Nachdem die Silvesterfeiern dort in den vergangenen zwei Jahren wegen des Coronavirus weitgehend ausgefallen waren, beanspruchte Sydney in diesem Jahr seinen selbstgewählten Titel als "Silvester-Hauptstadt der Welt" zurück und zündete an der berühmten Harbour Bridge ein gigantisches Feuerwerk.
Menschenmassen bestaunten die rund 100.000 Raketen, die über der Stadt Bilder in den Himmel zeichneten. Die Organisatoren hatten im Vorfeld mit gut einer Million Zuschauern vor Ort und einer weiteren halben Million vor dem Fernseher gerechnet. "Für uns war es ein ziemlich gutes Jahr, es ist toll, die Corona-Krise überwunden zu haben", sagte der 52-jährige David Hugh-Paterson, der einen Platz vor der Oper von Sydney bezogen hatte.
In New York feierten die Menschen den Jahreswechsel erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie auf dem Times Square in Manhattan wieder mit dem traditionellen Konfettiregen. Um Mitternacht wurde wie üblich die Kristallkugel heruntergelassen, der sogenannte Ball Drop. Besucher aus aller Welt harrten stundenlang im Regen aus, um bei der langjährigen Tradition dabei zu sein.
Am berühmten Strand Copacabana in Rio de Janeiro drängten sich die Menschen erstmals ohne Corona-Maßnahmen in Scharen zu Musik und Feuerwerk. Vorab hatten die Organisatoren mit bis zu zwei Millionen Besuchern gerechnet.
Die traditionell in Weiß gekleidete Partygängerin Ana Carolina Rodrigues hoffte unter dem künftigen brasilianischen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva auf eine Regierung, die "mehr auf die Gesundheit der Menschen achtet" als die Vorgängerregierung unter Jair Bolsonaro. Da Silva wird am Sonntag in seine dritte Amtszeit eingeführt.
In London wurden erstmals seit Beginn der Pandemie wieder Zuschauer für das offizielle Feuerwerk zugelassen. In Madrid versammelten sich tausende Menschen auf dem Platz Puerta del Sol, um den zwölf Glockenschlägen zu lauschen, die das neue Jahr einläuteten.
In der französischen Hauptstadt Paris waren es nach Polizeiangaben etwa eine Million Pariser und Touristen, die sich auf den Champs-Élysées drängten. Französische Behördenvertreter sprachen von einem "normalen" Andrang, vergleichbar mit den Jahren 2018 oder 2019.
Der 19-jährige Ilyes Hachelef war mit einer Gruppe Freunden zum ersten Mal an Silvester auf der Pariser Prachtstraße. "Wir sind hier wegen der Atmosphäre, um eine gute Zeit zu haben und zusammen zu sein", sagte er. "Und es ist wunderschön."
In Dubai wurde 2023 mit einem Feuerwerk auf dem höchsten Gebäude der Welt, dem 830 Meter hohen Burdsch Chalifa, begrüßt. Eine Lasershow trug zum Spektakel bei und warf Botschaften wie "Wieder Umarmen" an das Wahrzeichen - ein Verweis auf die Einschränkungen während der vergangenen Pandemiejahre.
Nach Chinas Abkehr von seiner strikten Null-Covid-Politik strömten die Menschen in Peking erstmals seit Beginn der Pandemie in Klubs, Musiklokale und Bars, in Shanghai feierten Jugendliche in den Straßen nahe der berühmten Uferpromenade Bund, wie Onlinevideos zeigten.
Auch in Deutschland durften in diesem Jahr in der Nacht zu Neujahr erstmals nach zwei Jahren wieder Raketen und Böller gezündet werden. Am Brandenburger Tor in Berlin fand wieder eine große Silvesterparty mit Publikum statt - allerdings im kleineren Rahmen als gewohnt. Auf das traditionelle Höhenfeuerwerk verzichteten die Berliner Veranstalter freiwillig. Die Polizei Berlin teilte mit, durch die Rückkehr der Pyrotechnik sei es im gesamten Stadtgebiet zu deutlich mehr Einsätzen als in den Vorjahren gekommen.
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