Mittermaier sei "im Kreise der Familie friedlich eingeschlafen", teilten ihre Angehörigen weiter mit. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) würdigte die Verstorbene, die nach ihrer aktiven Karriere unter anderem als Unternehmerin sowie Fernsehexpertin tätig war und sich auch sozial engagierte, als "Vorbild für uns alle". Sie sei trotz "atemberaubender Erfolge" immer "bodenständig und zugänglich" geblieben, fügte Söder an.
Mittermaier war ab Ende der 60er Jahren bereits als Jugendliche in die Weltspitze aufgestiegen und krönte ihre Laufbahn als "Gold-Rosi" 1976 bei den Olympischen Spielen im österreichischen Innsbruck. Dort gewann sie in der Abfahrt und im Slalom, dazu kam noch ein zweiter Platz im Riesenslalom.
Die Olympiamedaillen machten sie zu einem Superstar, im selben Winter gewann sie zudem den Skigesamtweltcup. Zu Saisonende trat sie allerdings zurück - auch weil ihr der enorme Trubel um ihre Person zu viel wurde. Sie könne sich gar nicht mehr vorstellen, wie sie das damals ausgehalten habe, sagte sie später einmal. "Ich steh ja viel durch, aber das war krass."
Nach dem Ende ihrer Laufbahn als Profisportlerin gründete Mittermaier mit ihrem Ehemann Christian Neureuther, der ebenfalls ein bekannter Skifahrer war, unter anderem eine Firma für Skibekleidung. Außerdem arbeitete sie als Fernsehkommentatorin und versuchte sich als Popsängerin. Dazu kamen zudem Werbeverträge. Zugleich engagierte sie sich für wohltätige Zwecke, unter anderem war sie Schirmherrin der Deutschen Kinderrheumastiftung.
Neben ihrem Mann Christian Neureuther hinterlässt sie ihre beiden Kinder Ameli und Felix Neureuther. Letzterer wurde selbst Skiprofi und gewann als Slalomspezialist mehrere Weltmeisterschaftsmedaillen. Er beendete seine Karriere 2019 und arbeitet seither als Sportexperte beim Fernsehen.
Mittermaier wurde am 5. August 1950 in München geboren und wuchs mit ihren zwei Schwestern auf der Winklmoosalm oberhalb von Reit am Winkl auf, wo ihre Eltern eine Skischule und eine Gaststätte betrieben. Sie machte zunächst eine Ausbildung und arbeitete im elterlichen Betrieb, trieb aber zugleich nebenbei intensiv ihre sportliche Karriere voran.
In der Saison 1966/1967 wurde Mittermaier erstmals deutsche Meisterin in der Kombination, zugleich debütierte sie auf internationaler Ebene. Ihre Schwestern Heidi und Evi waren ebenfalls erfolgreiche Skifahrerinnen, die wie sie an Olympischen Spielen sowie an Weltmeisterschaften teilnahmen.
Mittermaier galt trotz ihrer Erfolge und ihrer Prominenz als bescheiden, warmherzig und hilfsbereit. Vielfach wurde sie als Inbegriff eines Stars zum Anfassen bezeichnet. Ihr Sohn Felix berichtete in Interviews unter anderem, dass er als Kind zunächst nichts von den großen Erfolgen seiner Mutter gewusst habe. Er habe sie einmal durch Zufall in einem Bildband über die Olympischen Winterspiele 1976 entdeckt und so davon erfahren.
Der gut mit Mittermaiers Familie befreundete ehemalige Skistar Markus Wasmeier bezeichnete die Verstorbene als einzigartig. "Wir haben einen fantastischen Menschen verloren - Rosi hatte ein Herz so groß wie ein Bus, sie war immer für jeden da", sagte der Doppelolympiasieger von 1994 am Donnerstag dem SID. "So einen Menschen findet man nicht wieder."
Auch Söder erinnerte an Mittermaiers Einsatz für andere Menschen. "Ihr großes Herz und ihre unvergessliche Zugewandtheit wird uns allen fehlen", teilte er mit. Bayerns Landtagspräsidentin Ilse Aigner (CSU) würdige die Verstorbene in München als "Ausnahmeskirennfahrerin", die sich auch nach dem Ende ihrer Karriere als "Ausnahmepersönlichkeit und Sympathieträgerin" stets gesellschaftlich und sportlich engagiert habe.