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Umgang mit "Goldenem Reis" Hundert Nobelpreisträger kämpfen für Gen-Nahrung - und attackieren Greenpeace

Im Kampf für gentechnische veränderte Nahrungsmittel hat sich eine Front aus renommierten Wissenschaftlern zusammengeschlossen und die kritische Haltung von Greenpeace angeprangert. Warum sich die Forscher so stark für Produkte wie "Goldenen Reis" einsetzen.

Mehr als hundert Nobelpreisträger haben sich in einem offenen Brief zur Gentechnik-Debatte frontal gegen die Umweltschutzorganisation Greenpeace gestellt. Greenpeace stehe an der Spitze von Organisationen, die aus grundsätzlicher Opposition gegen Genmanipulation Produkte wie den Vitamin-A-angereicherten "Goldenen Reis" ablehnten, heißt es in dem am Donnerstag veröffentlichten Schreiben, das an alle Regierungen der Welt und an die UNO gerichtet ist.

Zu den Unterzeichnern gehören auch die deutschen Nobelpreisträger für Medizin Harald zur Hausen, Erwin Neher und Christiane Nüsslein-Volhard. Der Appell der Nobelpreisträger bezieht sich auf einen Aufruf der UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation FAO, nach dem im Kampf gegen Hunger die globale Produktion von Nahrungsmitteln bis 2050 verdoppelt werden muss.

Forscher fordern: Kampagne gegen Goldenen Reis aufgeben

Greenpeace und gleichgesinnte Organisationen sollten vor diesem Hintergrund "die Erkenntnisse zuverlässiger wissenschaftlicher Einrichtungen anerkennen" und ihre "Kampagne" gegen gentechnisch veränderte Organismen im allgemeinen sowie gegen Goldenen Reis insbesondere aufgeben, heißt es im Aufruf der Nobelpreisträger. Die Regierungen rund um die Welt sollten alles unternehmen, um den Bauern die "Werkzeuge der modernen Biologie" zur Verfügung zu stellen.

Der Goldene Reis könne dazu verhelfen, bei 250 Millionen Menschen Krankheit oder Tod durch Vitamin-A-Mangel zu bekämpfen. Die wissenschaftlichen Gremien hätten weltweit "wiederholt und stimmig" aufgezeigt, dass gentechnisch veränderte Nahrungsmittel mindestens ebenso sicher seien wie die aus anderen Produktionsabläufen.

Greenpeace weist Anschuldigungen zurück

Greenpeace wies in einer ersten Reaktion aus Manila die Anschuldigungen zum Vitamin A zurück. Laut dem Internationalen Institut für Reisforschung (Irri) sei der Nutzen von Goldenem Reis bei der Bekämpfung von Vitamin-A-Mangel nicht bewiesen. Die mit Gentechnik befassten Unternehmen nutzten den Goldenen Reis, um die weltweite Ausbreitung von gentechnisch veränderten Organismen zu forcieren, erklärte Greenpeace.  Die "einzige garantierte Lösung" im Kampf gegen Mangelernährung sei eine "gesunde und vielfältige Ernährung".

feh AFP

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