Im Laufe seines Lebens ist Paul McCartney unzählige Male fotografiert worden. Nur wenige dürften ihm dabei so nah gekommen sein wie der Schotte Harry Benson – mal abgesehen von McCartneys erster Frau Linda. Rund 30 Jahre begleitete Benson den Beatle, dokumentierte seine Erfolge mit den Fab Four, der Band Wings, aber auch private Momente mit Ehefrau und den gemeinsamen Kindern. Nun feiert Paul McCartney seinen 80. Geburtstag. Aus diesem Anlass erscheint im Taschen Verlag eine günstige Ausgabe von Bensons Bildband "Paul". Bisher gab es nur eine limitierte Collector's Edition.
Sein erstes Zusammentreffen mit McCartney und den Beatles in den Sechzigern schildert Benson so: "Ich war damals als Pressefotograf für Londoner Tageszeitungen überall auf der Welt im Einsatz. Am Tag, bevor ich für einen Auftrag des 'Daily Express' nach Afrika aufbrechen sollte, klingelte spätabends das Telefon, und der Bildredakteur teilte mir mit, dass ich nach Paris fliegen würde, um die Beatles zu fotografieren. Ich war darüber nicht erfreut, da ich mich als einen seriösen Fotojournalisten betrachtete, aber Gott sei Dank nahm ich den Auftrag an. Er veränderte mein Leben."
"Ein Bild von den Beatles ohne Paul war kein Bild von den Beatles"
Fortan begleitete Benson die Band bei zahlreichen Auftritten und Reisen. Er dokumentierte ihre größten Erfolge wie etwa 1964 während ihrer Tour durch die USA und die Premiere ihres Films "A Hard Day's Night". Es war vor allem Paul McCartney, der Harry Benson als Fotograf faszinierte. "Wie ich bald herausfand, war es möglich, die Beatles fotografieren, aber nur, wenn Paul mit im Bild war. Ein Bild von den Beatles ohne Paul war kein Bild von den Beatles. Er war der Magnet, er war derjenige, den man ansah, derjenige, der die Stimmung der Situation transportierte", schwärmt der heute 92-Jährige.
Deshalb blieb Benson McCartney auch nach der Trennung der Beatles verbunden. Zwischen den Männern hatte sich nicht nur eine Arbeitsbeziehung, sondern eine innige Freundschaft entwickelt, die Benson private, intime Aufnahmen von Paul McCartney ermöglichte.