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"Tatort" Drei Mal in vier Wochen: Darum standen zuletzt so viele Kommissare unter Mordverdacht

"Tatort" mit Maria Furtwängler
Szene aus dem Weihnachts-"Tatort": Charlotte Lindholm (Maria Furtwängler) hat sich auf eine heiße Nacht mit einem fremden Mann gefreut - doch der liegt tot im Bett und die Kommissarin ist die Hauptverdächtige.
© NDR / Frizzi Kurkhaus / ARD
So mancher "Tatort"-Zuschauer wird sich am Sonntag verwundert die Augen gerieben haben: Nanu, schon wieder ein Kommissar als Tatverdächtiger? Über die eigenartige Häufung ähnlicher Fälle.

Die Zuschauer des "Tatorts" müssen sich derzeit ein wenig fühlen wie bei "Und täglich grüßt das Murmeltier": Sie schalten Sonntags um 20.15 Uhr den ARD-Krimi ein, und kurze Zeit später steht der Kommissar oder die Kommissarin unter Mordverdacht. Nur um spätestens um 21.45 Uhr wieder rehabilitiert worden zu sein. Denn die Show muss ja weitergehen.

An diesem Sonntag traf es den Saarbrücker Kommissar Adam Schürk (Daniel Sträßer). Er wurde Opfer einer perfekt eingefädelten Intrige, mit der sein eigener Vater ihn hinter Gitter bringen wollte. Nur eine Woche zuvor war es Kommissar Frank Thiel (Axel Prahl) aus Münster, den man mit einer ganz ähnlichen Methode dazu bringen wollte, eine Straftat zu begehen: In beiden Fällen war es eine giftige Substanz, die den Ermittlern verabreicht wurde. 

War es in dem westfälischen Krimi eine teuflische Droge namens "Devil's Breath", die den Kommissar gefügig machte, so wurde im Saarland nun das Gift eines Frosches verwendet, um einen Polizeibeamten in einen willigem Mörder zu verwanden. In beiden Fällen weisen die Machart der Intrige doch große Ähnlichkeit auf.

Gleiches Muster wie beim Weihnachts-"Tatort"

Dabei ist es noch gar nicht lange her, dass eine weitere Kommissarin mit ganz ähnlichen Mitteln zur Strecke gebracht werden sollte: Die von Maria Furtwängler gespielte Charlotte Lindholm wurde mit dem Versprechen auf einen One-Night-Stand ins Hotel Atlantic in Hamburg gelockt. Ihr vermeintlicher Liebhaber lag aber bereits tot im Bett, als die Polizistin das Zimmer betrat, die sich daraufhin an nichts erinnern konnte. Denn auch sie wurde mit einer Substanz benebelt.

Dass ein Kommissar unter Mordverdacht steht, kommt im "Tatort" nicht oft vor. Dabei ist dieses Thema für Autoren verführerisch: Wird gegen eine seit Jahren vertraute Figur ermittelt, erhöht das die Identifikation. Als Zuschauer fiebert man deutlich mehr mit, als wenn einfach nur die Frage beantwortet werden muss: Wer war der Mörder - und erwischt der Kommissar diesen?

So ist es durchaus verständlich, warum gleich mehrere Fälle mit dieser Variante umgesetzt worden sind. Ärgerlich für den Zuschauer ist indes, dass sie die ARD so ungeschickt terminiert hat: Drei sehr ähnliche Plots innerhalb von vier Wochen ist in dieser Häufung dann doch deutlich zu viel. Warum das den Senderverantwortlichen nicht eher aufgefallen ist, bleibt ihr Geheimnis. Eine Entzerrung hätte jedenfalls gut getan.

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