Riesenpanne bei den Oscars: Die Schauspieler Warren Beatty und Faye Dunaway haben den falschen Gewinner vorgelesen und damit für enorme Verwirrung gesorgt. Zuerst verkündeten sie, das Musical "La La Land" habe in der Hauptkategorie als bester Film gesiegt - das war aber falsch. Wenig später stand dann fest: Das Drama "Moonlight" des schwarzen Regisseurs Barry Jenkins hat den wichtigsten Oscar des Abends gewonnen. "Moonlight" erzählt vom Heranwachsen eines jungen Schwarzen. Für das Drama gab es insgesamt drei Oscars, darunter auch für Mahershala Ali als bester Nebendarsteller.
"La La Land" holt sechs Oscars bei 14 Nominierungen
Noch mehr Auszeichnungen gingen an "La La Land". Das nostalgische Werk von Regisseur Damien Chazelle gewann sechs Oscars, darunter in den Kategorien für Regie, Filmmusik und Kamera. Seine Hauptdarstellerin Emma Stone wurde ebenfalls ausgezeichnet. Mit 14 Nominierungen war "La La Land" als großer Favorit ins Rennen gegangen. Chazelle ist mit 32 Jahren der jüngste Regisseur, der je mit einem Oscar ausgezeichnet wurde.
Die deutschen Hoffnungen hingegen wurden enttäuscht: Maren Ade ging mit ihrer Tragikomödie "Toni Erdmann" leer aus. Der Auslands-Oscar ging stattdessen an den iranischen Beitrag "The Salesman" von Asghar Farhadi. Auch für den deutschen Dokumentarfilmer Marcel Mettelsiefen und den Komponisten Hauschka gab es keine Oscars.
Als bester Hauptdarsteller wurde Casey Affleck für das Drama "Manchester by the Sea" ausgezeichnet. Darin spielt er einen traumatisierten Mann, der nach dem Tod seines Bruders in seine Heimatstadt zurückkehrt. Den Oscar für die beste Nebendarstellerin erhielt Viola Davis für ihre Darstellung im Drama "Fences".
Zahlreiche Spitzen gegen US-Präsident Donald Trump
Politische Proteste wie die Rede von Meryl Streep bei den Golden Globes gab es bei diesen Oscars zwar nicht - dafür aber immer wieder Spitzen gegen die Politik von US-Präsident Donald Trump. Viele davon gingen auf das Konto des Moderators Jimmy Kimmel: "Ich möchte mich bei Präsident Trump bedanken. Erinnert ihr euch noch an letztes Jahr, als jeder gesagt hat, dass die Oscars rassistisch seien?", sagte Kimmel mit Blick darauf, dass es im vergangenen Jahr viel Kritik an fehlenden schwarzen Nominierten gab.
Der iranische Oscar-Gewinner Farhadi war aus Protest gegen Trumps Einwanderungspolitik nicht zur Gala gereist. Stattdessen ließ er eine Stellungnahme verlesen. Darin hieß es: "Wer die Welt in Kategorien von "Wir" und "unsere Feinde" einteilt, schafft Angst. (...) Filmemacher erzeugen Empathie zwischen uns und anderen. Und Empathie ist das, was wir heute mehr brauchen denn je."