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Gerichtsurteil Skurriler Prozess: Star-Künstler Peter Doig bekommt 2,5 Millionen Dollar für ein Bild, das er nie gemalt hat

Echte Gemälde von Peter Doig brachten in der Vergangenheit teils zweistellige Millionenbeträge ein
Echte Gemälde von Peter Doig brachten in der Vergangenheit teils zweistellige Millionenbeträge ein
© Imago Images
Der Maler Peter Doig soll 2,5 Millionen Dollar Schadensersatz für einen "falschen Doig" bekommen. Das entschied ein Richter im US-Bundesstaat Illinois.

In einem skurrilen Kunst-Prozess um ein angeblich von ihm stammendes Bild sind dem Maler Peter Doig (63) 2,5 Millionen Dollar (etwa 2,3 Millionen Euro) zugesprochen worden. Das entschied ein Richter im US-Bundesstaat Illinois laut US-Medienberichten.

Geklagt hatte ein früherer Gefängnisaufseher aus Kanada, der das Bild in den 70er Jahren gekauft hatte - angeblich von Doig in einem Gefängnis. Der Maler gab jedoch an, nie dort gewesen zu sein. Daraufhin verklagte der frühere Aufseher Doig auf sieben Millionen Dollar Schadenersatz, weil er das Bild nun nicht mehr teuer verkaufen konnte.

Landschaftsbild
Um dieses Gemälde geht es. Ähnlichkeiten zu Doigs Bildern seien "purer Zufall".
© AP / Picture Alliance

Das falsche Gemälde stammt offenbar von einem Künstler namens "Doige". Die Schwester des verstorbenen Mannes bezeugte, dass ihr Bruder Peter Doige in den 70er Jahren in einem Gefängnis war. Sie gab als Hauptzeugin an, dass er in dieser Zeit auch gemalt habe. Der echte Peter Doig konnte nachweisen, dass er zu dieser Zeit auf eine Schule im 500 Kilometer entfernten Toronto ging. 

2,5 Millionen Dollar Schadensersatz

Laut des Gerichtsurteils bekommt Peter Doig auf Grund der falschen Anschuldigungen nun Schadensersatz. Der frühere Gefängnisaufseher und eine Galerie, die das Bild ebenfalls Doig zusprach, müssen dem Maler 2,5 Millionen Dollar zahlen. "Wir sind erleichtert, diesen absurden Fall nun endlich zum Abschluss zu bringen", wurde ein Anwalt von Doig zitiert.

Die Gemälde des in Großbritannien geborenen Doig haben in der Vergangenheit teils zweistellige Millionenbeträge eingebracht. Doig lehrt an der Kunstakademie Düsseldorf und lebt hauptsächlich in Trinidad und New York.

Bereits 2016 hatte ein anderer Richter Doig Recht gegeben: Das rund 40 Jahre alte Landschaftsgemälde stamme nicht von Doig. Ähnlichkeiten zwischen dem Bild und Gemälden von Doig seien "purer Zufall", hatte Feinerman damals geurteilt.

ky DPA

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