Die Winterpause im Januar ist üblich, da häufig Arbeitsverträge zum Jahresende auslaufen oder im Januar einige Außenberufe pausieren. Die saisonbereinigte Arbeitslosenzahl, die diese Effekte herausrechnet, sank um 15.000. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich gegenüber Dezember um 0,3 Prozentpunkte auf 5,7 Prozent.
Auswirkungen der geopolitischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten seien weiter erkennbar, sagte Nahles. So waren gegenüber dem Januar vergangenen Jahres 154.000 Menschen mehr arbeitslos. Diesen Anstieg erklärte die Bundesagentur mit der Berücksichtigung ukrainischer Flüchtlinge in der Arbeitsmarktstatistik. Ohne die Flüchtlinge wäre die Arbeitslosenzahl demnach im Vergleich zum Januar 2022 gesunken.
Die bestehenden Unsicherheiten am Arbeitsmarkt zeigen sich der BA zufolge allerdings etwa darin, dass die Kurzarbeit zunahm. Nach den jüngsten vorliegenden Zahlen wurde im November für 208.000 Beschäftigte Kurzarbeit angemeldet, eine Verdoppelung gegenüber dem Sommer.
Zugleich nahm auch die Erwerbstätigkeit weiter zu. Nach Hochrechnungen der BA hatten im November 34,93 Millionen Menschen eine sozialversicherungspflichtige Arbeit, 477.000 Mehr als im November 2021. Nach den Zahlen des Statistischen Bundesamtes stieg die Zahl aller Erwerbstätigen im Dezember auf 45,84 Millionen und damit 458.000 mehr als im Jahr davor.
Am Ausbildungsmarkt blieben laut Nahles auch in der bis Dezember laufenden Nachbesetzungsphase 25.000 junge Menschen unversorgt. Insgesamt registrieren die Arbeitsagenturen der BA-Chefin zufolge aber eine steigende Zahl an Ausbildungsplätzen, denen eine abnehmende Zahl an Bewerberinnen und Bewerbern gegenüber steht.
"Da muss man dazu sagen, das liegt nicht an der Demografie", sagte Nahles. Die Zahl der Schulabgänger sei unverändert hoch geblieben. Die Aufgabe sei deshalb, die jungen Leute stärker an das Thema der dualen Ausbildung heranzuführen. Nahles warb dafür, dass Jugendliche und Heranwachsende nach den Beschränkungen durch die Corona-Pandemie wieder mehr Praktika machen sollten.