuen Impfstoffs gegen die neu auftretenden Varianten hin», erklärten die beiden Firmen am Donnerstag zu einer Studie. Sie konnten im Labor zeigen, dass der Impfstoff eine neutralisierende Antikörperantwort gegen solche Sars-CoV-2-Viren auslöst, die Schlüsselmutationen der Varianten aus Großbritannien und Südafrika tragen. Die Studie wurde bislang jedoch nicht von externen Experten begutachtet und in einem Fachjournal veröffentlicht.
Über ein Viertel aller Corona-Toten in Israel in den vergangenen Wochen
Gemessen an den Totenzahlen sind die vergangenen vier Wochen in Israel die bislang schlimmsten seit Beginn der Corona-Pandemie gewesen. Wie aus Zahlen des Gesundheitsministeriums hervorging, wurden in dem Zeitraum mehr als ein Viertel aller Todesfälle in Verbindung mit einer Infektion verzeichnet. Das Ministerium wies am Donnerstag 4609 Tote aus, am 27. Dezember 2020 stand die Zahl bei 3222. Insgesamt haben sich bisher knapp 625 000 Menschen in dem Land infiziert. Israel hat etwas mehr als neun Millionen Einwohner, in Deutschland leben etwa neun Mal so viele Menschen.
Stiko empfiehlt Astrazeneca-Impfstoff nur für unter 65-Jährige
Der Astrazeneca-Impfstoff soll nach einer Empfehlung der deutschen Impfkommission im Gegensatz zu den Präparaten von Biontech/Pfizer und Moderna nur an Menschen unter 65 Jahren verabreicht werden. In der am Donnerstag veröffentlichten Empfehlung der Ständigen-Impfkommission des Robert-Koch-Instituts heißt es, das Astrazeneca-Präparat solle in den einzelnen Stufen, die die Priorisierung festlegen, "jeweils nur den Personen angeboten werden, die 18-64 Jahre alt". Zuvor hatte es Berichte über eine geringere Wirksamkeit des Präparats gegeben.
Scholz dringt auf schnellere Impfung - Pharmahersteller zuschalten
Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) dringt auf eine schnellere Impfung gegen das Coronavirus und will dafür bei einem Impfgipfel von Bund und Ländern auch Pharmaunternehmen zuschalten. "Ziel dieser Runde muss es sein, eine gemeinsame nationale Anstrengung auf den Weg zu bringen, die Produktion und Verteilung von Impfstoff in Deutschland zu beschleunigen", sagte der Finanzminister der Deutschen Presse-Agentur. Dabei sollten die Pharmafirmen mitsprechen. Parallel müssten überall Kapazitäten geschaffen werden, damit in kurzer Zeit so viele Bürger wie möglich geimpft werden könnten. Die Impfung sei "der Ausweg aus der Pandemie", deshalb müsse sie "nun endlich oberste Priorität haben", forderte Scholz.
Erste Corona-Impfungen in britischem Supermarkt
In Großbritannien sind Menschen erstmals in einem Supermarkt gegen das Coronavirus geimpft worden. Ausgebildetes Personal könne täglich 240 Dosen in der Filiale in dem Ort Smethwick nahe Birmingham verabreichen, teilte die Handelskette Asda am Donnerstag mit. Die Region ist eine der besonders schwer von Corona betroffenen des Landes.
"Viele der Menschen, die heute in den Laden kommen, sind seit Monaten zu Hause geblieben, und wir hoffen, dass der Erhalt des Impfstoffs der erste Schritt zur Rückkehr zur Normalität für sie ist", sagte der Chef-Apotheker von Asda, Faisal Tuddy. Ein zweites, größeres Impfzentrum solle bald in einem Geschäft in Watford eröffnen.
Länder-Finanzminister stimmen Corona-Hilfen für deutsche Flughäfen zu
Gute Nachrichten für die deutschen Flughäfen: Mit großer Mehrheit haben die Länder einem Vorschlag des Bundes für Corona-Hilfen in Höhe von einer Milliarde Euro zugestimmt. Dies erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Donnerstag aus Teilnehmerkreisen der Finanzministerkonferenz. Demnach stimmten 14 von 16 Ländern für den Vorschlag, der auf Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) zurückgeht und eine Finanzierung von Bund und Ländern zu gleichen Anteilen vorsieht. Bereits geleistete Flughafenhilfen sollten dabei berücksichtigt werden.
WHO: Europa befindet sich bei Corona zwischen Hoffen und Bangen
Europa befindet sich in der Corona-Krise laut WHO-Regionaldirektor Hans Kluge derzeit in einer paradoxen Situation zwischen Hoffnung und Besorgnis. "Heute stehen wir vor einem Pandemie-Paradoxon", sagte der Leiter des Regionalbüros Europa der Weltgesundheitsorganisation am Donnerstag auf einer Online-Pressekonferenz in Kopenhagen.
Viele hätten zum einen das Gefühl, dass dank der Impfstoffe ein Ende der Krise in Sicht sei. Zum anderen müsse man sich aufgrund von neu auftauchenden, besorgniserregenden Varianten des Coronavirus an einschränkende Maßnahmen halten. Dies führe zu Spannungen, Angst, Müdigkeit und Verwirrung, was unter den Umständen vollkommen verständlich sei.
35 Länder in der europäischen WHO-Region hätten bislang mit dem Impfen begonnen und insgesamt 25 Millionen Impfdosen verabreicht, sagte Kluge. Die Impfstoffe hätten die erhoffte Wirksamkeit und Sicherheit gezeigt. Weiterhin sehr hohe Ansteckungsraten und das Auftauchen der Virus-Varianten hätten jedoch die Dringlichkeit zum Impfen von Bevölkerungsgruppen mit Priorität gesteigert. Es sei nicht die Zeit für Lockerungen.
Deutlich mehr Vergewaltigungen während Pandemie in Frankreich
Während der Corona-Pandemie hat Frankreich einen massiven Anstieg von Vergewaltigungen und Gewalt in der Familie verzeichnet: 2020 wurden elf Prozent mehr Vergewaltigungen angezeigt sowie neun Prozent mehr Fälle innerfamiliärer Gewalt, wie das Innenministerium in Paris am Donnerstag mitteilte. Die Regierung sieht demnach einen "Zusammenhang mit der Gesundheitskrise".
Der Anstieg sei auffällig, da die meisten anderen kriminellen Delikte in der Corona-Pandemie rückläufig seien, hieß es in der Analyse des französischen Innenministeriums. So gingen etwa Einbrüche und Diebstähle um knapp 60 Prozent zurück. Bereits im Zuge der #Metoo-Debatte hatten sich in den vergangenen Jahren in Frankreich deutlich mehr Vergewaltigungs-Opfer gemeldet. 2019 betrug der Anstieg 19 Prozent, ein Jahr zuvor 18 Prozent.
Wegen Corona: 39 Milliarden Schulessen weltweit ausgefallen
Seit Beginn der Corona-Pandemie sind weltweit mehr als 39 Milliarden Schulmahlzeiten ausgefallen. Das geht aus einem gemeinsamen Bericht des UN-Kinderhilfswerks Unicef und dem Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) hervor, der am Donnerstag vorgestellt wurde. Der Bericht warnt demnach vor einer weltweiten Ernährungskrise.
Die Autoren schreiben, dass "weltweit 370 Millionen Kinder aufgrund von Covid-19-bedingten Schulschließungen im Durchschnitt rund 40 Prozent ihrer Schulmahlzeiten verpasst haben." Sie drängen darauf, Schulen so schnell wie möglich unter zuverlässigen Hygienestandards wieder zu öffnen. "Kinder, die für ihre täglichen Mahlzeiten auf Schulen angewiesen sind, verlieren nicht nur die Bildungsmöglichkeit, sondern auch eine verlässliche Quelle für ihre Ernährung", sagte Unicef-Exekutivdirektorin Henrietta Fore.
Umfrage: Mehrheit will überwiegenden Flugstopp nach Deutschland
Eine Mehrheit der Deutschen hat sich für einen überwiegenden Stopp von Flügen nach Deutschland ausgesprochen. Nach Auswertung einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov würden es 68 Prozent der Deutschen begrüßen, den Flugverkehr nach Deutschland im Kampf gegen die Corona-Pandemie auf nahezu null zu reduzieren. Jeder fünfte Befragte lehnte dies ab.
Die Bundesregierung will sich nach Angaben von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) bis Freitag auf ein weitgehendes Einreiseverbot aus Ländern mit hoher Verbreitung neuer Corona-Varianten verständigen. Bei den angedachten Reisebeschränkungen konzentriere man sich auf Mutationsgebiete wie derzeit Portugal, Großbritannien, Südafrika und Brasilien. Aus diesen Staaten solle die Einreise verboten werden. Derzeit werde geklärt, welche Ausnahmen zugelassen werden.
FDP dringt auf regionale Lösungen bei Inzidenz-Werten unter 50
Die FDP dringt auf regionale Lockerungen der Corona-Einschränkungen, sobald in einer Kommune ein Inzidenz-Wert von weniger als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern in sieben Tagen erreicht wird. Dann könnten dort beispielsweise Friseure unter Einhaltung der Hygieneregeln wieder öffnen, sagte der FDP-Haushaltspolitiker Otto Fricke am Donnerstag den Sendern RTL und n-tv. Auch für andere Wirtschaftsbereiche seien dann solche regionalen Öffnungen möglich. Als weitere Voraussetzung nannte Fricke einen bundesweiten Inzidenz-Wert von weniger als hundert - was an diesem Donnerstag erstmals seit Ende Oktober wieder erreicht wurde. Bis Mitte Oktober hatten die Werte bundesweit unter 50 gelegen, während der Sommermonate wesentlich niedriger.
Ein Toter bei Protesten gegen Armut und Lockdown im Libanon
Bei Zusammenstößen mit Sicherheitskräften ist in der Hafenstadt Tripoli im Norden des Libanons ein Demonstrant ums Leben gekommen. Dabei handele es sich um einen 30 Jahre alten Mann, meldete die staatliche libanesischen Nachrichtenagentur NNA am Donnerstag. Aus Krankenhauskreisen in der Stadt hieß es, mehr als 200 Menschen seien verletzt worden. Das Rote Kreuz meldete mehr als 100 Verletzte. In der Hafenstadt war es am Mittwochabend den dritten Tag in Folge zu Protesten gegen die schlechte Wirtschaftslage und die weitreichenden Ausgangsbeschränkungen in der Corona-Pandemie gekommen.

Regierung: Planungen für Impfgipfel werden noch heute abgestimmt
Die Planungen für ein rasches Spitzentreffen zur Lösung der Corona-Impfmisere werden immer konkreter. "Die Bundesregierung ist für einen solchen Impfgipfel. Die Planungen dafür laufen und werden noch heute mit den Ländern abgestimmt", teilte Regierungssprecher Steffen Seibert am Donnerstag in Berlin mit. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte sich offen für einen solchen Impfgipfel gezeigt, wie er etwa von SPD-Politikern gefordert wird. Im Radiosender NDR Info und auf Twitter schlug Spahn ein gesondertes Treffen mit den Ministerpräsidenten vor, an dem auch Vertreter der Pharmahersteller teilnehmen sollten. Inhaltlich muss es nach seinen Worten darum gehen, wie das weitere Vorgehen gegen die Pandemie aussehen kann.
Altmaier: Tun alles für schnelle Auszahlung von Corona-Hilfen
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hat betroffenen Firmen zugesichert, alles dafür zu tun, dass Corona-Hilfen so schnell wie möglich ankommen. Der CDU-Politiker sagte am Donnerstag im Bundestag bei einer Debatte über den Jahreswirtschaftsbericht: "Ich kann allen Betroffenen, die auf diese Hilfen warten, versichern von dieser Stelle aus, dass wir alles tun, damit es so schnell wie möglich und so wirksam wie möglich bei den Menschen ankommt."
Der Wirtschaftsminister steht seit längerem in der Kritik von Verbänden. Sie werfen ihm eine schleppende Umsetzung der staatlichen Milliardenhilfen für Unternehmen und zu viel Bürokratie vor. Die Bundesregierung hatte Nachbesserungen angekündigt.
Rheinland-Pfalz: Ministerium stoppt Wechselunterricht an Grundschulen
Nach dem Auftreten von Coronavirus-Mutationen im benachbarten Baden-Württemberg hat das rheinland-pfälzische Bildungsministerium den für Montag geplanten Start des Wechselunterrichts an Grundschulen gestoppt. Die Entscheidung sei in Abstimmung mit Experten der Universitätsmedizin Mainz getroffen worden, teilte das Ministerium am Donnerstag mit. Die Landesregierung hatte in Änderung der jüngsten Bund-Länder-Vereinbarung zur Eindämmung der Corona-Pandemie beschlossen, ab kommender Woche für die ersten vier Klassen einen Wechselunterricht mit Lernen daheim und in der Schule zu praktizieren. Die Präsenzpflicht sollte weiter ausgesetzt bleiben.
Mehr als ein Viertel aller Corona-Toten in Israel in vergangenen Wochen
Gemessen an den Totenzahlen sind die vergangenen vier Wochen in Israel die bislang schlimmsten seit Beginn der Corona-Pandemie gewesen. Wie aus Zahlen des Gesundheitsministeriums hervorging, wurden in dem Zeitraum mehr als ein Viertel aller Todesfälle in Verbindung mit einer Infektion verzeichnet. Das Ministerium wies am Donnerstag 4609 Tote aus, am 27. Dezember 2020 stand die Zahl bei 3222. Insgesamt haben sich bisher knapp 625.000 Menschen in dem Land infiziert.
Israel hat etwas mehr als neun Millionen Einwohner, in Deutschland leben etwa neun Mal so viele Menschen. In Israel gilt seit drei Wochen ein Lockdown mit strikten Regeln, parallel dazu läuft eine massive Impfkampagne. Die täglichen Infektionszahlen sind dennoch weiterhin sehr hoch, insbesondere in den ultraorthodoxen jüdischen und arabischen Bevölkerungsteilen.
Meisten Deutsche befürworten Reisebeschränkungen
Die meisten Deutschen würden zusätzliche Reisebeschränkungen zum Schutz vor Corona-Infektionen befürworten. 57 Prozent sprachen sich in dem am Donnerstag veröffentlichten ZDF-"Politbarometer" für Grenzschließungen in der EU aus, um eine Ausbreitung des Virus zu bremsen. 40 Prozent hielten demnach eine solche Maßnahme für falsch.
Generell stoßen die geltenden Corona-Einschränkungen im Inland der Umfrage zufolge weiterhin mehrheitlich auf Zustimmung. 56 Prozent (plus fünf Prozentpunkte) gaben an, die Maßnahmen seien gerade richtig. 28 Prozent (unverändert) forderten eine weitere Verschärfung. Lediglich 14 Prozent (minus vier) halten die derzeitigen Maßnahmen für übertrieben.
Corona-Ausbruch mit Virusvarianten in Schule in Skiort Arosa
Im Schweizer Wintersportort Arosa gilt nach dem Auftauchen der neuen Coronavirus-Varianten ab sofort Maskenpflicht auf dem gesamten besiedelten Gemeindegebiet. Das Skigebiet bleibt zwar offen, aber die Skischulen werden vorerst geschlossen, und die Verbindung zum Skigebiet Lenzerheide wurde gesperrt, wie der Kanton am Mittwochabend mitteilte. Mindestens 14 Personen in der Ortsschule hatten sich demnach mit einem mutierten Virus infiziert. Um welche der Virusvarianten es sich konkret handelte, teilten die Behörden nicht mit.
Corona-Inzidenz in Deutschland erstmals seit drei Monaten unter 100
Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz bei der Ausbreitung des Coronavirus in Deutschland liegt erstmals seit drei Monaten wieder unter der Marke von 100. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) sank der Wert am Donnerstag auf 98. Zuletzt hatte die Sieben-Tage-Inzidenz - also die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern innerhalb dieses Zeitraums – am 29. Oktober unter 100 gelegen.
Biontech-Vakzin gegen wichtigste britische und südafrikanische Mutationen wirksam
Der Impfstoff von Biontech ist gegen die wichtigsten in Großbritannien und Südafrika aufgetauchten Virus-Mutanten wirksam. In-Vitro-Tests hätten gezeigt, dass die Entwicklung eines neuen Impfstoffs für diese Varianten des Coronavirus nicht notwendig sei, teilten das Mainzer Unternehmen und sein US-Partner Pfizer am Donnerstag mit. Die Virus-Varianten würden jedoch weiterhin auf mögliche Resistenz gegen den Impfstoff beobachtet.
Mehr als 3900 Corona-Tote an einem Tag in den USA
In den USA sind binnen eines Tages mehr als 3900 Tote im Zusammenhang mit dem Corona-Virus registriert worden. Am Mittwoch meldeten die Behörden 3943 Tote, wie aus Daten der Johns-Hopkins-Universität (JHU) in Baltimore vom Donnerstagmorgen (MEZ) hervorging. Der bisherige Höchstwert wurde am 12. Januar mit 4466 Toten verzeichnet. In absoluten Zahlen gemessen sind das mehr als in jedem anderen Land der Welt.
Spahn bereit zu Impfgipfel – Für Verhandlungslösung mit Astrazeneca -
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat sich offen gezeigt für einen sogenannten Impfgipfel, wie er etwa von SPD-Politikern gefordert wird. Im Radiosender NDR Info schlug er am Donnerstag ein gesondertes Treffen mit den Ministerpräsidenten der Länder vor, an dem auch Vertreter der Pharmahersteller teilnehmen sollten. Inhaltlich muss es nach seinen Worten darum gehen, wie das weitere Vorgehen gegen die Pandemie aussehen kann.
Mehrere SPD-Politiker und auch die FDP hatten angesichts des Impfstoffmangels und der schleppend anlaufenden Impfkampagne wiederholt ein solches Treffen gefordert, darunter die Regierungschefs von Rheinland-Pfalz, und Brandenburg, Malu Dreyer und Dietmar Woidke (beide SPD).
SPD fordert klaren Plan für schnellere Impfungen
Die SPD dringt auf eine Beschleunigung der Corona-Impfungen in Deutschland. "Wir brauchen einen klaren Plan, wie wir das Impfen in Deutschland schneller hinbekommen", sagte SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "Dafür ist es wichtig, dass alle Ebenen jetzt zusammenkommen." Bereits die SPD-Ministerpräsidenten von Rheinland-Pfalz, Malu Dreyer, und Brandenburg, Dietmar Woidke, hatten am Mittwoch einen Impfgipfel von Bund, Ländern und Wirtschaftsvertretern gefordert.
Hintergrund ist unter anderem der Streit der Europäischen Union mit dem Pharmakonzern Astrazeneca. Der Impfstoff des Herstellers wird voraussichtlich zunächst in weit geringen Mengen nach Deutschland und andere Länder geliefert als zunächst erwartet. Das Präparat wird voraussichtlich am Freitag in der EU zugelassen. Bei einem Krisentreffen am Mittwochabend hatte das Unternehmen keine zusätzlichen Lieferungen zugesagt. Auch der Hersteller Biontech/Pfizer, dessen Präparat bereits eingesetzt wird, hatte zwischenzeitlich Produktionsprobleme.
Vietnam befürchtet erstmals seit Monaten größeren Corona-Ausbruch
Vietnam befürchtet erstmals seit Monaten einen größeren Corona-Ausbruch im Land. Am Donnerstag seien 82 Neuinfektionen bestätigt worden, teilte das Gesundheitsministerium mit. Es handele sich um die ersten lokalen Übertragungen des Virus nach 55 Tagen. Nachdem am Morgen zunächst zwei Fälle in den nördlichen Provinzen Hai Duong und Quang Ninh verzeichnet worden waren, wuchs die Zahl kurz darauf im Rahmen der Kontaktverfolgung weiter.
70 Infektionen stehen den Angaben zufolge in Verbindung mit einer großen Fabrik in Hai Duong City in der Nähe von Hanoi. Eine der positiv getesteten Personen sei zuvor in der Region herumgereist und habe sich mit rund 200 Menschen getroffen, so die Behörden. Diese sollen nun alle kontaktiert und getestet werden.
Passagierzahl an Flughäfen um drei Viertel eingebrochen
Corona hat die Zahl der Passagiere an den deutschen Flughäfen auf den niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung gedrückt. Von Januar bis Dezember 2020 wurden bundesweit 63 Millionen Fluggäste gezählt, wie aus Branchendaten für die 21 Verkehrsflughäfen hervorgeht. Das ist nur ein Viertel der Zahl von 2019. Die Luftfahrtbranche spricht von der größten Krise seit dem Zweiten Weltkrieg. Am Donnerstag (12.30 Uhr) will der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft Bilanz ziehen.
Im März hatten Reisebeschränkungen wegen der Pandemie den Luftverkehr zusammenbrechen lassen. Während im Sommer wieder etwas mehr Menschen in Flugzeuge stiegen, herrscht seit dem Herbst wieder häufig Leere in den Terminals. Die Hälfte der Passagiere des gesamten Jahres 2020 wurden im Januar und Februar abgefertigt - vor den ersten Beschränkungen des öffentlichen Lebens. Die Flughäfen schreiben Verluste in Milliardenhöhe.
Corona-Situation in der NBA entspannt sich
Die NBA scheint die Corona-Problematik innerhalb der Liga in den Griff bekommen zu haben. Nach 16 und elf positiv getesteten Basketball-Profis in den beiden vorausgehenden Wochen gab es in den vergangenen sieben Tagen nur noch einen Spieler, der ein positives Testergebnis erhielt. Das teilte die Liga am Mittwoch mit. Die vielen positiven Fälle, die daraus entstehende Notwendigkeit der Kontaktverfolgung und Zwangspausen für Spieler hatten zu vielen Absagen im Januar geführt. 21 der 22 im Zusammenhang mit der Pandemie verlegten Partien betrafen Begegnungen in diesem Monat.
Infolge der steigenden Fallzahlen hatte die Liga ihre Regeln verschärft. Teams durften etwa bei Auswärtsreisen das Hotel nur noch fürs Training und die Spiele verlassen. US-Medien rechneten nach der Mitteilung vom Mittwoch damit, dass die Regeln nun wieder gelockert werden.
Südafrika-Variante des Coronavirus im Kreis Viersen nachgewiesen
In einer Behinderteneinrichtung im Kreis Viersen ist die aus Südafrika stammende mutierte Variante B.1.351 des Coronavirus nachgewiesen worden. 11 Bewohner und 13 Mitarbeiter seien mit dem Coronavirus infiziert, teilte der Kreis am Mittwoch mit. Es habe sich auffallend schnell verbreitet, heißt es in einer Mitteilung. Bei zwei Proben wurde das mutierte Virus nachgewiesen, doch ist davon auszugehen, "dass alle 24 Infizierten des Clusters die Mutante in sich tragen", wie der Kreis mitteilte. Weitere der Proben gezielt auf die Mutation hin zu untersuchen, sei nicht nötig. Alle 17 Bewohner sind demnach seit dem 23. Januar in ihren Einzelzimmern in Quarantäne. Für negativ getestet Mitarbeiter sei eine Arbeitsquarantäne angeordnet worden. Sie dürfen sich von Zuhause zum Arbeitsplatz bewegen, um den Betrieb der Einrichtung aufrecht zu halten.
Studie: Leicht veränderte Symptome bei britischer Virus-Variante
Einer Studie der britischen Statistikbehörde ONS (Office for National Statistics) zufolge sind die Symptome bei der zuerst in Großbritannien entdeckten Coronavirus-Variante leicht anders als bei der bislang vorherrschenden. Husten, Müdigkeit, Gliederschmerzen und Halsschmerzen treten demnach etwas häufiger auf. Der Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns hingegen etwas seltener. Keinen Unterschied gibt es demnach bei der Häufigkeit von Kopfschmerzen, Kurzatmigkeit, Durchfall oder Erbrechen. Befragt wurden 6000 zufällig ermittelte Personen, die positiv auf das Coronavirus getestet wurden. Die in Großbritannien aufgetretene Variante B.1.1.7 ist nach Ansicht britischer Experten 30 bis 70 Prozent leichter übertragbar als die bislang vorherrschende. Hinweise, dass sie auch häufiger zu tödlichen Verläufen von Covid-19 führen könnte, beruhen bislang nur auf einer sehr unsicheren Datenlage, wie Experten betonen.
Norwegen schließt seine Grenzen
Der Norden macht dicht: Aus Bedenken vor mutierten Coronavirus-Varianten verschärft nach Dänemark und Finnland auch Norwegen seine Einreisebeschränkungen. Ab Mitternacht in der Nacht zum Freitag werden die norwegischen Grenzen für praktisch alle Menschen geschlossen, die nicht im Land wohnen, wie Regierungschefin Erna Solberg am Mittwochabend auf einer Pressekonferenz in Oslo sagte. Dabei handele es sich um die strengsten Einreisebeschränkungen seit März des vergangenen Jahres. Es gebe jedoch Ausnahmen, etwa für Arbeitnehmer mit kritischen Funktionen, den Warentransport und Gesundheitspersonal aus den Nachbarländern Schweden und Finnland.
Seit Mittwoch gelten auch in Finnland verschärfte Einreiseregeln. Dänemark lässt seit dem 9. Januar bis auf wenige Ausnahmen nur noch Menschen ins Land, die einen triftigen Einreisegrund sowie einen negativen und maximal 24 Stunden alten Corona-Test vorweisen können. Schweden hat zudem seine Grenzen nach Norwegen geschlossen.
Johnson: Schulen in England sollen ab 8. März wieder öffnen
Schulen in England sollen von der zweiten Märzwoche an wieder schrittweise geöffnet werden. Das sagte der britische Premierminister Boris Johnson am Mittwoch im Parlament in London. Das Datum ergebe sich aus dem Fortschritt des Impfprogramms. "Wenn wir unser Ziel erreichen, jeden in den vier am stärksten gefährdeten Gruppen bis 15. Februar mit einer ersten Dosis zu impfen (...), dann werden diese Gruppen drei Wochen später Immunität erlangt haben, das ist am 8. März", sagte Johnson. Weitere Einschränkungen des öffentlichen Lebens sollen dann im Anschluss zurückgenommen werden, sagte der konservative Politiker. Einen genauen Zeitplan legte er dafür nicht vor.
Israel schließt wegen Corona-Ausbreitung auch Landgrenzen
Um die weitere Ausbreitung des Coronavirus zu unterbinden, schließt Israel seine Landgrenzen zu Jordanien und Ägypten. Innenminister Arye Deri erklärte am Mittwoch, die Übergänge an den Landgrenzen blieben von Donnerstag um 05.00 Uhr (MEZ) an sowohl für israelische Staatsbürger als auch für Ausländer gesperrt. Bereits seit Dienstag gilt in Israel ein fast vollständiges Verbot für den internationalen Flugverkehr. Die Landgrenzen sollen bis mindestens Sonntag geschlossen bleiben. Dann endet gemäß der aktuellen Regelung auch das Flugverbot. Mit der Maßnahme solle verhindert werden, dass die Menschen mit dem Flugzeug in die Nachbarländer reisten und durch die "Hintertür" nach Israel gelangten.
Der Allenby-Übergang zwischen dem von Israel besetzten Westjordanland und Jordanien bleibt gemäß der Verordnung nur für Palästinenser geöffnet.
Israel befindet sich derzeit in seinem dritten Lockdown seit Beginn der Corona-Pandemie. Erwartet wird, dass Regierungschef Benjamin Netanjahu in den nächsten Tagen eine Verlängerung der nach derzeitigem Stand bis Monatsende geltenden Restriktionen bekannt gibt.
Ausgang in der Slowakei nur noch mit negativem Corona-Test
Die Menschen in der Slowakei dürfen seit Mittwoch nur noch mit einem negativen Corona-Test das Haus verlassen. Alle Menschen zwischen 15 und 65 Jahren müssen die Bestätigung eines negativen PCR- oder Antigen-Tests bei sich tragen, wenn sie hinausgehen - egal ob zum Arzt, zum Einkaufen oder zur Arbeit. Die neue Regelung gilt vorerst bis zum 7. Februar. Die Polizei kündigte an, die Einhaltung der Regelung mit "stichprobenartigen, aber strikten" Kontrollen durchzusetzen. Bei Verstößen drohten hohe Bußgelder.
Das EU-Land Slowakei verfolgt bei der Bekämpfung des neuartigen Coronavirus eine eigene Strategie. Vergangene Woche fanden erneut Corona-Massentests statt; 2,5 Millionen der 5,4 Millionen Einwohner wurden auf das Virus getestet. Dabei wurden 30.000 Infektionen nachgewiesen. Kommenden Monat soll es in Gegenden mit hohen Infektionszahlen erneut Massentests geben.
Grundschul- und Kitaöffnung in Baden-Württemberg abgesagt
Die baden-württembergische Landesregierung wird die Grundschulen und Kitas doch nicht zeitnah wieder öffnen. Eine Pressekonferenz, bei der über die Öffnungen informiert werden sollte, wurde am Mittwoch kurzfristig abgesagt. Der Grund sei das Auftreten einer mutierten Virusvariante in einer Freiburger Kindertagesstätte. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hatte am Dienstag angekündigt, bei gleichbleibender Infektionslage über eine Öffnung von Grundschulen und Kitas zu entscheiden.
In der Freiburger Kita seien bereits zwei Fälle der Variante bestätigt, teilte ein Regierungssprecher nun mit. 21 weitere Corona-Infektionen seien festgestellt worden und würden nun auf die Variante hin überprüft. Die Entscheidung über die Öffnung von Kitas und Grundschulen müsse deshalb verschoben werden.
Kretschmann erklärte, er habe "immer deutlich gemacht, dass wir die Entscheidung über die Öffnung abhängig vom Pandemiegeschehen treffen". Bevor die Kinder wieder in Kitas und Grundschulen zurückkehren könnten, "müssen wir wissen, mit welcher Virusvariante sich die weiteren infizierten Personen in der betreffenden Kindertagesstätte angesteckt haben. Wir werden unseren Kurs beibehalten und diese Entscheidung faktenbasiert und sorgfältig treffen."
EU weitet Corona-Einreisestopp auf Japan aus
Die Liste jener Staaten, aus denen Menschen problemlos in die EU einreisen können, wird immer kürzer. Wegen deutlich gestiegener Corona-Infektionszahlen soll auch für Japan keine Ausnahme der zu Beginn der Pandemie eingeführten Einreisebeschränkungen mehr gelten. Darauf einigten sich die EU-Botschafter der 27 Mitgliedsstaaten am Mittwoch in Brüssel, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Diplomatenkreisen erfuhr. Die Entscheidung muss bis zum Donnerstag noch offiziell von den Hauptstädten im schriftlichen Verfahren bestätigt werden.
Somit bleiben nur sechs Länder weltweit, aus denen Bürger normal in die EU einreisen dürfen: Australien, Neuseeland, Ruanda, Singapur, Südkorea und Thailand. Für alle anderen Staaten gelten drastische Einschränkungen. Darauf hatten sich alle EU-Staaten außer Irland sowie die Nicht-EU-Staaten Schweiz, Norwegen, Liechtenstein und Island bereits zu Beginn der Corona-Pandemie im März verständigt. Demnach sind alle nicht zwingend notwendigen Reisen in die EU zunächst verboten. Rechtlich bindend ist der Einreisestopp allerdings nicht. Zudem gelten Ausnahmen etwa für EU-Bürger und ihre Familien. Anfang Juli wurde der Einreisestopp erstmals für einige Staaten gelockert.
Britische Corona-Variante war schon Anfang Dezember in Tschechien
Die ansteckendere britische Coronavirus-Mutation ist schon früher in Tschechien angekommen als bisher angenommen. Die Virusvariante sei mindestens seit Anfang Dezember im Umlauf, teilte das nationale Referenzlabor in Prag am Mittwoch mit. Das hätten nachträgliche Analysen älterer Proben ergeben. Insgesamt sei die britische Mutante inzwischen in mehr als 200 Fällen im Labor nachgewiesen worden.
Zahl der täglichen Corona-Toten weltweit auf neuem Höchststand
Die Zahl der täglichen Corona-Toten weltweit hat einen neuen Höchststand erreicht. In den vergangenen 24 Stunden starben weltweit 18.109 Menschen mit einer Corona-Infektion, wie die Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch auf Grundlage von Behördenangaben errechnete. In der Woche vom 20. bis 26. Januar wurden 101.366 Corona-Tote gemeldet und damit im Schnitt rund 14.000 pro Tag. Damit war es die schlimmste Woche seit Beginn der Corona-Pandemie vor gut einem Jahr.
Die meisten Todesfälle haben derzeit die USA zu beklagen, gefolgt von Mexiko, Großbritannien, Brasilien und Deutschland. Die Gesamtzahl der Corona-Toten seit Pandemie-Beginn stieg bis Dienstag auf 2,16 Millionen weltweit, insgesamt wurden mehr als 100 Millionen Corona-Infektionen nachgewiesen. Zu den vielerorts steigenden Fallzahlen tragen Mutanten des Coronavirus bei, die ansteckender sind als frühere Virus-Varianten.
53 Corona-Patienten aus anderen EU-Ländern in Deutschland behandelt
Während der zweiten Corona-Welle seit dem Herbst sind inzwischen 53 Patienten aus anderen EU-Ländern in Deutschland behandelt worden. 31 davon kamen aus Belgien, 14 aus den Niederlanden und 8 aus Frankreich, wie ein Sprecher des Auswärtigen Amts am Mittwoch bekanntgab. Währen der ersten Welle der Corona-Pandemie im Frühjahr wurden insgesamt 232 Intensivpatienten aus dem besonders stark betroffenen Italien, den Niederlanden und Frankreich in deutsche Krankenhäuser gebracht.
Gema vergibt weitere 19 Corona-Millionen an Clubs und Festivals
Clubs, Festivals und Musikaufführungsstätten können neue Corona-Hilfen erwarten. Der Musikrechteverwerter Gema kündigte am Mittwoch in München weitere 19 Millionen Euro aus dem Kulturpaket der Bundesregierung an. Zuvor waren bereits 30 Millionen Euro an die Gema für die Antragssteller geflossen. "Rund fünf Millionen Euro konnten bereits ausgezahlt werden, der Rest folgt in den nächsten Wochen." Spätestens Ende Februar sollten Vergabe und Auszahlung der nun 49 Millionen Euro abgeschlossen sein.
"Durch das Verbot öffentlicher Veranstaltungen ist dieser Wirtschaftszweig in seiner Existenz bedroht", sagte Gema-Chef Harald Heker. Grütters wird so zitiert: "Wir brauchen die vielen kleinen und großen Bühnen, die Clubs und Festivals in unserem Land, damit Musikerinnen und Musiker jedes Genres möglichst bald wieder live vor Publikum auftreten können."
Der Bund hatte noch vor dem zweiten Lockdown für die Kultur ein eigenes Programm in Höhe von einer Milliarde Euro aufgelegt. Das will Grütters nun um weitere 1,5 Milliarden aufgestockt wissen, auch weil der zweite Lockdown noch nicht eingepreist gewesen sei.
Bundesbildungsministerin zu Schulen: Lieber 14 Tage länger warten
In der Debatte über die Dauer der Schulschließungen hat sich Bundesbildungsministerin Anja Karliczek für einen vorsichtigeren Kurs ausgesprochen. "Ich bin immer im Moment in der Situation, dass ich sage, lieber 14 Tage jetzt länger warten", sagte die CDU-Politikerin am Mittwoch in Berlin. Sie könne aber auch diejenigen verstehen, die auf ein nicht so hohes Infektionsgeschehen in ihrer Region hinweisen. "Und die Sorge, wie ist das mit den jungen Menschen, die treibt natürlich alle um."
Präsenzunterricht sei für Kinder das Optimale, sagte Karliczek. Aber man sei im Moment in einer pandemischen Lage mit hohen Unsicherheiten angesichts der Mutationen. "Wir wissen noch nicht, wie weit sie sich in Deutschland schon ausgebreitet haben."
EU-Kommissarin: Astrazeneca zur Impfstoff-Lieferung verpflichtet
EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides hat erneut an den Pharmakonzern Astrazeneca appelliert, die vertraglich vereinbarte Menge Corona-Impfstoff fristgerecht an die EU-Staaten zu liefern. "Wir stecken in einer Pandemie, und wir verlieren jeden Tag Menschen", sagte Kyriakides am Mittwoch in Brüssel. Die Hersteller von Impfstoffen hätten eine "moralische, gesellschaftliche und vertragliche Verantwortung".
Zypern lockert Lockdown - Geschäfte, Kirchen und Museen öffnen
Nikosia lockert stufenweise die strengen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie: Von Montag an dürfen auf der drittgrößten Mittelmeerinsel die Friseursalons wieder öffnen. Eine Woche später sollen dann auch alle Geschäfte des Einzelhandels für ihre Kunden auf sein – auch Einkaufszentren. Ab dann können zudem Gläubige wieder an Messen teilnehmen. Zudem öffnen archäologische Stätten und Museen wieder. "Das epidemiologische Bild erlaubt uns, die Einschränkungen stufenweise zurückzunehmen", sagte Gesundheitsminister Konstantinos Ioannou am Dienstag im Staatsfernsehen (RIK).
Litauen verlängert Lockdown bis Ende Februar
Im Kampf gegen das Coronavirus bleibt das öffentliche Leben in Litauen weiter auf ein Minimum reduziert. Die Regierung in Vilnius verlängerte am Mittwoch den Mitte Dezember verhängten Lockdown in dem baltischen EU-Land um einen Monat bis Ende Februar. Die meisten Geschäfte bleiben damit dicht, Gaststätten, Kultur- und Freizeiteinrichtungen zu, und der Schulbetrieb auf Fernunterricht umgestellt. Dies teilte die Staatskanzlei in Vilnius mit.
Schweden untersagt wegen Corona-Bedenken Nerzzüchtung 2021
In Schweden dürfen in diesem Jahr keine neuen Nerze herangezüchtet werden. Im Frühjahr dürfen diesmal keine Jungtiere geboren werden, wie die schwedische Ministerin für den ländlichen Raum, Jennie Nilsson, am Mittwoch auf einer Pressekonferenz in Stockholm bekanntgab. Das bedeutet, dass die Nerzzüchter zwar ihre derzeit rund 90.000 Zuchttiere behalten, jedoch in der bevorstehenden Paarungszeit keine neuen heranzüchten dürfen.
Grund dafür sind die Sorgen darüber, dass Nerze besonders anfällig für Coronaviren sein sollen und sie verbreiten können. Den ersten Fall bei einem Pelztier entdeckten die Schweden laut Nilsson im Oktober. Die Paarungszeit der Nerze findet normalerweise im Februar und März statt. Die Jungtiere kommen im April und Mai zur Welt, im November werden sie dann für ihren Pelz gekeult.
Flugreisende aus Deutschland brauchen in der Schweiz negativen Test
Schweiz-Reisende müssen bei der Einreise per Flugzeug künftig einen negativen Corona-Test vorlegen. Das beschloss die Schweizer Regierung am Mittwoch. Dies gilt auch für Reisende aus Deutschland. Die Tests würden vor dem Einsteigen geprüft. Neu werden - ähnlich wie in Deutschland - auch die Kontaktdaten aller Einreisenden erfasst, egal, ob sie mit Flugzeug, Bus, Bahn oder Schiff ankommen. Die Regierung beschloss auch, mehr Tests durchzuführen. Künftig will der Bund unter bestimmten Umständen die Kosten dafür auch bei Personen tragen, die keine Symptome haben. Dies sei etwa der Fall, wenn lokale Behörden Massentests veranlassen oder solche Testreihen nach einem Ausbruch in einer Schule vorgenommen werden. Die Behörden wollen die Ausbreitung damit eindämmen. Sie gehen davon aus, dass mehr als die Hälfte der Infizierten keine Symptome haben, andere aber anstecken könnten.
Johnson: Schulen in England sollen ab 8. März wieder öffnen London
Schulen in England sollen von der zweiten Märzwoche an wieder schrittweise geöffnet werden. Das sagte der britische Premierminister Boris Johnson am Mittwoch im Parlament in London. Das Datum ergebe sich aus dem Fortschritt des Impfprogramms. "Wenn wir unser Ziel erreichen, jeden in den vier am stärksten gefährdeten Gruppen bis 15. Februar mit einer ersten Dosis zu impfen (...), dann werden diese Gruppen drei Wochen später Immunität erlangt haben, das ist am 8. März", sagte Johnson. Weitere Einschränkungen des öffentlichen Lebens sollen dann im Anschluss zurückgenommen werden, sagte der konservative Politiker. Einen genauen Zeitplan legte er dafür nicht vor.


Argentinien schränkt Flüge wegen steigender Infektionszahlen ein
Wegen der steigenden Infektionszahlen mit dem Coronavirus in verschiedenen Regionen der Welt will Argentinien die internationalen Flüge aus diesen Gebieten wieder einschränken. Die Luftfahrtbehörde des südamerikanischen Landes wies die Fluggesellschaften in einem am Mittwoch veröffentlichten Schreiben an, ihre Flüge erheblich zu drosseln. Demnach sollen die Airlines ihre Verbindungen aus den USA, Europa und Mexiko um 30 Prozent reduzieren. Die Flüge aus Brasilien sollen sogar um 50 Prozent sinken.
Israel schließt nach internationalem Flughafen auch Landgrenzen
Nach dem internationalen Flughafen Ben Gurion schließt Israel im Kampf gegen das Coronavirus vorübergehend auch seine Landgrenzen. Dies kündigte das Innenministerium am Mittwoch an. Die Maßnahme soll von Donnerstagmorgen bis Ende Januar gelten. Davon betroffen sind insgesamt drei Grenzübergänge nach Ägypten und Jordanien. Der Übergang Allenby-Brücke nach Jordanien bleibt für Bewohner des Westjordanlands geöffnet.
Die Maßnahme ist Teil der Bemühungen Israels, das Einschleppen weiterer Coronavirus-Mutationen zu verhindern. In der Nacht auf Dienstag war bereits der Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv - das mit Abstand wichtigste Luftverkehrsdrehkreuz des Landes - bis Monatsende nahezu komplett geschlossen worden.
Mutationen in Kitas - Entscheidung über Öffnung im Südwesten vertagt
Die baden-württembergische Landesregierung hat die Entscheidung über die Öffnung von Kitas und Grundschulen erneut vertagt. Es seien acht neue Fälle von Virusmutationen im Südwesten bekannt geworden, unter anderem bei zwei Kindern in einem Kindergarten in Freiburg, sagte Regierungssprecher Rudi Hoogvliet am Mittwoch der Nachrichtenagentur dpa in Stuttgart. 21 Menschen in dem Kindergarten seien ebenfalls infiziert, nun müsse noch geklärt werden, ob es sich ebenfalls um die neuen Virusvarianten handele.
Ursprünglich wollten Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) und Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) an diesem Mittwoch um 14.30 Uhr die Entscheidung verkünden, dass Kitas und Grundschulen schrittweise wieder geöffnet werden sollen.
Noch keine Lösung zur Versorgung von Bedürftigen mit medizinischen Masken
Die von Bundessozialminister Hubertus Heil (SPD) angekündigte Unterstützung für Bedürftige bei der Beschaffung medizinischer Masken lässt auf sich warten. Am Mittwoch sprach das Bundeskabinett über das Thema, ohne aber einen Beschluss zu fassen, wie Vizeregierungssprecherin Ulrike Demmer in Berlin sagte. Derzeit sei geplant, dass die Masken in Apotheken an Bezieher von Grundsicherung – also etwa Hartz IV – abgegeben werden. Heil hatte in der vergangenen Woche gesagt, "die Versorgung von Grundsicherungsempfängern mit medizinischen Masken muss gesichert sein". Hintergrund ist die neue Pflicht, solche Masken im öffentlichen Nahverkehr sowie in Geschäften zu tragen.
Frankreichs Regierung prüft "strengen Lockdown" zur Corona-Eindämmung
Frankreich steht vor einer neuen Verschärfung der Corona-Maßnahmen: Die Regierung prüfe eine Reihe von Szenarien, zu denen auch "ein sehr strenger Lockdown" gehöre, sagte Regierungssprecher Gabriel Attal am Mittwoch nach einer Kabinettssitzung unter Leitung von Präsident Emmanuel Macron. Die geltende landesweite Sperrstunde um 18.00 Uhr reiche nach Einschätzung von Experten nicht aus, um die Ausbreitung des Virus zu bremsen. Präsident Macron sprach sich nach Angaben des Sprechers zudem dafür aus, auf EU-Ebene Sanktionen gegen Luftfahrtgesellschaften zu prüfen, die gegen die Einreiseregeln verstoßen. Wenn eine Airline etwa Passagiere aus Nicht-EU-Ländern ohne vorgeschriebene PCR-Tests an Bord lasse, könne im äußersten Fall "ein zeitweises Geschäftsverbot in Frankreich" drohen, sagte Attal.
Großbritannien führt Quarantäne in Hotels für einige Einreisende ein
Zum Schutz vor der Einschleppung weiteren Corona-Mutationen wird Großbritannien für Einreisen aus Gebieten mit besonders hohem Risiko eine verpflichtende Quarantäne in Hotels einführen. Auch Briten und in Großbritannien ansässige Menschen, die aus Gebieten auf einer sogenannten "Roten Liste" einreisten, müssten sich für 10 Tage in eine von der Regierung bereitgestellte Unterkunft wie etwa ein Hotel begeben, kündigte der Premierminister Boris Johnson am Mittwoch in London an. Innenministerin Priti Patel sollte am Nachmittag über weitere Details informieren – etwa, welche für welche Länder die Regelung gelten wird. Im Fokus stehen Berichten zufolge unter anderem Südafrika und Brasilien.
Bundesregierung senkt Wachstumsprognose für 2021 auf 3,0 Prozent
Nach dem Einbruch der deutschen Wirtschaft im Corona-Jahr 2020 rechnet die Bundesregierung in diesem Jahr wieder mit einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 3,0 Prozent. Damit senkte die Regierung ihre Wachstumsprognose für 2021 – in ihrer Herbstprojektion war sie noch von einem Plus von 4,4 Prozent ausgegangen. Der Aufschwung gehe 2021 weiter, "wenn auch mit weniger Dynamik", sagte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) am Mittwoch bei der Vorstellung des Jahreswirtschaftsberichts. Dabei sei davon auszugehen, dass die Wirtschaft im ersten Quartal noch "deutlich durch die Pandemie beeinträchtigt" sein werde. Sollte es in der Folge eine Stabilisierung der Pandemie-Lage durch die "Impfung größerer Bevölkerungsgruppen" und die "Rücknahme der Einschränkungen des öffentlichen Lebens" geben, dürfte die Konjunktur wieder Fahrt aufnehmen, heißt es in dem Jahreswirtschaftsbericht. Nach den Worten Altmaiers gibt es dabei aber große Unterschiede zwischen den Branchen. So stehe einer "robusten" Industrie ein durch die Pandemie stark betroffener Dienstleistungssektor gegenüber. Die Regierung rechnet im Jahresdurchschnitt zudem mit einer Stagnation der Erwerbstätigkeit und einer leicht geringeren Arbeitslosenquote von 5,8 Prozent. Die Zahl der Beschäftigten dürfte durchschnittlich 44,8 Millionen betragen, wie Altmaier ausführte.
Olaf Scholz sichert Unternehmen und Beschäftigten weitere Hilfe zu
Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) hat Firmen und Beschäftigten weitere Unterstützung zur Bewältigung der Corona-Krise zugesichert. "Ich habe immer klar gemacht: Wir tun alles was notwendig ist, um dafür zu sorgen, dass Beschäftigte und Unternehmen gut durch die Pandemie kommen. Das gilt auch weiterhin", sagte er am Donnerstag zur Vorstellung des Jahreswirtschaftsberichts in Berlin. Die Bundesregierung rechnet darin mit einem schwierigeren und längeren Weg aus der coronabedingten Wirtschaftskrise und schraubt die Konjunkturprognose für dieses Jahr herunter.
Die weitere wirtschaftliche Entwicklung werde weiter maßgeblich vom Pandemieverlauf und den Maßnahmen zur Eindämmung beeinflusst, heißt es im Jahreswirtschaftsbericht. Scholz betonte: "Jetzt müssen wir alle an einem Strang ziehen, um das Virus einzudämmen." Dazu gehöre auch, dass man mit den Impfungen weiter vorankomme. "Denn erst wenn wir die Pandemie überwunden haben, kann unser wirtschaftliches, gesellschaftliches und kulturelles Leben wieder aufblühen", betonte der Finanzminister.
Verdächtiges Paket bei Impfstoffhersteller Astrazeneca entdeckt
Bei einem Zulieferer des britisch-schwedischen Impfstoffherstellers Astrazeneca ist ein verdächtiges Paket entdeckt worden. Das teilte das Unternehmen Wockhardt im walisischen Wrexham am Mittwoch auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Alle zuständigen Behörden seien benachrichtigt worden, hieß es in einer Mitteilung. Die Produktionsstätte, an der wichtige Schritte zur Herstellung des Coronavirus-Impfstoffs von Astrazeneca stattfinden, sei auf Rat von Experten teilweise geräumt worden. Die Polizei in Wales sprach von einem "andauernden Vorfall". Mehrere Straßen seien gesperrt worden. Die Öffentlichkeit wurde aufgefordert, die Umgebung zu meiden.
Europarat ruft zu fairer Verteilung von Corona-Impfstoffen auf
Die Parlamentarische Versammlung des Europarats hat für die faire Verteilung von Corona-Impfstoffen weltweit an die Spendenbereitschaft der Mitgliedstaaten appelliert. Diese sollten sicherstellen, dass jedes Land Risikogruppen und Gesundheitspersonal impfen könne, bevor Impfungen für Menschen ohne erhöhtes Risiko starteten, hieß es in einem am Mittwoch angenommenen Beschluss. Dazu solle etwa in Erwägung gezogen werden, Impfdosen zu spenden. "Eine faire und gleichberechtigte Verteilung von Impfdosen ist der effizienteste Weg, um die Pandemie zu bekämpfen und die damit verbundenen sozioökonomischen Lasten zu reduzieren", schrieben die Abgeordneten in der Resolution.
Schleswig-Holstein legt Stufenplan für Zeit nach dem Lockdown vor
Die Landesregierung in Schleswig-Holstein hat zur Bewältigung der Corona-Pandemie einen Stufenplan erarbeitet, der für die Zeit ab Mitte Februar Öffnungsschritte in vier Etappen vorsieht. Am Mittwoch erhielt das Konzept der Landesregierung eine breite Unterstützung im Kieler Landtag. Der Stufenplan sieht erste Lockerungen vor, wenn die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen einer Woche in einem Bundesland sieben Tage lang stabil unter 100 liegt. Dann könnten wieder Treffen von fünf Menschen aus zwei Haushalten, körpernahe Dienstleistungen (Friseure) und eingeschränkter Regelbetrieb an den Kitas sowie Wechselunterricht in Schulen möglich sein.
Tourismusbeauftragter warnt vor Einschränkungen des Flugverkehrs
Der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, Thomas Bareiß, hat vor weiteren drastischen Einschränkungen des Flugverkehrs gewarnt. Diese wären für die Reisewirtschaft ein weiterer harter Schlag, sagte der CDU-Politiker am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. "Erst jüngst haben wir strenge Test- und Quarantänepflichten festgelegt, um dem erhöhten Risiko der Virusmutationen Rechnung zu tragen. Das Vertrauen in diese Verfahren sollten wir nicht gefährden."
Die Reiseverordnung sei erst kürzlich an die aktuelle Lage angepasst worden. "Das ist gut für die Transparenz gegenüber der Branche und den Reisenden. Darüber hinaus gilt es, das Testangebot und das Impfangebot kontinuierlich zu verbessern." Trotz der schweren Momentaufnahme brauche es eine positive Perspektive in der Reisewirtschaft. "Die Politik hat da derzeit eine große Verantwortung."
Bundeswehr übernimmt Kosten für Einsatz von Soldaten in der Pandemie
Städte und Gemeinden sollen künftig verstärkt Bundeswehrsoldaten für Corona-Schnelltests in Altenheimen oder andere Maßnahmen in der Pandemie einsetzen. Das Bundeskabinett beschloss am Mittwoch, dass Bundesbehörden auf die Erstattung der Kosten solcher Einsätze verzichten können, wie Vizeregierungssprecherin Ulrike Demmer sagte. Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) appellierte an Städte und Gemeinden, von der Möglichkeit Gebrauch zu machen. Nach Demmers Worten ermöglicht die Bundeshaushaltsordnung den Verzicht auf die Kostenerstattung, "sofern ein dringliches Bundesinteresse vorliegt". Die Pandemie wirke sich spürbar in allen Bereichen des öffentlichen Lebens aus, deshalb liege es im Interesse Deutschlands, die damit verbundenen Schäden zu begrenzen.

Bund startet 500-Millionen-Programm zur Anschaffung von Laptops für Lehrkräfte
Die Bundesregierung hat ein 500 Millionen Euro schweres Programm zur Anschaffung von Laptops für Lehrkräfte gestartet. "Der Bund unterstützt die Länder in außergewöhnlichen Maße dabei, das Distanzlernen zu ermöglichen", sagte Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) am Mittwoch. Die nötige Verwaltungsvereinbarung trete am Donnerstag in Kraft - dann könne das Geld fließen. Dem Programm liegt ein Beschluss des Koalitionsausschusses vom August vergangenen Jahres zugrunde. Kritik wegen der anschließenden Verzögerung wies Karliczek am Mittwoch zurück. Die Verwaltungsvereinbarung sei am 19. November mit den Ländern festgezurrt und am folgenden Tag an diese verschickt worden, sagte sie. In Kraft treten könne die Vereinbarung aber erst, nachdem alle Länder unterschrieben haben. "Die letzte Unterschrift ist gestern eingetrudelt", sagte Karliczek. Dass das Programm nun formal starten könne, sei "sicherlich ein gutes Signal" für die Schulen. "Ich hätte mich gefreut, wenn das Ganze ein bisschen schneller gegangen wäre", kritisierte Karliczek die Bundesländer. "Wir müssen in der Digitalisierung der Schulen wirklich schneller werden."
Coronakrise trifft Tourismus in Österreich schwer
Die Corona-Pandemie hat den Tourismus in Österreich 2020 schwer getroffen. Erstmals seit 50 Jahren wurden weniger als 100 Millionen Übernachtungen in der Alpenrepublik gezählt, wie die Statistik Austria am Mittwoch mitteilte. Die Beherbergungsbetriebe verbuchten im Vorjahr nur noch 97,9 Millionen Übernachtungen. Das bedeutet ein Minus von knapp 36 Prozent im Vergleich zum Jahr 2019 mit fast 153 Millionen Übernachtungen. Die Zahl der Urlauber halbierte sich nahezu, wie die vorläufigen Daten der Statistikbehörde zeigten. Besonders stark betroffen war Wien mit einem Minus von 74 Prozent.
Nach Absage: Astrazeneca will doch an Treffen mit EU-Vertretern teilnehmen
Das Pharma-Unternehmen Astrazeneca will doch an einem am Mittwochabend angesetzten Treffen mit EU-Vertretern zu Streitigkeiten wegen Lieferengpässen bei seinem Corona-Impfstoff teilnehmen. "Wir haben uns nicht zurückgezogen", erklärte ein Sprecher des britisch-schwedischen Unternehmens auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP. Eine Sprecherin der EU-Kommission hatte kurz zuvor noch frühere Angaben eines EU-Vertreters bestätigt, wonach Astrazeneca seine Teilnahme an dem Treffen abgesagt hatte.
In Brüssel gibt es den Verdacht, Engpässe bei der Belieferung der Europäischen Union mit dem Astrazeneca-Vakzin könnten darauf zurückzuführen sein, dass das Unternehmen Großbritannien und andere Nicht-EU-Länder bevorzugt beliefert. Astrazeneca hatte am Freitag bekannt gegeben, der EU zunächst deutlich weniger Impfstoff liefern zu können als vorgesehen.
Mehr als drei Jahre Haft für Gastwirt wegen Corona-Subventionsbetrugs
Wegen Corona-Subventionsbetrugs hat das Amtsgericht Rottweil einen Gastwirt zu drei Jahren und zwei Monaten Haft verurteilt. Der Mann habe im vergangenen Jahr über mehrere Monate hinweg immer wieder neue Anträge auf Hilfen eingereicht und sich so 488.000 Euro erschlichen, teilten die Staatsanwaltschaft in Rottweil und das Landeskriminalamt Baden-Württemberg am Mittwoch mit. Demnach wurde der 32-Jährige bereits am Montag zu der Haftstrafe verurteilt. Den Justizangaben zufolge legte der Wirt vor Gericht ein Geständnis ab und räumte alle Vorwürfe ein. Die Soforthilfen hatte er demnach wegen tatsächlich gar nicht existierender Zahlungsengpässe beantragt. Durch die umfangreichen Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft sei dies aufgeflogen, erklärten die Ermittler.
In Bremen dürfen Friseure zu ihren Kunden ins Haus kommen
Im Bundesland Bremen sind Friseursalons wie überall wegen Corona geschlossen – Friseurinnen und Friseure dürfen ihre Kunden aber durchaus zuhause besuchen und bedienen. Das Ordnungsamt habe diese Lesart der Corona-Verordnung bestätigt, teilte die örtliche Handwerkskammer am Mittwoch mit. Sie nannte diese Information überraschend. Man sei seit Erlass der Verordnung am 16. Dezember "davon ausgegangen, dass sämtliche Dienstleistungen im Bereich der nichtmedizinischen Körperpflege untersagt sind". Über die Ausnahme hatte am Mittwoch zuvor der "Weser-Kurier" berichtet.
Die Kammer warnte die Friseure aber, jetzt eilig Aufträge für Hausbesuche anzunehmen. "Bedenken Sie das gesundheitliche Risiko, wenn Sie sich in das private Umfeld des Kunden begeben!", mahnte die Kammer. Es sei auch unsicher, wie lange diese Ausnahmeregelung bestehen werde. Ziel sei eine allgemeine Wiederöffnung der Salons.
Finnland schränkt erneut den Reiseverkehr ein
Aus Sorge vor einem Wiedererstarken des Coronavirus sowie der mutierten Virus-Varianten hat Finnland seine Grenzen für die meisten Reisenden aus dem Ausland wieder geschlossen. Um Mitternacht in der Nacht zum Mittwoch traten die neuen Einreisebeschränkungen in Kraft. Ausländer werden nur noch in Ausnahmefällen ins Land gelassen. Das gilt etwa für Arbeitskräfte mit wichtigen Funktionen; familiäre Gründe können ebenfalls als Einreisegrund gelten. Alle Einreisenden werden zudem zu einem Corona-Test aufgefordert. Die Maßnahmen gelten zunächst bis zum 25. Februar. Finnische Staatsbürger haben von Gesetz her ein Recht darauf, in ihr Heimatland zurückzukehren. Das finnische Außenministerium hat jedoch dringend darum gebeten, unnötige Reisen sowie Reisen nach Großbritannien, Irland und Südafrika zu vermeiden.
EU-Politikerin Beer kritisiert fehlende Infos zu Astrazeneca-Deal
FDP-Europapolitikerin Nicola Beer hat kritisiert, dass die Vereinbarungen zwischen der EU-Kommission und dem Impfstoffhersteller Astrazeneca nicht offen einsehbar sind. Die Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments forderte daher mehr Einblick in die Lieferverträge. "Wir haben bislang geschwärzte Entwürfe gesehen. Ich glaube, es kann nicht angehen, (...) dass wir im Grunde genommen überhaupt keine Informationen kriegen", sagte Beer am Mittwoch dem rbb. An wichtigen Stellen bezüglich der Anzahl der Impfdosen, dem Auslieferungsdatum sowie dem Preis sei alles geschwärzt. Transparenz ist nach Beers Ansicht für die Aufklärung der Lieferprobleme notwendig. "Denn wir sehen ein Schwarzer-Peter-Spiel und darunter leidet die Vertrauenswürdigkeit." Es könne nicht sein, dass die EU-Kommission mauere, sagte sie weiter.
Bill Gates warnt vor neuen Pandemien
Microsoft-Gründer Bill Gates hat angemahnt, dass sich die Welt auf weitere Pandemien vorbereiten muss. Pandemien gehörten zur neuen Normalität, "in der gleichen Weise, wie die Erde bebt, Tornados kommen oder sich das Klima wandelt", sagte Gates in einem Interview der "Süddeutschen Zeitung" (Print Donnerstag/Online Mittwoch). "Wir müssen die Lektionen lernen", sagte der 65-Jährige, wir sind auf die nächste Pandemie nicht vorbereitet". Eine künftige Pandemie könne zehnmal so schlimm sein.
Bedenken gegen Zulassung von russischem Impfstoff in Ungarn
Die zügig erfolgte Notzulassung eines russischen Impfstoffs durch die Arzneimittelbehörde OGyEI hat in Ungarn Bedenken auf den Plan gerufen. Das in der Dokumentation der klinischen Versuche beschriebene Mittel stimme mit dem zur Auslieferung bestimmten Präparat Sputnik V nicht vollständig überein, berichtete die Budapester Tageszeitung "Nepszava". Das oppositionelle Blatt berief sich auf ungenannte Experten, die die Behörde im Genehmigungsverfahren als externe Gutachter beigezogen hatte.
Armin Laschet: Langzeitplan in Kampf gegen Corona wäre "falsche Herangehensweise"
In der Debatte über künftige Ausstiegsszenarien aus den verschärften Corona-Auflagen hat Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) Forderungen nach einem Langzeitplan eine Absage erteilt. "Keiner kann heute sagen, was im Mai und im Juni und im Juli geöffnet oder geschlossen wird", sagte Laschet am Mittwoch vor dem Düsseldorfer Landtag. Der Düsseldorfer Regierungschef und CDU-Bundesvorsitzende verwies in diesem Zusammenhang auf die aktuellen Virusmutationen, die Lieferschwierigkeiten bei den Corona-Impfstoffen und den Streit um die Einhaltung von Impfstofflieferverträgen. "Alles das sind Unsicherheiten, die es verbieten, den Eindruck zu erwecken, als wüsste man heute, am 27. Januar, was am 27. Mai die Viruslage in Deutschland ist". Dies sei eine "falsche Herangehensweise".
Laschet erinnerte daran, dass die Chefs der Staatskanzleien und des Bundeskanzleramts heute schon an einer Schrittfolge für mögliche Öffnungen arbeiteten. "Es ist nicht der Zeitpunkt, jetzt über einen Zeitpunkt der Öffnung zu sprechen, aber es ist gut, jetzt schon mal die Kriterien zu klären, in welcher Reihenfolge denn was stattfinden wird." Unstrittig sei, dass Schulen und Kitas dabei "absolute Priorität" zukomme. Laschet warb zudem um weitere Akzeptanz des verschärften Corona-Lockdowns. "Wir dürfen jetzt in der wohl kritischsten Phase der Pandemie nicht aufgeben." Die Coronakrise sei eine "Jahrhundertkatastrophe" und eine "Belastungsprobe historischen Ausmaßes".
Biontech: Sanofi-Beteiligung an Vakzin-Produktion ändert nichts an Liefermenge 2021
Die Beteiligung des französischen Pharmariesen Sanofi an der Herstellung des Corona-Impfstoffs von Biontech ändert nach Angaben des Mainzer Unternehmens nichts am Gesamtumfang der Vakzin-Produktion. Es bleibe bei den geplanten zwei Milliarden Impfdosen, teilte Biontech-Sprecherin Yasmina Alatovic am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP schriftlich mit. Mit der Bereitstellung von Abfüllkapazitäten für mehr als 125 Millionen Impfdosen unterstütze Sanofi die von Biontech und seinem US-Partner Pfizer geplanten Vakzin-Lieferungen. Die Auslieferung der von Sanofi abgefüllten Impfstoff-Fläschchen werde "in diesem Sommer von Sanofis Produktionsanlagen in Frankfurt aus erfolgen", führte Alatovic aus. Sanofi-Chef Paul Hudson hatte zuvor in einem Interview mit der französischen Zeitung "Le Figaro" gesagt, sein Konzern werde bis Ende 2021 mehr als 100 Millionen Dosen des Biontech/Pfizer-Vakzins produzieren.
China testet per Anal-Abstrich auf Coronavirus
Die chinesischen Behörden nehmen Corona-Tests nun auch per Anal-Abstrich vor. Diese Methode könne "die Nachweisrate bei infizierten Personen erhöhen", da das Virus im Anus länger nachweisbar sei als in den Atemwegen, sagte Li Tongzeng, ein leitender Arzt des You'an Krankenhauses in Peking, dem staatlichen Fernsehsender CCTV. Dem Sender zufolge wird jedoch weiterhin großteils per Rachen- und Nasen-Abstrich getestet, da die Anal-Methode nicht sehr "angenehm" sei. Der Anal-Abstrich kommt demnach vor allem bei Menschen, bei denen ein hohes Risiko einer Coronavirus-Infektion besteht, zum Einsatz. Vergangene Woche war dies laut CCTV bei Bewohnern mehrerer Viertel Pekings mit bestätigten Corona-Infektionen der Fall. Auch Bürger in Quarantäne wurden demnach auf diese Weise getestet.
Astrazeneca sagt Krisensitzung mit EU-Vertretern ab
Das Pharma-Unternehmen Astrazeneca hat ein am Mittwoch angesetztes Treffen mit EU-Vertretern zu Streitigkeiten wegen Lieferengpässen beim Corona-Impfstoff kurzfristig abgesagt. Das sagte ein EU-Vertreter der Nachrichtenagentur AFP. Zur Begründung des britisch-schwedischen Herstellers machte er zunächst keine Angaben. In Brüssel gibt es den Verdacht, Engpässe bei der Belieferung der Europäischen Union mit dem Astrazeneca-Vakzin könnten darauf zurückzuführen sein, dass das Unternehmen Großbritannien und andere Nicht-EU-Länder mit ungekürzten Mengen des Impfstoffs beliefert. Astrazeneca hatte am Freitag bekannt gegeben, der EU zunächst deutlich weniger Impfstoff liefern zu können als vorgesehen.
Nach unruhiger Nacht: Mehr als 130 Festnahmen in Niederlanden
Am vierten Abend der Ausgangssperre wegen der Corona-Pandemie in den Niederlanden hat die Polizei dort 131 Personen festgenommen. Nach den schweren Krawallen in den Nächten davor verlief der Dienstagabend aber sehr viel ruhiger, wie die Polizei am Mittwoch mitteilte. In mehreren Städten hatten sich demnach erneut Gruppen vor allem junger Männer versammelt. Vereinzelt habe es auch Zusammenstöße mit der Polizei gegeben.
Allein in Rotterdam nahm die Polizei nach eigenen Angaben 81 Personen fest. "Der größte Teil der Verdächtigen ist jünger als 25 Jahre." Sie müssten sich wegen öffentlicher Gewalt und Aufwiegelung verantworten. Größere Eskalationen wurden verhindert", teilte die Polizei mit. Die Polizei hatte sich auf Unruhen vorbereitet, und war mit großem Aufgebot in vielen Städten anwesend.
Ifo-Institut: Lockdown führt vor allem im Einzelhandel zu Entlassungen
Der anhaltende Lockdown wirkt sich nach Angaben des Münchner Ifo-Instituts besonders auf die Beschäftigungssituation im Einzelhandel aus. Wie die Wirtschaftsforscher am Mittwoch mitteilten, schrumpften die Einstellungspläne der Unternehmen zum Jahresbeginn leicht, das Barometer sank von 95,5 Punkten im Dezember auf 95 Punkte im Januar. Dabei gibt es deutliche Unterschiede zwischen den Branchen. In der Industrie stieg das Barometer zum achten Mal in Folge – allerdings sind laut Ifo-Institut die Unternehmen, die angeben, ihre Mitarbeiterzahl zu verkleinern, noch immer in der Mehrheit. Bei den Dienstleistern halten sich die Angaben zu Einstellungen und Entlassungen in etwa die Waage. Expansive Personalpläne haben weiterhin die IT-Branche sowie Unternehmensberatungen. Im Handel wurden aufgrund des Lockdowns allerdings verstärkt Entlassungen angekündigt. Eine Ausnahme bilden die Supermärkte – dort wird weiterhin Personal gesucht.
Manuela Schwesig stellt Lockerungen der Corona-Beschränkungen in Aussicht
Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hat erste Lockerungen für die aktuell strengen Corona-Schutzvorkehrungen in Aussicht gestellt, aber an Bedingungen geknüpft. Bei dauerhaft weniger als 100 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner in einer Woche sollten zunächst Schulen und Kitas wieder stärker öffnen. Und bei Werten zwischen 50 und 100 könne auch über die Öffnung von Dienstleistern wie etwa Friseurbetrieben nachgedacht werden. "Ich sage aber ganz klar, das wird alles nur funktionieren, wenn wir es schaffen, uns vor der Mutation zu schützen", sagte Schwesig am Mittwoch im Landtag in Schwerin.
SPD-Fraktion befürwortet Reisebeschränkungen in Pandemie-Zeiten
Die SPD im Bundestag befürwortet schärfere Reisebeschränkungen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie. Wenn in Deutschland den Menschen zugemutet werde, sich nicht weiter als 15 Kilometer von ihrem Landkreis zu entfernen, könne auch der Winterurlaub auf den Malediven infrage gestellt werden, sagte SPD-Parlamentsgeschäftsführer Carsten Schneider am Mittwoch in Berlin. "Ich halte das für eine Option, die auf dem Tisch ist." Dabei gehe es nicht um die Einschränkung der Freizügigkeit in der EU, den Pendlerverkehr oder die Schließung der Grenzen. Vielmehr sollten unnötige Reisen verhindert werden. Die meisten könnten derzeit ohnehin überhaupt keinen Urlaub mehr machen. "Es wundert mich, dass das solange geduldet wurde", sagte er zu den bisherigen Urlaubsreisen.
Umfrage: 44 Prozent wollen Corona-Entscheidungen durch den Bundestag
Fast jeder zweite Deutsche ist einer Umfrage zufolge dafür, dass der Bundestag über neue Corona-Regeln final entscheidet. 44,3 Prozent der Befragten einer am Mittwoch veröffentlichten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey für das Magazin "Business Insider" wünschten sich dies. 17,5 Prozent der Befragten gaben derweil an, dass alleine Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) über neue Corona-Schutzmaßnahmen entscheiden sollte. 15,9 Prozent der Befragten sind für Corona-Entscheidungen durch die Ministerpräsidentenkonferenz, also die Beratungsrunden der Länder mit dem Bund (15,9 Prozent).
EU weist Angaben von Astrazeneca-Chef im Streit um Corona-Impfstoff zurück
Die EU hat Angaben des Impfstoffherstellers Astrazeneca zur Begründung von Lieferengpässen zurückgewiesen. "Wir bestreiten viele Dinge in diesem Interview", sagte ein EU-Vertreter am Mittwoch mit Blick auf ein Gespräch von Unternehmenschef Pascal Soriot mit mehreren europäischen Zeitungen. "Zum Beispiel die Idee, dass Produktionsstätten in Großbritannien für Lieferungen in das Vereinigte Königreich reserviert seien." Soriot hatte in dem Interview, das unter anderem die Zeitung "Die Welt" veröffentlichte, gesagt, Astrazeneca habe den Liefervertrag mit Großbritannien drei Monate früher als mit der EU geschlossen. Deshalb habe es dort mehr Zeit gegeben, um "Anfangsprobleme" zu beheben. In der EU habe es mit einem Werk in Belgien dann "einen Standort mit großer Kapazität gegeben, der Ertragsprobleme hatte", zitierte die italienische Zeitung "La Repubblica" den Firmenchef.
"Wir glauben, dass wir diese Probleme in den Griff bekommen haben, aber wir liegen im Grunde zwei Monate hinter dem zurück, wo wir sein wollten", sagte Soriot weiter. Allerdings habe sein Unternehmen sich in der Vereinbarung mit der EU ohnehin nicht zu festen Liefermengen verpflichtet. Astrazeneca habe lediglich zugesichert, "dass wir unser Bestes geben werden". Der EU-Vertreter sagte hingegen, die Vereinbarung, die die EU-Kommission im August mit dem schwedisch-britischen Unternehmen getroffen hatte, sehe Flexibilität bei den Produktionsstätten vor. "Wenn es also in einem Werk in Belgien ein Problem gibt, haben wir Kapazitäten auch in anderen Werken in Europa und Großbritannien."
Bei Corona-Amtshilfe sollen auch Auslagen kostenfrei werden
Die Bundesregierung will Landkreise und Kommunen bei Amtshilfe in der Corona-Pandemie von zusätzlichen Kosten befreien. Beim Einsatz von Soldaten und anderen Bundesbehörden sollen auch sogenannte Auslagen wie Dienstreisen oder Übernachtungskosten nicht in Rechnung gestellt werden. Einen entsprechenden Beschlussvorschlag legte das Verteidigungsministerium auf den Tisch des Bundeskabinetts, das am Mittwoch in Berlin beriet. Die Regelung soll demnach im Zeitraum seit März 2020 und bis Ende dieses Jahres gelten. Der Schritt betrifft vor allem den Hilfseinsatz von Soldaten, die nun auch verstärkt für Corona-Schnelltests vor Alten- und Pflegeheimen eingesetzt werden. Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) hat wiederholt betont, dass für die Corona-Hilfe keine Rechnungen geschrieben werden.
Baden-württembergische Kultusministerin will Lehrer früher impfen lassen
Die baden-württembergische Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) hat sich dafür ausgesprochen, Lehrer und Erzieher früher zu impfen. "Für mich spricht einiges dafür, dass Lehrerinnen und Lehrer schneller geimpft werden, als die Pläne es derzeit vorsehen", sagte Eisenmann der Wochenzeitung "Die Zeit" laut Vorabmeldung vom Mittwoch. Dies gelte gleichermaßen für Erzieherinnen und Erzieher. Eisenmann sprach sich außerdem für eine rasche Rückkehr zum Präsenzunterricht in den Schulen aus. Nach dem ersten Lockdown sei es Konsens gewesen, Kitas und Schulen nie mehr zu schließen. Nun seien die Schulen wieder geschlossen. "Da frage ich mich, ob ich nicht noch mehr Druck für geöffnete Schulen hätte machen müssen."
Sie finde den Kurs von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in der Pandemie grundsätzlich sehr gut, habe allerdings "eine andere Meinung dazu, ob man alle Schulen pauschal schließen" sollte, sagte Eisenmann. Es müsse verhindert werden, dass die junge Generation für die Schulschließungen büßen müsse.
Kretschmann über Auslegung von Corona-Regeln: Wir sind keine Schurken
Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) zeigt kein Verständnis für die Kritik, dass einzelne Bundesländer gemeinsam vereinbarte Corona-Regeln im Detail immer wieder anders auslegen. In den meisten und wichtigsten Fragen seien die Ministerpräsidentenkonferenz und Kanzlerin Angela Merkel CDU) stets zusammengeblieben, sagte Kretschmann in der ZDF-Sendung Markus Lanz" am Dienstagabend. "Es waren immer ganz kleine Abweichungen - ich weiß nicht, warum man das so aufbauscht." Man müsse nicht bei jeder "kleinen Abweichung" so tun, "als seien da Schurken am Werk, das ist nicht der Fall", beklagte Kretschmann.
SPD fordert mehr Tempo bei Corona-Impfungen
Die SPD im Bundestag hat die Bundesregierung und die Europäische Union zu mehr Tempo bei den Massenimpfungen gegen Corona aufgefordert. Der parlamentarische Geschäftsführer Carsten Schneider führte jüngste Ankündigungen des neuen US-Präsidenten Joe Biden zur deutlichen Aufstockung der nationalen Impfstoff-Bestände als Beispiel an. "Das ist schon gewaltig. Gleiches erwarte ich auch von der Bundesregierung und der Europäischen Union, das durchzusetzen", sagte Schneider am Mittwoch in Berlin.
Nicht notwendige Reisen aus und nach Belgien ab sofort verboten
Nicht notwendige Reisen aus und nach Belgien sind ab sofort verboten. Eine entsprechende Entscheidung der Regierungen von Land und Regionen trat am Mittwoch in Kraft. Demnach sind Urlaubs- sowie Freizeit-Reisen bis zum 1. März nicht mehr erlaubt. So soll verhindert werden, dass neue Corona-Infektionen in das Land getragen werden. Das Verbot soll im Straßen-, Flug-, Schiffs- und Schienenverkehr kontrolliert werden.
Allerdings gibt es Ausnahmen. Der Warenverkehr soll weiter fließen. Auch Besuche bei einem Ehe- oder Lebenspartner, Reisen aus beruflichen oder Studiengründen sowie für Beerdigungen naher Verwandter bleiben erlaubt. "Wir bauen keine Mauer um unser Land", hatte Regierungschef Alexander De Croo am Freitag nach der Entscheidung gesagt. Wer für sich eine der Ausnahmen in Anspruch nimmt, muss eine "ehrenwörtliche Erklärung" ausfüllen.
Russland hebt weitere Corona-Einschränkungen auf
In Russland werden angesichts sinkender Corona-Infektionszahlen weitere Einschränkungen des öffentlichen Lebens aufgehoben. So wurden am Mittwoch zusätzliche internationale Flugverbindungen wieder aufgenommen, darunter mit Indien, Vietnam und Finnland. In der russischen Hauptstadt Moskau erlaubte Bürgermeister Sergej Sobjanin nach wochenlangen Verboten die Öffnung von Nachtclubs und nächtlicher Gastronomie. Zudem endete die Pflicht der Arbeitgeber, mindestens ein Drittel der Belegschaft im Homeoffice arbeiten zu lassen.
Bestehen blieb allerdings die Vorschrift, dass Menschen mit Vorerkrankungen und über 65-Jährige weiter von zuhause aus arbeiten müssen. Zuvor hatte Europas größte Stadt auch die Museen wieder geöffnet – und eine größere Auslastung in Theatern, Kinos und Konzertsälen genehmigt. Auch der Präsenzunterricht in den Schulen ist seit einigen Tagen wieder zugelassen.
Londoner Covid-Patient nach 306 Tagen aus dem Krankenhaus entlassen
Nach mehr als 300 Tagen im Krankenhaus ist ein 74 Jahre alter Covid-Patient in London nach Hause entlassen worden. "Das Beste am Zuhause sein ist, nicht im Krankenhaus zu sein", sagte der Londoner Geoffrey Woolf nach seiner Rückkehr dem Sender BBC. "Ich kann essen, wann und was ich will, und ich kann meine Söhne und Freunde sehen." Woolf war im März vergangenen Jahres schwer an Covid-19 erkrankt und danach über zwei Monate lang künstlich beamtet und ins Koma versetzt worden.
Zwischenzeitlich gab es kaum noch Hoffnung - doch im Juli wachte Woolf unerwartet wieder auf. Es dauerte weitere Monate mit Sprechtraining und Physiotherapie, bis er sich von einem erlittenen Schlaganfall und seiner Erkrankung soweit erholt hatte, dass er nach insgesamt 306 Tagen in zwei verschiedenen Krankenhäusern nach Hause entlassen werden konnte. Heute sitzt der 74-Jährige im Rollstuhl.
Studie: AfD-Anhänger empfänglich für Corona-Verschwörungserzählungen
Anhänger der AfD sind laut einer Studie der Universität Leipzig stärker für Verschwörungserzählungen empfänglich als Wähler anderer Parteien. Das gilt den Wissenschaftlern zufolge auch in Bezug auf Covid-19. "Dennoch bleibt festzuhalten, dass Verschwörungserzählungen auch darüber hinaus Verbreitung finden und sich nicht alleine auf Menschen im rechten Spektrum beschränken", heißt es in dem Papier, das sich auf die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage vom Frühsommer 2020 stützt.
Dutzende Verletzte bei erneuten Protesten gegen Corona-Beschränkungen im Libanon
Bei Protesten gegen die Corona-Beschränkungen hat es im Libanon erneut Zusammenstöße zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften gegeben. Mindestens 45 Menschen wurden bei den Ausschreitungen in Tripoli im Norden des Landes in der Nacht zu Mittwoch nach Angaben des libanesischen Roten Kreuzes verletzt. Mindestens neun Menschen mussten im Krankenhaus behandelt werden. Die Demonstranten warfen Molotowcocktails, Feuerwerkskörper und Steine auf die Sicherheitskräfte. Diese gingen mit Tränengas und Gummigeschossen gegen die Protestierenden vor, wie ein AFP-Korrespondent berichtete. Tripoli gehörte bereits vor der Pandemie und ihren wirtschaftlichen Auswirkungen zu den ärmsten Gegenden des Libanon. Seit die Regierung Anfang des Monats einen Lockdown verhängt hat, haben viele Einwohner von Tripoli kein Einkommen mehr. "Ich kann nicht einmal Brot nach Hause bringen", sagte der Demonstrant Abdullah al-Bahr, Vater von drei Kindern. "Wir werden entweder an Hunger oder am Coronavirus sterben." Bereits am Montag waren bei Ausschreitungen in Tripoli 30 Menschen verletzt worden.
Olaf Scholz will mehr Planungssicherheit für Kulturbranche
Neue Hilfen sollen der Kulturszene mehr Sicherheit bei der Vorbereitung von Veranstaltungen nach der Corona-Krise verschaffen. Nach der Pandemie sollten möglichst schnell wieder kulturelle Aktivitäten möglich sei, "deshalb braucht es mehr Planungssicherheit für die Branche", sagte Bundesfinanzminister Olaf Scholz in "Politik & Kultur" des Deutschen Kulturrates.
Scholz kündigte dafür einen Fonds an. "Wir wollen kleinere Kulturveranstaltungen finanziell fördern, die aufgrund von Hygienevorgaben mit deutlich weniger Publikum stattfinden müssen und sich sonst nicht rechnen würden", sagte der SPD-Politiker. Zudem solle der Fonds als Absicherung für größere Kulturveranstaltungen dienen. Dies sei "für den Fall, dass eine Veranstaltung geplant und organisiert wird, wegen Corona dann aber wider Erwarten doch abgesagt werden muss. So sollen Kulturschaffende ermuntert werden, früh genug zu planen, damit nach Ende der Pandemie Konzerte, Lesungen und Theater bald wieder stattfinden können."
Arzt in Italien soll Covid-Patienten getötet haben
In Norditalien ist ein Mediziner festgenommen und unter Hausarrest gestellt worden, weil er zwei Corona-Patienten getötet haben soll. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann vor, den Kranken im März, während der ersten Corona-Welle in Italien, vorsätzlich einen Muskelblocker verabreicht zu haben, der zum Tod der beiden geführt habe, teilte die Polizei mit. Der Arzt arbeitete in einem Krankenhaus in der Nähe der Stadt Brescia. Die Ortschaft liegt in der damals hart von Corona getroffenen Region Lombardei.
Laut der italienischen Nachrichtenagentur Ansa wollte der Arzt damit Betten und Kapazitäten beim Krankenhauspersonal frei bekommen. Die Ermittler hatten nach eigenen Angaben einige Wochen später den Hinweis erhalten, dass der Tod der beiden Patienten herbeigeführt worden sei. In der Folge exhumierten Experten die Leichen der Verstorbenen, um sie zu untersuchen, und wiesen das Anästhetikum nach. In der Regel wird es demnach verwendet, um Menschen zu intubieren oder zu sedieren, und kann bei falscher Dosierung zum Tod führen. Am Montag stellte die Polizei den Mann unter Hausarrest, am Freitag soll er laut Ansa verhört werden.
Dänemark verlängert coronabedingten Flugstopp aus Dubai
Flugzeuge aus Dubai und den weiteren Vereinigten Arabischen Emiraten dürfen weiterhin nicht nach Dänemark fliegen. Ein aus Corona-Gründen veranlasstes Flugverbot für die Emirate wird bis zum 2. Februar verlängert, teilte das dänische Verkehrsministerium am Dienstagabend mit. Die Maßnahme gilt auch für Transitflüge. Dänemark stehe in konstruktivem Dialog mit den Emiraten, wolle jedoch keine zusätzlichen Risiken eingehen, während ansteckendere Mutationen des Coronavirus im Umlauf seien, schrieb Verkehrsminister Benny Engelbrecht auf Twitter.
Bayerns Gesundheitsminister warnt vor Vertrauensverlust durch Impfprobleme
Angesichts der massiven Probleme bei der Beschaffung und Lieferung von Impfstoffen gegen das Coronavirus warnt der Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz, Klaus Holetschek, vor einem Vertrauensverlust in der Bevölkerung. "Wenn wir Zusagen bekommen, müssen wir auch verlässlich mit dem Impfstoff planen können", sagte der bayerische Gesundheitsminister den Zeitungen der Funke-Mediengruppe vom Mittwoch. "Andernfalls drohen wir, den Rückhalt und die Bereitschaft der Menschen zum Mitmachen zu verlieren." Verlässlichkeit ist hier die wichtigste Währung", mahnte der CSU-Politiker. Die Länder hätten ihre Hausaufgaben gemacht, die Impflogistik in Deutschland stehe bereit. "Der Bund und die EU müssen dafür sorgen, dass wir genügend Impfstoff bekommen und die Lieferungen auch wie geplant eintreffen", betonte er.
Daniel Günther räumt Probleme bei Schutz von Menschen in Pflegeheimen ein
Schleswig-Holsteins Regierungschef Daniel Günther (CDU) hat Probleme beim Schutz der Bewohner von Alten- und Pflegeheimen in der Corona-Pandemie eingeräumt. "Wir versuchen so gut wie möglich zu schützen, aber die bittere Bilanz ist: Ein ganz, ganz großer Teil der Menschen, die verstorben sind, sind in Alten- und Pflegeeinrichtungen verstorben", sagte Günther ein Jahr nach dem Beginn der Krise am Mittwoch im Norddeutschen Rundfunk.
"Das lässt sich wirklich überhaupt nicht schönreden", fügte der Kieler Ministerpräsident an. Die Politik habe die Maßnahmen in den Heimen immer wieder verschärft, dabei aber auch einen "Abgleich" mit dem berechtigten Interesse an Besuchen machen müssen. Niemand habe die Situation aus dem Frühjahr wiederholen wollen, als die Bewohner über längere Zeit völlig abgeschottet gewesen und in dieser Zeit teilweise allein gestorben seien.
Merkel-Berater rechnet mit weniger Corona-Todesfällen im Februar
Der Corona-Berater der Bundeskanzlerin, Kai Nagel, rechnet für den kommenden Monat mit sinkenden Sterbezahlen. Dies gelte für den Fall, dass die "aktuellen Restriktionen beibehalten werden", sagte der Telematik-Professor und Mobilitätsforscher der Düsseldorfer "Rheinischen Post" vom Mittwoch. "Schon jetzt geht die Zahl der Intensivbehandlungen zurück", sagte er. Zwischen der Ansteckung und der Einlieferung auf die Intensivstation liegen in der Regel zehn bis 14 Tage", sagte Nagel weiter. "Die hohen Todeszahlen jetzt sind Folge der Ansteckungen an Weihnachten und Neujahr."
Die besonders infektiöse Virus-Mutation ändere an seiner Einschätzung nichts, sagte der Professor. Zwar werde durch die Mutation die Lage generell "schlimmer bei sonst gleichen Bedingungen", sagte er. "Wenn wir aber diszipliniert bleiben, können die Inzidenzwerte ab Mitte Februar bei weniger als 50 wöchentlichen Fällen pro 100.000 Einwohnern bundesweit auf einem niedrigeren Niveau als heute bleiben." Dies setze aber voraus, "dass wir uns länger einschränken, weil die Zahlen sonst sofort wieder steigen", mahnte der Wissenschaftler.
Sanofi will 125 Millionen Dosen Biontech/Pfizer-Impfstoff liefern
Der französische Pharmakonzern Sanofi will ab Sommer mehr als 125 Millionen Dosen des Pfizer-Biontech-Impfstoffs für die Europäische Union liefern. Sanofi wolle dem Mainzer Unternehmen Biontech Zugang zu seiner Produktionsinfrastruktur gewähren, hieß es in einer Mitteilung am Mittwoch. Ziel sei es, "Fertigungsschritte der späten Phase" zu übernehmen, um die Lieferung des Covid-19-Impfstoffs zu unterstützen. Die ersten Lieferungen sollen im Sommer 2021 aus den Produktionsanlagen von Sanofi in Frankfurt geliefert werden.
Christian Drosten hält Reisebeschränkungen für sinnvoll
In der Debatte um die Drosselung des touristischen Reiseverkehrs im Kampf gegen die Corona-Pandemie hat der prominente Virologe Christian Drosten Einschränkungen als "aus wissenschaftlicher Sicht" sinnvoll bezeichnet. Angesichts sinkender täglicher Corona-Fallzahlen in Deutschland "muss man natürlich auf das achten, was von Außen kommt", sagte der Leiter der Virologie an der Berliner Charité Berlin am Dienstagabend in den ARD-"Tagesthemen".
Je stärker die Ausbreitung des Coronavirus innerhalb Deutschlands gebremst werde, "desto wichtiger wird das, was von Außen eingeschleppt wird", sagte Drosten in Bezug auf die Sorge wegen der Ausbreitung von Virus-Mutanten. Der Virologe, der die Bundesregierung berät, riet zugleich in der Debatte um mögliche Lockerungen der derzeitigen Corona-Restriktionen zu Vorsicht: "Wir werden zu irgendeinem Zeitpunkt so viele Menschen geimpft haben, dass das Virus sich nicht mehr von selbst verbreitet. (...) Die Frage ist nur: Wie lange dauert das?" Er sei sich nicht sicher, dass dies schon in nächster Zeit geschehen werde. Wenn die Maßnahmen jetzt einfach beendet würden, "dann werden wir sicherlich erleben, dass das Virus sich wieder ganz stark vermehrt".
Hongkong riegelt Stadtviertel ohne Vorwarnung wegen Corona ab
Angesichts eines sprunghaften Anstiegs der Corona-Infektionen haben die Behörden in Hongkong besonders betroffene Stadtviertel ohne Vorwarnung abgeriegelt. Die in den Vierteln lebenden Menschen werden obligatorisch auf das Coronavirus getestet, wie örtliche Medien berichteten. In der Nacht zum Mittwoch riegelte die Polizei mehrere Mietshäuser in Yau Ma Tei ab, ohne die Bewohner vorher zu benachrichtigen. Bei dem Einsatz am Dienstagabend seien etwa 330 Menschen in 20 Häusern auf das Coronavirus getestet worden, dabei sei ein Infektionsfall festgestellt worden. Wie die Behörden mitteilten, könnten in den kommenden Tagen weitere Abriegelungen nötig sein.
Peru verhängt Corona-Lockdown für Hälfte der Bevölkerung
Wegen steigender Corona-Zahlen hat die Regierung in Peru für weite Teile der Bevölkerung einen Lockdown verhängt. Die Regelung gelte ab 31. Januar für zwei Wochen und betreffe rund 16 Millionen Peruaner, sagte Interimspräsident Francisco Sagasti in einer Fernsehansprache am Dienstag. Dies entspricht etwa der Hälfte der Bevölkerung. Auch die Hauptstadt Lima wird abgeriegelt. Nur notwendige Geschäfte, Apotheken und Banken dürfen geöffnet bleiben.
Das Gesundheitssystem des südamerikanischen Landes ist durch die Corona-Pandemie völlig überlastet. Für die rund 32 Millionen Peruaner stehen nur etwa 500 Intensivbetten zur Verfügung. Die Zahl der täglichen Corona-Neuinfektionen ist inzwischen von durchschnittlich tausend auf mehr als 5000 angestiegen. Auch die Zahl der Todesfälle wuchs von im Schnitt 40 pro Tag auf mehr als hudert an. Seit Pandemiebeginn sind bereits mehr als 40.000 Peruaner nach einer Corona-Infektion gestorben.
Kramp-Karrenbauer ruft Kommunen zu Inanspruchnahme von Hilfe durch Bundeswehr auf
Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) hat an Städte und Gemeinden appelliert, Soldaten der Bundeswehr für Corona-Schnelltests in Alten- und Pflegeheimen anzufordern. "Ich kann nur dafür werben, dass jeder wirklich diese Hilfe in Anspruch nimmt, denn mit jeder Infektion, die nicht in ein Altenheim getragen wird, retten und schützen wir Leben", sagte sie am Mittwoch im ZDF-"Morgenmagazin".
Die Ministerin will demnach am Mittwoch eine Vorlage im Kabinett einbringen, die die Kostenübernahme durch den Bund für die Unterstützung von Städten und Kommunen regelt. Für die Schnelltests in Alten- und Pflegeheimen stehen laut Kramp-Karrenbauer 10.000 Soldaten zur Verfügung. Laut einem "Spiegel"-Bericht von Montag wurden bundesweit bisher aber nur rund 349 Soldaten angefordert, weitere 81 Amtshilfeanträge sollen bald gebilligt werden.
Weitgehende Ruhe in Niederlanden nach Ausschreitungen der vorherigen Nächte
Nach den Ausschreitungen der vergangenen Tage ist es in den Niederlanden in der vierten Nacht der Ausgangssperre weitgehend ruhig geblieben. Ein massives Polizeiaufgebot überwachte in der Nacht zum Mittwoch in mehreren Städten - darunter Amsterdam, Rotterdam und Den Haag - die Einhaltung der zur Eindämmung des Coronavirus verhängten Ausgangssperre. Diese gilt zwischen 21.00 Uhr und 04.30 Uhr. Nur vereinzelt kam es erneut zu Randale, die aber weitem nicht so heftig war wie an den Vortagen.
In Amsterdam versammelte sich nach Angaben der Polizei am Dienstagabend eine größere Gruppe junger Männer, die Feuerwerkskörper entzündeten. Die Gruppe sei schnell aufgelöst worden, berichteten niederländische Medien. In Rotterdam wurden nach Angaben der Polizei 33 Menschen wegen Vandalismus oder Verstoßes gegen die Ausgangssperre festgenommen. In zahlreichen Städten wurde die Polizei inzwischen mit Sondervollmachten für den Einsatz gegen Randalierer ausgestattet. Seit Beginn der Ausschreitungen am Samstagabend gab es insgesamt mindestens 400 Festnahmen.
RKI: 13.202 Corona-Neuinfektionen, 982 neue Todesfälle
Die deutschen Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 13.202 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet. Außerdem wurden 982 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden verzeichnet, wie das RKI am Mittwochmorgen bekanntgab. Vergangene Woche hatte das RKI zu diesem Zeitpunkt 15.974 Neuinfektionen und 1148 neue Todesfälle binnen 24 Stunden verzeichnet.
Der Höchststand von 1244 neuen Todesfällen war am 14. Januar erreicht worden. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33.777 am 18. Dezember der höchste Wert gemeldet worden - darin waren jedoch 3500 Nachmeldungen enthalten.
Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag laut RKI bei 101,0. Ihr bisheriger Höchststand war am 22. Dezember mit 197,6 erreicht worden. Die Zahl schwankte danach und sinkt seit einigen Tagen wieder.
Das RKI zählt seit Beginn der Pandemie 2.161.279 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland (Stand: 27.01., 00.00 Uhr). Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte noch deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 53.972. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 1.866.000 an.
Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Dienstagabend bei 0,88 (Vortag 0,95). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 88 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.
Astrazeneca-Chef: Langsamer Vertragsschluss schuld an Lieferengpässen
Der Chef von Astrazeneca, Pascal Soriot, sieht den langsamen Vertragsabschluss als Grund für Lieferengpässe. Er sagte der "Welt" (Mittwoch): "Wir sind in Europa jetzt zwei Monate hinter unserem ursprünglichen Plan." Man habe auch Anfangsprobleme in Großbritannien gehabt. "Aber der Vertrag mit den Briten wurde drei Monate vor dem mit Brüssel geschlossen. Wir hatten dort drei Monate mehr Zeit, um Pannen zu beheben."
Sein Unternehmen sei vertraglich nicht zur Lieferung bestimmter Mengen Impfstoff verpflichtet. Brüssel wollte nach seinen Worten mehr oder weniger zum selben Zeitpunkt beliefert werden wie die Briten - obwohl diese drei Monate früher unterzeichnet hätten. "Darum haben wir zugesagt, es zu versuchen, uns aber nicht vertraglich verpflichtet."
Hintergrund ist die Ankündigung der Pharmafirma, nach der für diese Woche erwarteten Zulassung zunächst weniger Impfstoff zu liefern als vereinbart. Statt 80 Millionen Impfdosen sollen nach EU-Angaben bis Ende März nur 31 Millionen ankommen. Den angegebenen Grund - Probleme in der Lieferkette - will die EU nicht gelten lassen. Sie fordert Vertragstreue. Die EU-Kommission hat Vertreter des britisch-schwedischen Konzerns an diesem Mittwoch zur Krisensitzung mit Experten der EU-Staaten geladen.
Ärztekammer: Bundesregierung muss Impfstoff-Engpässe schnell beheben
Die Bundesärztekammer hat die Bundesregierung und die EU-Kommission aufgefordert, bei den Herstellern von Corona-Impfstoffen auf die Einhaltung der vertraglich zugesicherten Mengen und Termine zu drängen. Die Ursachen der Lieferschwierigkeiten etwa bei Astrazeneca müssten "umfassend geklärt und so schnell wie möglich behoben werden", sagte der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Mittwochsausgabe). Vor allem die besonders gefährdeten Bevölkerungsgruppen und die Beschäftigten in Kliniken und Pflegeinrichtungen müssten geimpft sein, "bevor sich die hochansteckende Virusvariante aus Großbritannien weiter in Deutschland ausbreitet", erläuterte Reinhardt. "Da zählt buchstäblich jeder Tag." Die mehr als 440 Impfzentren in Deutschland könnten laut Reinhardt längst im Volllastbetrieb laufen, wenn genügend Impfstoffe zur Verfügung stünden. Gleiches gelte für die Arztpraxen.
Homeoffice-Vorgaben treten in Kraft - SPD: Harte Kontrollen unnötig
Mehr Beschäftigte als bisher sollen ab diesem Mittwoch wegen der Corona-Krise zu Hause arbeiten. Mit neuen Vorgaben werden Arbeitgeber verpflichtet, ihren Mitarbeitern in bestimmten Fällen das Arbeiten im Homeoffice anzubieten. "Wer kann, arbeitet zu Hause", das sei das Ziel der neu in Kraft tretenden Verordnung, sagte SPD-Fraktionsvize Katja Mast. "Nachdem wir unsere privaten Begegnungen bereits massiv heruntergefahren haben, geht es jetzt um berufliche Kontakte."
Gerade Bürojobs sollten von zu Hause aus erledigt werden, forderte Mast. Zugleich sei sie zuversichtlich, "dass es harte Kontrollen gar nicht braucht", sagte sie der Nachrichtenagentur DPA. "Vieles regelt sich durch vorbildliches Verhalten und gemeinsam nacheinander schauen. Das gilt im Berufs- wie Privatleben gleichermaßen." Die Einhaltung der Verordnung soll von den Arbeitsschutzbehörden der Länder kontrolliert werden. Laut Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) muss der Arbeitgeber auf Verlangen der Behörden Gründe darlegen, weshalb Homeoffice nicht möglich sei. Im "allergrößten Notfall" seien auch Bußgelder von theoretisch 30.000 Euro möglich.
Bundesregierung rechnet mit mühsameren Weg aus Wirtschaftskrise
Die Bundesregierung rechnet mit einem schwierigeren und längeren Weg aus der coronabedingten Wirtschaftskrise. Sie schraubt die Konjunkturprognose für dieses Jahr herunter. Die weitere wirtschaftliche Entwicklung werde weiter maßgeblich vom Pandemieverlauf und den Maßnahmen zur Eindämmung beeinflusst, heißt es im Jahreswirtschaftsbericht. Dieser liegt der Nachrichtenagentur DPA vor. Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) stellt den Bericht am Mittwochmittag vor.
Nach einem Einbruch der Wirtschaftsleistung im vergangenen Jahr um 5,0 Prozent rechnet die Bundesregierung in diesem Jahr laut Bericht mit einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 3,0 Prozent. Die Wirtschaftsleistung vor der Krise dürfte erst zur Mitte des Jahres 2022 wieder erreicht werden. In seiner Ende Oktober vorgelegten Herbstprognose hatte Altmaier für 2021 noch mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts um 4,4 Prozent gerechnet. Damals hieß es, das Vorkrisenniveau werde frühestens zum Jahreswechsel 2021/2022 wieder erreicht werden.
Corona-News von Mittwoch, 26. Januar
Sanofi will Biontech/Pfizer bei Impfstoffproduktion unterstützen
Der französische Pharmariese Sanofi wird dem US-Konkurrenten Pfizer und dessen deutschem Partner Biontech bei der Produktion ihres Corona-Impfstoffs helfen. So sollen bis Ende 2021 mehr als 100 Millionen Dosen des Biontech/Pfizer-Vakzins von Sanofi für die EU produziert werden, kündigte der Chef von Sanofi, Paul Hudson, am Dienstag in einem Interview mit der Zeitung "Le Figaro" an. Sanofi arbeitet selbst an zwei Impfstoffen zur Corona-Bekämpfung; diese werden jedoch voraussichtlich nicht vor Ende des Jahres auf den Markt kommen.
Irland verlängert Corona-Lockdown bis 5. März
Irland hat seinen Lockdown zur Eindämmung der Corona-Pandemie bis zum 5. März verlängert. Das kündigte der irische Premier Micheál Martin am Dienstag in Dublin an. Für die kommenden sechs Wochen gelte weiterhin, dass die Menschen zuhause bleiben und sich nicht außerhalb eines Radius von fünf Kilometern rund um ihren Wohnort bewegen sollten. Derzeit sind wegen des Lockdowns Geschäfte, Schulen und die Gastronomie weitestgehend geschlossen. Einreisende aus Hochrisikogebieten wie Brasilien oder Südafrika müssen sich fortan in eine 14-tägige Quarantäne begeben, das gleiche gilt für Menschen, die ohne negativen Corona-Test ins Land reisen.
Die Corona-Fallzahlen waren in Irland rund um den Jahreswechsel sprunghaft angestiegen. Experten machten dafür unter anderem auch Lockerungen an den Weihnachtsfeiertagen verantwortlich. Mittlerweile ist jedoch auch die ansteckendere, in Großbritannien zuerst entdeckte Virus-Variante B.1.1.7 weit verbreitet. Derzeit sinken die Zahlen jedoch wieder. Pro 100.000 Einwohnern zählte Irland in den vergangenen 14 Tagen mehr als 1300 neue Fälle.
Großbritannien überschreitet Marke von 100.000 Corona-Toten
In Großbritannien sind seit Beginn der Corona-Pandemie mehr als 100.000 Menschen an oder mit dem Virus gestorben. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums vom Dienstag erhöhte sich die Zahl der Toten um weitere 1631 und erreichte damit 100.162. Großbritannien ist damit das erste Land in Europa, dass diese Marke überschreitet. Premierminister Boris Johnson drückte in einer Ansprache am Dienstagabend sein Beileid aus. "Meine Gedanken sind bei jedem, der eine geliebte Person verloren hat", sagte Gesundheitsminister Matt Hancock. "Hinter diesen herzzerreißenden Zahlen stehen Freunde, Familien und Nachbarn".
Geburtstagsparty wegen Corona aufgelöst – Gäste aus ganz Deutschland
Die Polizei hat in Wiesbaden eine Geburtstagsparty mit fast 40 Gästen aus dem gesamten Bundesgebiet aufgelöst. Es seien jegliche Hygienebestimmungen der Corona-Verordnungen missachtet worden, teilte die Stadt am Dienstag mit. Bei dem Treffen seien auch mehrere Kleinkinder und Säuglinge dabei gewesen. Gegen die Beteiligten seien Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet worden. Alle Feiernden, die außerhalb des Wiesbadener Stadtteils Kastel wohnten, erhielten bei der Kontrolle am Sonntag einen Platzverweis.
Rund 3000 Mitarbeiter von Klinikum Bayreuth unter Quarantäne
Nach dem Auftauchen der britischen Corona-Mutante gilt am Klinikum Bayreuth für etwa 3000 Mitarbeiter eine Quarantäneanordnung. Alle Beschäftigten unterliegen nach Anordnung der Gesundheitsbehörden ab sofort einer sogenannten Pendelquarantäne, wie die Klinik am Dienstag mitteilte. Sie dürfen noch ohne öffentliche Verkehrsmittel zur Arbeit und nach Hause pendeln, im häuslichen Umfeld müssen sie aber eine Quarantäne einhalten.
In der Klinik gibt es elf Verdachtsfälle auf die als deutlich ansteckender geltende Variante des Coronavirus. Ein abschließendes Ergebnis werde aber erst in zehn bis 14 Tagen erwartet. Insgesamt sind laut Klinik 99 Mitarbeiter des Klinikums derzeit positiv auf Corona getestet, diese Mitarbeiter seien nicht im Dienst. Eine Reihentestung von bislang mehr als 2800 Mitarbeitern habe am Wochenende 18 positive Fälle ergeben.
Neben der Quarantäneanordnung gilt auch für alle geplanten Eingriffe ein Aufnahmestopp. Entlassen werden können Patienten nur noch, wenn bei ihnen innerhalb von 48 Stunden zwei negative Coronatests gemacht wurden.
Merkel empfiehlt "Vorkehrungen an der Grenze" zur Abwehr des Coronavirus
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will zur Bekämpfung der Corona-Pandemie auch auf Maßnahmen an den Grenzen setzen. "Wir verlangen von den Bürgern viel", sagte Merkel nach Teilnehmerangaben am Dienstag in einer Sitzung der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Deswegen könnten die Bürger ihrerseits erwarten, dass sie "durch bestimmte Vorkehrungen an der Grenze" geschützt würden, wurde Merkel gegenüber der Nachrichtenagentur AFP zitiert. Die Kanzlerin ging demnach nicht näher darauf ein, an welche Vorkehrungen sie dabei denke.
Als besonders problematisch stufte Merkel touristische Reisen in Gebiete mit hohen Inzidenzwerten und Regionen mit einem häufigen Vorkommen der hoch ansteckenden Virus-Mutanten ein. "Jeder sieht ein, dass es nicht die Stunde ist, in der wir jetzt reisen", sagte sie laut Teilnehmern in diesem Zusammenhang.
Zuvor hatte Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) von Überlegungen berichtet, den Flugverkehr nach Deutschland massiv einzuschränken und außerdem schärfere Grenzkontrollen einzuleiten.
WHO: Zeitraum für Verabreichung von Moderna-Impfdosen kann gestreckt werden
Impfexperten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) halten auch beim Corona-Impfstoff des US-Herstellers Moderna eine Vergrößerung des zeitlichen Abstands zwischen den für eine Immunisierung notwendigen zwei Dosen für vertretbar. In Ausnahmesituationen, etwa bei Versorgungsengpässen, könnte die zweite Dosis auch noch sechs Wochen nach der ersten verabreicht werden, erklärte die Expertengruppe Sage am Dienstag in Genf. Empfohlen werde aber ein Zeitabstand von 21 bis 28 Tagen. Ähnlich hatte sich Sage Anfang Januar bereits im Fall des Impfstoffs von Biontech-Pfizer geäußert.
Schleswig-Holstein legt konkreten Stufenplan für künftige Corona-Lockerungen vor
Die schwarz-grün-gelbe Landeskoalition in Schleswig-Holstein hat einen konkreten Vorschlag für einen abgestuften Lockerungsplan im Fall einer Verbesserung der Coronalage in den kommenden Monaten vorgelegt. Wie die Regierung am Dienstag in Kiel mitteilte, sieht er vier Stufen vor, die sich an den bekannten Inzidenzstufen 100, 50 und 35 orientieren. Dazu kommen ergänzende Erwägungen wie die Lage auf Intensivstationen, die Impfquoten und epidemiologische Faktoren wie die mögliche Verbreitung von neuartigen Mutationen.
Auch die Frage, wie lange die Inzidenzwerte durchgehend erreicht werden müssen, bevor ein neue Stufe aktiviert wird, spielt dabei eine Rolle. Dabei gibt es Phasen von sieben beziehungsweise 21 Tagen. Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) sprach von einem "Vorschlag" an den Bund und die anderen Bundesländer in der nun beginnenden Debatte um einen "Perspektivplan" für die kommenden Monate. Kiel hoffe dabei auf bundesweit einheitliche Regelungen.
Günther warnte zugleich vor übertriebenen Erwartungen an einen solchen Plan. Es gehe dabei nicht um "einen Terminkalender" mit festen Stichtagen. Darüber hinaus gehe es dabei auch nicht um kurzfristige Schritte, betonte Günther unter Verweis auf die aktuelle Situation.
Fast 100 Fälle von mutierten Corona-Varianten in Schweden registriert
Die zunächst in England aufgetretene mutierte Variante des Coronavirus ist in Schweden mittlerweile fast 100 Mal nachgewiesen worden. Bislang seien 95 Fälle der britischen Variante registriert worden, sagte Staatsepidemiologe Anders Tegnell am Dienstag auf einer Online-Pressekonferenz. Von der aus Südafrika stammenden Virus-Variante gebe es bisher drei Fälle in Schweden. Die Wahrscheinlichkeit, dass diese mutmaßlich schneller übertragbaren Mutanten häufiger auftreten werden, sei hoch. Insgesamt sei die Zahl der Corona-Neuinfektionen im Land deutlich niedriger als zu den schlimmsten Zeiten, sagte Tegnell.
Aus Sorge vor der britischen Virus-Variante hat Schweden die Grenzen für Einreisende aus Großbritannien und auch aus seinen Nachbarländern Dänemark und Norwegen vorübergehend bis zum 14. Februar geschlossen. Die zuerst in England entdeckte Variante gilt als schneller übertragbar.
Schweden ist in der Coronakrise einen vielbeachteten Sonderweg mit vergleichsweise lockeren Maßnahmen gegangen. Das skandinavische EU-Land hat bislang rund 556.000 Corona-Infektionen sowie knapp 11.250 damit in Verbindung stehende Todesfälle registriert. Auf die Bevölkerung des Zehn-Millionen-Einwohner-Landes heruntergerechnet sind das etwa doppelt so hohe Werte wie in Deutschland.
RKI: Zwei Prozent der Bevölkerung in Deutschland gegen Corona geimpft
Rund einen Monat nach dem Start der Corona-Impfkampagne haben zwei Prozent der Einwohner in Deutschland die erste Dosis erhalten. Das geht aus Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Dienstag hervor. Demnach wurde nun mehr als 1,6 Millionen Menschen das Mittel einmal verabreicht (Stand 10.00 Uhr). Je nach Bundesland variiert die Impfquote deutlich: In Mecklenburg-Vorpommern haben 3,2 Prozent die erste Dosis bekommen, in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen je 1,6 Prozent. Bei den meisten Geimpften handelt es sich laut RKI-Statistik um Pflegeheimbewohner, alte Menschen und Personal in Krankenhäusern und Altenheimen. Mehr als 283.000 Menschen haben die zweite Dosis bekommen, die etwa drei Wochen nach der ersten gespritzt werden soll.

Anrufe wegen angeblicher Impftermine – LKA warnt vor Betrügern
Das Landeskriminalamt (LKA) Rheinland-Pfalz warnt vor betrügerischen Anrufen im Zusammenhang mit der Impfterminvergabe. Impftermine würden nur vergeben, wenn die Menschen unter der dafür vorgesehenen Nummer anrufen oder sich auf der Homepage anmelden würden, teilte das LKA am Dienstag mit. Die genauen Hintergründe der Anrufe seien noch unklar. "Wir gehen davon aus, dass man die Leute verunsichern will oder auch an sensible Daten kommen will", teilte ein LKA-Sprecher mit. Das LKA warnt davor, Informationen über Impftermine an fremde Personen weiterzugeben. Wer einen verdächtigen Anruf erhalte, solle das Telefonat sofort beenden und die Polizei darüber informieren.
Vor kurzem habe es bereits gefälschte, aber täuschend echt aussehende Schreiben gegeben, in denen ein angeblicher Termin für die Impfung gegen das Coronavirus mitgeteilt worden sei. "Die Schreiben wurden offensichtlich von Impfgegnern verschickt", teilte das LKA mit. Bekannt wurden in den vergangenen Wochen demnach auch Fälle, bei denen sich Betrüger am Telefon als Mitarbeiter einer Impfstofffirma ausgaben.
Verwaltungsgerichtshof kippt 15-Kilometer-Regel in Bayern
Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof hat das Verbot von touristischen Tagesausflügen über einen Umkreis von 15 Kilometern hinaus in Bayern vorläufig gekippt. Die textliche Festlegung eines solchen Umkreises sei nicht deutlich genug und verstoße gegen den Grundsatz der Normenklarheit, entschied das Gericht. Gegen den Beschluss zu einem Eilantrag eines Antragstellers aus Passau gibt es keine Rechtsmittel.
Kolumbianischer Verteidigungsminister mit Corona-Infektion gestorben
Der kolumbianische Verteidigungsminister Carlos Holmes Trujillo ist an einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben. Es habe Komplikationen gegeben, "während er gegen eine Covid-19-Erkrankung kämpfte", sagte Präsident Ivan Duque in einem im Onlinedienst Twitter veröffentlichten Video. Der 69-jährige Trujillo war am 11. Januar ins Krankenhaus eingeliefert worden und vier Tage später auf die Intensivstation eines Militärkrankenhauses in Bogotá verlegt worden. Fernando Navarro, ein früherer General der kolumbianischen Armee, wird neuer Verteidigungsminister. Kolumbien hat seit dem Beginn der Pandemie mehr als zwei Millionen Corona-Infektionsfälle und fast 52.000 Tote registriert.
Seehofer denkt über "Reduzierung des Flugverkehrs auf nahezu Null" nach
Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) will zur Bekämpfung der Corona-Pandemie den Flugverkehr nach Deutschland massiv einschränken und außerdem schärfere Grenzkontrollen einleiten. "Die Gefährdung, die von den zahlreichen Virus-Mutationen ausgeht, verlangt von uns, dass wir auch drastische Maßnahmen prüfen und in der Bundesregierung diskutieren", sagte Seehofer der "Bild". "Dazu gehören deutlich schärfere Grenzkontrollen, besonders an den Grenzen zu Hochrisikogebieten, aber auch die Reduzierung des Flugverkehrs nach Deutschland auf nahezu Null, so wie Israel das derzeit auch macht, um die Einschleppung der Virus-Mutation zu verhindern", sagte der Minister. Die Menschen in Deutschland erwarteten, "dass wir sie bestmöglich vor einer Explosion der Infektionszahlen schützen".
NRW-Schulministerin: Distanzunterricht bis zum 12. Februar
In Nordrhein-Westfalen wird bis zum 12. Februar in allen Schulen und Schulformen coronabedingt weiter Distanzunterricht erteilt. Das bekräftigte NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) am Dienstag in Düsseldorf. NRW setze damit den jüngsten Bund-Länder-Beschluss konsequent um. Die Entscheidung sei nach Gesprächen mit allen Bildungsverbänden getroffen worden, sagte Gebauer. Zwar entwickelten sich die Infektionszahlen in NRW positiv, allerdings sei nicht abzuschätzen, wie schnell sich die Coronavirus-Mutationen ausbreiteten und wie gefährlich sie seien.
Merkel: "Schnelligkeit unseres Handelns lässt sehr zu wünschen übrig"
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat im Rückblick auf ein Jahr Corona-Pandemie auch eine kritische Bilanz gezogen. Es seien in Deutschland Schwachstellen und Stärken sichtbar geworden, sagte sie am Dienstag beim Online-Treffen des Weltwirtschaftsforums. Die Tagung ersetzt in diesem Jahr die traditionelle Jahrestagung in Davos.
In Deutschland habe man sehr auf den Gemeinsinn und den Einsatz von Bürgerinnen und Bürgern bauen können. Ein gutes Fundament seien die soliden Finanzen gewesen. So habe man Unternehmen und Bürgern helfen können, fügte Merkel hinzu. Kritisch äußerte sie sich zur Geschwindigkeit von Prozessen in Deutschland: "Die Schnelligkeit unseres Handelns lässt sehr zu wünschen übrig." Prozesse seien oft sehr bürokratisch geworden und dauerten lange. Da habe man nachzuarbeiten. "Wo wir nicht gut aussahen, das zeigt sich bis in die heutigen Tage, das ist der Mangel an Digitalisierung unserer Gesellschaft." Merkel nannte als Beispiele die mangelnde Vernetzung der Gesundheitsämter, der Verwaltung und des Bildungssystems.

EU-Kommission plant keine Exportverbote von Impfstoffen in Drittstaaten
Die EU-Kommission plant kein Verbot für den Export von in der Europäischen Union hergestellten Corona-Impfstoffen in Drittstaaten. "Es geht hier nicht um das Blockieren, sondern darum zu wissen, was die Unternehmen auf Märkte außerhalb der EU exportieren", sagte ein Kommissionssprecher am Dienstag. Brüssel hatte am Montag vor dem Hintergrund von Lieferverzögerungen beim Hersteller Astrazeneca angekündigt, einen solchen "Transparenzmechanismus" einzuführen.
Der britisch-schwedische Hersteller hatte am Freitag massive Probleme mit den vereinbarten Liefermengen für die EU bekannt gegeben. Brüssel hat bei dem Unternehmen insgesamt bis zu 400 Millionen Dosen bestellt. Am Freitag könnte die EU-Arzneimittelbehörde EMA die Zulassung für den europäischen Markt empfehlen.
In Brüssel gibt es den Verdacht, dass das Unternehmen andere Länder wie Großbritannien außerhalb der EU mit ungekürzten Mengen beliefert. "Wir sehen, dass Dosen anderswohin geliefert werden", sagte der Kommissionssprecher. Da die EU Vorauszahlungen für die Produktion geleistet habe, "sollten diese Dosen eigentlich für die Lieferung verfügbar sein", sobald die EMA grünes Licht gebe.
Astrazeneca konnte bei zwei Treffen mit der EU-Kommission und den Mitgliedstaaten am Montag Brüssel zufolge nicht ausreichend erklären, wie es zu den Lieferengpässen gekommen ist. Laut Kommission ist für Mittwoch nun ein weiteres Treffen mit dem Unternehmen angesetzt.
Söder sieht weiter "nicht die Zeit für Lockerungen"
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sieht trotz der sinkenden Zahlen bei den Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland nicht den Zeitpunkt für Lockerungen des Lockdowns. "Es ist nicht die Zeit für Lockerungen", sagte Söder am Dienstag in München im Anschluss an eine Sitzung des bayerischen Kabinetts.
Die Landesregierung habe sich in der Sitzung den Rat von mehreren Experten zu der Gefahr durch die Mutanten des Coronavirus geholt. Die "Alarmlampen" seien wegen der erhöhten Gefahr an, sagte Söder. In Bayern gebe es mittlerweile etwa 20 bestätigte Fälle von Menschen, die sich mit der in Großbritannien aufgetauchten Variante infiziert hättene. Söder sagte, "toxisch wäre Mutation plus überstürzte Lockerung". Sollte es aber im Februar eine anhaltende Aufhellung geben, könnten zur Monatsmitte wie bisher geplant Verbesserungen möglich werden.
Zwei weitere Fälle von Virus-Mutation an Berliner Humboldt-Klinikum
Am Berliner Vivantes Humboldt-Klinikum sind zwei weitere Fälle der britischen Variante des Coronavirus nachgewiesen worden. Insgesamt seien damit 24 Fälle bekannt, darunter 14 Patienten und 10 Mitarbeiter. Das sagte der Leiter des Gesundheitsamts Reinickendorf, Patrick Larscheid, am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Er sprach von einer "erfreulichen Nachricht", denn es stünden momentan keine weiteren Testergebnisse aus. Es waren rund 1700 Mitarbeiter und mehr als 500 Patienten untersucht worden.
Der Virus-Typ B.1.1.7 war bisher vor allem in Großbritannien aufgetreten. Die Variante ist Experten zufolge leichter übertragbar und womöglich auch tödlicher als die bislang vorherrschende. Weil in dem Krankenhaus in der vergangenen Woche Infektionen mit dem Virus bekannt wurden, war ein Aufnahmestopp verhängt worden.
Baden-Württembergs Regierungschef Kretschmann will Kitas und Grundschulen öffnen
Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hält am Plan einer baldigen Öffnung von Kitas und Schulen fest. "Ich treffe morgen die Entscheidung auf der Grundlage der aktuellen Zahlen", sagte Kretschmann am Dienstag in Stuttgart vor Journalisten. Falls der rückläufige Trend bei den Neuinfektionen mit dem Coronavirus anhält, will Baden-Württemberg Kitas und Grundschulen öffnen, dabei aber weitere Sicherheitsvorkehrungen treffen.
So soll weiterhin keine Präsenzpflicht bestehen. Klassen und Gruppen sollen geteilt und voneinander getrennt werden. Lehrer und Erzieher sollen hochwertige Sicherheitsmasken erhalten. Die Regierung stützt sich bei dieser Entscheidung auf Untersuchungen der Universitätskliniken in Tübingen, Ulm und Freiburg, die ergaben, dass Kinder unter zehn Jahren wenig zum Infektionsgeschehen beitragen und auch seltener erkranken. In den Faschingsferien, wenn die Schulen geschlossen bleiben, sollen die Maßnahmen evaluiert werden. Zuletzt hatte der Berliner Virologe Christian Drosten, der auch die Bundesregierung berät, Zweifel an der Erkenntnis der Studien geäußert.
Kretschmanns Regierung führt die Verbesserung der Landesinzidenz auf zuletzt 86,6 auf die nächtliche Ausgangssperre zurück, die in Baden-Württemberg seit Dezember gilt. "Dies hat ganz wesentlich zur Verringerung der Mobilität beigetragen", sagte Landessozialminister Manfred Lucha (Grüne). Zuletzt hatte sich Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) vehement für eine Wiedereröffnung der Schulen ausgesprochen.
Steinmeier ruft zu verstärkten Anstrengungen in Kampf gegen Corona auf
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die Menschen in Deutschland angesichts des andauernden Corona-Lockdowns zu verstärkten Anstrengungen aufgerufen. "Weil die Lage ernst ist, müssen wir unsere Anstrengungen alle gemeinsam noch einmal verstärken", sagte Steinmeier zum Auftakt eines Gesprächs mit Studierenden über deren Lage in der Pandemie laut vorab verbreitetem Redemanuskript. "Vernunft, Geduld, Durchhaltevermögen, das sind in diesem langen, dunklen Corona-Winter nach wie vor unsere wichtigsten Mittel."
Merkel laut Bericht zur Coronalage: Uns ist das Ding entglitten
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat laut einem "Bild"-Bericht in einer internen Videokonferenz mit Fraktionschefs der Union aus Bund und Ländern das Management in der Corona-Krise deutlich kritisiert. "Uns ist das Ding entglitten. Wir müssen noch strenger werden, sonst sind wir in 14 Tagen wieder da, wo wir waren", soll sie Teilnehmern zufolge am Sonntag gesagt haben. Die "Bild"-Zeitung hatte zuerst darüber berichtet.
Auch die Auslandsreisen vieler Deutscher habe sie kritisiert, berichtete das Blatt. Weihnachten seien jeden Tag 50.000 Menschen auf die Kanaren und die Malediven geflogen. "Warum können wir die Reisen nicht verbieten?", soll die Regierungschefin gefragt haben. Man müsse "den Flugverkehr so ausdünnen, dass man nirgendwo mehr hinkommt", sagte Merkel nach Angaben von Zuhörern der Schalte. Sie fügte auch an, Deutschland brauche ein härteres Grenzregime.
EU plant Programm zur dauerhaften Pandemie-Abwehr
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen plant als Lehre aus der Corona-Pandemie ein auf Dauer angelegtes Programm zur Abwehr biologischer Gefahren. Ziel sei, in Partnerschaft mit privaten Unternehmen gezielt neue, gefährliche Erreger aufzuspüren und dann im großen Stil Impfstoffe zu entwickeln und zu produzieren, sagte von der Leyen in einer Rede beim Online-Treffen des Weltwirtschaftsforums.
"Wir können nicht auf die nächste Pandemie warten, bevor wir uns vorbereiten", sagte von der Leyen. "Deshalb wird dieses neue Programm auf Dauer angelegt." Das Programm solle verlässlich finanziert werden, statt im Notfall Gelder umzuschichten. Und es solle Technologieunternehmen mit Behörden wie der EU-Arzneimittelagentur EMA und der EU-Kommission an einen Tisch bringen.
Großbritannien zählt mehr als 100 000 Corona-Tote
In Großbritannien sind seit Beginn der Pandemie mehr als 100.000 Menschen im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben. Bis Mitte Januar war bei fast 99.000 Menschen in England und Wales Covid-19 auf dem Totenschein verzeichnet, wie die britische Statistikbehörde am Dienstag mitteilte. Seitdem kamen nach offiziellen Zahlen der Regierung mehrere Tausend weitere Todesfälle in ganz Großbritannien hinzu. Nach einem massiven Anstieg der Fallzahlen im Zusammenhang mit der neuen Variante B.1.1.7 im Dezember verzeichnete das Land die weltweit höchste tägliche Covid-Todesrate.
Von der Leyen: Hersteller von Corona-Impfstoffen "müssen liefern"
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat die Hersteller von Corona-Impfstoffen aufgefordert, ihre Lieferverpflichtungen zu erfüllen. Europa habe "Milliarden investiert, um die Entwicklung der weltweit ersten Covid-19-Impfstoffe zu unterstützen", sagte von der Leyen in ihrer per Video übertragenen Rede für das Weltwirtschaftsforum. "Und jetzt müssen die Firmen liefern, sie müssen ihre Verpflichtungen einhalten."
Hintergrund ist der Konflikt der Europäischen Union mit dem britisch-schwedischen Pharmakonzern Astrazeneca. Die EU hat 400 Millionen Impfdosen von der Firma bestellt, die Ende der Woche die Marktzulassung für Europa erhalten könnte. Doch eröffnete das Unternehmen der EU vorige Woche, dass zunächst viel weniger Impfstoff geliefert werde als vertraglich zugesichert. Am Montag gelang es der EU in Krisengesprächen nicht, die Firma zu einer plausiblen Erklärung oder zum Einlenken zu bewegen. Für Mittwoch ist ein weiteres Treffen geplant.
Von der Leyen bekräftigte den Plan eines Transparenzregisters, bei dem Exporte von in der EU produzierten Impfstoffen angezeigt werden müssen. "Europa ist dazu entschlossen, etwas beizutragen", sagte die Kommissionschefin. Aber sie poche auch auf ernsthaftes Geschäftsgebaren.
Regierung dementiert Berichte zu mangelnder Wirksamkeit von Astrazeneca-Impfung
Das Bundesgesundheitsministerium hat Berichte zurückgewiesen, wonach der Corona-Impfstoff des britisch-schwedischen Pharmakonzerns Astrazeneca bei älteren Menschen kaum wirksam sein soll. Entsprechende Darstellungen könnten nicht bestätigt werden, teilte das Ressort von Jens Spahn (CDU) mit.
"Auf den ersten Blick scheint es so, dass in den Berichten zwei Dinge verwechselt wurden", erklärte das Ministerium. "Rund acht Prozent der Probanden der Astrazeneca-Wirksamkeitsstudie waren zwischen 56 und 69 Jahren, nur drei bis vier Prozent über 70 Jahre." Daraus lasse sich aber nicht eine Wirksamkeit von nur acht Prozent bei Älteren ableiten.
Zuvor hatte das "Handelsblatt" berichtet, bei dem Vakzin werde nur mit einer Wirksamkeit von acht Prozent bei den über 65-Jährigen gerechnet. Die Zeitung berief sich auf Koalitionskreise. Zudem berichtete die "Bild"-Zeitung, die Regierung rechne mit einer Wirksamkeit des Impfstoffs bei Menschen über 65 Jahren von unter zehn Prozent. Das würde bedeuten, dass Senioren mit dem Astrazeneca-Vakzin nicht geimpft werden dürften.
Das Bundesgesundheitsministerium wies darauf hin, dass die Wirksamkeitsstudien zu dem Impfstoff von der Europäische Arzneimittelagentur (EMA) ausgewertet werden. "Bekannt ist seit dem Herbst, dass in den ersten eingereichten Studien von Astrazeneca weniger Ältere beteiligt waren als bei den Studien anderer Hersteller."
Die Empfehlung der EMA zu dem Astrazeneca-Impfstoff wird am Freitag erwartet. Für die Zulassung ist die EU-Kommission zuständig.
Britische Regierung will Hotel-Quarantäne für Einreisende
Im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus plant die britische Regierung eine verpflichtende Quarantäne für Einreisende. Allerdings ist noch nicht klar, ob die Vorschrift für alle internationalen Ankünfte gelten soll, also auch für Menschen aus Deutschland, oder nur für Einreisen aus Hochrisikogebieten. Wegen neuer Corona-Varianten in Südafrika und Brasilien stehen vor allem das südliche Afrika und Südamerika im Fokus. Premierminister Boris Johnson wollte am Dienstag mit seinem Corona-Kabinett über die Frage beraten. Der für die Impfkampagne zuständige Staatssekretär Nadhim Zahawi kündigte noch für denselben Tag eine Mitteilung an.
Vertreter der Luftfahrtbranche warnten, noch strengere Maßnahmen seien "katastrophal". Die Hotel- und Reisebranche zeigten sich hingegen offen und boten ihre Unterstützung an. Die Kosten für die verpflichtende Quarantäne sollen die Reisenden selbst übernehmen. Nach Berechnungen britischer Medien müssten sie für zehn Tage mit rund 1000 Pfund (1125 Euro) rechnen.
Hersteller warnt vor Lieferengpässen bei Spezialspritzen für Corona-Impfungen
Pläne, aus den Impfstoff-Ampullen von Biontech/Pfizer sechs statt fünf Dosen zu entnehmen, könnten durch Lieferengpässe bei den Spezialspritzen gefährdet werden. Wie ein Sprecher des US-Medizintechnologie-Herstellers Becton Dickinson (BD) AFP mitteilte, handelt es sich bei den Spritzen um ein Nischenprodukt, und da die Nachfrage für gewöhnlich sehr gering ist, würde es einige Zeit dauern, die Produktionskapazitäten zu erhöhen.
Die Spezialsprizen von BD verfügen über sehr geringen Leerraum, wodurch bei Impfungen kaum Wirkstoff verloren geht. Anfang Januar hatte auch die EU-Arzneimittelbehörde EMA bei Verwendung der Spezialspritzen die Entnahme von sechs statt fünf Impfdosen pro Ampulle genehmigt.
Neue Version der Corona-Warn-App zeigt Kennzahlen zur Pandemie an
Die offizielle Corona-Warn-App des Bundes wird künftig auch Statistiken enthalten, die einen Überblick über die wichtigsten Kennzahlen zum aktuellen Infektionsgeschehen in Deutschland geben. Das kündigte eine Sprecherin des Softwarekonzerns SAP in einem Blogeintrag an. Das Informationsangebot ist Teil der neuen Version 1.11, die noch in dieser Woche in den App Stores von Google und Apple zur Verfügung stehen soll.
Die Nutzerinnen und Nutzer könnten dann in der App stets auf die aktuellen Zahlen zu den Neuinfektionen, der Sieben-Tage-Inzidenz und dem Sieben-Tage-R-Wert zugreifen. "Außerdem können sie direkt in der App einsehen, wie viele Nutzer ihr Testergebnis geteilt haben. Ziel ist es, noch mehr positiv getestete Nutzer dazu anzuregen, ihr Testergebnis zu teilen und Kontaktpersonen zu warnen." Des Weiteren hätten die Entwickler die Nutzerfreundlichkeit verbessert und einige kleinere Fehler beseitigt.
Studie: Corona sorgt für Unsicherheit bei der Urlaubsplanung
Die Menschen in Deutschland haben die Lust aufs Reisen trotz Corona-Pandemie nicht verloren - einer neuen Studie zufolge gibt es aber viel Unsicherheit und viele Bedenken. So planen laut der "Reiseanalyse 2021" lediglich 16 Prozent im Frühjahr oder Sommer definitiv keine Urlaubsreise. Feste Absichten und schon ein klares Ziel vor Augen haben aber auch nur 22 Prozent, heißt es in der zum Auftakt der Stuttgarter Reisemesse CMT vorgestellten Studie der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen. Der Rest schwankt noch, ob er wirklich verreisen soll - oder will es zwar, weiß aber nicht, wohin.
Besonders wichtig bei der Urlaubsbuchung ist laut Studie derzeit eine möglichst große Flexibilität, gefolgt von den Anforderungen an die Hygiene am Urlaubsziel. Bei den Reisezielen bleibt Deutschland die Nummer eins, Flug- und Fernreisen dagegen sinken in der Gunst der Urlauber.
Bericht: Corona-Pandemie treibt Länder weiter in die Schuldenfalle
Die Corona-Pandemie hat die Lage hoch verschuldeter Staaten weiter verschärft. Von 148 untersuchten Staaten seien inzwischen 132 kritisch verschuldet, heißt es im Schuldenreport 2021, der vom Entschuldungsbündnis erlassjahr.de und dem Hilfswerk Misereor vorgestellt wurde. Die Corona-Pandemie und die von ihr ausgelöste globale Rezession treibe Länder, die schon vor dem Ausbruch von Covid-19 hoch verschuldet gewesen seien, weiter in die Schuldenfalle.
"Im Vergleich zum Schuldenreport 2020 sind acht weitere Länder hinzugekommen. Die Lage hat sich damit noch einmal dramatisch verschärft", erklärt Kristina Rehbein, Politische Referentin von erlassjahr.de. "Viele arme Länder haben wenig Spielraum, um die Folgen der Pandemie zu bekämpfen. Die Schuldensituation begrenzt die Handlungsfähigkeit zusätzlich."
Corona-Krawalle in Niederlanden: Zehn Polizisten verletzt
Bei den schweren Krawallen in den Niederlanden sind in Rotterdam mindestens zehn Polizisten verletzt worden. Mehr als 50 Randalierer wurden festgenommen, sagte der Rotterdamer Polizeichef Fred Westerbeeke im niederländischen Radio. Krankenwagen im Noteinsatz seien behindert worden. Die Hafenstadt war besonders schwer von den Unruhen am späten Montagabend betroffen. Hunderte von gewaltbereiten Jugendlichen hatten stundenlang randaliert, Polizei mit Feuerwerk und Steinen angegriffen, Geschäfte geplündert und Brände gelegt.
Zum Beginn der Corona-Ausgangssperre um 21 Uhr hatten sich die zweite Nacht in Folge große Gruppen von Jugendlichen in mehr als zehn Städten versammelt. Stundenlang zogen sie durch die Zentren und hinterließen eine Spur der Verwüstung. Nach Angaben der Polizei suchten die Jugendlichen bewusst die Konfrontation mit der Polizei.
Ein Zentrum der Unruhen war auch 's Hertogenbosch etwa 100 Kilometer südlich von Amsterdam. Dort wurden Geschäfte geplündert und Brände gelegt. Auch sei versucht worden, das Krankenhaus anzugreifen, wie die Klinik berichtete. Krankenwagen hätten ausweichen müssen. "Das war beängstigend für die Mitarbeiter", sagte Krankenhausdirektor Piet-Hein Buiting dem regionalen Radio.
Städte- und Gemeindebund fordert baldige Lockerungen der Corona-Beschränkungen
Deutschlands Kommunen fordern baldige Lockerungen der Corona-Beschränkungen. Es brauche eine "klare, abgestufte Exitstrategie aus dem Lockdown", sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebunds, Gerd Landsberg, der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Die Infektionszahlen seien derzeit zwar noch zu hoch, "aber sie sinken", betonte er. Deshalb sei die Politik gefordert, "jetzt klare Perspektiven aufzuzeigen: Ab welchen Inzidenzwerten sollen welche Lockerungen gelten?"
Das werde natürlich regional unterschiedlich sein, sagte Landsberg weiter. Im Vordergrund müssten aber überall die Perspektiven für Kitas und Grundschulen stehen. Das erwarteten die Eltern, die mit Homeoffice und Homeschooling längst an ihrer Leistungsgrenze angelangt seien.
Corona in den USA: Mehr als 147 000 Neuinfektionen
In den USA sind an einem Tag 147.254 Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet worden. Dies geht aus Daten der Johns-Hopkins-Universität (JHU) in Baltimore vom Dienstagmorgen (MEZ) hervor. Der bislang höchste Wert wurde am 2. Januar mit 300.372 Neuinfektionen binnen 24 Stunden verzeichnet.
Die Zahl der erfassten infizierten Toten binnen 24 Stunden lag am Montag bei 1758. Der Höchstwert war am 12. Januar mit 4462 Toten registriert worden.
Insgesamt haben sich in dem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern mehr als 25 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Seit Beginn der Pandemie starben mehr als 420.900 Menschen mit dem Erreger Sars-CoV-2. In absoluten Zahlen gemessen sind das mehr als in jedem anderen Land der Welt.
Corona-Infektionszahlen in Israel weiter hoch - Impfdaten machen Mut
Trotz harten Lockdowns und massiver Impfkampagnen bleiben die Coronavirus-Neuninfektionszahlen in Israel hoch. "Wir sehen nicht den Rückgang, den wir wollten - gestern wurden 8571 Neuinfektionen registriert, und wir haben weiterhin mehr als 1100 Schwerkranke", sagte Vize-Gesundheitsminister Yoav Kisch am Dienstag dem Armeesender.
Ermutigende Daten gab es nach Angaben einer Krankenkasse des Landes aber zur Wirksamkeit des Pfizer-Impfstoffes. Wie Maccabi mitteilte, wurde bei lediglich 20 von etwa 128.600 Empfängern der zweiten Dosis nach mehr als einer Woche eine Infektion mit dem Coronavirus festgestellt. Dies entspreche weniger als 0,01 Prozent. Von den Infizierten erkrankte demnach niemand schwer, niemand musste ins Krankenhaus. Maccabi betonte, es handele sich um vorläufige Ergebnisse, diese machten aber Mut. Pfizer hat den Impfschutz eine Woche nach der zweiten Impfung mit 95 Prozent angegeben.
Krankenhäuser fordern freie Hand bei Tests auf Corona-Mutation
Patienten und Personal in den deutschen Krankenhäusern sollten aus Sicht der Träger häufiger auf Mutationen des Coronavirus getestet werden. "Wir müssen, vielleicht auch mit Hilfe des Robert Koch-Instituts, die Teststrategie in den Krankenhäusern offensiver gestalten, weiter aufmachen", sagte der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Georg Baum, im Inforadio vom RBB.
Eine Schließung von Krankenhäusern wie im Fall des Berliner Humboldt-Klinikums müsse die Ausnahme bleiben. Sonst breche die medizinische Versorgung zusammen, warnte Baum. Deshalb müsse die Prävention durch Tests gestärkt werden.
Spahn bekräftigt Forderung nach Exportbeschränkung für Impfstoffe aus der EU
Im Streit um die angekündigten Verzögerungen bei der Auslieferung des Corona-Impfstoffs von Astrazeneca hat Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) seine Forderung nach einer Exportbeschränkung für in der EU produzierte Impfstoffe bekräftigt. Er sei dafür, "dass Impfstoffe, die die EU verlassen, eine Genehmigung brauchen, damit wir zumindest mal wissen, was hergestellt wird, was Europa verlässt - und wenn es Europa verlässt, ob es dann eine faire Verteilung gibt", sagte Spahn im ZDF-"Morgenmagazin".
Zu den von Astrazeneca angekündigten Verzögerungen bei der Auslieferung seines Vakzins in die EU sagte Spahn, er könne verstehen, dass es bei einem solch "komplexen Prozess wie der Impfstoffproduktion auch mal zu Problemen" kommt. Dies müsse dann aber "alle fair und gleich betreffen". Es gehe nicht um "EU First, sondern um Europe's Share, also den fairen Anteil".
Münchener Infektiologe: Auch vierte und fünfte Welle möglich
Der Münchner Infektiologe Clemens Wendtner hält in der Corona-Pandemie nicht nur eine dritte, sondern auch eine vierte und fünfte Welle für möglich. Womöglich würden diese aber flacher als die erste und zweite Welle verlaufen. "Ich gehe nicht davon aus, dass wir eine riesige dritte Welle bekommen, weil wir relativ früh mit dem Lockdown eingegriffen haben", sagt der Chefarzt der Klinik für Infektiologie in der München Klinik Schwabing, der mit seinem Team vor einem Jahr die bundesweit ersten Corona-Patienten behandelt hatte. "Solange es keine Durchimpfung in der Bevölkerung gibt und solange wir nicht sommerliche Temperaturen draußen haben, sollten wir uns aber an den Gedanken gewöhnen, dass es vielleicht auch eine vierte und fünfte Welle geben kann", so Wendtner laut der Nachrichtenagentur DPA. "Die Kunst wird darin liegen, dass wir von diesen Wellen nicht ganz so viel mitbekommen und sie flach halten. Und das funktioniert, wenn wir uns eher früher als später konsequent dazu entschließen, Einschränkungen zu akzeptieren."

RKI meldet 6408 Neuinfektionen und 903 neue Todesfälle
Die deutschen Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut 6408 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet. Außerdem wurden 903 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden verzeichnet, wie das RKI am Morgen bekanntgab. Vergangenen Dienstag waren es 11.369 Neuinfektionen und 989 neue Todesfälle. Allerdings enthielten die beiden Werte Nachmeldungen aus Rheinland-Pfalz. Der Höchststand von 1244 neuen Todesfällen war am 14. Januar erreicht worden. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33.777 am 18. Dezember der höchste Wert gemeldet worden – darin waren jedoch 3500 Nachmeldungen enthalten.
Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag laut RKI am Morgen bei 107,6. Ihr bisheriger Höchststand war am 22. Dezember mit 197,6 erreicht worden. Die Zahl schwankte danach und sinkt seit einigen Tagen wieder.
Das RKI zählt seit Beginn der Pandemie 2.148.077 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte noch deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 52.990, Zahl der Genesenen auf etwa 1.844.000. Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Montagabend bei 0,95 (Vortag 1,01).
Zahl der Corona-Toten in Mexiko auf mehr als 150.000 gestiegen
Als viertes Land der Welt hat Mexiko die Marke von 150.000 bestätigten Todesfällen infolge der Coronavirus-Pandemie überschritten. Nach Statistiken, die das Gesundheitsministerium des Landes am Montag (Ortszeit) meldete, stieg die Gesamtzahl auf 150.273. Den bisherigen Höchststand an Covid-19-Todesopfern, die innerhalb von 24 Stunden gemeldet wurden, hatte das Land vergangenen Donnerstag erreicht: es waren 1803. Viele Krankenhäuser in Mexiko sind derzeit voll. Am Sonntag hatte Staatspräsident Andrés Manuel López Obrador bekanntgegeben, dass er positiv auf das Coronavirus getestet worden sei und wegen leichter Covid-19-Symptome behandelt werde. Er hatte in den Tagen zuvor mit zahlreichen Menschen Kontakt gehabt, ohne eine Maske zu tragen.
In Mexiko – das mit knapp 130 Millionen Einwohnern weltweit an zehnter Stelle der bevölkerungsreichsten Länder liegt – wird äußerst wenig auf das Virus getestet und kaum Kontaktnachverfolgung betrieben. Die Landesgrenzen wurden nicht geschlossen, und von Einreisenden wird weder ein negativer Test noch Isolation verlangt. Es wurden bislang auch keine Ausgangsbeschränkungen oder eine Maskenpflicht verhängt.
Flugverkehr nach Israel im Anti-Corona-Kampf eingestellt
Im Kampf gegen eine weitere Ausbreitung des Coronavirus schottet sich Israel ab. Seit Mitternacht (Ortszeit) ist der internationale Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv weitgehend geschlossen. Mit der drastischen Einschränkung des Luftverkehrs will die Regierung das Einschleppen weiterer Coronavirus-Mutationen verhindern. Die Maßnahme soll vorerst bis Ende des Monats gelten, ausgenommen sind unter anderem Frachtflüge und Flüge aus medizinischen Gründen. Eine ranghohe Repräsentantin des Gesundheitsministeriums sprach sich aber bereits für eine Verlängerung um mehrere Wochen aus. Der Flughafen müsse mindestens einen Monat lang geschlossen bleiben. Der internationale Luftverkehr läuft in Israel fast ausschließlich über den Ben-Gurion-Flughafen.
Bis zu 40 Prozent der Corona-Neuinfektionen in Israel gehen nach offiziellen Angaben auf eine Mutation zurück, die aus Großbritannien kommt. Die israelische Regierung war zuvor wegen laxer Kontrollen am Flughafen scharf kritisiert worden. Die Bundesregierung in Berlin stuft Israel wegen hoher Infektionszahlen als Hochrisikogebiet ein.

Mehr Flüchtlinge nach Europa wegen Corona?
Als Folge der Corona-Pandemie wird die Zahl der Flüchtlinge in Europa in diesem Jahr nach Einschätzung der Migrationsorganisation ICMPD steigen. Die Verfügbarkeit von Impfstoffen und die Versorgung von Patienten sorgten nach Einschätzung des in Wien ansässigen ICMPD (International Centre for Migration Policy Development) mit dafür, dass mehr Migranten nach Europa wollten. "Die gute Gesundheitsversorgung in Europa ist ein Anziehungspunkt für illegale Immigranten", sagte ICMPD-Chef Michael Spindelegger dem "Handelsblatt". "In der EU wird man gratis geimpft. Das ist sehr attraktiv für Flüchtlinge aus Afrika, Lateinamerika und Asien. Deshalb erwarten wir eine Zunahme der illegalen Immigration", so der frühere österreichische Vizekanzler und Außenminister weiter.
Großbritannien will Plattform zur Erkennung von Mutationen schaffen
Zur frühen Erkennung und effektiven Bekämpfung von Virus-Mutationen will Großbritannien eine internationale Plattform schaffen. Die sogenannte New Variant Assessment Platform unter der Federführung der Gesundheitsbehörde Public Health England solle Länder mit geringerer Expertise bei der genetischen Untersuchung positiver Corona-Proben unterstützen, wie der britische Gesundheitsminister Matt Hancock mitteilte.
"Unsere neue Varianten-Bewertungs-Plattform wird uns helfen, das Virus besser zu verstehen und wie es sich verbreitet und wird auch die globale Fähigkeit stärken, das Coronavirus zu verstehen, so dass wir alle besser auf das vorbereitet sind, was auch immer vor uns liegt", sagte Hancock nach einer Mitteilung. Britische Experten könnten sowohl aus der Ferne beraten und unterstützen als auch Material bereitstellen - außerdem sollen auch Proben zur Sequenzierung eingeschickt werden können.
Die Nachrichten von Montag, 26. Januar 2021
Fast vier von fünf über 80-Jährigen in Großbritannien geimpft
In Großbritannien haben fast vier von fünf der über 80-Jährigen bereits eine erste Corona-Impfdosis bekommen. 78,7 Prozent dieser Gruppe habe eine Impfung erhalten, teilte Gesundheitsminister Matt Hancock am Montag in London mit. Insgesamt sind im Land mittlerweile 6,6 Millionen Menschen mit der ersten Dosis geimpft worden. Derzeit sei die Lieferung der Impfdosen das größte Problem, so Hancock. Dennoch waren im Land am Montag mehr als 30 neue Impfzentren eröffnet worden.
Es sei jedoch nicht an der Zeit, den aktuellen harten Lockdown zu lockern. "Es sind derzeit mehr Menschen an Beatmungsgeräten als zu jedem anderen Zeitpunkt in dieser Pandemie", sagte Hancock. Der staatliche Gesundheitsdienst NHS stehe weiter extrem unter Druck. Pro 100.000 Einwohnern zählte Großbritannien in den vergangenen sieben Tagen rund 390 Neuinfektionen.
Umfrage: Viele Bürger sehen Föderalismus in der Krise als Problem
Mehr als die Hälfte der Bürger ist einer Umfrage zufolge der Ansicht, dass das föderale System Deutschland in der Coronakrise bisher geschadet hat. Fast zwei Drittel wünschen sich, dass die Bundesregierung in der Bildungs- und Schulpolitik mehr zu sagen hat. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey für das Wirtschaftsmagazin "Business Insider".
Dabei erklärten 53 Prozent der rund 5000 Befragten, der Föderalismus habe in der Krise "eher" oder sogar "eindeutig" geschadet, nur 19 Prozent sagten, die föderale Struktur habe in der Pandemie geholfen. Auch die Frage, in welchen Bereichen der Bund die Kompetenzen von den Ländern übernehmen sollte, wurde eindeutig beantwortet: Knapp 62 Prozent der Befragten wollen demnach, dass die Bundesregierung mehr Einfluss auf die Bildungs- und Schulpolitik bekommt.
Mehr als 48 Prozent befürworten mehr Kompetenzen für den Bund im Bereich Innere Sicherheit, gut 49 Prozent wünschen sich mehr Verantwortung des Bundes im Bereich Katastrophen- und Gesundheitsschutz. Mehr Bundeskompetenzen im Versammlungsrecht wünschen sich dagegen nur knapp 16 Prozent, mehr Mitsprache des Bundes bei Entscheidungen über die Schließung von Läden oder Gaststätten nur knapp 12 Prozent. Ein Fünftel der Befragten (gut 20 Prozent) ist der Ansicht, dass der Bund in keinem Politikbereich mehr Kompetenzen bekommen sollte.
UN-Chef warnt vor Corona-Mutation – Impfungen weltweit beschleunigen
UN-Generalsekretär António Guterres hat zur Eile bei der weltweiten Verteilung von Corona-Impfstoffen aufgerufen. "Wenn die Industrieländer glauben, dass sie in Sicherheit sind, wenn sie ihre eigenen Leute impfen und dabei die Entwicklungsländer vernachlässigen, liegen sie falsch", sagte Guterres am Montag in einer Videorede beim Jahrestreffen des Weltwirtschaftsforums (WEF). "Es besteht jetzt die klare, reale Gefahr von Mutationen, die das Virus übertragbarer oder tödlicher oder resistenter gegen vorhandene Impfstoffe machen. Wir müssen schnell handeln."
Die weltweiten Produktionskapazitäten der Mittel zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie müssten massiv ausgebaut werden und Lizenzen zur Verfügung gestellt werden, forderte Guterres weiter. Zudem müsse sichergestellt werden, dass die Impfstoffe auch in ärmeren Teilen der Erde erschwinglich sind.
EU: Lieferverzögerungen bei Astrazeneca-Impfstoff "nicht akzeptabel"
Die EU-Kommission hat die vom britisch-schwedischen Unternehmen Astrazeneca angekündigten Verzögerungen bei der Lieferung von Corona-Impfstoff als "nicht akzeptabel" bezeichnet. Die EU habe "Entwicklung und Produktion des Impfstoffes vorfinanziert" und verlange nun dafür die Gegenleistung, sagte EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides am Montag. Sie forderte zudem von allen Herstellern, Brüssel künftig über Exporte von Impfstoff aus der EU an Drittstaaten in Kenntnis zu setzen.
EU-Kommissarin: Keine Lösung im Impfstoffstreit mit Astrazeneca
Im Streit um die angekündigten Liefer-Verzögerungen beim Corona-Impfstoff des Pharmakonzerns Astrazeneca ist noch keine Lösung in Sicht. Die Antworten des Unternehmens in einer Sitzung mit der EU-Kommission und den EU-Staaten seien nicht befriedigend gewesen, sagte EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides am Montag in Brüssel. Deshalb sei für den Abend ein weiteres Treffen angesetzt worden. Die EU wolle, dass die bestellten und vorfinanzierten Impfstoff-Dosen so bald wie möglich ausgeliefert werden. "Wir möchten, dass unser Vertrag vollständig erfüllt wird."
Astrazeneca hatte am Freitag angekündigt, dass nach der für diese Woche erwarteten Zulassung zunächst weniger Impfstoff als vereinbart an die EU geliefert werde. Statt 80 Millionen Impfstoffdosen sollten es nach EU-Angaben bis Ende März nur 31 Millionen sein. Zur Begründung hieß es, es gebe Probleme in der europäischen Lieferkette. Eine Zulassung des Impfstoffs in der EU könnte noch in dieser Woche erfolgen.
Amtsarzt: Berliner Mutations-Ausbruch zurzeit noch begrenzt
An Berliner Vivantes-Kliniken ist inzwischen bei 24 Personen die erstmals in Großbritannien entdeckte Variante des Coronavirus nachgewiesen worden. 22 Fälle - und damit die meisten - sind am Humboldt-Klinikum bekannt. Darüber hinaus seien am Spandauer Vivantes-Klinikum zwei weitere Personen betroffen, sagte der geschäftsführende Direktor des Vivantes Humboldt-Klinikums Jürgen Kirschbaum am Montag. Auch die Charité meldete am Montagnachmittag einen weiteren Fall.
Außerdem wurde die Mutation inzwischen auch bei zwei Menschen außerhalb von Kliniken nachgewiesen, ergänzte der Reinickendorfer Gesundheitsamtsleiter Patrick Larscheid. Er warnte jedoch vor einer Dramatisierung der Situation.
Für den guten Zweck: Hamburger Promis mit Maske im Sammelalbum
Panini-Sticker sammeln und damit der Hamburger Kultur-, Klub- und Kunstszene durch die Corona-Krise helfen: Mit einem neuen Sammelalbum mit Masken-Selfies von mehr als 200 Hamburger Berühmtheiten können Freunde von Klebebildchen ab sofort die Kulturszene der Hansestadt unterstützen. So haben sich Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD), Panikrocker Udo Lindenberg, Bischöfin Kirsten Fehrs und Influencerin Caro Daur ebenso mit Maske fotografiert wie Fernsehkoch Tim Mälzer, Musiker Jan Delay, Moderator Tobi Schlegl und zahlreiche weitere Musiker, Autoren, Sportler, Schauspieler, Journalisten und Politiker.
Die "Promis, Herzensmenschen und Superstars" der Hansestadt hätten sich dabei nicht lang bitten lassen, sagte Heftmacher Oliver Wurm am Montag der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg. 50.000 Alben und 2,5 Millionen Aufkleber sind über Weihnachten über die Original-Panini-Druckmaschinen in Italien gelaufen. Das Sammelalbum ist von Dienstag an den Kiosken in und um Hamburg sowie online erhältlich. Zuvor hatte das "Hamburger Abendblatt" berichtet. Der gesamte Gewinn soll über den Verein MenschHHamburg verteilt werden. Ein 15-köpfiges Gremium soll dabei sicherstellen, dass das Geld an den richtigen Stellen ankommt.
Impftermin-Vergabe: Ansturm auf Hotline und Webseiten in NRW
Zum Start der Impftermin-Vergabe in Nordrhein-Westfalen sind die Anmelde-Webseiten und Hotlines geradezu überrannt worden. Deshalb kamen zahlreiche impfwillige Menschen ab 80 Jahren am Montag telefonisch nicht durch und hatten auch online zunächst keinen Erfolg. Die für die Organisation zuständigen Kassenärztlichen Vereinigungen Nordrhein und Westfalen-Lippe sprachen von einer Überlastung und baten darum, den Termin zu einem späteren Zeitpunkt zu buchen. Die SPD im Düsseldorfer Landtag nannte die Probleme "Impfchaos" und beantragte eine Aktuelle Stunde zur Impfstrategie im Landtag.
Die Gruppe der Impfberechtigten, die ab Montag Termine vereinbaren könne, umfasse in NRW fast eine Million Menschen, betonten die Organisatoren. Diese Gruppe sei trotz der großen Call-Center-Kapazitäten mit rund 1200 Mitarbeitern und den eigens zur Buchung geschaffenen Online-Portalen so groß, dass es bei der Terminvergabe zumindest zum Start zu Engpässen komme.
Pro Woche sollen in den 53 Impfzentren ab dem 8. Februar etwa 70.000 Menschen Erstimpfungen erhalten. Das NRW-Gesundheitsministerium rechnet in den ersten acht Wochen mit insgesamt 560.000 Erstimpfungen. Drei Wochen nach dem Start begännen dann weitere 560.000 Zweitimpfungen, sagte am Montag ein Ministeriumssprecher
Verschärfte Testpflicht für Grenzgänger aus Tschechien führt zu Staus
Die verschärften Einreiseregeln für Berufspendler aus Tschechien haben an der Grenze zu Deutschland mancherorts zu Verkehrsbehinderungen geführt. Die Bundesregierung hatte das Nachbarland zum Corona-Hochrisikogebiet erklärt. Tägliche Grenzgänger müssen in Bayern bei der Einreise alle 48 Stunden einen neuen negativen Corona-Test vorlegen, in Sachsen zweimal die Woche. Am ersten Arbeitstag seit der Verschärfung bildete sich vor dem Grenzübergang Folmova-Furth in Wald ein drei Kilometer langer Rückstau bis nach Tschechien hinein. Die deutsche Polizei sprach am Montagmorgen von etwa 400 Fahrzeugen.
Vor einer mobilen Teststation auf tschechischer Seite vor dem Übergang nach Schirnding bildete sich eine mehrere Hundert Meter lange Autoschlange. Die Wartezeit auf einen Rachenabstrich betrug dort nach Angaben der Behörden mehrere Stunden. Die Polizei regelte den Verkehr. Nach Schätzungen fahren 35.000 bis 60.000 Tschechen regelmäßig zur Arbeit nach Deutschland.
Der tschechische Regierungschef Andrej Babis telefonierte am Montag mit dem bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU), um auf Erleichterungen zu dringen. Söder habe aber zum Ausdruck gebracht, dass der Freistaat auf der Testpflicht bei der Einreise nach Bayern bestehe. Gleichwohl sei man zuversichtlich, dass sich die Lage an der Grenze normalisiere.
Merck und Pasteur-Institut stoppen Entwicklung von Corona-Impfstoff
Der Pharmakonzern Merck und das französische Pasteur-Institut stoppen ihr Projekt für einen gemeinsamen Corona-Impfstoff. Erste Tests hätten eine zu geringe Wirksamkeit ergeben, erklärte das Pasteur-Institut am Montag in Paris. Das Mittel sollte auf der Basis eines Impfstoffs gegen Röteln entwickelt werden. Das Pasteur-Institut will sich nun nach eigenen Angaben auf andere Mittel gegen das Coronavirus konzentrieren, die aber noch in der Anfangsphase sind. Im Dezember hatte bereits der französische Pharmakonzern Sanofi Probleme bei der Impfstoff-Forschung eingeräumt.
Impfstoff-Streit: Ursula von der Leyen telefoniert mit AstraZeneca-Chef
Die EU-Kommission fordert vom Hersteller AstraZeneca die Lieferung der vertraglich vereinbarten Mengen an Corona-Impfstoff ohne Abstriche und ohne Verzug. Dies habe Präsidentin Ursula von der Leyen am Montag in einem Telefonat mit Firmenchef Pascal Soriot bekräftigt, erklärte die Kommission in Brüssel. Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides habe zudem in einem Brief Klarstellungen von dem Pharmakonzern gefordert und an Vertragspflichten erinnert.
Virologin Marylyn Addo: Antikörper-Medikament nicht der Heilsbringer
Die Hamburger Virologin Marylyn Addo hat in Bezug auf neue Antikörper-Therapien vor allzu großen Hoffnungen bei der Corona-Behandlung gewarnt. Zwar seien die Daten aus den USA vielversprechend, sagte sie am Sonntagabend in den ARD-"Tagesthemen". Aber: "In der Experten-Gemeinschaft geht keiner davon aus, dass das das Medikament ist, das in der Pandemie jetzt den Schalter umlegt, also dass es der Heilsbringer oder das heilsbringende Medikament ist."
Addo ist Leiterin der Infektiologie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE), das die beiden vom Bund gekauften Antikörper-Medikamente laut NDR als eine der ersten Kliniken in Deutschland bei der Behandlung von Covid-19-Patienten einsetzen wird. In den USA war auch Ex-Präsident Donald Trump mit einem solchen Medikament behandelt worden. Es ist angekündigt, dass die Medikamente in den nächsten Wochen im UKE ankommen werden. "Wie viele Dosen und wann genau, ist bislang noch unklar", sagte Addo dem Sender. Verabreicht werden solle es Patienten mit milden oder moderaten Symptomen, die Risikofaktoren für einen schweren Verlauf haben. Für bereits beatmete Intensivpatienten ist das Medikament Addo zufolge nicht geeignet.
Österreich: Verschärfte Maskenpflicht in Geschäften und öffentlichen Verkehrsmitteln
In Österreich gilt seit Montag eine Pflicht zum Tragen von FFP2-Masken in Geschäften und öffentlichen Verkehrsmitteln. Die verschärfte Maskenpflicht gilt für Erwachsene und Jugendliche ab 14 Jahren. Ausnahmen gibt es nur für schwangere Frauen und aus anderen medizinischen Gründen. Zusätzlich gilt nun ein auf zwei Meter ausgeweitetes Abstandsgebot.
Israel: Über eine Million Menschen erhält beide Corona-Impfungen
Mehr als eine Million Menschen in Israel hat die beiden nötigen Impfungen gegen das Coronavirus erhalten. Dies teilte Gesundheitsminister Juli Edelstein am Montag bei Twitter mit. Die erste Dosis bekamen demnach bislang rund 2,6 Millionen Menschen verabreicht.
Hausärzte-Chef fordert bessere Vorbereitung von Corona-Impfkampagne in Arztpraxen
Der Vorsitzende des Deutschen Hausärzteverbands, Ulrich Weigeldt, hat eine bessere Vorbereitung der Corona-Impfkampagne bei niedergelassenen Ärzten gefordert. Die Zeit, bis es genügend Impfstoff gebe und Hausärzte mit Impfungen beginnen könnten, "sollte nun dringend genutzt werden", sagte Weigeldt am Montag dem Portal "t-online". Rahmenbedingungen für die Impfungen bei niedergelassenen Ärzten müssten "klar geregelt sein". Weigeldt betonte außerdem die Dringlichkeit der Vorbereitungen. "Alles, was Zeit frisst, sollte darum möglichst minimiert werden", sagte er.
Vorhaben wie die Dokumentation von Impfungen müssten zurückgestellt werden, wenn diese einen zu hohen bürokratischen Aufwand bedeuteten. Es dürfe außerdem keine Regress- und Haftungsrisiken für Arztpraxen geben, Informationsmaterialien müssten verständlich und leicht zugänglich sein, und es müsse ausreichend Impfstoff zur Verfügung stehen.
Streit über Corona-Impfstoffe: EU-Politiker drängt AstraZeneca
Im Streit über die Lieferung von Corona-Impfstoff hat der CDU-Europapolitiker Peter Liese den Hersteller AstraZeneca aufgefordert, die angekündigten Mengen für die Europäische Union aufzustocken. Er rechne noch am Montag mit "einer Änderung der Lieferpläne für die EU, und zwar nach oben", erklärte der EU-Abgeordnete und Arzt in Brüssel.
Der britisch-schwedische Konzern hatte am Freitag mitgeteilt, nach der für diese Woche erwarteten Zulassung zunächst weniger Impfstoff als geplant an die EU liefern zu wollen. Statt 80 Millionen Impfstoffdosen sind bis Ende März nur 31 Millionen eingeplant, wie Liese erläuterte. Die EU-Kommission ist darüber verärgert und hat für diesen Montag eine Sitzung einberufen, bei der AstraZeneca die Verzögerung erklären soll.
Gesundheitsministerium will Kauf von Corona-Heimtests ermöglichen
In der Coronakrise sollen die Bürger bald Zugang zu Heimtests bekommen. Das Bundesgesundheitsministerium plant eine Änderung der "Medizinprodukte-Abgabeverordnung", wonach Antigen-Schnelltests zur Eigenanwendung künftig privat erworben werden können. Der Entwurf zur Änderung der Verordnung liegt der Deutschen Presse-Agentur vor. Zuerst hatten die "Rheinische Post" und das Nachrichtenportal "The Pioneer" darüber berichtet. Im Moment dürfen Schnelltests nur an Ärzte, medizinische oder Pflegeeinrichtungen abgegeben werden, auch Bildungseinrichtungen gehören seit Dezember zu den möglichen Empfängern.
Perspektivisch würden auch Tests zur Eigenanwendung durch Laien eine entscheidende Rolle bei der Eindämmung der Pandemie spielen, heißt es in dem Entwurf nun. "Solche Tests sind ein wichtiger Beitrag zur Optimierung der Teststrategie in Deutschland." Auch wenn es bisher keine CE-zertifizierten Tests zur Eigenanwendung auf dem Markt gebe, solle durch die Aufhebung der Abgabebeschränkung ein Anreiz geschaffen werden, heißt es weiter. Mit dem CE-Zeichen dokumentieren Hersteller, dass ihr Produkt EU-Richtlinien erfüllt, zum Beispiel an die Sicherheit.
Entwicklungsorganisation kritisiert Versagen bei Impfstoff-Hilfe
Die Entwicklungsorganisation One wirft den Industrieländern Versagen bei einer weltweit gerechten Verteilung von Impfstoffen gegen die Corona-Pandemie vor. "Statt sich dafür stark zu machen, dass alle Menschen weltweit Zugang zu Corona-Impfstoffen erhalten, sichern sich viele reiche Länder mehr Impfstoffe als sie benötigen und kreieren so ein Monopol", warnte Stephan Exo-Kreischer, Direktor von One Deutschland, am Montag. Entgegen öffentlicher Bekenntnisse verfolgten insbesondere die Industrieländer eine "Mein-Land-zuerst"-Strategie. Dies sei unklug, weil es die Dauer der Pandemie um Jahre verlängere und tödlich für die Menschen sein könne, die keinen Zugang zu einem Impfstoff hätten. One forderte Politik und die Industrie auf, Produktionskapazitäten für Corona-Impfstoffe zu erhöhen und die weltweite Verteilung gerechter zu gestalten.
Dritter Lockdown in Frankreich rückt näher
In Frankreich rückt ein dritter Lockdown näher: Der Vorsitzende des wissenschaftlichen Corona-Beirats der Regierung, Jean-François Delfraissy, sagte am Sonntagabend im Fernsehsender BFM-TV, angesichts der Verbreitung neuer Corona-Varianten gebe es "akuten Handlungsbedarf". Die Regierung will am Mittwoch über die Lage beraten und bis Donnerstag Beschlüsse verkünden.

Unterdessen wurden Warnungen vor schweren wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Konsequenzen laut. "Wir müssen wahrscheinlich neue Ausgangssperren verhängen", sagte Delfraissy mit Blick auf die beiden bisherigen Lockdowns im vergangenen Frühjahr und im November. Virus-Varianten wie die zuerst in Großbritannien aufgetretene Mutante drohten "das Pendant einer zweiten Pandemie" mit sich zu bringen. Im Gespräch sind deshalb eine erneute Schließung der meisten Geschäfte und ganztägige Ausgangssperren. Derzeit gilt in Frankreich eine landesweite Sperrstunde ab 18.00 Uhr.
Südafrikanische Corona-Variante in Neuseeland nachgewiesen
Die zuerst in Südafrika entdeckte neue Variante des Coronavirus ist nun auch in Neuseeland nachgewiesen worden. Die Virus-Variante, die als besonders ansteckend gilt, wurde bei einer 56-jährigen Frau festgestellt, die Ende Dezember von einer Europa-Reise zurückgekehrt war, wie Gesundheitsminister Chris Hipkins am Montag mitteilte. Sie habe sich höchstwahrscheinlich während ihrer Isolation in einem Quarantäne-Hotel bei einem anderen Reiserückkehrer angesteckt.
Premier Mark Rutte verurteilt Corona-Krawalle in den Niederlanden
Am Tag nach den schweren Krawallen in den Niederlanden hat Premier Mark Rutte die Gewalt scharf verurteilt. "Das ist absolut unzulässig, das hat nichts zu tun mit Protesten, sondern ist kriminelle Gewalt", sagte Rutte am Montag in Den Haag.
In mehr als zehn Städten im Land hatte es heftige Ausschreitungen gegeben. Gruppen hatten sich aus Protest gegen verschärfte Corona-Maßnahmen und die abendliche Ausgangssperre in verschiedenen Städten versammelt und randaliert. Polizisten waren mit Feuerwerk und Steinen angegriffen worden. Autos wurden in Brand gesteckt, Gebäude beschädigt und Geschäfte geplündert. Erst nach Stunden hatte die Polizei die Lage unter Kontrolle.
Corona in den USA: Mehr als 130.400 Neuinfektionen binnen 24 Stunden
In den USA haben sich 130.485 Menschen binnen 24 Stunden mit dem Coronavirus infiziert. Die Zahl der erfassten Toten erreichte am Sonntag 1.769, wie aus Daten der Johns-Hopkins-Universität (JHU) in Baltimore am Montagvormittag (MEZ) hervorging.
Der Höchstwert war am 12. Januar mit 4.462 Toten registriert worden. Der bislang höchste Wert an Neuinfektionen wurde am 02. Januar mit 298.031 Neuinfektionen binnen 24 Stunden verzeichnet. Insgesamt haben sich in dem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern mehr als 25,1 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Seit Beginn der Pandemie starben mehr als 419.200 Menschen mit dem Erreger Sars-CoV-2. In absoluten Zahlen gemessen sind das mehr als in jedem anderen Land der Welt.
Bayerische Landesregierung: Streit um mögliche Corona-Lockerungen
In der bayerischen Landesregierung schaukelt sich der Streit um mögliche Corona-Lockerungen weiter hoch. Vizeministerpräsident Hubert Aiwanger von den Freien Wählern pochte in der "Passauer Neuen Presse" vom Montag trotz Kritik von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) auf eine Aussicht auf Lockerungen. Aiwanger sagte, nach einem Vierteljahr Lockdown werde es Zeit, "dass wir den Menschen und der Wirtschaft auch langsam mal wieder positive Perspektiven anbieten." Aiwanger forderte Lockerungen für Grundschulen ab Mitte Februar, wenn die Sieben-Tage-Inzidenz in deren Landkreis bei einem Wert unter 200 liege. Für Handel und Hotels könne es die Lockerungen bei einer Inzidenz von rund 100 geben. Friseure und Dienstleister sollten "spätestens Mitte Februar" öffnen können.
Der Freie-Wähler-Vorsitzende verwies auf die spürbar abnehmende Zahl der Regionen in Bayern mit einer Inzidenz von mehr als 200 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner pro Woche. Für ganz Bayern nähere sich die Inzidenz sogar wieder der Marke von 100 an. Der reine Blick auf die Inzidenz werde mit zunehmender Dauer des Lockdowns der Gesamtsituation immer weniger gerecht, sagte der bayerische Wirtschaftsminister. "Die Kollateralschäden werden zu groß." Da werde es politisch und rechtlich immer schwerer, die Einschränkungen aufrecht zu erhalten. "Auch die Ausgangssperre um 21.00 Uhr wird wackeln, wenn wir unter 100 kommen." Aiwanger hatte schon in der vergangenen Woche die Öffnung von Skiliften und Hotels gefordert. Söder wies dies jedoch zurück.
Karl Lauterbach findet Debatte über Impf-Privilegien zurzeit sinnlos
SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach kann der derzeitigen Debatte über Privilegien für bereits gegen Covid-19 Geimpfte nichts abgewinnen. Zum jetzigen Zeitpunkt habe sie "keinen Sinn", sagte er. Es fehle der breite Zugang zum Impfstoff ebenso wie wissenschaftliche Daten zu einer möglicherweise anhaltenden Ansteckungsgefahr von Geimpften. Es sei ungewiss, ob geimpfte Menschen das Coronavirus weiter verbreiten. "Zum jetzigen Zeitpunkt fehlen komplett die Daten", sagte Lauterbach am Montag im ZDF-"Morgenmagazin".
Ifo-Chef fordert flexiblere Corona-Hilfen für gebeutelte Unternehmen
Das Münchner Ifo-Institut hat angesichts der stockenden Unterstützung geschlossener Betriebe mit Corona-Hilfen flexiblere Instrumente gefordert. "Man könnte die Steuervorauszahlungen des letzten Jahres pauschal kürzen und den Firmen so helfen", sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest am Montag im ZDF-"Morgenmagazin". Dazu könnten die Finanzämter einbezogen werden, die Kontakte zu allen Firmen hätten.
Fuest warnte vor einem radikalen Lockdown einschließlich geschlossener Industriebetriebe. "Es wäre Wahnsinn, die Industrie jetzt stillzulegen." Das dürfe man unter keinen Umständen tun. "Wir müssen die Industrie offen halten, wir können uns einen wirtschaftlichen Zusammenbruch nicht leisten." Es müssten ja auch weiter Hilfen gezahlt werden können für die geschlossenen Bereiche. "Wo soll das denn sonst herkommen", sagte Fuest.
Stiko-Chef Mertens: Impfstoff-Knappheit war "nicht vorhersehbar"
Lieferengpässe bei Corona-Impfstoffen sind nach Ansicht der Ständigen Impfkommission (Stiko) am Robert Koch-Institut nicht abzusehen gewesen. "Das ist sehr unerfreulich, gar keine Frage, aber das sind Dinge, die nicht in unserer Macht stehen", sagte der Stiko-Vorsitzende Thomas Mertens im ZDF-"Morgenmagazin". Die Herstellungsprobleme seien "letztlich nicht vorhersehbar" gewesen.
Zu der Zeit, als Vorverträge mit Herstellern gemacht worden seien, habe man nichts über die wirkliche Wirksamkeit der Impfstoffe gewusst. "Man musste mehrere Katzen im Sack kaufen, weil man nicht wusste, welcher Impfstoff zuerst zur Zulassung kommt", sagte Mertens. Die Stiko ist ein Expertengremium mit dem Ziel, Empfehlungen zu Impfungen auf Basis aktueller Forschung zu geben.
Nach den Lieferproblemen bei Pfizer-Biontech hatte vergangene Woche der britisch-schwedische Konzern Astrazeneca angekündigt, zunächst weniger Dosen an die EU abzugeben als geplant. Die Zulassung dieses Impfstoffs wird in Kürze erwartet.
Neuseeland: Erster lokal übertragener Corona-Fall seit November
Im für seinen erfolgreichen Kampf gegen die Corona-Pandemie bekannten Neuseeland ist erstmals seit November wieder ein lokal übertragener Infektionsfall bestätigt worden. Es handele sich um eine 56-jährige Frau, die sich nach ihrer Rückkehr aus Europa zwei Wochen lang in einem Quarantänehotel in Auckland aufgehalten habe, teilten die Gesundheitsbehörden in dem Inselstaat im Südpazifik mit.
Dort sei sie zwei Mal negativ auf das Virus getestet worden. Erst nachdem sie in ihre Heimatregion Northland auf der Nordinsel zurückgekehrt sei, habe sie Symptome gezeigt und sei positiv getestet worden, hieß es. Bei dem Virus handele es sich um die neue, ansteckendere Virus-Mutation aus Südafrika, bestätigte der Minister für Covid-19-Bekämpfung, Chris Hipkins. Die Frau habe sich allem Anschein nach bei einer anderen Person im Quarantänehotel angesteckt.
Australien lässt Biontech/Pfizer-Impfstoff zu
Mit dem Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer hat Australien erstmals ein Vakzin gegen den Erreger Sars-CoV-2 zugelassen. Mit den Impfungen solle gegen Ende Februar begonnen werden, teilte das Büro von Premierminister Scott Morrison mit. Morrison sprach von einem wichtigen Schritt im Kampf gegen das Coronavirus. Wie die Nachrichtenagentur AAP berichtete, sollen die Impfungen in 30 bis 50 Krankenhäusern beginnen, wo zunächst ältere und behinderte Patienten sowie Gesundheitsarbeiter geimpft werden sollen.
6729 Corona-Neuinfektionen und 217 neue Todesfälle gemeldet
Die deutschen Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 6729 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet. Außerdem wurden 217 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden verzeichnet, wie das RKI am Montagmorgen bekanntgab. Vergangenen Montag hatte das RKI 7141 Neuinfektionen und 214 neue Todesfälle binnen 24 Stunden verzeichnet. Allerdings waren die Daten aus Rheinland-Pfalz zu diesem Zeitpunkt nur unvollständig übermittelt worden. An Montagen sind die erfassten Fallzahlen zudem meist geringer, unter anderem weil am Wochenende weniger getestet wird.
Der Höchststand von 1244 neuen Todesfällen war am 14. Januar erreicht worden. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33.777 am 18. Dezember der höchste Wert gemeldet worden - darin waren jedoch 3500 Nachmeldungen enthalten.
Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag laut RKI am Montagmorgen bei 111,2. Ihr bisheriger Höchststand war am 22. Dezember mit 197,6 erreicht worden. Die Zahl schwankte danach und sinkt seit einigen Tagen wieder.
Bundesregierung befürchtet Angriffe auf Impfzentren
Die Bundesregierung stellt sich auf mögliche Angriffe auf Impfzentren, Impfstofftransporte oder auch Hersteller von Corona-Impfstoffen ein. Zwar gebe es bisher keine konkreten Hinweise darauf, aber es bestehe wegen "der großen medialen Präsenz sowie der hohen Dynamik und Emotionalität" des Themas eine "abstrakte Gefährdung" der genannten Einrichtungen, heißt es in einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage der Grünen-Fraktion. Personen könnten versuchen, in die Einrichtungen einzudringen, um ihrem Protest Nachdruck zu verleihen.
Kanzleramtschef: Mutation wird in Deutschland dominante Form werden
Kanzleramtschef Helge Braun geht davon aus, dass die vor allem in Großbritannien verbreitete Mutation des Coronavirus auch in Deutschland die dominante Form werden wird. "Wir sehen ja momentan, dass wir jetzt in mehreren Krankenhäusern auch schon mit der Mutante zu tun haben. Das heißt, das ist bei uns im Land angekommen und deshalb wird sie irgendwann so wie in anderen Ländern auch dann die Führung übernehmen und wird Probleme machen", sagte Braun in der ARD-Talkshow "Anne Will".
Oxfam: Corona-Pandemie droht soziale Ungleichheit zu verschärfen
Die Corona-Pandemie droht die soziale Ungleichheit in mehreren Ländern gleichzeitig zu verschärfen. Zu diesem Ergebnis kommt ein Bericht der Hilfsorganisation Oxfam, für den unter anderem 295 Wirtschaftswissenschaftler aus 79 Ländern befragt wurden. "Wie unter einem Brennglas zeigen sich in der Pandemie die vielfältigen Formen der Unterdrückung und Marginalisierung, denen Menschen unter anderem aufgrund ihres Geschlechts, ihrer Sexualität, ihres Alters, einer Behinderung sowie im Zuge von Rassismus und Klassismus ausgesetzt sind", heißt es in dem am Montag veröffentlichten Bericht.
87 Prozent der befragten Wissenschaftler erwarten Oxfam zufolge, dass die Einkommensungleichheit in ihrem Land als Folge der Pandemie zunehmen oder stark zunehmen wird. Mehr als die Hälfte ist der Ansicht, dass die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern wahrscheinlich oder sehr wahrscheinlich zunehmen wird und mehr als zwei Drittel gehen davon aus, dass die Ungleichheit zwischen Weißen und BIPoC (Black, Indigenous, People of Color) zunehmen wird. "Besonders alarmierend ist, dass zwei Drittel der Ökonom*innen meinen, ihre Regierung habe keine Strategie zur Bekämpfung der Ungleichheit", schreibt die Organisation.
Israel setzt wegen Corona-Mutanten internationale Flüge aus
Israel stellt wegen der jüngsten Mutanten des Coronavirus seine internationalen Flugverbindungen für fast eine Woche weitgehend ein. Wie das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu mitteilte, tritt die Flugsperre in der Nacht zum Dienstag um 00.00 Uhr Ortszeit in Kraft und gilt bis zum Sonntag. "Wir schließen die Lüfte hermetisch ab, von seltenen Ausnahmen abgesehen", sagte Netanjahu. Die Maßnahme solle verhindern, dass Coronavirus-Mutanten ins Land gelangten.
Ausnahmen von dem Flugverbot gelten unter anderem für medizinische Transporte, Warenlieferungen und Einsätze der Feuerwehr. Ein Gremium aus Gesundheitsexperten und Vertretern des Innenministeriums kann im Einzelfall Sondergenehmigungen für Flüge zu "humanitären und persönlichen Zwecken" erteilen.
News zum Coronavirus von Montag, 18. Januar, bis Sonntag, 24. Januar, finden Sie hier.