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Wagenknecht will bis Jahresende über mögliche Partei-Neugründung entscheiden

Sahra Wagenknecht
Sahra Wagenknecht
© AFP
Die Linken-Bundestagsabgeordnete Sahra Wagenknecht will im Laufe des Jahres entscheiden, ob sie eine neue Partei gründet. Der Entschluss werde "innerhalb des nächsten Dreivierteljahres" fallen, sagte sie dem Nachrichtenportal "ZDFheute.de" laut einer Meldung vom Samstag. "Bis Ende des Jahres muss klar sein, wie es weitergeht."

Eine Parteigründung hänge "an Voraussetzungen, auch juristischer Art", führte Wagenknecht aus. "Man muss Strukturen aufbauen. Die Erwartung, man könnte - selbst wenn man sich entschieden hätte - mal eben so eine Partei aus der Taufe heben, von einer Woche zur nächsten, das wäre zum Scheitern verurteilt."

Zu ihrem Abwägungsprozess gehöre auch die Frage nach ihren gesundheitlichen Kräften, sagte Wagenknecht weiter. "Als One-Woman-Show kann ich das nicht."

Auf die Frage, warum sie aus ihrer bisherigen Partei nicht längst ausgetreten sei, sagte Wagenknecht dem Portal: "Zum einen gibt es viele Mitglieder, die ähnlich denken wie ich und denen ich mich unverändert verbunden fühle." Zum anderen sei "die Existenz der Bundestagsfraktion ein hohes Gut, sie ohne Not zu gefährden, wäre unverantwortlich."

Wagenknecht kritisierte aber erneut die Linken-Spitze. Diese verfolge "einen Kurs, der mit meiner Vorstellung vernünftiger linker Politik kaum noch etwas zu tun hat".

Die beiden Parteivorsitzenden Janine Wissler und Martin Schirdewan übten ihrerseits scharfe Kritik an der früheren Fraktionschefin der Linken. "Anzukündigen, dass man im Verlauf der nächsten Monate über die Bildung einer konkurrierenden Partei entscheiden will, ist verantwortungslos", erklärten sie. Die Linke sei angesichts "von Krieg, Klimakrise, Inflation und Streiks (...) mehr denn je gefordert". Wissler und Schirdewan riefen dazu auf, "Spaltungsbestrebungen" innerhalb der Partei eine Absage zu erteilen. 

Wagenknecht hatte Anfang März erklärt, dass sie bei der nächsten Wahl nicht mehr für die Partei für den Bundestag kandidieren werde. Sie spielt schon länger mit der Option einer Parteineugründung. In der Linken hat sie sowohl leidenschaftliche Unterstützer und Unterstützerinnen als auch scharfe Kritiker. Hintergrund ist vor allem ihre Haltung zum russischen Angriffskrieg in der Ukraine.

AFP

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