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"Tatort" heute um 20.15 Uhr Harter Mann ganz weich: Karow ermittelt auf eigene Faust – und reist in die Vergangenheit

"Tatort" heute aus Berlin
Im neuen Berlin-"Tatort" ermittelt Robert Karow (Mark Waschke) diesmal im Alleingang. 
© rbb/Stefan Erhard / ARD
Der erste "Tatort" nach dem Tod seiner Kollegin ist für Robert Karow persönlich: Der Kommissar ermittelt allein und undercover in Nachtklubs und Dönerlokalen - und arbeitet nebenbei eine alte Liebesgeschichte auf.
  • 4 von 5 Punkten
  • Karow kann's auch allein: Starker Fall, der allerdings nicht so recht in die besinnliche Adventszeit passen will

Worum geht's?

Eigentlich ist es gar nicht sein Fall. Doch als ein verdeckter Ermittler tot im Wald gefunden wird, ist auch Robert Karow zugegen. Denn der Kommissar kennt den Toten: Es ist sein Jugendfreund Maik Balthasar (Andreas Pietschmann), der als verdeckter Ermittler auf den berüchtigten Berliner Nachtclubbesitzer Mesut Günes (Sahin Eryilmaz) angesetzt war, und dessen Fingerabdrücke sich an der Tatwaffe befinden. Für Staatsanwältin Sara Taghavi (Jasmin Tabatabai) ein klarer Fall. Karow hat jedoch trotz der eindeutigen Beweislage seine Zweifel - und nimmt sich Urlaub, um auf eigene Faust zu ermitteln. Er zieht in die Wohnung seines alten Freundes und führt dessen Leben. Dabei taucht er tief in die gemeinsame Vergangenheit ein - was ihm bei der Aufklärung des wahren Sachverhalts hilft.

Warum lohnt sich der Fall "Das Opfer"?

Dieser "Tatort" blickt hinter die Fassade der Unterwelt, die von Machismo dominiert wird. Gefühle werden in dieser Welt als Schwäche ausgelegt - vor allem wenn das Objekt der Liebe dem gleichen Geschlecht zugehörig ist. Der Film zeigt harte Gangster, ebenso harte Bullen - und was passiert, wenn dieser Panzer aufbricht. 

Was stört?

An dieser von Erol Yesilkaya geschriebenen und Regisseur Stefan Schaller verfilmten Folge gibt es wenig auszusetzen. Einzig die Programmierung gibt Anlass zu Kritik: Ein so düsterer und tiefgründiger "Tatort" hätte einen anderen Sendeplatz verdient als den Sonntag vor Heiligabend.

Der Kommissar?

In der im Mai gesendeten Folge "Das Mädchen, das allein nach Haus’ geht" starb die von Meret Becker gespielte Kommissarin Nina Rubin. Robert Karow macht alleine weiter - und zeigt, dass er den Krimi auch allein trägt. Die Figur war von Anfang an als bisexuell angelegt, in "Das Opfer" erfahren wir mehr über die Vergangenheit dieses Ermittlers und seine größte Liebe. "In der Top Ten von den Menschen, die ich wirklich mag, bist du auf Platz 2", sagt er zu der Prostituierten Camilla Peters (Kim Riedle), die ihm das Leben gerettet hat. Wer die Nummer 1 ist, daran lässt dieser Film keinen Zweifel. Gleichzeitig macht er Lust auf weitere Folgen mit Karow.

Ein- oder ausschalten?

Bei diesem "Tatort" mag zwar keine rechte Weihnachtsstimmung aufkommen - sehenswert ist er trotzdem.

Direkt im Anschluss wiederholt die ARD am Sonntagabend ab 21.45 Uhr den "Tatort: Hetzjagd" aus Ludwigshafen

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