Zugleich kritisierten allerdings annähernd 80 Prozent, dass sich die Zahl der Abfahrten in den vergangenen fünf Jahren nicht verbessert oder sogar deutlich verschlechtert habe. "Damit haben wir die klare Erkenntnis, dass nicht die Entfernung, sondern die Taktung die Menschen unzufrieden macht", erklärte dazu der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege.
Flege sprach von der Identifizierung eines "wichtigen verkehrspolitischen Hebels", über den Bund und Bundesländer die Attraktivität des Nahverkehrs "im Rahmen des bestehenden Angebots" direkt verbessern könnten. Es zeige zugleich auch, dass eine Mehrheit in Deutschland das geplante 49-Euro-Ticket nutzen könne und vom Angebot "am eigenen Wohnort profitieren wird".
BUND-Geschäftsführerin Antje von Broock forderte eine "Angebotsoffensive im ÖPNV", um die sogenannte Mobilitätswende zu einem Erfolg zu führen. Bislang herrsche aus Sicht der Menschen aber vielerorts "Stillstand". Vor allem Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) müsse sich bewegen.
Bund und Bundesländer hatten sich Anfang November nach langen Debatten über finanzielle Fragen auf die Einführung eines 49-Euro-Tickets geeinigt, mit dem jeweils einen Monat bundesweit Fahrten im Nahverkehr möglich sein sollen. Es ist eine Art Nachfolger für das erfolgreiche Neun-Euro-Ticket aus dem Sommer. Der Zeitpunkt der Einführung ist allerdings noch unklar.
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