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"Wütend, angewidert, herabgesetzt" Sexuelle Belästigung: Flug wird für Schwester von Mark Zuckerberg zum Albtraum

Sexuelle Belästigung: Randi Zuckerberg machte ihrem Ärger auf Facebook Luft
Ein Flug nach Mexiko entwickelte sich für Randi Zuckerberg zu einer Tortur: Drei Stunden lang musste sie widerliche Kommentare und vulgäre Fragen ihres Sitznachbarn ertragen. Vom Bordpersonal bekam sie statt Hilfe nur ein Schulterzucken.

Randi Zuckerberg ist eine toughe Frau. Sie studierte in Harvard Psychologie, leitete jahrelang die Marketingabteilung von Facebook und gründete im vergangenen Jahr ein eigenes Social-Media-Unternehmen, das sie bis heute selbst leitet. Macho-Gehabe gehört gerade in diesen Männerdomänen leider immer noch zum Alltag. Und Zuckerberg ist bestimmt schon dem ein oder anderen Chauvinisten begegnet. Doch die Erfahrung, die sie auf einem ihrer vergangenen Flüge machen musste, hat die 35-Jährige so sehr getroffen, dass sie kein Stillschweigen darüber bewahren konnte. Kurzerhand setzte sie einen Beschwerdebrief an die Airline auf und veröffentlichte ihn auf Facebook.

"Ich fühle mich wütend, angewidert und herabgesetzt", schrieb sie am vergangenen Mittwoch nach einem Flug mit Alaska Airlines. Der Mann, der auf dem Weg von Los Angeles nach Mazatlán in Mexiko neben ihr in der ersten Klasse saß, habe wiederholt unzüchtige, unpassende und äußerst beleidigende sexuelle Bemerkungen von sich gelassen. Und das Ganze habe angefangen, noch bevor die beiden überhaupt im Flugzeug saßen. "Er fing an, über Selbstbefriedigung zu reden. Fragte mich, ob ich Fantasien bezüglich meiner Kollegin, mit der ich gereist bin, habe. Er bewertete und kommentierte den Körper einer jeden Frau, die mit uns an Bord ging." 

Flugbegleiter kanzeln Randi Zuckerberg ab

Zuckerberg war von den vulgären Kommentaren so angeekelt, dass sie sich schließlich an das Bordpersonal wandte. Doch die Antwort, die sie daraufhin erhalten haben soll, sei fast genauso schockierend gewesen: Der Mann sei ein Vielflieger und benehme sich immer so, hätten die Flugbegleiter erwidert. "Nehmen Sie es nicht persönlich", habe sie bloß zu hören bekommen. 

"Während des Fluges kamen sie mehrmals zu uns und haben meinen Sitznachbarn liebevoll gefragt: 'Benehmen Sie sich heute?' Und das lächelnd und kichernd." 

Der Mann habe jedoch gar nicht daran gedacht, seine beleidigenden Kommentare einzustellen. Auch die Welle an Meldungen über sexuelle Belästigungen in den vergangenen Wochen habe er nicht unerwähnt gelassen. "Diese Millenial-Frauen wollen ihren Hintern nicht mehr für einen Job herhalten", habe er sich beschwert.

Alaska Airlines um Schadensbegrenzung bemüht

Schließlich hätte ihr das Bordpersonal angeboten, sie umzusetzen. Doch Zuckerberg lehnte ab. "Warum soll die Frau den Sitz wechseln?"

"Ich bin so wütend auf mich selbst, dass ich in diesem Moment nicht eine größere Szene veranstaltet habe. Und ich bin wütend, dass er der Meinung war, dass er all diese Dinge zu mir sagen kann, einer komplett Fremden", schrieb Zuckerberg in ihrem Post. "Doch noch wütender bin ich auf Alaska Airlines, die diesem Mann wissend eine Plattform dafür bieten, Frauen zu belästigen."

Einen Tag nach der Veröffentlichung ihrer Beschwerde habe sich schließlich ein Mitarbeiter der Fluggesellschaft bei ihr gemeldet, berichtete Zuckerberg in einem Nachtrag. Man wolle den Vorfall untersuchen und habe dem Passagier vorübergehend seine Reiseprivilegien entzogen.

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ivi

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