Die staatliche Nachrichtenagentur Sana meldete unter Berufung auf Militärkreise, "der israelische Feind" habe den Flughafen und dessen Umgebung in der Nacht "mit einem Sperrfeuer von Raketen" überzogen. Zwei syrische Soldaten seien getötet worden, es gebe zwei Verletzte. Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte wurden bei dem Angriff in der Nacht zum Montag "vier Kämpfer" getötet, unter ihnen zwei syrische Soldaten.
Der Leiter der Beobachtungsstelle, Rami Abdul Rahman, sagte der Nachrichtenagentur AFP, die Raketen hätten Stellungen der mit dem Iran verbündeten Hisbollah-Miliz sowie pro-iranischer Gruppen auf dem Flughafen und in dessen Umgebung getroffen. Auch ein Waffenlager sei getroffen worden. Die von Rahman geleitete Beobachtungsstelle mit Sitz in London bezieht ihre Informationen aus einem Netzwerk von Informanten in Syrien, ihre Angaben sind von unabhängiger Seite oft kaum zu überprüfen.
Laut dem syrischen Verkehrsministerium wurde der Flugverkehr später wieder aufgenommen. Eine der Start- und Landebahnen sei "wiederhergestellt", die Reparatur der zweiten dauere noch an, sagte ein Sprecher der AFP.
Seit Beginn des Krieges in Syrien im Jahr 2011 hat Israel hunderte Luftangriffe in dem Nachbarland ausgeführt. Die Angriffe zielen auf Stellungen der syrischen Armee, pro-iranischer Kräfte und der Hisbollah. Zuletzt war der internationale Flughafen der syrischen Hauptstadt im Juni außer Betrieb gesetzt worden, ebenfalls infolge mutmaßlicher israelischer Angriffe.
Die israelische Armee erklärte am Montag, sie kommentiere "keine ausländischen Berichte". Nur selten äußert sich Israel konkret zu den Angriffen in Syrien. Israel betont aber immer wieder, es werde nicht zulassen, dass der Iran in Syrien Fuß fasse und seinen Einfluss bis an die israelischen Grenzen ausdehne.
Der Oberbefehlshaber der israelischen Verteidigungskräfte, Oded Basiuk, hatte vor wenigen Tagen erklärt, das israelische Vorgehen in Syrien sei ein Beispiel dafür, "wie kontinuierliche und anhaltende Militäraktionen dazu führen, die gesamte Region zu formen und zu beeinflussen". Der israelische Generalstabschef Aviv Kochavi prangerte kürzlich "die Armeen, die der Iran im gesamten Nahen Osten aufzubauen" versuche, als Bedrohung für Israel an.
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