De Arruda, der Anfang Januar von der neuen Regierung im Amt bestätigt worden war, hatte am Freitag an Lulas erstem Treffen mit den Spitzen des Militärs teilgenommen. Keiner von ihnen hatte anschließend eine Erklärung abgegeben. Nur Verteidigungsminister José Mucio hatte betont, es habe keine "direkte Beteiligung" der Armee an den Unruhen in Brasília gegeben.
Mehr als 4000 Bolsonaro-Anhänger waren am 8. Januar in den Nationalkongress, den Amtssitz des Präsidenten sowie in das Oberste Gericht eingedrungen und hatten dort stundenlang schwere Verwüstungen angerichtet. Dabei entlud sich ihr Zorn über den Wahlsieg des Linkspolitikers Lula, der seit dem 1. Januar neuer Präsident ist. Am Sonntag unternimmt Lula seine erste Auslandsreise im neuen Amt, die traditionell ins Nachbarland Argentinien führt.