Ihr Unfalltod warf viele Fragen auf: Am 5. August raste Schauspielerin Anne Heche mit ihrem Mini durch Los Angeles. Um kurz vor 11 Uhr morgens krachte sie in ein Haus in Mar Vista, im Westen der Stadt. Der Wagen der 53-Jährigen fing Feuer, das sich schnell auf das gesamte Gebäude ausbreitete. Anne Heche war in dem brennenden Auto eingeklemmt und bewusstlos, konnte von den Rettungskräften erst nach rund 45 Minuten aus dem Wrack befreit werden. Gerüchte kamen auf, dass die Darstellerin möglicherweise unter dem Einfluss von Alkohol oder Drogen stand. Gestützt wurden diese durch ein Foto, das die Schauspielerin kurz vor dem Unfall in ihrem Mini zeigte und in dem eine Flasche in der Mittelkonsole lag. US-Medien spekulierten damals, dass es sich dabei um eine Wodka-Flasche handelte.
Doch offenbar war die Schauspielerin zum Zeitpunkt des Unfalls nüchtern. Wie unter anderem das "People"-Magazin berichtet, offenbart der Autopsiebericht des Gerichtsmediziners aus dem Los Angeles County, dass die Schauspielerin an jenem Tag weder unter dem Einfluss von Alkohol noch von Drogen stand. Tests hätten jedoch gezeigt, dass Heche zu einem früheren Zeitpunkt sowohl Kokain als auch Cannabis konsumiert hatte, da man Abbauprodukte von Kokain in ihrem Körper fand. "Das Blut bei der Einlieferung ins Krankenhaus wies Benzoylecgonin auf, den inaktiven Metaboliten von Kokain, was bedeutet, dass sie in der Vergangenheit, aber nicht zum Zeitpunkt des Unfalls konsumiert hat", wird ein Sprecher der Gerichtsmedizin zitiert. Cannabinoide seien in ihrem Urin gefunden worden, "aber nicht im Blut der Patientin, was auf einen früheren Konsum hindeutet, aber nicht zum Zeitpunkt der Verletzung".
Anne Heche starb an "anoxischer Hirnverletzung"
Die Schauspielerin hatte dem Bericht nach auch Fentanyl in ihrem Körper. Jedoch wies der Bericht des Gerichtsmediziners darauf hin, dass dies erst "nach ihrer Behandlung im Krankenhaus" festgestellt wurde und "daher mit therapeutischem Gebrauch übereinstimmt." Fentanyl ist ein gängiges Schmerzmittel in Krankenhäusern. Dies würde auch dadurch bestätigt, dass kein Fentanyl in Heches Blutprobe nachgewiesen werden konnte, die ihr direkt nach dem Unfall entnommen wurde.
Letztlich seien Heches Verbrennungen so schlimm gewesen, dass ihr Körper keinen Sauerstoff mehr aufnehmen konnte, was zu einer "anoxischen Hirnverletzung" führte. Daran sei letztlich gestorben, so der Bericht. Die Ärzte hätten auch Hauttransplantationen vornehmen müssen. Zudem erlitt sie ein gebrochenes Brustbein.
Vom Leinwand-Star zur unerwünschten Person: Das Leben von Anne Heche in Bildern

Die Schauspielerin soll außerdem in zwei kleinere Unfälle verwickelt gewesen sein, bevor sie mit etwa rund 128 km/h in das Haus raste. Dem Bericht zufolge gab es am Unfallort keine Bremsspuren.
Anne Heche konnte noch ihre Organe spenden
Anne Heche lag fast eine Woche lang im Koma, bevor sie am 11. August für tot erklärt wurde, obwohl ihr Herz noch bis zum 14. August weiterschlug, um sicherzustellen, dass ihre Organe in Übereinstimmung mit ihren Wünschen gespendet werden konnten.
Heche hatte Zeit ihres Lebens mit Dämonen zu kämpfen. In ihren Memoiren enthüllte sie 2001, dass sie von ihrem Vater sexuell missbraucht wurde und sie nach der Trennung von Talkmasterin Ellen DeGeneres im Jahr 2000 einen Nervenzusammenbruch erlitt und sich auf einen Ecstasy-Trip begab. Den Titel ihres Buches "Call me Crazy" wählte sie laut eigenen Aussagen, weil sie sich selbst und die Leute um sie herum sie für verrückt hielten. Auch wenn derartiges nie diagnostiziert wurde.

Sehen Sie im Video: Anne Heche ist an den Folgen eines Autounfalls am 5. August 2022 verstorben. In den sozialen Medien trauern ihre Familie und Hollywood-Kolleg:innen um die Schauspielerin und Mutter. In einem Instagram-Video meldet sich unter anderem Ex-Mann Coley Laffoon zu Wort.