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Weltweite Trauer um Fußball-Legende Pelé

Die brasilianische Fußball-Legende Pelé
Die brasilianische Fußball-Legende Pelé
© AFP
Brasilien und die gesamte Fußballwelt trauern um "König" Pelé. Sportler und Politiker aus aller Welt würdigten die Fußball-Legende, die am Donnerstag im Alter von 82 Jahren einem Krebsleiden erlegen war. In Brasilien begann am Freitag eine dreitägige Staatstrauer, im Stadion seines langjährigen Vereins FC Santos können die Fans am Montag von ihrem Idol Abschied nehmen.

Nach Angaben der behandelnden Klinik, des Albert-Einstein-Krankenhauses in São Paulo, starb Pelé nach langem Kampf gegen seine Darmkrebs-Erkrankung an "multiplem Organversagen". "Wir lieben dich unendlich. Ruhe in Frieden", schrieb Pelés Tochter Kely Nascimento im Onlinedienst Instagram.

Pelé, der mit bürgerlichen Namen Edson Arantes do Nascimento hieß, gilt als einer der besten Fußballer aller Zeiten. Er ist der einzige Fußballer, der drei Mal Weltmeister wurde - 1958, 1962 und 1970. Im fußballverrückten Brasilien wurde er als "O Rei", der König, verehrt.

Brasiliens scheidender Präsident Jair Bolsonaro rief nach Pelés Tod eine dreitägige Staatstrauer aus. Im Stadion des FC Santos im Bundesstaat São Paulo soll der Sarg des Ausnahmefußballers am Montag aufgebahrt werden. Nach einer 24-stündigen öffentlichen Totenwache und einem Trauerzug durch die Straßen von Santos soll Pelé dann am Dienstag im Familienkreis in Santos beigesetzt werden.

Bolsonaros Nachfolger Luiz Inácio Lula da Silva, der am Sonntag das Präsidentenamt antritt, würdigte Pelé als Nationalhelden. "Wenige Brasilianer haben den Namen unseres Landes so weit getragen wie er", erklärte Lula. Die brasilianische Zeitung "O Globo" widmete dem "unsterblichen König des Fußballs" ihre gesamte Titelseite.

Am Stadion des FC Santos und am Albert-Einstein-Krankenhaus in São Paulo legten Fans Blumen ab. In Rio de Janeiro wurden die riesige Christus-Statue und das legendäre Maracanã-Stadion zu Ehren Pelés beleuchtet. 

Brasiliens Stürmerstar Neymar erklärte, Pelé habe "Fußball zu einer Kunst gemacht". Der portugiesische Fußballstar Cristiano Ronaldo würdigte Pelé als "Inspiration für viele Millionen" Menschen. Auch der argentinische Weltmeister Lionel Messi bekundete seine Trauer. "Ruhe in Frieden", schrieb er auf Instagram.

"Der Fußball hat heute den Größten seiner Geschichte verloren - und ich einen einzigartigen Freund", erklärte DFB-Ehrenspielführer Franz Beckenbauer. Auch Politiker wie Ex-US-Präsident Barack Obama und Prominente wie die brasilianischen Musiklegenden Caetano Veloso und Gilberto Gil würdigten den Verstorbenen. 

In Brasilien war Pelé, der in Três Corações im Südosten Brasiliens in armen Verhältnissen aufwuchs, schon als junger Mann zur Legende geworden. Mit 15 Jahren bestritt er sein erstes Spiel für den FC Santos, ein Jahr später wurde er in die Nationalmannschaft berufen.

1958, bei der Fußball-WM in Schweden, hatte er seinen ersten großen internationalen Auftritt. Mit wichtigen Toren trug der 17-Jährige entscheidend zum ersten Weltmeistertitel für Brasiliens Fußballer bei. 

Vier Jahre später half Pelé dann seinem Nationalteam dabei, als bisher letzte Mannschaft den WM-Titel zu verteidigen, 1970 führte er sie zum dritten WM-Triumph. Insgesamt soll der Stürmer in 1363 Spielen 1281 Tore erzielt haben.

Nach seiner Fußball-Karriere versuchte sich Pelé als Schauspieler und Sänger. Auch mit Werbung verdiente er weiterhin viel Geld. Von 1995 bis 1998 war er Brasiliens außerordentlicher Sportminister.

Pelé heiratete drei Mal, zuletzt 2016, und hatte sieben Kinder. In seinen letzten Lebensjahren plagten ihn zunehmend gesundheitliche Probleme: Schon 2014 lag er nach einer Harnwegsinfektion auf der Intensivstation. Nach Operationen an Wirbelsäule und Hüfte fiel Pelé das Gehen schwer.

Nach einer OP wegen eines Darmtumors im vergangenen Jahr musste er sich einer Chemotherapie unterziehen und wurde wiederholt auf der Intensivstation behandelt. Ende November musste Pelé wieder ins Krankenhaus, selbst Weihnachten konnte er nicht mehr zu Hause feiern.

AFP

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