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Zysten im Kiefer Ein Zufallsbefund mit Folgen

Entdeckt der Zahnarzt eine Zyste, rät er meist dazu, sie zu entfernen
Entdeckt der Zahnarzt eine Zyste, rät er meist dazu, sie zu entfernen
© Colourbox
Kleine Zysten im Kiefer sind meist harmlos. Allerdings können die Blasen auch wachsen - und dann Schaden anrichten. Damit das nicht geschieht, sollte der Zahnarzt rechtzeitig eingreifen.

Die meisten Menschen spüren gar nicht, dass sie Zysten haben. Denn die abgekapselten Blasen, in denen sich wässrige oder breiartige Flüssigkeit sammelt, tun nicht weh. Zysten fallen erst auf, wenn sie größer werden und auf andere Gewebeteile drücken. Kleinere Gewächse dieser Art werden nur durch Zufall entdeckt, zum Beispiel wenn der Zahnarzt Ihren Kiefer röntgt - und auf dem Bild Blasen im Knochen entdeckt.

Zysten können nicht nur im Kieferknochen sitzen, sondern auch an der Wurzelspitze eines toten Zahns oder an noch nicht durchgebrochenen Zähnen. Es kann auch sein, dass die Blasen sich in der Wange oder den Lippen bilden. Zysten entstehen nach einer Entzündung oder nachdem das Gewebe gereizt wurde, zum Beispiel durch eine Operation.

Wie knisterndes Pergament

Kieferzysten wachsen meist langsam. Wenn überhaupt, bemerken Sie nur kleine Beulen an den äußeren Seiten Ihrer Zahnreihen. Die Haut sieht unverändert aus. Wenn Sie auf die kleinen Beulen drücken, kann ein Geräusch entstehen, das sich anhört wie das Knistern von Pergamentpapier.

Zysten sind meist harmlos. Trotzdem empfehlen Ärzte, sie heraus zu operieren. Denn sie können das Gewebe schwächen und sogar Knochen zum Brechen bringen. Möglicherweise wachsen sie auch weiter - und werden so groß wie ein Hühnerei. In seltenen Fällen entzünden sie sich oder verwandeln sich in ein Geschwür.

So werden Zysten entfernt

Es gibt zwei Arten, Zysten zu entfernen. Kleinere Blasen schält der Arzt aus dem Gewebe heraus, anschließend näht er den entstandenen Krater zu. Diese Methode, die so genannte Zystektomie, hinterließe bei größeren Zysten ein großes Loch im Gewebe.

Daher werden große oder entzündete Zysten geöffnet - und zwar zu Ihrer Mundhöhle hin. Eine Tamponade hält die Wunde offen. Danach wartet der Chirurg einfach ab. Diese so genannte Zystostomie kann sich über Wochen oder gar Monate hinziehen. Läuft alles glatt, schrumpft der Hohlraum. Und anstelle der Zyste entsteht wieder normales Knochengewebe.

Kirsten Milhahn

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