Scholz äußerte sich kurz nach einer Rede des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Dieser hatte gesagt: "Es ist unglaublich, aber deutsche Leopard-Panzer bedrohen uns wieder." Putin fügte eine Drohung hinzu: "Immer wieder sind wir gezwungen, die Aggression des kollektiven Westens abzuwehren."
Scholz sagte in Marburg, er setze parallel zu den Waffenlieferungen weiter auf diplomatische Bemühungen und werde weiterhin mit Kreml-Chef Putin telefonieren. "Es ist mein Anliegen, diese Gespräche zu führen, weil klar ist, wie wir aus diesem Schlamassel rauskommen", sagte Scholz. "Russland muss seine Truppen zurückziehen, damit ein fairer Frieden zwischen den Ländern möglich wird."
Die Sorge vor einer Eskalation spielte eine wichtige Rolle im Gespräch des Kanzlers mit 150 Bürgerinnen und Bürgern in der nordhessischen Stadt. Eine Grundschullehrerin etwa sagte an Scholz gerichtet: "Ich habe Angst, dass Russland Deutschland angreift."
Scholz beteuerte, "dass wir alle unsere Schritte sorgfältig abwägen". In der Frage der Lieferung weiterer Waffen lasse er sich nicht zu Alleingängen drängen: "Wenn einige rufen: Geh voran!, dann sage ich: Das ist nicht der richtige Weg."