In opulenten und unerbittlichen Bildern hat der russische Theater- und Opernregisseur Kirill Serebrennikow am Hamburger Thalia Theater ein musikalisches Manifest mit dem Titel "Barocco" zur Premiere gebracht. Angelegt als loser Reigen ruft Serebrennikow historisch inspirierte Szenen von Revolution, Gefangenschaft und Weltenbrand auf, aber auch von Liebe und Freiheit. Von den Barrikaden im Paris der 1960er-Jahre bis zum Prager Frühling, als fünf Staaten des Warschauer Pakts die Reformbewegungen in der damaligen Tschechoslowakei mit ihren Truppen gewaltsam beendeten.