Die Wissenschaft tut sich schwer mit der Frage nach dem lebenswerten Leben. Die Philosophin Barbara Schmitz fand eine Antwort darauf – in ihrer eigenen Familiengeschichte.
Im Sommer 1999 wurde meine Tochter Carlotta geboren. Da die Geburt ein Kaiserschnitt war und sechs Wochen vor Termin stattfand, sah ich mein Kind erst einen Tag später auf der Intensivstation. Als die Schwester den winzigen Fäustling auszog, den Carlotta trug, damit sie sich keine Kabel ausriss, kam zum Vorschein, wovon man mir schon erzählt hatte, was ich aber kaum hatte glauben können: Meine Tochter hatte zwölf Finger.