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Britischer Kult-Star Rick Astley verklagt Rapper Yung Gravy – weil der ihn nachgeäfft hat

Rick Astley bei einem Auftritt in Paris
Rick Astley bei einem Auftritt in Paris
© SIPA PRESS / Action Press
Im Hip-Hop sind "Samples" bekannter Hits durchaus üblich – allerdings muss die Rechtslage geklärt sein. Das war offenbar bei US-Rapper Yung Gravy und seinem Song "Betty" nicht der Fall.

Kennen Sie den Begriff "Rickrolling"? Wenn nicht, dann sind Sie entweder noch recht neu im Internet und haben die Hochzeit dieses amüsanten Phänomens verpasst oder sie waren noch nie wirklich im Internet unterwegs. Beim "Rickrolling" wird jemand unerwartet mit dem Rick-Astley-Ohrwurm "Never Gonna Give You Up" konfrontiert – ein Scherz also. Sei es, dass Freunde oder Kollegen sich Links mit angeblich ernsten Ziel-Websites zuschickten, hinter denen sich dann lediglich das YouTube-Video mit dem Song verbarg oder dass Menschen gar YouTube-Videos hochluden, die etwas ganz anderes zu sein vorgaben, und dann doch nur den herzschmerzigen Popsong enthielten.

Damit man den Witz versteht, muss man wohl dabei gewesen sein. Fakt ist, dass man den 1987er-Hit von Rick Astley so schnell nicht mehr aus dem Kopf bekommt, wenn man ihn einmal gehört hat. Manche hassen den Song dafür, andere lieben ihn – aber ein Ohrwurm ist er in jedem Fall. Das hat sich nun auch der amerikanische Rapper Yung Gravy zunutze gemacht. Der Hip-Hop-Durchstarter, der einen schweizer Vater hat, baut in seine oft humorvollen Tracks gern Elemente aus Soul, Funk und Pop ein. In seinem neuesten Hit "Betty" vergriff er sich nun an "Never Gonna Give You Up".

Yung Gravy nutzte den 80er-Kulthit

Im Intro des Songs kommt Astleys Hit originalgetreu vor – allerdings wird er nachgesungen von einem Astley-Double. Später rappt Yung Gravy dann zur Melodie der Nummer: "Never gonna take no loss / Never gonna lose my sauce / All I know is chase this (whoa) / and get money." Übersetzt etwa: "Ich werde nie eine Niederlage akzeptieren, ich werde nie meinen Antrieb verlieren, ich weiß nur, dass ich weitermachen werde und Geld verdienen will." Der Rap-Track mit souliger Note ist durchaus eingängig und feiert bereits erste Charts-Erfolge.

Es gibt nur ein Problem: Der Rapper hat Rick Astley vorab nicht gefragt, ob er seinen Kult-Hit nutzen darf. Und auch nicht, ob er zur bekannten Melodie einen neuen Text singen darf. Und der inzwischen 56-jährige Astley, sonst durchaus für seine Selbstironie bekannt, reagierte in diesem Fall nicht erfreut.

Rick Astley will mehrere Millionen Dollar

Der Brite reichte über seinen Anwalt in Los Angeles Klage ein, mit der Begründung, Yung Gravy und sein Produzententeam hätten sich "verschworen, absichtsvoll eine kaum von Mr. Astleys Stimme zu unterscheidende Imitation während des gesamten Songs zu verwenden". Das sei ihnen aber zuvor nie gestattet worden. Dem 26-jährigen US-Rapper war wohl bewusst, dass er sich an der dunklen Seite einer rechtlichen Grauzone bewegte, er hatte aber offenbar geglaubt, durch minimale Abänderungen und die Nutzung eines anderen Sängers auf der sicheren Seite zu sein.

Ob das so ist, wird sich bald vor Gericht zeigen. Bekommt Rick Astley recht, könnte es für Yung Gravy extrem teuer werden: Der Brite klagt nämlich auf mehrere Millionen Dollar Entschädigung.

Quellen:  "Daily Mail"YouTube

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