Kinder sitzen vor einem Tablet und beschreiben, was sie darauf sehen. Gezeichnet wird ein Klassenzimmer mit Lehrerin und Schülern: "Die Kinder lernen das ABC", bemerkt eines der Kinder. Dann beschreiben sie der Reihe nach: "Der hat irgendwas mit den Ohren", "Da ist ein Kind mit dem Bein ab", "Der andere sitzt halt im Rolli." Die seien verschieden, so die Schlussfolgerung. Und dann: "Das ist einfach eine ganz normale Schule, wo Kinder mit und ohne Behinderung hingehen. Ganz normal halt. Eigentlich nichts besonderes."
Herzerwärmende Kampagne von "Aktion Mensch"
Der Ausschnitt stammt aus einem Video mit dem Titel "Mission Zukunft", mit dem sich die "Aktion Mensch" gezielt für Inklusion von Anfang an einsetzt. Mit dem Hashtag #VonAnfangAn zeigt die Soziallotterie, dass Kinder heute schon im Grundschulalter dem Thema Inklusion positiv und unvoreingenommen begegnen.
Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Marktforschungsinstituts "Ipsos Observer", das 300 Kinder von sechs bis 14 Jahren zum Thema "Umgang mit Kindern mit Behinderung" befragte. Die bundesweite Befragung zeigte, dass die große Mehrheit der Kinder (94 Prozent) es gut oder normal (50 Prozent) finden, wenn Kinder mit Behinderung überall dabei sind. Und laut Pressemitteilung nicht nur in der Theorie: Fast 60 Prozent der befragten Mädchen und Jungen geben an, mindestens ein Kind mit Behinderung zu kennen.
Bedeutung der Inklusion von Anfang an
Die Ergebnisse würden zeigen, wie wichtig Inklusion von Anfang an sei, so Armin v. Buttlar, Vorstand der "Aktion Mensch. "Wenn Kinder gemeinsam aufwachsen, wird Inklusion im weiteren Leben selbstverständlich." Großes Ziel der Aktion Mensch mit ihrer neuen Kampagne sei es, dass Kinder mit und ohne Behinderung sich auch in ihrer Freizeit mehr begegnen. Denn: Die Studie zeigt auch, dass Begegnungen zwischen Kindern mit und ohne Behinderung überwiegend in der Schule stattfinden (77 Prozent) – nur selten hingegen in der Freizeit (18 Prozent) oder bei anderen Aktivitäten.
"Ist ja auch etwas ganz Normales"
Die Kinder haben auch eine klare Meinung dazu, warum Inklusion noch nicht überall funktioniert: Mangelnde Barrierefreiheit (66 Prozent) und Angst im Umgang mit Menschen mit Behinderung etwas Falsches zu machen oder zu sagen (41 Prozent).
Und die Inklusionsexperten im Video wissen ganz genau, wie das geht. "Einfach mal versuchen, das als normal anzusehen", sagt Timon, der selbst im Rollstuhl sitzt. "Naja, es ist ja auch etwas ganz Normales", antwortet seine Sitznachbarin Mia im Video.