Für mich gibt es dazu ein eindeutiges ja zur Sterbehilfe. Da gehören für mich auch keine Religiösen bedenken hin. Da meiner Meinung nach Jesus ja auch ein Selbstmörder war, wenn man die Dreifaltigkeit dazu denkt dann war ja auch Gott und musste wissen wie sein Ende aussah und wenn man Jesus als Person nur sieht musste er auch wissen wo sein Weg enden wird. Also hat er sein Ende selbst bestimmt. Man kann sogar soweit gehen, zu sagen er war der erste Selbstmord Attentäter denn durch sein Wort (Religion) war er der Stein des Anstoßes der die gnadenlose Christenverfolgung möglich machte. Aber das würde zu weit führen. Viele Staaten nehmen sich das Recht zu bestimmen wann jemand Stirbt bzw. Getötet wird. Wir nehmen uns einfach das Recht zu sagen du musst Leben auch wenn du Schmerzen hast und es dir unmöglich ist jemals wieder an einem Normalen Menschenwürdigem Leben Teilzunehmen. Da sagen wir, vegetiere weiter, wie Christlich oder Ethisch soll das sein? Natürlich muss jeder einzelne Fall Überwacht und Geprüft werden und es Wäre dann auch nicht 100% sicher da muss man sich nichts vormachen. Aber sind es 99% nicht wert das Gesetz endlich durch zu bringen, gibt es nicht jeden Tag unschuldige Opfer? Das ist zwar Traurig aber deswegen müssen doch nicht die restlichen 99% ihrer Menschenwürde beraubt werden.
Jörg Bodry
Hallo, als ich bin für die Sterbehilfe. Wenn es mir einmal so gehen sollte das ich die Entscheidung hätte entweder halbtod auf den Tod zu warten oder in die Schweiz zu gehen würde ich die Schweiz wählen. Es sollte auch in Deutschland erlaubt werden. Wenn jemand sterben möchte dann findet er auch meistens ein Weg (falls er noch kann). Mal ehrlich was bringt es in einem Bett zu liegen und seine Umgebung nicht mehr wahrnehmen zu können? Ethisch? Habe ich gar kein Problem mit.
Feser Peter, Freiburg
Erst vor wenigen Wochen habe ich das erste Mal erlebt, wie jemand gestorben ist (ich bin 19 Jahre alt) Es war sehr schwierig, vorallem zu sehen, wie diese Person auf den Tod gewartet hat und wie sehr sie doch litt. Jede Berührung bereitete höllische Schmerzen. Ich hätte mir für sie gewünscht, dass sie weniger quallvoll gestorben wäre. Der Tod war nicht aufzuhalten, bei einer Leukämie im Endstadium, er hätte nur länger hinaus gezögert werden können. Ich bin froh, dass man sich entschieden hat, keine Bluttransfusionen zu geben. In bestimmten Situationen sollte Sterbehilfe meiner Meinung nach ermöglicht werden, aber nur bei einer unaufhaltsamen, tödlichen Krankheit. Jeder einzelne Fall müsste sorgfältig geprüft werden.
Nadine Göble, Senden/Westfalen
Ich schaue eure Sendung fast immer. Ich persönlich bin für aktive Sterbehilfe, wenn es anders nicht mehr geht. Und der das das entscheiden darf, ist die Familie, die sich um den Bedürftigen kümmert und natürlich der Arzt.
Eveline Schlaffer, Burgenland
Werter Herr Jauch/Stern TV-Team, Meiner Meinung nach, soll ein Mensch der unheilbar krank ist über seinen Tod selber entscheiden können (Patientenverfügung). Jeder hat das Recht in Würde zu sterben. Unsere Bundesregierung sollte darüber nachdenken, ob man das Gesetz zur Sterbehilfe nicht lockern sollte. Denn wie heißt es im Grundgesetz so schön "Die Würde des Menschen ist unantastbar". Mit freundlichen Grüßen Helga Schreiber PS: Es wäre schön ein Autogramm von Herrn Jauch zu bekommen, denn ich bin ein großer Fan und sehe mir so weit wie möglich seine Sendungen an.
Helga Schreiber, Erding
So geht es los. Man schildet eindrücklich Schicksale, besetzt den Begriff Würde neu und schon denken viele, das wäre jetzt wirklich die menschengerechtere Lösung. War schon bei der Abtreibungsdiskussion so. Wäre die Palliativmedizin in Deutschland nicht im frühkindlichen Stadium, käme sowas erst gar nicht auf.
Pascal Obermeier, München
Ich bin dafür, dass jedermann Sterbehilfe in Anspruch nehmen kann, wenn er, aus welchen Gründen auch immer, nicht mehr leben will. Nach ausführlicher Beratung, in spezieler Beratungsstelle sollte man ihm den Schein aushändigen,der ihm ermöglicht seinem Leben auf würdige Art und Weise, ein Ende zu setzen. Und zwar unabhändig vom Alter, Nationalität, Religion. Die einzige Bedingung sollte Volljährigkeit sein.
Jan Owen, Grafing
Ich bin 22 Jahre alt und seit über 6 Jahren aktiv im Gesundheitsbereich tätig. Davon 5 Jahre im Rettungsdienst und 3 Jahre in verschiedenen Kliniken und Alten- bzw. Pflegeheimen. Die Arbeit mit Menschen, die dem Tod teilweise näher sind als dem Leben veränderte mich und meine Sichtweisen zu Leben und Sterben sehr. Obwohl ich ein sehr gläubiger Christ bin, bin ich der Meinung, dass Menschen die in diesem irdischen Leben keinen Sinn mehr sehen, selbst entscheiden dürfen ob sie aus diesem Leben scheiden dürfen oder nicht. Was ist ein Leben in einem Pflegebett, ernährt durch Magensonden, beatmet von Maschinen. Was hat solch ein Leben für einen Sinn? Den Sinn leiden zu müssen? Nein, das ist kein würdiges "Leben". Ja ich bin mit einer Veröffentlichung einverstanden.
Benjamin Dams, Teublitz
hallo. Sitze selber nach einem badeunfall seit 1996 im rollstuhl. seit dem sehe ich die welt mit anderen augen. ich genieße jede minute trotz rollstuhls auch wenn es manchmal zu kotzen ist. kann also garnicht so richtig verstehen warum man freiwillig sterben möchte. habe die besten eltern die man haben kann. sie helfen mir wo es nur geht. "Hoffnung bedeutet überzeugt zu sein niemals aufzugeben"
Thomas
Ich arbeite als examinierter Krankenpfleger auf einer psychiatrischen Station und habe dort oft mit suizidgefährdeten Personen zu tun. Während ich hierbei alles tue, um Suizide zu vermeiden und diesen Leuten zu helfen kann ich doch Menschen wie Herrn Guhl verstehen, die im Vollbesitz ihrer kognitiven Fähigkeiten über ihr Lebensende selbst bestimmen möchten und können.
Michael Wilke, Püttlingen
Ich ziehe meinen imaginären Hut vor den 12 Personen, die sich öffentlich zu ihrem Wunsch bekennen. Auch ich stimme der Sterbehilfe selbst auch vollkommen zu, die Rechte des Menschen sind unantastbar, so sollte auch das Recht zu Leben oder aber eben zum Sterben gegeben sein.
Monica M., Braunschweig
Hallo, ich bin der Meinung, das die Sterbehilfe erlaubt werden sollte. Wie viele Menschen quälen sich mit ihrer Krankheit rum, obwohl sie sich wünschen längst tot zu sein. Kein Gesetzt sollte es verbieten, sein eigenes Ableben zu verbieten. Ich bin mit der veröffentlichung einverstanden.
Jelal Mardini, Berlin
Ich finde es ganz toll, wie offen Herr Guhl über seine Krankheit, seine Ängste und seine "Pläne" zu sterben redet. Ich selbst bin der Meinung, Sterbehilfe sollte in Deutschland schon längst erlaubt sein. Wenn Tiere unheilbar leiden, werden sie auch eingeschläfert. Ein Mensch ist auch ein Lebewesen, wieso sollte man da Unterschiede machen? Für den Leidenden ist das Leiden schneller vorbei und für die Angehörigen und Freunde bietet es die Möglichkeit, sich noch einmal in Ruhe zu verabschieden. Ich kann nichts Negatives daran sehen und finde auch, dass hier einige moralische Bedenken aher fehl am Platz sind.
Janine Müller, Köln
Ich muss ganz ehrlich sagen, ich bin für Sterbehilfe. Warum sollen sich unheilbar kranke Menschen quälen bis zum Tod keiner wünscht sich das. Ausserdem sollte jeder, soweit er noch dazu in der Lage ist, selbst entscheiden ob er aus dem Leben scheiden möchte oder nicht. Jeder ist selbst für sein Körper und Leben verantwortlich!!!! Macht weiter so ich schau sehr gern eure Sendung.
Kati Knittel, Berlin
Ich bin selbst krank und daher habe ich nicht nur volles Verständnis für den jungen Mann, sondern ich bin auch seiner Meinung. Das Recht auf eine würdige Beendigung seines Lebens sollte ein elementarisches Menschenrecht sein.
Hans-Jürgen Isigkeit, Stralsund
Ich möchte nur sagen, Respekt vor Herr Guhl. So direkt darüber nachzudenken ob man in die Schweiz geht zum sterben. Jeder Mensch sollte selber entscheiden, ob er seinen Leiden, schmerzen und Qualen eine Ende bereiten will.
Anni Schröder, Stuttgart
Schon seit meiner Kindheit ist dieses Thema Sterbehilfe in meiner Familie in vollem Gange. Auch meine recht konservative Großmutter ist dafür, denn sie ist der Meinung, dass jeder Mensch ein Recht darauf hat, zu entscheiden wie er stirbt; vollkommen verständlich. Ich verstehe nicht, warum es in Deutschland solch ein Problem ist, die Sterbehilfe zu intergrieren, denn tausende von Menschen leiden Jahr für Jahr, da sie nicht mehr die Kraft haben evtl Suizid zu begehen, um den Qualen zu entkommen. Ja, in Deutschland sollte dieses Thema kein Tabu mehr sein, sondern man gäbe mit diesem Gesetz den Leidenden ein respektvolles Ende.
Sarah Jakob, Berlin
Hallo und guten Abend, ich habe grade das Thema gesehen und die Geschichte hat mich schon sehr bewegt. Ich muß sagen das ich doch bei einzelnen Schicksalen sehr schlucken muß und doch in einzel Fällen die Sterbehilfe in Deutschland befürworte, denn man kann sich ganz bestimmt nicht vorstellen wie sehr einzelne totkranke Menschen leiden müssen unter ihrer Krankheit und es bei einem jeden selber liegen sollte die Entscheidung zutreffen ob er weiter hin leiden muß oder in Würde sterben darf. Lieben Gruß an den Herrn Jauch und an das Team
Silke Brause, Schöningen
Im Falle einer schweren Erkrankung, ohne jegliche Aussicht auf Besserung, möchte ich selbst über mein Leben entscheiden dürfen und würde Sterbehilfe befürworten. Abgesichert durch ärztlichen und juristischen Beistand.
Karin Kühnel, Helbra
Sehr geeherte Damen und Herren, hier ist meine Meinung zur Sterbehilfe. Ich persönlich wäre für die Sterbehilfe, wenn wirklich keine Heilung mehr möglich ist an einen Menschen. Ich habe meine Schwiegereltern in ihrere Sterbezeit begleitet sie hetten beide Krebs und es war ein sehr hilfloses und qualvolles Sterben ich persönlich möchte so nicht Sterben. Es ist für den Sterbenden und für die Angehörigen eine sehr sehr schwere Zeit. Wenn wir keine hilfe von Pflegern und Hospiz gehabt hätten weiss ich nicht wie wir diese schwere Zeit überstanden hätten.
Mit freundlichen Tanja Baum, Essen
Ich finde, dass auch in Deutschland die Sterbehilfe endlich erlaubt werden soll. Viele Menschen leiden während ihren letzten Stunden, Tagen, Monaten oder sogar Jahren. Die Menschen, die am Schluss nicht mal mehr richtig leben, eher existieren, sollten doch auch das Recht darauf haben, würdevoll zu sterben, anstatt sich weiter so zu quälen. Mein Opa war jahrelang schwer krank, hatte Multiple Sklerose. er hat so lange gelitten und wollte schon längere Zeit sterben, nachdem ihm beide Beine amputiert werden mussten und er außer seinen kleinen Finger nichts mehr bewegen konnte. Sein Leiden hat sich so lange hingezogen, das hatte er nicht verdient.Auch für die Angehörigen ist es so noch schlimmer. Die Sterbehilfe sollte in Deutschland also endlich legalisiert werden, damit auch kranke Menschen einen würdevollen Tod erleben können.
Annkathrin Ulverich, Hamburg
Sehr geehrte Damen und Herren, das Lesen Ihres wieder mal aufrührenden und aufwühlenden Titel : "Lasst uns sterben" veranlasst mich zu dem Thema zu aüßern. Wie schon die Berichte: "Frau K. geht sterben" und der Bericht des Herrn Grill über seinen Bruder der dessen letzten qualvollen und mühsehlichen Weg beschreibt, aus dem Leben gehen zu können. Dieses mehr als brisante, die Bürger aufregende Thema beschäftigt mich schon jahrelang und wenn ich lesen muss,wie jetzt wieder dieser selbstherrliche Herr Spaemann seinen wie ich meine an der Wirklichkeit vorbei gehenden Sermon verspritzt. Desgleichen ist es unerträglich wie sich der deutsche Ethikrat und auch der Bischopf Huber und andere zu diesem Thema äussern. Den Menschen die bei Ihnen Ihre Situation so frei und offen geschildert haben gehört mein ganzes Mitgefühl. Aber man Darf auch jene nicht ausser Acht lassen, denen es noch schlechter geht. Die in irgendwelchen Altenheimen und Krankenhäusern jahrelang teilweise gegen ihren Willen der Dauer-Kaputt-Pflege anheim fallen, weil es erstens ja richtig Kohle bringt und die Ärzte teilweise aus für mich nicht nachvollziehbaren Gründen immer wieder Patientenverfügungen nicht anerkennen wollen. Nochmal zu Diesen selbst herrlichen selbst gefälligen Moralaposteln wie den Ethikrat, den Bishoff Huber, den Herrn Spaemann, also alles Leute die später auf Grund Ihres Einkommens mal in Nobelaltenheimen, wo Ihnen vorne und Hinten der Arsch geputzt wird, unterkommen. Mich macht es wütend wenn ich auch im Newsletter vom Humanistischen Verband immer von Diesen "Fachidioten" deren verlogene Thesen lesen muss. Schon im Grundgesetzt Artikel 1 heißt es für alle verbindlich auch für die oben genannten Moralisten: Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt. (2) Das Deutsche Volk bekennt sich Darum zu unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft, des Friedens und der Gerechtigkeit in der Welt. (3)Die nachfolgenden Grundrechte binden Gesetzgebung, vollziehende Gewalt und Rechtsprechung als unmittelbar geltendes Recht. Wo aber bleiben Diese "Hohen Herren" wenn es um die herrschenden Missstäde imn den genannten Institutionen geht, wo wird von denen von der Politik gefordert endlich die eklatanten Mißstände zu Beseitigen? Was tun Diese Moralapostel gegen den immer grösser werden Pflegenotstand? Wo bleibt da die so betonte Ethik, wenn Bilder öffentlich werden von durch die Haut gefaulten Beckenknochen? Es ist eine Schande das es in Deutschland möglich ist das einige Wenige, tausende Betroffene so schikanieren können. Hoffe das es Justizministerin bald gelingt, ein für die Menschen anständiges Gesetz zum STERBEN durch setzen kann, Dann hört der Sterbetourismus auch auf.. Ich selber bin bis jetzt nicht leidend, selbst ich habe verfügt und hoffe das es Dahin Gesetz ist: Wenn es mal so weit will ich KEINE Lebensverlängernden Massnahmen, schmerzfrei gestellt ohne Magensonde (PEG) und wenn ich im Koma sein sollte, trotzdem sterben dürfen. Als Alleinstehender will ich das Ärzte meinen Willen akzeptieren MÜSSEN. Sonst ist es Körperverletzung.Will nicht warten müssen bis man mir die Scheiße aus dem Arsch holen muss. Ist das etwa Ethik??? Zu mir selbst bin Baujahr 1939, habe im April ein Karzinom im Hals mit gutem Erfolg entfernen lassen müssen. Ich will über mich und meinenTot selbst bestimmen schon garnicht von Leuten, die garnicht wissen was Ethik ist, geschweige was Deren Auslegung für Mißstände produziert. Bleiben Sie unbedingt weiter an diesem Thema. Würde gerne Diesen "Schlaumeiern" die mal Meinung geigen. Ps. Es Darf auch nicht das unsägliche Herumdiskutieren der Moralapostel bei dem entsetzlichen unwürdigen sterben der Frau Terry Shiavo in den USA vergessen werden. Darum nochmal: Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.
Mit freundlichen Grüßen
Georg-Friedrich Müller, Berlin
Ich kann den ganzen Vortrag sehr gut verstehen, denn kein gesunder Mensch versteht, warum man sich zwar nicht selbst umbringt,aber wenn man einfach nicht mehr weiter weiß, deshalb plädiere ich dafür, daß Menschen, wie auch hier in SternTV, geistig fit sind und selbstim Stande sind, zu entscheiden, wann das Leben einfach nicht mehr lebenswert ist, zu entscheiden, ob sie weiterhin "dahinvegetieren" wollen oder lieber würdig sterben wollen. Mir geht es ja im Prinzip genauso. Ich sitze zwar nicht im Rollstuhl, habe aber unendliche Schmerzen, bin alleine, habe keinen Beistand, aber ich würde mich definitiv nicht selbst umbringen. Aber nach so vielen Beckenthrombosen und Lungenembolien ist mein Leben für mich nicht mehr lebenswert. Ich kann nicht mehr laufen, nicht mehr tanzen, nicht mehr arbeiten. Das , was immer mein Leben ausgemacht hat,aber kein Mensch o. Dr. begreift, was es heißt, mit diesen Schmerzen zu leben und vor allem aber damit zu leben (wie ich`s früher machte) durch Bewegung oder Arbeit diese Schmerzen zu kompensieren). Ich wäre froh, es würde diesbezüglich endlich mal eine Hilfe entstehen
Judith Eiden, Walhausen
Sehr geehrte Damen und Herren, ich bin ein Befürworter der aktiven Sterbehilfe, aber wie immer ist die schwierigste Frage, wo die Grenze gezogen werden kann. Wer wägt ab, wann eine Leben 'unwürdig' ist? Wie im Beitrag heute abend bereits erwähnt, setzt jeder individuelle Grenzen, wo das Leben erträglich oder unerträglich erscheint. Welche Umstände/Krankheiten dürfen 'auf die Liste der genehmigten Voraussetzung', um sozusagen eine Erlaubnis für den Freitod zu bekommen? Mit der Bitte um Weiterleitung an Herrn Mohl: ich habe große Hochachtung vor Ihrem Lebensmut und -willen und wünsche Ihnen von ganzem Herzen noch viele GUTE TAGE!!!
Nicole Baisch, Reinbek
Über dieses Thema habe ich oft mir vielen verschiedenen Freunden oder Familienmitgliedern geredet und jedes Mal kam das selber Ergebnis heraus: Einige dieser Menschen haben meines Wissens (aus Berichten, Sendungen usw.)den WIllen am Leben verloren, haben schlimme Schmerzen, können sich selbst nicht im SPiegel betrachten, haben Depressionen etc, etc... Für mich/uns ist es eher ein Vergehen an "unterlassener Hilfeleistung", wenn man diesen Menschen NICHT "hilft", sondern sie weiter leiden lässt und ihnen wie sie selbst sagen keinen "würdevollen" Tod gewährt, das grenzt an Grausamkeit. Ich weiß nicht, wie ich mich in einer solchen Lage fühlen würde, aber Leute die sagen, sie wollen und können so nicht mehr weiter leben, werden es nicht einfach so daher sagen sondern sich größere Gedanken darüber gemacht haben. Wieso also gewährt man -in Absrache mit ihren Angehörigen- ihnen nicht ihren letzen Wunsch? Ich bin froh, dass die Betroffenen die Möglichkeit haben nach Zürich zu reisen und sich dort selbst "erlösen" können. Weiterhin hoffe ich, dass dieses Verbot zur Sterbehilfe in Deutschland vielleicht irgendwann einmal zur Diskussion an Legalisierung gebracht wird! Nicht zuletzt denke ich -ohne böse Unetrstellungen machen zu wollen-, dass einige Ärzte diese Menschen am Leben halten wollen, um länger Geld für sie zu bekommen. Ich sage nicht, dass es auf ALLE Ärzte zutrifft aber der ein oder andere wird einen ähnlichen Gedanken eventuell im Hinterkopf haben? Nunja, das ist ein anderes Thema... So viel zu meienr Meinung.
Sebastian Gabriel, Renchen
Ich möchte nicht zum THEMA Sterbehilfe schreiben, sondern vielmehr Stefan Guhl etwas mitteilen: Hallo Stefan, dein Beitrag heute hat mich sehr sehr berührt, nein, wirklich angerührt. Das möchte ich dir sagen. Wie du damit umgehst, einem selbstbestimmten Tod entgegenzutreten, finde ich tatsächlich mutig, allerdings möchte ich dir auch sagen, dass das Leben in so wahnsinnig vielen Facetten einfach wunderschön sein kann... Ich wünsche dir in dem, was du vorhast, alles alles Gute; Glück und Menschen, die für dich da sind und vor allem, dass du immer das tust, wonach dir ist.
Annika Enters, Frankfurt
Hallo, ich bin Krankenschwester seid einem Jahr ich bin es gerne, aber ich sehe sehr oft Menschen die leiden schmerzen haben und doch am Liebsten sterben möchten, ich fände es gut wenn es Sterbehilfe in Deutschland geben würde, man kann es festhalten in einer Patientverfügung zum Beispiel wenn keine angehörigen mehr da sind, und nicht Menschen quälen wenn sie älter sind und viele Menschen nicht realistisch denken und meinen man kann alten Menschen mit zum Beispiel 80 Jahren eine Magensonde legen das finde ich nicht in Ordung Solche Menschen haben ihr Leben gelebt und sie sollten sterben und nicht noch wochen lang leiden lassen , aber nicht nur wenn es ältere Menschen sind auch wenn es jüngere sind so wie der Herr mit 31 Jahren sollte auch entscheiden dürfen wann er mit seinem Leben abschliessen möchte und nur der MENSCH selber weiss wann er Sterben möchte, und Keine Ärzte oder so!!!
Claudia Geuss, München
Ich finde Sterbehilfe gut, denn auch ich möchte auf keinen Fall dahinvegetieren! Bin 53 Jahre alt, habe schon 3 Herzinfarkte, einen Herzstillstand und 4fach Bypass-OP hinter mir und hoffe das "es" mal schnell geht und ich keine Sterbehilfe brauche, da ich mir denke, das es für den Menschen, der einem das Medikament gibt auch nicht einfach ist.
Inge Nestelberger, Oberwoelbling
Hallo, ich bin der Meinung,dass die Sterbehilfe in Deutschland auf jeden Fall unterstützt werden muss.Wie viele Menschen quälen sich bis zur letzten Minute und sind machtlos,würden aber wenn Sie könnten,ihr Leben sofort beenden.Wie schon in Ihrer Sendung erwähnt sollte es den Menschen ermöglicht werden in Würde zu sterben.Es wäre doch für jeden der größte Albtraum mit starken Behinderungen und dazu großen Schmerzen,ohne eine Chance auf Heilung auf den Tod warten zu müssen.Und wahrscheinlich den eigenen Abbau miterleben zu müssen.Ich finde es unglaublich ,dass das in Deutschland noch nicht erlaubt ist.Nahezu grotesk.Aber unbequeme Themen werden ja wie gewohnt lieber verdrängt, oder totgeschwiegen.Ich hoffe,dass sich da jetzt bald was ändert.
Janine Kandler, Meppen
Als meine Mutter vor 28 Jahren mit mir schwanger war, hat sie erfahren an Multipler Sklerose erkrankt zu sein. Sie hat immer gekämpft! Vor einigen Monaten, im April, ist sie gestorben. 28 Jahre hat sie gegen eine tödliche Krankheit angekämpft. Nie hat sie sich beschwert, nie gejammert, im Gegenteil, es könnte schlimmer sein! 28 Jahre. Davon 14 Jahre bettlägerig, 10 völlig bewegungsunfähig. Obwohl meine Mutter sich nicht mehr bewegen konnte und praktisch nur noch über freudige Laute und Augenkontakt mit mir, Freunden und Bekannten kommunizieren konnte, hatte ich lange Zeit das Gefühl, das sie trotzdem den Willen hatte zu leben. Als meine Mutter dann nur noch Flüssignahrung zu sich nehmen konnte, kam die erste Diskussion mit Ärzten, Pflegern, Freuden und Bekannten. Alle drängten mich und meine Geschwister dazu, meiner Mutter eine Magensonde zu legen, über die sie dann Nahrung aufnehmen sollte. Gott, was für eine schreckliche Vorstellung, wo Essen doch das einzige Glücksgefühl war, was meine Mutter noch hatte. Wir entschlossen uns gegen eine Sonde und hatten mit bösen Vorwürfen und harter Kritik zu kämpfen. Was nehmt ihr euch raus, die ihr selbst nie in einer solchen Situation gewesen seid?! Meine Mutter lebte weiter, ernährte sich von nun an von Joghurt und Mineralgetränken und an schlechten Tagen halt eben gar nicht. Irgendwann war es dann soweit. Getränk gelangte in die Lungen meiner Mutter und sie bekam eine Lungenentzündung. Da meine Mutter, ich muss dazu sagen Gott sei Dank, eine Patientenverfügung hatte, wurde sie nicht intensivmedizisch betreut. Sprich, an ein Beatmungsgerät gehangen und so sehr wahrscheinlich noch die nächsten zwanzig Jahre am Leben erhalten. Allerdings wurde uns mitgeteilt, dass der Tod meiner Mutter jetzt sehr lang und qualvoll von statten gehen würde und wir Angehörige es uns besser nicht antun sollten während ihres Sterbens in ihrer Nähe zu sein. Geile Nachricht, vor allen Dingen, wenn man diese Tatsache dann einfach so hinnehmen muss, keine Handhabe hat einzugreifen, zu helfen, zu lindern! Uns wurde vorher gesagt, das meine Mutter nun ersticken müsste. Auf die Frage, ob man ihr das nicht ersparen könnte, ein klares "NEIN"! Ich muss dazu sagen, dass ich meinen Hund im November einschläfern lassen musste, damit er nicht so sehr leidet. Meinen Hund! Meine Mutter war ein Mensch! Ein Mensch, der nun jämmerlich ersticken musste! 1 1/2 Wochen in denen sie nach Atem ringen musste, gut sie bekam Valium, aber auch nur das Nötigste, da alle Angst hatten, sie könnten der Sterbehilfe bezichtigt und verklagt werden! Meine Mutter ist in meinen Armen gestorben. Dieses Bild werde ich mein Leben nicht mehr vergessen. Wie ein Fisch auf dem Trockenen! Es ist zum Kotzen! Das hat nichts mehr mit Menschwürde, die ja angeblich so unantastbar ist zu tun! Das ist einfach nur schäbig! Und die Gesetzgeber sollten sich schämen, denn ich bin mir sicher, dass meine Mutter nicht die erste war, die einen solchen Tod sterben musste!
Joelle Wietholt, Köln
Ich habe zwei Tanten, die mit Exit aus dem Leben gegangen sind. Das hat mich sehr beeindruckt. Was macht das noch für einen Sinn, wenn man die Diagnose hat, man sei unheilbar krank. So kann man selber bestimmen wann man sterben will. Seit kurzem bin ich ebenfalls Mitglied dieser Sterbehilfe Organisation. Sollte ich mal unheilbar krank werden möchte ich bestimmen können wann ich sterben darf. Mich hat ja auch keiner gefragt ob ich auf die Welt kommen will, also darf ich doch über mein Leben oder meinen Tod selber bestimmen.
Priska Nacht, Schweiz
So wie Jeder ein Recht auf Leben in Würde hat,sollte Ein Jeder auch das Recht auf einen Würdigen Tod haben.
Peter Mazy, Geilenkirchen
Artikel 1 GG Die Würde des Menschen ist unantastbar. Dazu zählt meines erachtens auch ein würdevolles Sterben. Die Debatte wird leider sehr heuchlerisch und feige geführt. Dass viele Menschen Angst vor dem Tod haben, und sich nicht gerne damit beschäftigen ist verständlich, aber deshalb todkranken Menschen ein dahinsiechen, vollgepumpt mit Schmerzmitteln und Morphium zuzumuten ist unmenschlich. Leider sind wir in deutschland noch nicht soweit.
Björn Migulla
Mich hat dieses Thema auch sehr berührt.Ich habe die Diagnose Knochenkrebs erhalten und finde die Meinung Ihres Studiogastes als sehr richtig.Ich selbst möchte entscheiden, wann ich von meinen Qualen erlößt werden soll.Ich möchte mein Leben in der gewohnten heimatlichen Umgebung beenden, nicht mein Heimatland verlassen müssen und von meiner Familie nicht etwas Gesetzeswidriges verlangen.Ich vertraue meiner Familie und den behandelnden Ärzten.Wann werden unsere Gesetzgeber auch mal an die Belange der Todkranken denken und ihre Bitten erfüllen? Können Sie mir Konntakte zu dieser Gruppe der Sterbewilligen übermitteln?
Renate Schmalz, Leipzig
Es ist kompliziert, die Frage eindeutig zu beantworten. Es ist nicht zu bestreiten, dass es sehr viele Fälle gibt, die die Sterbehilfe rechtfertigen. Die Fragen, die sich aber in jedem Fall aufwerfen, sind: wie soll man Sterbehilfe erlauben, ohne dass ein strafrechtliches Chaos ausbricht? Wer soll darüber urteilen dürfen, ob ein gerechtfertigter Fall vorliegt, in dem dem Lebensmüden auf diese Weise soll geholfen werden und welche Kriterien dafür objektiv genug sind? Wer und warum soll den entscheidenden Impuls geben, der schließlich zur Tötung führen soll? Ich persönlich glaube, dass sich diese Fragen auf der gegenwärtigen Stufe der Moralentwicklung nicht eindeutig beantworten lassen und man soll sich deshalb vor den voreiligen Entscheidungen wehren.
Aleksey Orlov, Berlin
Lieber Herr Jauch, ich habe Verständnis für diesen jungen Mann. Aber trotzdem bin ich total gegen die aktive Sterbehilfe. Was wir brauchen, sind mehr Hospize, in denen Menschen in Würde und ohne Schmerzen die letzte Zeit ihres Lebens verbringen können. Warum haben etwa in den NL gerade alte Menschen oftmals Angst ins Krankenhaus zu gehn. Um Mißbrauch, falsche Motivation von Ärzten und Angehörigen zu verhindern,müßten alle Menschen 100% gut, edel, selbstlos, hilfsbereit, mitfühlend sein und genau wissen, was wirklich richtig für den andern ist. Das ist alles ganz ausgeschlossen. Gott hat uns Menschen geschaffen und er bestimmt auch unsere Todesstunde. Das schließt nicht aus, daß ein Mensch sich nichts sehnlicher wünscht, als sterben zu können. Aber hier ist ganz anderes gefragt: liebevolle Begleitung, Geborgenheit, Zuwendung und Schmerzfreiheit. Nicht die Menschen allein lassen mit ihren Ängsten und Schmerzen. Genau das aber fehlt bei uns!!! Ich bete, daß unsere Regierung nicht wieder falsche Wege einschlägt. Nur am Rande: viele Frauen treiben ab, weil sie dazu gezwungen oder gedrängt werden. Und sie trage dann ein ganzes Leben diese Last. Ich sehe gerne Ihre Sendung und finde Berichte, wie über die Siamesichen Zwillinge besonders wertvoll und ermutigend.
Ursula Gaßner, Wiesloch
MORTUIS SUMUS! Alle!!! Warum nur tun wir uns so schwer! Wir verweigern den Menschen die Gnade eines leichten Todes, die wir jedem Tierchen gewähren?
Heinz Tock, Kanada
Hallo,Betroffene u. Angehörige! Von Aktiver Sterbehilfe halte Ich nichts weil, Gott uns das Leben geschenkt hat und nur Gott hat das Recht es von uns zu nehmen. Beten tuhe Ich für Euch, das Eure Krankheit, Behinderung nicht fortschreitet, einen Stillstand oder Ihr ganz Gesund werdet. Ich wünsche Euch noch Gottes Segen,eine Gute Zeit. Rate Einfach:Tut es nicht.Auf jedenfall bete Ich für Euch und Ich glaube es wird eine Besserrung stattfinden.
Ruth Holzapfel, Altensteig
Ich bin gegen aktive Sterbehilfe, denn ich finde die deutsche Vergangeheit hat gezeigt, wie schnell das aus dem Ruder laufen kann (Euthansie). Passive Sterbehilfe finde ich soweit in Ordnung, wenn es sich wirklich um unheilbare Leiden handelt, dies von mindestens zwei Ärtzen unabhänig von einander festegestellt worden ist, und wenn dabei der finazielle Aspekt keinerlei Rolle spielt, nicht so wo Zyankali zum Selbstmord für horrende Summen an die Betroffenen verkauft worden ist und auch Psychisch Kranke z.B. Depressive damit diese Selbstmord verüben konnten. Eine gute Hilfe finde ich zur Entscheidungsfindung eine Patientenverfügung nieder zu schreiben, worin geregelt ist was der Patient im Falle einer hoffnungslosen Diagnose an Therapie noch will !! Aber in unserer Gesellschaft ist der Tod leider ein Tabuthema es geht nur um jung und erfolgreich sein, es machen sich zu diesem Thema die meisten zu wenig Menschen rechtzeitg Gedanken darüber. Ich für meinen Teil habe nach eigener leidvoller Erfahrung eine solche Verfügung erstellt und bei meinem Hausarzt und den Angehörigen hinterlegt !!
Holger Heinisch, Biessenhofen
Liebes Team von www.stern.de, ich habe gerade den Bericht von der Sterbehilfe in der Schweiz gelesen und bin sehr berührt davon. Ich persönlich habe die Ansicht, das der Mensch auch über seinen eigenen Tod frei entscheiden sollte. Gerade die Menschen, die befürchten müssen, irgendwann nicht mehr selbst entscheiden zu können, wie sie ihr Leben beenden wollen/ können. Ich bin der Meinung, das dies jedem Menschen selbst überlassen sein sollte und die aktive Sterbehilfe nicht verboten oder als strafbare Handlung angesehen werden sollte. Man erweist einem Menschen damit den letzten Dienst.
Mit freundlichen Elke Hoffmann, Bünde
Deutschland, ein Land der Demokratie und der Freiheit, in welchem ein jeder Bürger für sein gesamtes Leben, sein Tun und sein Handeln eingenverantwortlich zu sein hat, ist ein Land in welchem jegliche Art der Sterbehilfe gesetzlich untersagt wird. Eigentlich undenkbar, dass gerade in diesem Punkt der Bürger seitens des Gesetzgebers endmündigt wird. Würdevolles Sterben ggf. unter Mithilfe von Angehörigen, Ärzten oder nahen Verwanden ist sicherlich ein heikles Thema, gehört aber als fester Bestandteil in unsere Gesellschaft, vielleicht sogar gesetzlich verankert in Grundgesetzt und widerspricht sicherlich nicht dem Grundsatz "Die Würde des Menschen ist unantastbar ...".
M. Kuna, Berlin
Sterbehilfe sollte auch in Deutschland erlaubt werden! Mein Vater starb an Krebs und wurde zum Schluss nur noch mit Medikamenten schmerzfrei gehalten. Meine Schwester starb 1991 an Creutzfeldt-Jakob, ihr Gehirn löste sich auf (laut der Ärzte). Bei solchen hoffnungslosen Diagnosen sollte man vorher entscheiden können das man ohne monatelanges Dahinsiechen sterben kann. Noch schlimmer ist es für todkranke Menschen die geistig fit sind und genau wissen das sie hilflos im Bett zum Pflegefall werden. Deshalb sollten sich auch unsere Politiker über Sterbehilfe Gedanken machen - oder sind einige vielleicht auch schon Mitglied bei Dignitas?
Sabine Fein, Rüsselsheim
Ich finde, wenn ein Mensch bei Vollbesitz seiner geistigen Kräft sich entschließt, in Würde zu sterben, dann sollte ihm das möglich sein. Was hat das mit Würde zu tun, in einem Pflegeheim unzureichend versorgt mit Medikamenten zugedrönt dahinzusiechen?
K. Sperlich
Auch meine Mutter hat sich nach einem vergeblichen Freitodversuch dazu entschlossen, sich in der Schweiz beim Sterben helfen zu lassen. Ich habe sie bis zuletzt begleitet und kann nur sagen: So schön möchte ich auch einmal sterben dürfen!
Annette Dietl, München
Ich finde, daß zu einem selbstbestimmten Leben auch der selbstbestimmte Tod gehört. Es kann nicht allein den Ärzten, Pflegern oder sonstigem Personal überlassen werden, über Weh und Wohl zu entscheiden. Sicherlich hängt uns die braune Vergangenheit noch an, wo "Sterbehilfe" etwas anders interpretiert wurde, aber im 21.Jahrhundert sollte es für den Gesetzgeber möglich sein, eine befriedigende Lösung zu schaffen. Wer als Angehöriger schon einmal das langsame qualvolle Dahinsichen erlebt hat, kann eine regulierte Sterbehilfe nicht ablehnen.
Helmut Genrich, Bernau
Ich bin ein ausgesprochener Befürworter der Sterbehilfe und finde es beschähment, dass Menschen die so schwer krank sind, dass sie selbst nicht mehr leben möchten, in Deutschland nicht den von ihnen gewünschten Tod bekommen können. Jeder Helfer könnte auch noch selbst ins Gefägnis kommen, obwohl er nur den Wunsch eines Freundes, Familienmitgliedes oder Patienten nachgekommen ist. Viele todkranke Menschen müssen einige Zeit leiden bevor die, aus ihrer Sicht, Erlösung durch den Tod eintritt. Ich denke, dass jeder Mensch selbst das Recht haben sollte zu bestimmen wie sein Ableben stattfindet, aber dieses Recht wird einem in Deutschland verwehrt. Man wird dazu gezwungen einen langen Leidensweg in Kauf zu nehmen und somit den Sterbenden und auch seine Familie einer starken Belastung auszusetzen. Ich bin froh, dass es in der Schweiz eine Organisation gibt, die sich wirklich um den Wunsch dieser Menschen kümmert und ihnen ermöglicht "in Würde" zu sterben.
Dennis Kazek, Herten
Ich bin für die Sterbehilfe, nachdem mein Mann nach einem Herzinfarkt wieder ins "Leben" zurückgeholt wurde und 3 Jahre im Wachkoma unter unwürdigen Bedingungen "weiterleben" musste. In diesen 3 Jahren, die er bei mir zu Hause verbrachte, war der tägliche Kampf mit den Ärzten das Schlimmste. Es gab nur 2 Ärzte die mich in dieser Zeit unterstützt haben, sowie die Diakonie und mein Sohn. V.G. Brigitte Staab
Brigitte Staab, Duesseldorf
Ich finde die Diskussion über Sterbehilfe unerträglich, wenn Sie darauf reduziert wird ein Pulver zu schlucken das einen von allem Leiden erlößen soll. Wer sterbe in Würde so darstellte ebened der Euthanasie Tür und Tor. Im Rahmen der Hospizbewegung gibt es ambulante und stationäre Sterbebekleidung in Hospizen, die ein begleitedes Sterben in Würde anbieten. Vielleicht sollten Sie diese Möglichkeit des Sterbens im Vergleich zu der Reise nach Zürich setzen.
Reiner Girstl, Berlin
Ich finde, aktive Sterbehilfe müsste auf jeden Fall auch in Deutschland erlaubt sein. Warum müssen todkranke "deutsche" Menschen erst in die Schweiz reisen, um friedlich sterben zu können? Warum ist das bei uns nicht möglich? Warum müssen hier die Menschen unnötig gequält und die Leiden verlängert werden? Hier MUSS unbedingt etwas getan werden. Anette Morche, Rodgau
Sehr geehrte Redaktion! Sterbehilfe gehört erlaubt. Die Würde des Menschen wird außer Kraft gesetzt, wenn man sich ihrem letzten Willen verweigert. Ein ethisch-moralisches Problem, das nur gelöst werden kann durch eine Gesellschaft, die an immaterielle Werte glaubt. Dies setzt allerdings Debatten voraus, die in Deutschland leider aus der Mode gekommen sind!
Rasmus Helt, Hamburg
Lieber Stern, ich bin der festen Überzeugung, dass es ein Grundrecht des Menschen ist über sein Leben frei entscheiden zu können. Untrennbarer Bestandteil des Lebens ist der Tod und damit auch das Recht des Menschen, über seinen Tod frei zu entscheiden. Der deutsche Ansatz, Todgeweihte wie Vieh qualvoll Sterben zu lassen ist m.E. Ausdruck der Überheblichkeit deutscher Bürokratie und überkommener religiöser Ideen. Wo kämen wir denn hin, wenn Menschen frei entscheiden dürften. Kein Tier wird so lange leiden gelassen wie ein Mensch. Mein herzlichster Dank an die Schweiz, die Menschen als solches behandelt, was sie auch sind. Denkende, entscheidungsfähige Wesen.
Oliver Gröger, Eisolzried
Ich persönlich halte nicht viel von Sterbehilfe vllt aufgrund dessen das ich Muslimin bin.In meiner Religion ist die Sterbehilfe untersagt. Es wird als Eingriff in Gottes Werk angesehn,denn nur Gott,welcher uns das Leben schenkt hat auch das Recht es uns wider zu nehmen. Im Bezug auf das Leid, welches der Kranke eventuell erleiden und durchleben muss, kann ich nur sagen, dass man nur stark genug an Gott glauben muss und er einem vllt auch einen "würdevollen" Tod ermöglicht. naja ne das wars. das war MEIN statement.
aylin dur, Gladbeck
Die Positionen beider Politiker zeigen deutlich den einzig richtigen politischen Weg: Palliativversorgung und Hospizarbeit stärken plus Sterbehilfe auf Wunsch zulassen - eine humane Gesellschaft muss für alle drei Möglichkeiten zum Ende eines Lebens in Würde und Selbstbestimmung Regelungen treffen. Das Wichtigste hierbei ist, dass Mensch für Mensch da ist. Daran hapert es meist. Sterben gehört zum Leben. Endloses Leiden nicht.
Celia Schmidt, Dänischenhagen
Ich bin für eine Sterbehilfe. Warum? Seit etwa 6 Jahre leide ich unter einem Hirntumor. Bin bisher zweimal operiert worden. Ein weiteres mal ist in einem 1/2 Jahr geplant. Nach jeder OP habe ich bleibned Beschwerden. Das Sehen, Sprechen und die Konzentration leider darunter. Wenn ich mir ausrechne das ich alle 2-3 Jahre operiert werde, mit bleibenden Schäden, dann weiss ich wie es ausgeht. Vor dem Tod habe ich keine Angst. Der kommt sowieso. Beim einen früher, beim anderen später. Angst habe ich davor im Bett zu liegen, Schmerzen zu haben aber nichts gegen den naheden Tod machen zu können. Ohnmächtig abzuwarten. Ich bitte darum, dass mir soviel Kraft bleibt mir selbst das Leben zu nehmen. Wenn nicht...
J. Lutermann, Hollenstedt
Ich komme auf Grund meines Berufes als Kinderkrankenschwester in der häuslichen Pflege auch mit dem Thema Sterben und Sterbehilfe in Berührung.In der Begleitung sterbender Kinder (zu Hause)gibt es oft die Frage, wie lang ein kleiner Körper noch aushalten muss...Ich habe gute Erfahrungen mit Kinderärzten gemacht, die in jedem Fall die Schmerztherapie und Betreuung der kleinen Patienten sehr ernst genommen und kontrolliert haben.Das Thema Sterbehilfe bei Kindern ist irgendwie noch einmal ein ganz anderes Thema, weil die Kinder vom Entwicklungsstand her sich bisher noch keine Gedanken über das Leben und das würdevolle Sterben machen konnten. Hier gilt die "Entscheidung" der Elten und wer kann mit gutem Gewissen sein eigens Kind "gehen"lassen? Schwieriges Thema, dennoch finde ich es sehr gut, wenn sich Menschen(wie auch der Gast in der Sendung)darüber äußern und seinen Wunsch nach einem schnellen Tod wahr machen. Alles Gute.
Carina Saggel, Paderborn
Wenn ich ein Recht auf Leben habe, dass muß ich auch ein Recht auf Sterben bzw. Selbsttötung (auch mit Hilfe anderer) haben und zwar zu einem Zeitpunkt und an einem Ort, den ich selbst bestimme. Wer will denn für sich das Recht in Anspruch nehmen, zu bestimmen, wie lange ich in welchem Zustand weiter zu leben habe? Die Gegner der Todesstrafe in den USA (bzw. auch unser Gesetz) sagen sinngemäß "wir dürfen uns nicht als Herr über Leben und Tod aufführen, wir haben kein Recht, einen anderen Menschen zu töten". Hier muß ich mir die Frage stellen: will mir der Gesetzgeber vorschreiben, ob und wie lange ich zu leben bzw. zu sterben habe? Hat er hierzu ein Recht? Ich meine Nein. Wenn es mein eigener, freier Wille ist, einen würdigen Tod zu erleben, dann sollte die aktive Sterbehilfe (natürlich durch diverse Prüfmechanismen z. B. wie bei der Organtransplantation) auch erlaubt werden. "Die Würde des Menschen ist unantastbar." Art. 1 GG - Was ist denn eines Menschen "würdiger"? Einen langsamen, dahinsiechenden Tod oder einen Tod zu einem von mir selbst bestimmten Zeitpunkt? Ich wäre doch dann diejenige, die leidet (und hier meine ich nicht nur körperliche Schmerzen, die man ggf. mit Schmerzmitteln dämpfen könnte - es sind doch auch die seelischen Qualen, zu sehen, wie die Angehörigen leiden, jeden Tag auf neue zu wissen, man wartet doch nur auf die Stunde X, man kann nichts mehr machen, nur liegen - wo bleibt denn da die Menschenwürde?
Nicole Lehn, Hagen
Zum Thema Sterbehilfe in Deutschland. Unbedingt einfuehren! Jeder hat das Recht ueber sein Leben selbst zu entscheiden!
Klaus Frankenwald, München
Eine mir sehr nahestende Freundin hat vor vier Monaten hier in Belgien aktive Sterbehilfe beantragt und sie bewilligt bekommen - nach neun Jahren unerträglichen Leidens aufgrund einer Krebserkrankung. Sie ist zuhause im Beisein ihrer Familie, Freunde, einer Ärztin und einer Krankenschwester friedlich, entspannt und erleichtert eingeschlafen - so erleichtert, dass sie sich sogar von ihren übrigen Freunden und Bekannten vorher noch per sms bedankt und verabschiedet hat. Ich habe Hochachtung vor einem Land, in dem so etwas möglich ist!
Anja Schwidrowski, Brüssel
Wenn sich ein Mensch in einer ausweglosen gesundheitlichen Situation befindet, wo keine Lebensqualität mehr vorhanden ist, wo er einfach nicht mehr leben will, warum soll er das Sterben dann nicht selbst entscheiden dürfen? Unter bestimmten Bedingungen, die von einem prädestinierten Psychologen geprüft würden, wäre sicherlich eine solche Lösung denkbar. Man hat ja auch Möglichkeiten geschaffen, dass Schwangere unter gewissen Bedingungen ihr ungeborenes Kind töten lassen dürfen. Wo ist der Unterschied?
Silvia Geise, Bad Meinberg
Hallo, habe gestern den Bericht über die Sterbehilfe bei Stern-TV gesehen, hat mich sehr berührt, find es bewundernswert, wie Stark manche Menschen mit ihrem Schicksal umgehen!! Finde es aber auch völlig richtig, dass die Menschen die jeden Tag aufs neue mit ihrer Krankheit und ihren Schmerzen kämpfen und Leben müssen, selber Entscheiden wollen, wann sie ihr Leben beenden möchten!! Ich bin absolut dafür und finde es Schade, das es in Deutschland nicht möglich ist!! Ich bin Gottseidank völlig Gesund, aber sollte ich im Alter mal schwer Krank werden, würde ich auch über so eine Lösung dankbar sein, hätte keine Lust mit schmerzen Jahre hinzuvegetieren!!! Hoffe das es irgendwann in Deutschland erlaubt sein wird!! Lieben Gruß A.
Ariane Knauthe, Wesel
Die Würde des Menschen ist unantastbar! Und möchte ein Mensch würdig sterben, sollte ihm die Hilfe nicht verwehrt werden. Die Haltung von Kirche und Staat ist anmaßend und nicht mehr zeitgemäß
Andreas Korbmacher, Berlin
Hallo, weil ich mit Sterben täglich konfrontiert werde. Ist meine Erfahrung als Krankenpfleger, dass die aktive Sterbehilfe oftmals sehr angebracht wäre. Sehr häufig wünschen sich Patienten den Tod, auch wenn man das nicht glaubt. Ich finde, das jeder selbst für sich festlegen müsste ob er ein Leben ohne Qualität ertragen kann oder nicht...
Daniel Mandler, Morschheim
Sterbehilfe ist zurecht ein Tabu. Nicht wegen des Todes und schon gar nicht wegen der Moral, sondern wegen der Tatsache, daß immer getan wird, was getan werden kann. Es wäre schön, sich den Tod in Verantwortung erleichtern lassen zu können. Wohin diese Erlaubnis führt, sieht man gerade in Siegen, wo Häftlinge unter staatlicher Aufsicht in der JVA zum Selbstmord gezwungen wurden und bei den immer wieder auftretenden Würgeengeln. Erst einmal erlaubt, würde Sterbehilfe ganz schnell zum probaten Mittel der gesellschaftlichen oder geschäftlichen Auseinandersetzung werden. Ein unbequemer Gegener? Etwas Gift, eine manipulierte Erklärung, Sterbehilfe vom Arzt, Streß erledigt. Und was, wenn unredliche Politiker, Geheimdienstler, Polizisten und ähnliche sich dieses Instruments bemächtigen? Wer tot ist, kann sich nicht mehr wehren, die Sache ist dann erledigt. Deshalb muß töten verboten bleiben, egal wann, wie, durch wen oder warum. Das gilt übrigens auch für die Todesstrafe. Man könnte sich manche schmerzvolle Stunde sparen - wegen Murphy's Gesetz geht es nicht - was getan werden kann, wird getan, Humanität hin, Humanität her.
Hans-Werner Lange, Regensburg
Es ist mit Sicherheit sehr schwer, mit einer Krankheit zu leben, die kaum eine Möglichkeit bietet, am Leben teil zu nehmen.Aber der Glaube an einem gerechten Gott, der uns eines Tages befreien will von jeglicher Qual, gibt uns Kraft und Hoffnung all das zu ertragen. Wir müssen diese Prüfungen erdulden, wie auch unser Herr Jesus Christus am Kreuz gelitten hat. Wenn wir sein Opfer verstehen, erkennen wir, warum es nötig ist, unsere Sünden anzuerkennen und ein wenig mitzuleiden mit ihm.Das bedeutet Erkenntnis und Liebe.
Roswitha Holthaus, Iserlohn
Hallöchen, also ich muss ganz ehrlich sagen das wenn ich in so einer Situation wäre würde ich es mir wünschen das es sowas wie Sterbehilfe gibt!!! Denn was bringt es in einem Bett hinzuvigitieren dann sollte man die Menschen lieber erlösen können von Schmerzen und Leiden!!!! Ich bin dafür das es sowas auch geben sollte in Deutschland! Dennoch wünsche ich allen Menschen auf der Welt das sie gesund bleiben und in so eine Situation nicht kommen!!!
Agnes Fischer, Mertloch
Als Arzt habe ich die Unmenschlichkeit unseres Gesundheitssystems kennen gelernt. Da ich jegliche Art von Zwang ablehne, lehne ich auch den zum "Leben" ab. Die automatisierte Erhaltung vegetativer Funktionen in auswegloser Situation stellt für mich die schlimmste Form der Vergewaltigung dar. Das freie Entscheidungsrecht einer "natürlichen Person" muss auch für deren Tod gelten.
Karl-Gerhard Lell, Groß Grönau
Hallo Ich bin 16 Jahre alt und mache derzeit ein 2 wöchiges Praktikum in einem Seniorenheim. Dort habe ich ein Menschen kennengelernt der möchte dieses Sterbehilfe auch nutzen. Weil er nichtmehr weiterkommt in seinem Leben. Jeden Tag derselbe tagesablauf er wird morgens an einen tisch geschoben und kriegt wie jeden morgen sein frühstück. Um 12 Uhr gibst es mittagessen dann MUSS er wieder eine stunde schlafen. Und nach dem Schläfchen wird er wieder an diesen Essenstisch geschoben und kriegt wieder essen. Er will nichtmehr Leben weil er seiner meinung nach alles falsch gemacht hat was man falsch machen kann.Er hat sich gefragt wieso sich nicht vor der Reichswehr gedrückt hat. Warum er nicht geheiratet hat und keine Kinder hat. Ich hab mit ihm darüber warum er diese Sterbehilfe in Anspruch nehemen weil sie aus meiner sicht \"gut\" ist ... man kann alte (querschnitts gelähmte) menschen nicht dazu zwingen ein leben weiterzuleben das sie nicht mehr wollen. Sie haben zwar Angst vor dem Tod aber sie wissen auch das es eine Erlösung für sie ist. Sie sind jeden Tag auf fremde Hilfe angewiesen die sie nicht wollen aber brauchen. Und das macht sie seelisch kaputt und treibt sie an den Rand der verzweiflung. Dann kommt der Entschluss sich das Leben zu nehmen. Wenn diese Menschen sterben wollen weil sie keine Perspektive mehr haben und nicht irgendwo hin flüchten können. Dann sollen sie diese Erlösung bekommen. Sie sollten sich nicht jeden Tag quälen. Ich hab auch schon sehr oft nachgedacht während ich den senioren essen gereicht habe. Die meisten weinen wenn ich ihnen Essen reiche. Weil sie es gerne selber zu sich nehemen würden. Die meisten sind auch zu schwach um sich das Leben zu nehmen und machen Bemerkungen das sie in den Himmel wollen. Aber ihnen wird nicht zugehört. Wenn sie etwas nicht wollen wird das aber gemacht. Das habe ich sehr oft erlebt und hat mir auch etwas angst gemacht . Dieser Mann den ich betreue hat ihm 2 Weltkrieg in Russland ein Bein verloren . Er lag alleine 3 Tage im Wald und hat ununterbrochen geweint. Er denkt jeden Tag darüber nach sich das Leben zu nehmen. Er sitzt wenn er mal nicht im Essenszimmer sitzt in seinem Zimmer und hört White Lion - When The Children Cry. Ich diesen alten menschen liebgewonnen . Doch heute hat er mir gesagt das er nächstes jahr in die schweiz fährt um sich dort auf den himmel vorzubereiten wie er es sagt. Ich hab das Akezptiert und finde es auch richtig . Ich sehe jeden Tag wie er leidet. Und vielleicht werde ich ihm helfen oder begleiten. Jeder Mensch sollte wissen was er will und was gut für ihn ist. Man kann ein Menschen zwar durch Mund-Propaganda manipulieren. Aber seinen Geist kann man nicht manipulieren. Ich bin dafür das es diese Sterbehilfe auch in Deutschland geben sollte. Ich würde dafür sogar wählen gehen wenn es zu debatte steht. Ich werde nächste woche das praktikum beenden und diesen menschen nur noch einmal wiedersehen ud zwar wenn er seine ruhe finden will.Ich hab keine Behinderung bin auch nicht Kriegsgeschädigt oder habe eine Todbringende krankheit, aber ich denke jeden Tag darüber nach ...übern den Tod. Dank dieses Mannes geniesse ich jeden Tag so gut ich es kann. Ich sehe sachen mit anderen Augen. Dank eines 83 Jahre alten Mannes.
Patricio Hagen, Oldenburg
"Sterbehilfe", so Ihre Überschrift ist etwas anderes als das, was Sie in diesem Artikel - so wichtig wie die Diskussion um dieses Thema ist - beschreiben. Sie schreiben nicht über Sterbehilfe, sondern über einen Teilaspekt der Sterbehilfe. Neben der Hilfe zur Selbsttötung ist aber Sterbehilfe auch in einer ausreichenden Palliativmedizin zu sehen, in der Arbeit der stationären und ambulanten Hospize, in der Arbeit von caritativen Organisationen und von Angehörigen, die aufopferungsvoll ihren Lieben die letzten Stunden ihres Lebens erleichtern und "menschenwürdig" beenden lassen. Ob jeder der von Ihnen Befragten wirklich den Freitod gesucht hätte, wenn er alle anderen Möglichkeiten gekannt hätte und nutzen konnte? Für mich ist die Reduzierung des Begriffes "Sterbehilfe" auf den von Ihnen beschriebenen Aspekt der Selbsttötung unangemessen und vereinfacht diese Problematik in unzulässiger Weise!
Josef Saal, Anröchte
Ich überlege schon den ganzen Tag, was ich auf Ihren Bericht antworten könnte. Meine Mutter ist schwerst krank. Ich bewundere ihren Mut und ihre Kraft zum Weiterleben. Ich weiß, dass ich das nicht könnte. Ich bewundere die Menschen, die sich mit ihrem Tod aktiv auseinandersetzen und wünsche mir die Möglichkeit, auch in Deutschland straffrei und ggf. mit Hilfe aus dem Leben scheiden zu dürfen, wenn es für mich unlebbar werden würde. Diese Möglichkeit muss es endlich auch in Deutschland geben. Was man einem Tier an Leiden ersparen kann, muss man erst Recht einem Menschen ersparen dürfen, wenn dieser Mensch das wirklich will. Hospize und Palliativmedizin sind sicher sehr wichtig. Und auch das muss weiter ausgebaut werden, damit sich alle Menschen frei entscheiden können. Patientenverfügungen allein reichen nicht aus. Es muss wirkliche Hilfe geben. Egal ob ich mich entscheide weiter zu leben mit allem Leid, das mir geschieht oder ob ich das nicht mehr ertragen kann und aus dem Leben scheiden will. Keiner außer mir kann entscheiden, was ich als lebenswert empfinden kann!
Marianne Werner, Sarstedt
Ich bin ganz sicher nicht für Sterbehilfe, wie sie etwa in den Niederlanden praktiziert wird, das geht mir zu weit. Allerdings bin ich ganz entschieden der Meinung, dass ein unheilbar Kranker im Endstadium seiner Krankheit, in dem er sein Leben nur noch als Qual empfindet, die Möglichkeit haben muss, dem selbst ein Ende zu setzen. Als ganz besonders grausam empfinde ich es, dass Greise in den Alten- und Pflegeheimen mit "Bergen" von Medikamenten, unsinnigen Therapien und der zwangsweisen Ernährung durch die "PEG" am Leben erhalten werden, obwohl sie selbst dies nicht mehr wollen. Viele von ihnen sind durch Demenz nicht mehr in der Lage, dieses mitzuteilen bzw. ihre Äußerungen werden nicht ernst genommen. Meine eigene Mutter lag über neun Jahre in einem erbarmungswürdigen Zustand im Bett (in den letzten Jahren abgemagert auf unter 50 kg, nicht mehr in der Lage, sich zu äußern oder jemanden zu erkennen) bis sie dann dadurch erlöst wurde, dass sich der Zugang der Magensonde entzündete. Meine Schwiegermutter (und ich betone, dass ich sie nicht mehr lieben könnte, wenn sie meine eigene Mutter wäre) lebt im Altenheim, hat vor fünf Jahren ihren Mann und vor zwei Jahren ihren Sohn, der ihr einziges Kind war, verloren. Sie ist fast 86 Jahre alt, sitzt im Rollstuhl, ist aufgrund von Demenz meistens desorientiert, sie ist häufig nicht mehr in der Lage, sich zu äußern, muss rund um die Uhr betreut werden und empfindet ihr Leben als qualvolles Warten auf den Tod, der ihr dadurch verweigert wird, dass sie jeden Tag mit diversen Medikamenten zur Funktionserhaltung der Organe "vollgestopft" und, obwohl sie es oft verweigert, beim Essen gefüttert wird – dies auch noch mit albernen Sprüchen in der sogen. "Babysprache". Glücklicherweise hat sie eine Patientenverfügung, in der wenigstens ausgeschlossen wird, dass ihr eine PEG gelegt wird. Nach einem Oberschenkelhalsbruch bekam sie, obwohl sie im Rollstuhl sitzt, eine komplette Hüftprothese "zur Verbesserung der Mobilität" – man hatte im Krankenhaus vergessen, sich vor der Operation danach zu erkundigen, ob die Patientin denn überhaupt noch "mobil" ist. Schmerztabletten hat man ihr weggenommen mit der Begründung, sie äußere Selbstmordabsichten. Diese "Selbstmordabsichten" sind gelegentliche Äußerungen meiner Schwiegermutter in der Art, dass sie jammert "ich will nicht mehr hier sein, ich will zu meinem Mann und meinem Sohn" – ich kenne sie gut und weiß, dass sie sich niemals selbst umbringen würde – was ja mit Aspirintabletten, soweit ich weiß, auch schwierig wäre! Solchen alten Menschen, die wie meine Schwiegermutter, ein langes, ausgefülltes und schönes Leben hinter sich haben, sollte man, wenn sie dies zu erkennen geben, in Ruhe lassen. Selbstverständlich sollte alles getan werden, um ihnen Schmerzen zu ersparen, ansonsten bin ich der Meinung, sollte man der Natur ihren Lauf lassen und ihnen den Tod nicht verweigern.
Gabi Köhler, Bonn
Ich bin der Meinung, daß ein Mensch, der unheilbar krank ist und dadurch sogar unter unerträglichen Schmerzen leidet, den Zeitpunkt, wann sein Leben nicht mehr lebenswert ist, selbst bestimmen sollte.
Elke Heidenfels, Teneriffa
Ich bin selbst (unheilbar, aber zum Glück nicht tödlich) krank, möchte aber leben und nicht "kontrolliert" sterben. Man sollte nicht versuchen, der Natur oder Gott ins Handwerk zu pfuschen. Was ist an Sterbehilfe würdevoll? "Dignitas" - für mich ein Hohn. Ich verstehe zwar, welcher Gedanke hinter dieser aktiven Sterbehilfe steckt, aber wie kann man als Kranker oder als Angehöriger entscheiden, ab wann das Leben nicht mehr lebenswert ist?
Sonja Hollmann, Hagen
Ich denke, daß Sterbehilfe ein schmale Gradwanderung zwischen Moral und ethischen Grundsätzen ist. Zu diesem Thema gibt es für mich keine richtige oder falsche Aussage gibt. Je nachdem auf welcher Ansichtsseite man steht, ist sowohl ein Pro, als auch Contra richtig. Ich persönlich bin ein Befürworter der Sterbehilfe unter "gewissen Vorraussetzungen". Solche Fragen haben sich vor 70 oder 100 Jahren noch nicht gestellt, aber heutzutage ist die Medizin recht weit und das Alter übersteigt ab und an die körperliche Leistungsfähigkeit. Bevor man die Frage der Sterbehilfe klären kann, muß zunächst die Frage "Was ist ein Leben" geklärt werden. Es gibt genügend Beispiele aus der ganzen Welt. Ist ein jahrelanges "dahinvegetieren" ein Leben? Welche Lebensfreude hat ein AIDS-, Krebs- oder Tumorpatient, der seiner handlungsfähigkeit beraubt wurde? Bevor die Frage der Sterbehilfe endgültig geklärt werden kann, muß zunächst die "Glaubensfrage" geklärt werden. Matthias Kunze
Matthias Kunze, karlsruhe
Ja, ich bin absolut fuer die Sterbehilfe, besser gesagt "Sterben in Wuerde". Jede Person,die unheilbar krank ist,unter extremen Schmerzen leidet,soll die Moeglichkeit haben, sein Leben ein Ende zu machen und in Wuerde sterben zu duerfen.Ich weiss von der Institution in der Schweiz "Dignitas" und ich persoenlich denke, das ist eine gute Einrichtung. Jedes kranke Tier wird vom Leiden erloest, aber der Mensch soll bis zum bitteren und oft wuerdelosem Ende leiden. Ich persoenlich denke ( ich bin 64 Jahre alt)jetzt schon darueber nach, ob ich so einem Institut als Member beitreten soll. Ich moechte nicht leiden wenn ich unheilbar krank waere. Ich denke, es ist an der Zeit, das die Gesetze geaendert werden muessen, damit niemand der Sterbehilfe geben wuerde vom Gesetz verfolgt werden kann.So weit mir bekannt ist, gibt es die Sterbehilfe auch in Holland. Ich lebe in Canada und da ist man glaube ich auch schon auf dem Vormarsch mit Sterbehilfe. www.dyingwithdignity.ca Jeder Mensch sollte mehr Mut haben um ueber Tod und Sterben sprechen zu koennen. Ich glaube, das wuerde auch helfen die Vorurteile abzubauen die im Zusammenhang mit Sterbehilfe stehen.Damit wuerde eventuell das Thema "Sterbehilfe" schneller akzeptiert werden.
Gisela Toms, Kanada
Die Frage muß sein: Warum leben wir?" Die Antwort: außer tonnenweiser Rethorik gibt es keinen erkennbaren Grund. Ob ich, oder auch nicht aus dem Leben scheide, ist total belanglos.
Horst Fritz, Kanada
Jedes Haustier wird von seinen Leiden erloest, warum muessen sich Menschen bis an Ihr natuerliches Ende quaelen, wenn sie selbst den Tod als Erloesung sehen wuerden? Es ist trauring, dass Menschen erst selbst oder bei ihnen Nahestehenden Leiden sehen und erfahren muessen, um vielleicht ihre Meinung zur Sterbehilfe zu aendern.
Anja Giblin, Dieburg
Leben und Tod sind untrennbar. Habe ich ein Recht auf das Leben, so habe ich auch ein Recht auf Sterben. So einfach ist das. Wer das Gegenteil behauptet scheint sich um das Geld zu sorgen, welches sich nicht mehr verdienen lässt, während Menschen sinnlos zu Tode gepflegt werden. Grausam.
Andre Ahlers, Hamburg
Sterbehilfe, ja oder nein? Sicher eine schwierige Frage, ich selbst habe das Sterben meiner Mutter miterlebt und aufgrund meiner ganz persönlichen Erfahrungen, plädiere ich für die Sterbehilfe. Meine Mutter ist vor 3 Jahren im September mit 58 Jahren nach fünfzehnjährigem Kampf gegen den Krebs gestorben. Im Juli wussten wir definitiv, dass sie Weihnachten wohl nicht mehr leben wird. Sie selbst hat uns erst Anfang September gefragt, ob sie nun sterben müsse. Bis dahin hat sie mit geradezu unmenschlicher Kraft und Lebenslust jede Chemotherapie, jede Operation, jede weitere Einschränkung gelebt. Hätte sie uns um eine aktive Sterbehilfe gebeten, ich hätte ihr diesen Wunsch in großer Liebe und großem Respekt erfüllen wollen. Sie hat zu diesem Zeitpunkt nicht mehr leben wollen, hatte nur noch Schmerzen und hatte all ihre Kraft verloren. Es war ein Warten auf den Tod. Sie hat Morphium bekommen, trotzdem sprach sie immer darüber, dass ihr ihr ganzer Körper wehtut, dass sie nicht mehr liegen kann und, dass sie nur noch von dieser Erde runter will. Raus aus diesem kranken Körper. Es war ihre Krankheit, die sie mit großem Mut und auf ihre Art gelebt hat und es war ihr Leben und ich hätte ihr gegönnt, dass es auch ihre Art von Sterben hätte werden können. Deshalb bejahe ich eine Möglichkeit der Sterbehilfe.Während Ihres Sterbens haben wir sicher auch Sterbehilfe geleistet, wir haben sie nicht mehr ins Krankenhaus einliefern lassen, wir haben sie nicht zwanghaft ernährt oder ihr Flüssigkeit zugegeben. Wir hätten auch keinen Arzt gerufen, wenn sie Blut gespuckt hätte. Wir haben ihren Tod erwartet in großem Bewusstsein dessen, was da auf sie und uns zukommt. Ich kann an dieser Stelle nur dem damals behandelnden Arzt danken, der uns auf jeden Schritt vorbereitet hat und mit uns darüber gesprochen hat, welche Hilfsmaßnahmen meiner Mutter helfen, ihren letzten Weg leichter zu gehen. Liebes Stern-Team, gerne dürfen Sie meine Meinung veröffentlichen.
Klarissa Peters, Seeheim-Jugenheim
Ich bin selbst Prostata- und Hautkrebs erkrankt, zur Zeit noch in Nachbehandlung und 100% schwerbehindert. Ich kann sehr wohl nachfühlen, wie es ist, nicht selbst über sein eigenes Leben bestimmen zu dürfen. Im Gegensatz zur Sendung verfügen meine Frau und ich nicht über die Rücklagen ein menschenwürdiges Ende in der Schweiz herbeizuführen. In einem "angeblichen"freien und demokratischen Staat, wo immer wieder die eigenen Rechte gepriesen werden, ist es unmöglich, nicht über seinen eigenen Tod selbst entscheiden zu können.
Hartmut-Theo Kolb, Dessau
Ich habe den Bericht im Stern über Sterbehilfe gelesen und war danach doch sehr deprimiert. In Würde sterben, das würde ich auch gern, aber in dem Land, bzw. an dem Ort, an dem ich auch lebe. Das Gesetz zur Sterbehilfe sollte bei uns geändert werden. Wenn ich so schwer krank bin und weiss, dass keine Möglichkeit auf Heilung mehr besteht, werde ich mit Sicherheit nicht leichtfertig das Ende meines Lebens selbst bestimmen.
Karin Menke, Bielefeld
Zur Freiheit des Menschen gehört, dass er seinem Leben ein Ende bereiten kann, wann er es für richtig hält. Und wenn er das nicht mehr alleine kann, muß es Institutionen geben, die es für ihn tun. Wenn jemand aus seinem Glauben das nicht will, kann er es ja lassen. Wieso lassen wir uns von Institutionen vorschreiben, wie wir zu leben und zu sterben haben? Solange wir niemandem schaden ist das allein unsere Sache. Und solange das nicht garantiert ist, leben wir in Unfreiheit.
Gunther Schirmer, Leipzig
Liebes Stern - Team! Ich bin nicht für die aktive Sterbehilfe, weil ich der Meinung bin, dass eine solche Aufforderung ein Hilfeschrei der betroffenen Person ist. Der bedeutet: "Hilfe, ich weiß nicht mehr weiter! Ich weiß keinen anderen Ausweg mehr!" - und dann als Vertrauensperson zu sagen: "O.K. Ich auch nicht. und wenn du es so willst, dann bringe ich dich eben um oder helfe dir dich umzubringen." finde ich zu einfach. Außerdem ist es meiner Meinung nach auch kein würdiges Sterben in irgendeiner Absteige in der Schweiz einen "Cocktail" zu trinken. Besser fände ich, wenn es eine intensive Sterbebetreuung durch ausgebildete Ärzte, z. B. den Hausarzt gäbe! So könnte man z. B. schon vorher entscheiden, dass man nicht künstlich ernährt werden will, wenn man nicht mehr schlucken kann. Oder bei einer Lungenentzündung nicht ins Krankenhaus kommt usw. So kann man als Angehörige in Ruhe Abschied nehmen während "Die Dinge ihren Lauf nemen!" Dazu gehört natürlich auch jede Menge Mut, den viele heute nicht mehr haben. Auch muß man dann lernen das Schicksal, das einen ereilt hat, anzunehmen,. Und das ist meiner Ansicht nach ein großes Problem von heute, das müßen wir im Zeitalter der großen Technik wieder lernen!!! Ich hoffe ich bin nicht die einzige, die so denkt und verbleibe
Stephanie Heidrich, Bacharach
Mich haben die Berichte der todkranken Menschen sehr berührt.Ich bin in jedem Fall für Sterbehilfe wenn nur noch Schmerz im Leben bleibt. Durch das Wissen um Hilfe wenn es nicht mehr weiter geht, man bestimmen kann wann es aufzuhören hat, sind die letzten Tage noch so wertvoll für Kranke und Familie. Gott ist gnädig, warum sollte er nicht dulden wenn Menschen ihre Schmerzen nicht mehr ertragen können und das Leben zurückgeben? Ich würde es auch tun !
Lisa Grühsen, Düsseldorf
Ich bin für die Sterbehilfe- denn einen todkranken Menschen sollte man die Qualen ersparen. Bei Tieren gehts doch auch !!
Dagmar Kiesel, Ganderkesee
Ich finde Sterbehilfe unverzichtbar. Jeder Mensch sollte das Recht haben, seinen letzten Gang selbst zu bestimmen, einen schnellen und humanen Tod, statt langen, hoffnungslosen Leiden zu wählen.
Vera Hölzel, Berlin
Grundsätzlich hat jeder Mensch das Recht so zu leben, wie er möchte.. Dazu gehört auch das Recht, bei klarem Verstand, zu entscheiden, ob und wie man weiterleben oder sterben möchte. Problematisch wird dies, wenn andere Menschen über z.B. Demente oder psychisch Kranke entscheiden. Auch wird m.E. zu schnell gesagt, dies und jenes möchte ich nicht, in Unkenntnis des tatsächlichen Willens in dieser zukünftigen Lebenssituation. Da Tod und Sterben meist aus unserem Alltag verdrängt werden, wird dies auch wenig reflektiert. Natürlich ist es für einen gesunden, aktiven, mitten im Leben stehenden Menschen schwer sich in die Lage eines dementen Menschen oder eines Schwerkranken hineinzufühlen. Ich habe in vielen Sterbebegleitungen ( Patienten auf Krebsstationen, Angehörige zu Hause, Bewohner/innen in der Altenpflege) erleben dürfen, wie sich die Meinungen und Überzeugungen gerade dann ändern. Im christlichen Verständnis ist unser Leben, so wie es läuft ein Geschenk man kann es annehmen oder ablehnen. Freude und Leid gehören aber dazu. Nur muss heute niemand Schmerzen erleiden, das zeigt uns täglich die professionelle Arbeit von Palliativmedizinern und Pflegern, sowie die Mitarbeiter/innen von Hospizen. Wenn jemand sterben möchte, wird er sterben, mit und ohne "lebensverlängernde Maßnahmen". Wir sollten uns damit abfinden, dass wir uns nicht dem überall propagierten Jugendwahn in Hochglanzoptik hingeben, sondern dass wir mit Sicherheit irgendwann alt und gebrechlich werden, Hilfe in Anspruch nehmen müssen und letztlich, wie auch immer, sterben werden. Wenn wir dies begreifen, werden wir unser Dasein in all seinen Facetten und seiner Komplexität erleben und jede Minute wichtig nehmen. Sterbehilfe sollte daher immer dem Einzelfall nach sorgfältigster Gewissensprüfung und Situationsprüfung vorbehalten bleiben. Ich habe den Eindruck, dass die vereinfachte Darstellung des dann schönen Sterbens, Menschen derzeit dazu verleitet, einigen Rattenfängern nur zu gerne nachzulaufen. Eine differenzierte Berichterstattung mit vereinheitlichter Begriffserläuterung zusammen mit Erläuterung von Hilfsangeboten gibt es ja seit den letzten Jahren ( seit Terry Shriver etc.) Jedoch haben unsere Mitmenschen Angst vor dem, was sie jeden Tag erleben, nämlich die fatale Differenz zwischen Soll und Ist in unserem Gesundheitswesen und den teils undifferenzierten Äußerungen von selbst ernannten Ethik-Päpsten irgendwelcher Kommissionen. Wenn Patienten von mir, die vor Schmerz nicht mehr laufen können, just im November nicht mehr durch eine differentialdiagnostisch gesicherte, absolut notwendige und durch nichts andere zu ersetzende Therapie, nicht operiert werden, weil dafür nunmehr kein Geld mehr da sei, fragt sich der Mensch, was denn dann erst passiert, wenn er nun nicht zur Gesundung neigt sondern eher zum Sterben........ Zivilcourage ist angesagt, diesen ständigen Soll- als Istwertverkauf öffentlich anzuprangern und die Verantwortlichen dafür zur Rechenschaft zu ziehen.
Karl-Werner Doepp, Reichshof
Diese zynische Gesellschaft,die immer wenige Menschen richtig leben lässt,möchte in ihrer Scheinheiligkeit über den Tod entscheiden.Absurd!DieFrage des Todes bzw. den Zeitpunkt sollte man jeden selbst überlassen,da die Frage nach der gewollten Geburt niemanden gestellt werden kann.
Klaus Holze, Magdeburg
Ja, ich bin für Sterbehilfe. Ich war zehn als ich meinen Großvater sehr elendig an den Folgen seiner Krebserkrankung habe dahin siechen sehen, und neunzehn als ich gleiches wieder bei meinem Vater mit ansehen musste. Die letzten vierzehn Tage waren für ihn furchtbar. Trotz aller Medikamente. Ich habe mich seither – auch damals als sehr junger Mensch – intensiv mit dem Tod auseinander gesetzt, weil für mich immer klar war, sollte mich diese Diagnose eines Tages auch ereilen und sollten wir, mein behandelnder Arzt als auch ich, ab einem bestimmten Moment einsehen, von jetzt an führt der Weg nur noch zum Ende, dann möchte ich selbstbestimmt gehen dürfen. Und zwar in Würde. Nicht wie meine Großmutter aufgehängt am Toilettenrohr, ein sehr qualvoller Tod. Sie wollte aufgrund ihrer Krankheit gehen und es wäre für uns Hinterbliebene ein späteres Leben ohne Vorwürfe und mit bedeutend weniger Schmerz gewesen, hätten wir sie würdevoll auf ihrem letzten Weg begleiten können. Es war doch eh nur noch eine Frage der Zeit. Da hätte ich ihr lieber bewusst die Hand gehalten als sie so gehen lassen zu müssen… Ich sehe nicht denn Sinn in einem Leiden bis zum bitteren Ende. Ich möchte mein soziales Umfeld nicht zwingen, mich darin begleiten zu müssen (so sie es überhaupt könnten), ich möchte niemandem von der finanziellen Seite her dann noch weiter belasten müssen und ich möchte mein Leiden nicht bis zum letzten Moment "auskosten" müssen. Wenn sterbenskranke Menschen eigenmächtig für sich entscheiden, sie wollen den Weg etwas früher zu Ende gehen, dann ist das ein eigenständiger und sehr menschlicher Wunsch – und wer den Kranken als eben mündigen Menschen respektiert, der erfüllt ihm diesen Wunsch.
Claudia Thomas, Berlin
103 todkranke Deutsche sind in diesem Jahr zu einer letzten Reise in die Schweiz aufgebrochen, 2685 Mitglieder hat "Dignitas" in Deuschland... "Exit", eine weitere Sterbehilfe-Organisation aus der Schweiz, schreibt in ihrem 2. Statut: "Bei hoffnungsloser Prognose, unerträglichen Beschwerden oder unzumutbarer Behinderung soll ein Freitod ermöglicht werden." Wann ist eine Prognose hoffnungslos? Was sind unerträgliche Beschwerden? Wann ist eine Behinderung unzumutbar? In Deutschland sterben pro Jahr über 800.000 Menschen. Die meisten von ihnen in einem hohen und sehr hohen Alter, viele nach Jahren intensiver Pflege. Einer unserer Rechtsgrundsätze lautet: Gleiches Recht für alle! Wenn aktive Sterbehilfe gesetzlich zugelassen werden sollte, wer wollte dann noch die Grenze ziehen zwischen den vergleichsweise wenigen Einzelschicksalen und den vielen anderen Sterbefällen? Wer wollte ausschließen, dass Angehörige eines schwerst kranken oder eines pflegebedürftigen alten Menschen diesen - mehr oder weniger sanft - dazu drängen, legal Sterbehilfe in Anspruch zu nehmen? Entweder um das Geld für die Pflege zu sparen oder einfach, weil man den Anblick von Alter und Siechtum nicht ertragen kann? Und wie sieht es schließlich mit der immer größeren Gruppe der Menschen aus, die unter demenziellen Erkrankungen leiden? Wenn aktive Sterbehilfe freigegeben würde, wer sollte denn entscheiden, wann, ob und unter welchen Umständen ein Leben noch lebenswert ist? Der selbstbestimmte Mensch in unserem freiheitlichen Rechtsstaat, wie die Deutsche Gesellschaft für Humanes Sterben nicht müde wird zu erklären? Schätzungen gehen davon aus, dass mindestens 80% aller Suizidversuche von Menschen begangen werden, die psychisch erkrankt sind und infolgedessen in ihrem Leben keinen Sinn mehr sehen. Nach entsprechender Behandlung können sie geheilt werden und ein für sie sinnvolles Leben wieder aufnehmen. Wenn sie nicht zuvor aus ihrer psychischen Erkrankung den "Ausweg" bei "exit" gesucht haben... Was mich an Organisationen wie "Dignitas", "exit", der "Deutschen Gesellschaft für Humanes Sterben" und anderen stört, ist vor allem eines: Bevor sie über das Leben reden - wie etwa Leben auch mit schwerer Krankheit und Behinderung lebenswert gestaltet werden kann und wie Menschen geholfen und die Angehörigen entlastet werden können - wird das Sterben und der Tod ins Spiel gebracht. Nicht selten wird auch mit Emotionen gespielt, ausgelöst von der Beschreibung der Einzelschicksale von Menschen, die etwa unter ALS leiden. Verschwiegen werden dann all die ALS-Kranken, die ihr Leben bis zuletzt in Würde und selbstbestimmt unter bestmöglicher medizinischer, pflegerischer, psychosozialer und spiritueller Begleitung leben wollen. Höchstens beiläufig erwähnt werden die Anstrengungen und enormen Erfolge auf dem Gebiet der Hospizarbeit und Palliativversorgung: Mittlerweile gibt es etwa 140 stationäre Hospize, 130 Palliativstationen in Krankenhäusern, über 1300 ambulante Hospizdienste, die durch über 80.000 ehrenamtlich Mitarbeitende ein Leben und Sterben bis zuletzt in der häuslichen Umgebung mit ermöglichen. Es ist ein Skandal, dass die Möglichkeit des eigenbestimmten Sterbens gefordert, gleichzeitig aber nichts über die Ermöglichung eines schmerzfreien, würdevollen und begleiteten Leben bis zum natürlichen Ende gesagt wird. Oder wird die Sterbehilfe deshalb so vehement gefordert, weil viele mit Krankheit, Siechtum, körperlichem und geistigen Abbau nicht umgehen können und ein solches Leben als lebensunwert betrachten? Leben ist nicht nur gesundes und dynamisches, auf Erfolg ausgerichtetes Sein. Zum Leben gehören auch Krankheit, Schwäche, Alter und Demenz. Das stellt Herausforderungen an alle dar: An die betreffenden Personen und deren Angehörige und Freunde, an die Gesellschaft, die Kirchen und andere mehr. Es ist richtig, dass der Blick nicht von den verglichen mit allen Sterbefällen vergleichsweise wenigen Einzelschicksalen abgewandt werden darf. Ich bezweifele aber, dass viele von ihnen von den einschlägigen Organisationen über die Möglichkeit einer umfassenden palliativen Versorgung, Schmerzlinderung und Begleitung bis zum natürlichen Lebensende aufgeklärt wurden. Das Thema des Lebensschutzes und der Sterbehilfe ist aber vielschichtig und komplex, einfache und schnelle Lösungen gibt es nicht. Einzelschicksale, die verständlicherweise Emotionen hervorrufen, sind als Bespiele nicht hilfreich, weil sie von dem eigentlich drängenden Problem, dem weiteren Ausbau palliativer Versorgungs- und Betreuungsstrukturen für mehrere einhunderttausend Menschen, ablenken. Es muss möglich sein, dass diese ohne oder zumindest mit erträglichen Schmerzen und in Würde bis zuletzt, bis zu ihrem natürlichen Lebensende leben und schließlich auch sterben können!
Alexander Brodt-Zabka, Berlin
Ich bin der Meinung das alles was den Tod unter schmerzen verlängert,sinnlos ist. Nur wer Schmerzen kennt,weiß was es bedeutet qualvoll zu sterben.Also ich bin eindeutig für die Selbstbestimmung,wannich sterben möchte.
Hans Jürgen Sieber, Halberstadt
Wenn ich meine Katze nicht einschläfern lasse, wenn sie Krebs hat und leidet, dann mache ich mich der Tierquälerei schuldig. Wenn ich einen Menschen seines freien Willens und eines Großteils seiner Menschenwürde beraube, ihn im Namen einer zweifelhaften Menschlichkeit an unzählige Apparate anschließe und zu einem Stück lebende Technik umfunktioniere (womit natürlich rein zufällig Unsummen verdient werden), dann findet anscheinend niemand etwas dabei. Ich halte es für verlogen und inhuman, einem Menschen in dieser für ihn so wichtigen Sache das Mitsprache und Entscheidungsrecht abzunehmen, ihn zu einem Werkstück zu degradieren und so zu tun, als ob das Leben unter allen auch noch so jämmerlichen und grausamen Umständen immer noch um jeden Preis erhalten werden muss. Ich bete inständig darum, dass sich an dieser Einstellung bald etwas ändert (bin da auch angesichts der demographischen Entwicklung ganz zuversichtlich)und dann werde ich so schnell ich kann, so einem Verein beitreten. In der Zwischenzeit werde ich mich auf jeden Fall über Dignitas kundig machen und eventuell dort sicherstellen, dass mich kein Halbgott in Weiß gegen meinen Willen am Leben halten kann. Ich danke Ihnen für diesen wertvollen Hinweis!
Dorothee Geray, Riedstadt
Ich bin Lehrerin für Pflegeberufe, bilde also junge Menschen zu Gesundheits-und Krankenpfleger/innen aus.Die von Ihnen aufgeworfene Frage trifft uns Pflegende hautnah. Ich stehe hinter unserer Gesetzgebung. Allerdings wünsche ich mir, dass Ausnahmeregelungen möglich werden.Als unmenschlich empfinde ich,wenn unsere Patienten Schmerzen ertragen sollen,wissend, dass sie leidend sterben werden. Wenn persönlichkeitszerstörende Hirnveränderungen, (vom Patienten vorher absehbar),akzeptiert werden müssen. Zu diskutieren wäre hier ein Umdenken in der Akzeptanz von sogenannten unvermeidbaren "Restschmerzen", die hingenommen werden sollen und die dann das "Weiterleben" zur Qual werden lassen. Hier erwarte ich mehr Mut vom Gesetzgeber-und von den Medizinern. Ich bin froh, dass sie, wenn auch sehr einseitig dazu Stellung nehmen. Vor dem Sterbetourismus kann ich nur warnen. Ihr Artikel allerdings wird ihn noch fördern.Ein Sterben in Würde ist das nicht.
Christine Jecht
Ich denke, jeder Mensch hat das Recht in Würde zu sterben. Ich kenne niemanden, der gerne jahrelang auf einer Siechenstation, im künstlichen Koma oder im Bett liegen möchte. Wenn man sich nicht mehr bewegen kann und anderen Menschen nur zur Last fällt, warum sollte man wenn man es möchte, sein Leben nicht beende. Sterbehilfe sollte so wie die Schwangerschaftsabbrüche legalisiert werden. Vor 20 Jahren konnte sich auch niemand vorstellen, daß es einmal soweit kommt, Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland durchführen zu lassen. Sicher sollte man bei der aktiven Sterbehilfe den Mißbrauch ausschließen. Ich bin in jedem Fall dafür und hoffe, wenn es mir vielleicht in 30 Jahren so schlecht gehen sollte, das die Sterbehilfe dann auch hier bei uns erlaubt ist.
Caecilia Pankonin, Düsseldorf
Die Geschichte der zwölf Menschen aus ihrem Bericht hat mich sehr ergriffen. Jeder Mensch sollte, auch wenn er nur sehr egoistische Gründe dafür hat, dass Ende seines Lebens selbst bestimmen können. Ein unter Schmerzen Dahinsiechen sollte jedem erspart bleiben, welcher seinen eigenen Willen noch bekunden kann. Ein strenger gesetzlicher Rahmen ist dazu allerdings nötig. Denn nicht jedem, der von Maschinen am Leben erhalten wird, oder auf Hilfe anderer angewiesen ist, sollte diese Entscheidung leicht gemacht oder sogar abgenommen werden. Den endgültigen Schritt muss jeder allein tun. Ob ich dazu bereit wäre meinem Partner in so einer Situation aktive Sterbehilfe leisten zu können, kann ich mit Sicherheit jeztz nicht sagen.
Mandy Jürgensen, Spremberg
Gegner der Sterbehilfe haben eine Argumentation, die nicht nachvollziehbar ist. Missbrauch würde sich durch die nötigen Paragraphen regeln können. Und auch das Argument, dass sich manche Menschen überreden lassen könnten, ihr Leben zu lassen, ist nicht nachvollziehbar. Jeder Mensch, der einen Lebenswillen hat, unter welchen Umständen auch immer, wird sich nicht zu seinem eigenen Tod überreden lassen. Denn das Leben ist das einzige, was er hat. Viel eher sollten sich Contra-Propagandisten die Frage stellen, ob es in Ordnung ist, einen schwerkranken Patienten unter Gabe von Sedativen langsam sterben zu lassen und ihm kein schönes, einfaches Ende bereiten zu wollen, wenn er es wünscht. Offenbar scheint es ja möglich, Menschen ohne Hoffnung auf Genesung mit allerlei Apparaturen und / oder Palliativmedizin über ihren Willen hinaus krampfhaft am Leben zu erhalten, weil daran viel zu verdienen ist. Es ist auch möglich, einen Patienten, der nichts mehr essen kann, durch intravenöse Ernährung am Leben zu erhalten. Wenn dieser Patient aber nicht mehr den Willen aufbringt, weiter zu leiden, so muss er auf seinen Tod warten und die Medizin ablehnen – um den Tod durch Verhungern herbeizuführen. Ist das ethisch vertretbar? Das ist nur ein Beispiel von vielen. Es sind auch all die Kranken zu erwähnen, die aus Angst vor einem weiteren Verfall ihres Körpers nicht mehr die ihnen verbleibende Lebenszeit ausnutzen wollen, sondern es vorziehen, vom Hochhaus zu springen oder in einem kalten Hotelzimmer in der Schweiz den "Schierlingsbecher" zu trinken, rechtzeitig - bevor sie technisch nicht mehr in der Lage dazu sind. Ist das ethisch? Nein, das ist unterlassene Hilfeleistung. Wer will sich über den Willen eines anderen Menschen stellen? Warum wird einem suggeriert, Gott würde dies nicht gutheißen? Steht nicht auch in einem Gebot: Liebe deinen Nächsten? Hätte Jesus die Menschen leiden lassen? Von seiner Gutherzigkeit ist in unserer Welt nichts zu erkennen. Schlimmer noch, der Tod wird in die Besenkammer verbannt, ins Ausland und in die Kliniken. Glück hat doch der, der zuhause im Kreise seiner lieben Menschen sterben kann, der sich im vollen Besitz seiner geistigen Kräfte verabschieden kann, vielleicht noch ein letztes Mal mit seinen Lieben lachen und dann in Frieden einzuschlafen kann. Das wäre viel mehr Menschen möglich, wenn Sterbehilfe erlaubt wäre. Und dann könnten sie auch sagen: Ich war ich mein ganzes Leben lang, und nun bin ich ich, während ich sterbe. Damit würde sich der Kreislauf schließen. Das wäre Würde. Zu leben, wie man ist, und zu sterben, wie man ist – und nicht als Schatten seiner selbst, angewiesen auf den Gusto, die Geldinteressen und Befindlichkeiten von Ärzten, Kliniken, Pharmaunternehmen und allen, die sich ein Stück Kuchen aus dem Sterben eines Menschen stehlen wollen. Der Tod gehört jedem Menschen allein, wie auch sein Leben ihm allein gehört. Er würde doch nichts mehr tun, als Gottes Geschenk zu ihm zurückzutragen, einfach weil er so glücklich sterben kann, wie es ihm möglich ist, und so sehr als er selbst, wie es ihm möglich ist und wie er es sich selbst ausgesucht hat. Wie kann man sich über den Wunsch eines Sterbenden stellen? Angesichts seines essentiellen Wunsches erscheint jede weitere Diskussion geradezu grotesk und scheinheilig. Theorie kann enervierend sein. Und ja, wir reden über individuelle Schicksale, aber was ist den Mensch, wenn nicht individuell?
Corinna Inselburg, Hamburg
Mir ist unbegreiflich, wie es zur Ächtung des Freitods gekommen ist. Meiner Meinung nach gehört der Suizid zu den wichtigsten Grundrechten des Menschen. Johann Wempen, Ingolstadt
Hallo, durch den "Stern TV"- Bericht, den ich durchweg positiv aufgwnommen habe, aufmerksam gemacht, habe ich mir gestern die aktuelle Ausgabe des "stern" gekauft und mit sehr großem Interesse die Artikel zum Thema "Sterbehilfe" gelesen. Ich selbst bin wohl zu den Betroffenen zu zählen. Ich bin 26 Jahre alt und leide an einer fortschreitenden Muskelkrankheit, die die Bewegungsfreiheit, und damit zunehmend auch die Lebensqualität, immer mehr einschränkt. Ich befürworte absolut die aktive Sterbehilfe, bin Mitglied im Verein "Dignitas" und ich bin froh darüber, wenigstens diese Möglichkeit zu haben, obwohl es schlimm ist, dass ich durch die Gesetzeslage in Deutschland bereits jetzt gezwungen bin, mich so intwensiv mit meinem eigenen Tod zu beschäftigen, da Planung und Ausführung für einen kranken Menschen sehr aufwendig und schwierig zu bewältigen sind, es aber für mich der einzige Weg ist und mir keine andere Wahl bleibt. Ich bin sehr froh darüber, dass dieses Thema endlich auch aus Sicht Betroffener publik gemacht wird, da bisher nur sehr einseitig von meistens nicht betroffenen Politikern und Gegnern darüber diskutiert wurde. Es ist mir unverständlich, dass sich Leute, die sich auf Ethik und Menschenwürde berufen, so rigoros und selbstgerecht gegen Sterbehilfe äußern. Immer wieder fallen Begriffe wie Euthanasie in der Nazizeit und Missbrauch einer legalen Sterbehilfe. Eine Legalisierung von Sterbehilfe ist nicht mit der Legalisierung von Mord gleich zu setzen, eine Prognose des häufigen Missbrauchs setzt die Annahme voraus, dass Moral und ethische Grundsätze in dieser Gesellschaft nicht vorhanden wären. Diese Ansicht entspricht nicht meinem Bild von der deutschen Bevölkerung. Einzelfällen könnte mit Kontrollen, wie z.B. der nötigen Diagnose mehrer Ärzte, wie im Falle einer Organentnahme bei Gehirntoten, entgegen gewirkt werden. Äußerungen wie "Hätte ich die Wahl, würde ich lieber gar nicht sein wollen.", "Ich habe kein Verständnis dafür, dass ich zum Sterben in die Schweiz fahren muss.", " Mein Tod ist meine letzte Freiheit." ( zumindest sollte er das sein) sprechen mir aus der Seele. Die Möglichkeit von Sterbehilfe würde vielen kranken und alten Menschen eine große Angst vor der Zukunft und dem Sterben nehmen. Es liegt in der Natur des Menschen leben zu wollen und zu hoffen, solange ein geliebter Mensch lebt, ihn weiterhin bei sich haben zu dürfen, es gibt aber eben Schicksale, in denen Leben nur noch Existieren bedeutet, und in diesen Fällen sollte es mündigen Menschen gestattet sein, ihr Schicksal in die Hand zu nehmen. Anja Herzog Ergänzung: Meinung von Petra Herzog, 47 J., Mutter: Ich stehe dem Entschluss meiner Tochter zum Sterben in die Schweiz zu fahren, aufgeschlossen gegenüber, da ich verstehe, dass sie an einem bestimmten Punkt in ihrem Leben, ihre Leiden und die dann nicht mehr vorhandene Lebensqualität nicht aushalten will und aushalten muss. Dabei geht es mir nur um das Empfinden meiner Tochter und nicht darum die Pflege leisten zu müssen. Meiner Meinung nach wird keine Mutter aus egoistischen Motiven ihr Kind dazu bewegen, den Tod zu wählen. Aber eine Mutter wird wollen, dass das Kind die Quälerei nicht ertragen muss und das Leiden nicht ertragen muss. Weiterhin muss man sehen, dass es auch für die Angehörigen ein Horrortrip ist den geliebten Menschen in den Tod zu begleiten und die Fahrt in die Schweiz durchstehen zu müssen, mit dem Gedanken des bevorstehenden Todes. Diese zusätzliche Belastung könnte genommen werden, wenn die Hilfe im Heimatort erfolgen würde. Ich persönlich bin familiär von mehreren Seiten mit Krebs belastet und bin deshalb unbedingter Befürworter der aktiven Sterbehilfe und würde eine Legalisierung in Deutschland absolut begrüßen. Die eventuelle Krebsdiagnose könnte ich viel besser mit dem Wissen verkraften, dass ich diesen qualvollen Leidensweg nicht bis zu Ende gehen müsste und dann vielleicht viel mehr Kraft hätte gegen solch eine Krankheit zu kämpfen.
Anja Herzog, Bremen
Ich denke, dass man jedem selbst überlassen sollte, ob Sterbehilfe oder nicht. Auf jeden Fall sollte man niemanden menschenunwürdig leiden lassen bzw. sich zu quälen! Mediziner wissen ganz genau, ob und welche Überlebenschancen bestehen. Wenn keine Hoffnung mehr besteht, sollte man den Patienten von seinem Leiden erlösen!!!
Claudia M., Frankreich
Ihr Artikel über aktive Sterbehilfe zeigt leider, dass die meisten schwererkrankten Menschen in Deutschland noch immer nicht teilhaben an einer palliativen, würdevollen Medizin. Viele dieser Menschen haben zum Ausdruck gebracht, dass sie in Würde sterben wollen und sich das unter den gegebenen Umständen in unserer Gesellschaft nicht vorstellen können. Krankheit und Sterben sind noch immer Tabuthemen in unserer so zivilisierten Gesellschaft, vielen erkrankten Menschen wird zudem in Deutschland im ökonomisierten Gesundheitswesen ihre Würde genommen, viele Mediziner -auch Onkologen- betrachten das Sterben der Patienten leider noch immer als persönliche Niederlage.Sie finden oft die Grenzen des "Weitertherapierens" nicht, den Zeitpunkt in der Behandlung eines Kranken, der ihm den Raum gibt, in Würde sterben zu können. Patienten können oftmals nicht frei und ohne Druck entscheiden, welche Therapie sie noch wollen und wo ihre eigene Grenze ist. Ich arbeite als Krankenschwester auf einer Palliativstation in München. Hier steht die Würde der erkrankten Menschen im Mittelpunkt unserer Arbeit. Unsere Aufgabe ist, ihre Leiden zu lindern, sie und ihre Angehörigen zu begleiten und ihnen Raum zu geben für möglichst viel Lebensqualität bis zum Schluß. Manche dieser Patienten haben bereits eine Mitgliedschaft bei Dignitas. Begleitet und behandelt mit dem Not-wendigen bis zur letzten Stunde bleiben sie in unserer Betreuung und fahren nicht in die Schweiz. In den meisten Fällen sterben sie friedlich. Ich glaube nicht, dass es friedlicher und würdevoller ist, in der Schweiz unter Einnahme eines tödlichen Giftes zu sterben. Viele begleitende Angehörige beschreiben diese letzte gemeinsame Zeit unter palliativer Betreuung als sehr bedeutungsvoll für ihr Leben - auch hier erscheint häufig das Wort "Würde". Viele z.b. geistig behinderte Menschen sind ihr ganzes Leben abhängig von der Zuwendung und Unterstützung anderer Menschen - ist hier dann aktive Sterbehilfe auch ein Thema und wo sind die Grenzen? Wir entscheiden nicht persönlich über den Zeitpunkt unserer Geburt. Meiner persönlichen Meinung nach liegt ein tieferer Sinn darin, dass wir nicht über den Zeitpunkt unseres Todes entscheiden.
Christine Klingl, Grafrath
Sehr geehrte Stern Redaktion! Vielen Dank für Ihren mutigen Artikel! Meine Mutter hatte nach Operationen und zahlreichen schmerzhaften Chemotherapien Metastasen in der Lunge und eine panische Angst davor, qualvoll durch Ersticken zu sterben. Sie wurde Mitglied bei Dignitas und war sichtlich erleichtert, eine Möglichkeit gefunden zu haben, Ihrem Leben selbstbestimmt ein Ende zu setzen, wenn die Qualen nicht mehr auszuhalten wären. Mein Vater versprach ihr - obwohl es ihm natürlich sehr, sehr schwer fiel-, sie zu begleiten, wir Kinder wollten beide dabei begleiten. Letztendlich ist sie friedlich und schmerzfrei daheim gestorben dank der "Brückenhilfe" in Mannheim und wir sind dankbar, daß wir nicht nach Zürich fahren mußten: der Gedanke, zu viert dorthin zu fahren und zu dritt wieder zurückzukehren, erschien uns unerträglich. Nichtsdestotrotz waren wir froh, daß es Dignitas als letzten Ausweg gegeben hätte, denn bei unerträglichen Schmerzen hätte sie hier in Deutschland keine Möglichkeit gehabt, Ihrem Leben und Leiden auf legale Weise selbstbestimmt und würdevoll ein Ende zu bereiten - und das muß sich ändern!
Mit freundlichen Annette Gansert, Heidelberg
Die Anerkennung der eigenen Entscheidung ist längst überfällig!!!
Dirk Zwies, Mexiko
Sich das Leben nehmen, ist Selbstmord - wie man das auch immer bezeichnet! Und jemenadem zum Sterben zu helfen kann durchaus Mord sein. Ich bin ein Christ und die Bibel läßt uns keinen Spielraum, selbst zu entscheiden wann und wie wir sterben. Es gibt keine "christliche Sterbehilfe"! Aber es gibt christliche Hilfe, nach dem Sterben weiter zu leben.
Josef Bujtor, Enfield
Jeder Mensch sollte selbst entscheiden können, was er macht.Ich bin Schmerzpatient und lebe sehr gerne, wenn es aber irgendwann nicht mehr auszuhalten ist möchte ich mich nicht mehr quälen müssen!
Andreas Lindner, Krautheim
Es ist nicht gut,diese komplexe Frage mit einem Einfachen Ja oder Nein zu beantworten. Als Arzt werde ich hier in Suedafrica jeden Tag mit diesem Problem konfrontiert. Eine Antwort habe ich bis heute noch nicht gefunden.
Dr.rer.nat. Dr.med. H. Fritsche
Dieser Artikel ist bemerkenswert recherchiert. Die Meinungen verschiedener Betroffener ergibt ein neutrales Gesamtbild, welches mich selber zum Nachdenken animiert hat. Ich bin erst in den Zwanzigern aber der Mut dieser Menschen, über Beweggründe, Vorurteile, Glauben und kontroverse Ansichten im sozialen Umfeld zu sprechen, bewirkte auch bei mir die Frage: Was würde ich tun? Diese Frage war gar nicht leicht zu beantworten. Wenn mir das als gesunder, nicht betroffener Mensch schon schwer fällt, wie hart war oder ist solch eine Entscheidung dann wohl für diese Menschen?! Ich habe Respekt vor der Realität, die in diesem Artikel beschrieben wird und finde, dass jeder Mensch für sich selber definieren sollte, ob er unter den geschilderten Umständen weiter leben möchte oder nicht. Euthanasie zieht sich durch alle Epochen der Menschheitsgeschichte. Sicherlich kann ein Rechtsstaat Willkür nicht dulden. Trotzdem bleibt die Frage, ob eine strafrechtliche Verfolgung in solchen Fällen nicht die größere Willkür darstellt.
Franziska Völzke, Arnstadt
Sternartikel Nr 48 "In Würde sterben". Text: "In Würde sterben", ein hehres Wort, dessen sensible Umsetzung sich fast nie verwirklichen lässt. Den schönen Tod gibt es nicht. Er ist immer tiefes Leid, körperlicher Schmerz und seelische Qual. Entschlossene Menschen, deren aussichtsloser Kampf gegen Krankheit und Siechtum erwiesen ist und die einen schmerzvollen, langen Leidensweg hinter sich haben, sollten die individuelle Entscheidungsfreiheit haben, zu sagen: "Es ist jetzt genug!" Das ist ohnehin der schwerste Entschluss, den ein Mensch am Ende seines Lebensweges fällen muss. Gesetzes-Entscheidende müssen sich mit Humanität dieser außergewöhnlichen Problematik stellen. Es geht uns alle an!
Karin Harke, Bremen
Liebe Stern Redaktion, Ihr Artikel greift zu kurz. Fakt ist, das eine ausreichende Schmerzmedikamentierung durch verantwortungsvolle Palliativmediziner in den meisten Fällen den Wunsch nach aktiver Sterbehilfe erst gar nicht aufkommen lässt.. Es sei denn, Sie geraten an einen Arzt, ("Ich kann Ihrer 93-jährigen Mutter nicht mehr Morphium verabreichen, sie könnte ja süchtig werden!"), der Besserwissen mit Gewissen verwechselt. Krankheit, Pflege und Sterben findet in unserer Happy-Ego-Global-Gesellschaft doch gar nicht mehr statt. Der Tod ist uncool! Früher gehörte der Tod zum gemeinschaftlichen Leben, man starb zu Hause, im Kreis der Familie und nicht auf einer sterilen Station. Bitte nicht als falsche, rührselige Nostalgie missverstehen, denn es gab auch noch keine Palliativmedizin, aber der sterbende Mensch stand automatisch im Mittelpunkt und lästige Senioren wurden nicht ins Heim gesteckt. Heute findet der Tod nicht mehr statt, höchstens als Opfer in einem Krimi oder als eines der zahllosen, anonymen Attentate in den Tagesthemen. Aus unserer jahrelangen Erfahrung in der ambulanten Hospizarbeit wissen wir um die totale Hilflosigkeit der Angehörigen, wenn eine schwere Erkrankung oder der Tod auftreten. Nur die wenigsten unter 60-jährigen haben eine Patientenverfügung. Fast niemand erteilt eine notwendige Vollmacht, ohne die selbst Ehepartner oder enge Verwandte machtlos mit der Patientenverfügung vor Ärzten oder Institutionen stehen. Oder versuchen Sie mal Ihren geliebten Menschen in Deutschland auf die Art zu bestatten, die er sich gewünscht hat. Wer nicht auf den Friedhof will, steht immer noch vor großen, juristischen Problemen. Auch auf der Suche nach Spendern oder Sponsoren für ein Hospiz hört man gerne: "Ja wenn es für einen Sportverein oder Tierheim wäre, aber für Tote?!" Beim aktuellen Verlust vieler Werte, warum soll gerade die Würde des Sterbenden Konjunktur erfahren? Ein altes Sprichwort lautet: "Jeder stirbt für sich allein". Das entspricht oft der Realität, muss aber nicht sein. In Bonn gibt es seit bald 15 Jahren den Hospizverein "Bonn Lighthouse", der mit nur vier Hauptamtlichen und vielen Ehrenamtlichen u.a. 16 Appartements für Schwerstkranke führt, ambulante Sterbebegleitung leistet oder auch Unterstützung für Angehörige im Krankenhaus anbietet. Und gegründet haben ihn Bürger aus eigener Initiative!
Frank Spielermann, Köln
Ich wünsche mir, dass ich die Entscheidungshoheit über Leben und Tod für mich selbst behalte. Ich möchte die Freiheit haben, in Würde sterben zu dürfen, wenn ich der Meinung bin, dass das Maß des Leidens voll ist.
Ulla Meyerhof, Schwabmünchen
Das Gebot "Du sollst nicht Töten" beinhaltet auch den Suizid. Die Sterbehilfe ist eine Form der Selbsttötung und daher für mich nicht vertretbar.
Rüdiger Linke, Wilhelmshaven
Respekt vor der einfühlsam recherchierten Reportage über Sterbehilfe in Deutschland. Leider decken Ihre Redakteure aber nur die Spitze des Eisbergs hinsichtlich würdevollem Sterbens in unserer Republik auf: Nicht nur, daß alleine der Gedanke an aktive Sterbehilfe in Deutschland kriminalisiert wird, nein, tagtäglich werden in deutschen Kliniken eindeutige ,in Patientenverfügungen verbriefte Willenserklärungen von Patienten bzgl. ihres Lebensendes von Medizinern ignoriert! Immer wieder werden dabei Depression oder Unzurechnungsfähigkeit des Patienten zum Zeitpunkt der Abfassung seines Patientenwillens ins Feld geführt. Immer wieder werden meist verständlicherweise völlig überforderte Angehörige von Medizinern "überredet", entgegen dem Willen des Patienten in eine umfassende Intensivtherapie einzuwilligen.Das bedeutet meist künstliche Beatmung, Tracheotomie,Anlegen einer Magensonde,Endoskopien, Piccometrie, Verabreichung von Katecholaminen und Antibiotika und,und,und...! Immer wieder ziehen sich darauf angesprochene Ärzte aus Unsicherheit und Angst vor forensischen Folgen auf ihre ärztlichen Ehrenkodex zurück: den Eid des Hippokrates. Das Grundübel besteht darin, daß in unserer ach so modernen Gesellschaft die Sterbethematik immer noch tabuisiert wird. Oder wie kann es geschehen, daß tagtäglich polymorbide, hochbetagte Patienten aus Altersheimen in die "Mühlen der Intensivmedizin" überwiesen werden? Wie kann es sonst sein, daß an vorhandene Patientenverfügungen von Pflegenden und Angehörigen oft erst nach Tagen der Intensivtherapie gedacht wird und quasi "nachgereicht" werden? Warum wird das Thema Sterben in unserer Gesellschaft so verdrängt und bringt somit Ärzte und Pflegende oft in Gewissenskonflikt? Aber Gott sei dank, ja das gibt es auch : würdevolles Sterben im Kreis der Angehörigen auf der Intensivstation unter Berücksichtigung des Patientenwillens ! Die dabei dutzendfach erlebte aufrichtige Dankbarkeit der Angehörigen wiegt meist kurzfristigen "Erfolg" bei Reanimationen um ihrer selbst willen tausendfach auf!
Jochen Bladt, Schwelm
Der Trend zu Bevormundung ist auch in diesem Bereich in Deutschland stark ausgeprägt. Ich möchte ggfs. selber bestimmen wann mein Leben enden soll und es auch selber in meiner Heimat würdig beenden können. Dazu ist eine offene und verantwortungsvolle Information über das wie und Alternativen notwendig, nicht jedoch diese verbrämte Ethik Diskussion religöser Menschen. Die können es ja gerne für sich nach ihren Regeln halten, ohne andere beeinflussen zu wollen. Meine Mutter ist den Weg über die Schweizer DGHS gegangen und nach langem Leiden friedlich und würdig verstorben. Das möchte ich später auch einmal können.
Peter Schneider, Leverkusen
Sehr geehrte Damen und Herren. Im vorigen Jahr hatte ich eine schwere Krebsoperation zu überstehen,und bin noch 3mal nachoperiert worden. Während mein Krebs bisher nicht weiter steut, kann ich meine Leidensgenossen nicht vergessen bei denen die Operation nicht so erfolreich war. Aber auch bei mir kann es jederzeit wieder ausbrechen. Trozdem ich ein Patiententestament und eine Generalvollmacht auf meine Frau habe ist dies keine Garantie, daß sie auch befolgt werden. Um meiner geliebten Frau, mit der ich fast 50 Jahre verheiratet bin, eventuelle späteren Auseinandersetzungen zu ersparen bin ich der schweizer Hilfsorganisation DIGNITAS beigetreten. Hier ist in Deutschland dringendster Handlungsbedarf.
Heinz Andrischewski, Düsseldorf
Sehr geehrte Damen und Herren, wir empören uns über den Papst, der jungen Geistlichen die Ehe und jungen Eltern die Kinderplanung verbietet. Wo der römische Papst aber bei uns nicht hinreicht, herrschen nicht minder dogmatische deutsche Päpste über unsere existentiellen Schicksale: evangelische Bischöfe, eine Justizministerin, Parteifunktionäre. Von ihnen müssen wir uns die Bestimmung über unser eigenes Leben aus der Hand nehmen lassen. Bewundernswertes Schweizervolk, das sich als einziges der Welt eine wirkliche Demokratie geschaffen hat und sich nicht von Medizinmännern und Schulmeistern in der Menschenwürde bevormunden lässt!
Friedrich Krause, Singen
Sehr geehrte Damen und Herren, ich finde Sterbehilfe ganz wichtig und ich bin der Ansicht, daß man jedem Menschen selbst überlassen sollte zu bestimmen, wann er aus dem Leben scheiden möchte. Mein Vater ist vor 1 1/2 Jahren im Alter von erst 71 Jahren gestorben und ich bin dankbar, daß er starb, bevor es für ihn unwürdig wurde. Wenn keinerlei Aussicht auf Gesundung besteht und ein Mensch nur leidet und todsterbenskrank ist, was hat das mit Leben zu tun? Es ist ein Vegetieren, mehr nicht. Meine Mutter lebt im Heim und es ist schwer zu ertragen, da sie schwer krank ist ( nur 69 Jahre jung) Ich wünsche mir für meine Mutter ein menschenwürdiges Sterben und ich hoffe, daß ich darauf Einfluß nehmen kann, da meine Mutter unter meiner Betreuung steht. Die Würde eines Menschen ist unantastbar. Ihr Artikel in der letzten Ausgabe Ihrer Zeitschrift hat mich sehr berührt. Es ist mutig, sich für den Tod zu entscheiden, aber das man hierfür in die Schweiz fahren muß ist ein Unding. Deutschland tut sich allerdings aufgrund seiner Geschichte schwer mit der Sterbehilfe, was auch zu verstehen ist. Daran muß gearbeitet werden. Ich danke Ihnen für Ihren sehr ehrlichen, offenen Bericht.
Ines Herbertz, Wuppertal
Alle Betroffenen sprechen mit aus dem Herzen. Sie möchten selbst entscheiden und sind dazu auch in der Lage. Das sollte anerkannt werden und Deutschland sollte sich an der Schweiz ein Beispiel nehmen. Wie heißt es doch so schön? "Die Würde des Menschen ist unantastbar". Davon spürt man aber hierzulande nichts.
Karin Schlicke, Bad Soden
Ich bin froh,daß die aktive wie die sogen.passive Sterbehilfe in Deutschland nicht erlaubt sind.Es ist kein Geheimnis,welche Probleme z.B. die in Holland gefundene Regelung mitsichbringt.Die Grauzone der trotz vom Gesetzgeber eingebauter Vorkehrungen angeblich "gesetzesgemäß Getöteter"scheint groß.Für mich ist allein die Vorstellung eines gesetzlich geregelten Tötens deswegen unerträglich,weil dadurch Dämme brechen.Man denke nur an die schon jetzt immer wieder auftretenden "Todesengel".Außerdem entspricht eine solche Regelung nicht meiner Vorstellung von Leben und Sterben.Viel wichtiger erscheint mir aber in der Argumentation gegen die per Gesetz erlaubte Tötug (Sterbehilfe)die Tatsache,daß wir in der Hospizbewegung und der durch diese geleistete Arbeit auch in Deutschland schon jetzt eine Möglichkeit ,und zwar eine gestzeskonforme Möglichkeit haben, um dem Wunsch nach einem würdevollen Sterben gerecht zu werden.Darüber zu berichten und dafür zu werben,halte ich,wenn Sie es nicht an anderer Stelle schon getan haben,für eine sinnvolle und lohnende Aufgabe,obwohl es vielleicht ,journalistisch gesehen,nicht soviel hergibt.Das,was der "Zeit-Journalist" über den Tod seines Bruders und der durch ihn und seine Geschwister in Zusammenarbeit mit "Dignitas" dabei geleisteten Begleitung berichtet hat,geschieht bis auf einen kleinen,aber wesentlichen Unterschied in unseren Hospizen Tag für Tag und Nacht für Nacht,nur es wird nicht getötet.
Manfred Baumeister, Arnsberg
Ich denke, dass die Sterbehilfe legal sein sollte, wenn ein schwerkranker Mensch mit unerträglichen Schmerzen ohne Aussicht auf medizinische Heilung selbst ausdrücklich den Wunsch äußert, sterben zu wollen, ohne von anderen Menschen dazu gedrängt werden. Natürlich darf so etwas wie bei den Nazis nie mehr geschehen und die Beachtung der Menschenrechte muss höchste Priorität besitzen, aber wir betonen doch immer wieder, dass der Tod zum Leben dazugehöre. Jeder freie Mensch kann selbst über sein Leben bestimmen. Das gleiche Prinzip sollte auch bei der Entscheidung über den eigenen Tod gelten. In diesem Zusammenhang wird vor allem von gläubigen Menschen immer wieder das Gebot "Du sollst nicht töten." als Argument genannt. Das muss man jedoch differenzierter betrachten. Verboten ist eindeutig, anderen Menschen gewaltsam das Leben zu nehmen oder ihnen schwere Verletzungen zuzufügen. Aber glaubt tatsächlich jemand, dass Gott Menschen leiden sehen will, die ohne eigene Schuld schwere Leiden ertragen müssen? Statt ihnen die Hölle auf Erden zuzumuten, sollte man ihnen die Erlösung ermöglichen. Die strikten Kritiker der Sterbehilfe sollten sich einmal genau überlegen, wie sie sich fühlen würden, wenn sie von dauerhaft von unerträglichen Schmerzen gepeinigt würden. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie dann auch darum bitten würden, endlich sterben zu dürfen.
Markus Schnitzler, Düren
Ich habe viele schwerstkranke Menschen begleiten dürfen aber nur einmal erlebt, daß bewußt jemand für sich endschied wann das Leiden ein Ende haben sollte. Ich weiß für mich selber nicht ob ich den Mut dazu hätte aber generell fände ich es gut wenn man auch in Deutschland passive Sterbehilfe geben dürfte. Natürlich ist es den Ärzten vorbehalten und sonst niemanden und nur in Absprache mit dem Kranken. Ich möchte noch hinzufügen, daß der Unterschied zwischen Sterbebegleitung und Sterbehilfe häufig verwechselt wird. Ich werde, wenn ich sage, daß ich Sterbebegleitung mache, oft gefragt: darfst Du das denn ? Das sollte in der öffentlickeit auch mal erörtert werden, daß es Menschen gibt, die zu Sterbenden gehen und versuchen ihnen in ihren Ängsten und Zweifeln Beistand zu leisten,sie auf ihrem letzen Weg begleiten.
Margot Sharma, Berlin
Ich habe mir sowohl das durchgelesen, was die zwölf Schwerstkranken über ihre Situation erzählen, wie auch den Artikel von B. Grill über den Tod seines Bruders. Alle Texte haben mich tief beeindruckt und haben mich zum Nachdenken gebracht. Ich habe zwar Verständnis für alle, kann aber aus meiner persönlichen religiösen Überzeugnung weder den begleiteten Freitod noch aktive Sterbehilfe billigen und das hat für mich nichts mit Gehorsam gegenüber der kath. Kirche bzw. einem Dogma zu tun, sondern entspringt aus meiner tiefen Überzeugung. Wichtig finde ich v.a., daß Sterbenskranke eine richtige und sinnvolle medizinische Behandlung erhalten, was z.B. auch den Einsatz von Cannabis implizieren kann, und intensiv begleitet werden. Insgesamt hätte ich mir bei diesem schwierigen und sensiblen Thema eine ausgewogenere Berichterstattung gewünscht, in der auch Menschen und Mitarbeiter aus Hospizen zu Wort kommen.
Daniel Berger, München
Sehr geehrte Damen und Herren, Ich bin 15 Jahre alt und beschäftig mich mit dem Thema Sterbehilfe, da ich meine Abschlusspräsentation über diese Thema halten möchte. Meiner Meinung nach sollte die Sterbehilfe in Deutschland legalisiert werden, da es sich nicht alle Leute vom finanziellen leisten können oder nicht die Kraft haben ins Ausland zu fahren wo es legal ist. Viele Leute haben auch keine Verwandte mehr die sie dazu begleiten können. Deswegen würde ich es in Deutschland erlauben, damit alle Leute die es wünschen in Würde sterben zu können.
Clarissa Arend, Gründau-Lieblos
Aktive Sterbehilfe lehne ich ab. Sie ist ein Synonym für den unseeligen Umgang mit dem Sterben und dem Tod unserer Gesellschaft. Das Sterben passt nicht in eine hochleistungswillige Gesellschaft, es stört nur. Aber Sterben und Tod sind Bestandteil des Lebens wie Geburt und das Leben selbst. Woher will ich wissen, ob ich z.B. als Alzheimerpatient nicht noch einen wichtigen Sinn für diese Gesellschaft erfülle? Der Praktikant, der mich betreut und der davon für seine Berufswahl beeinflusst wird zum Beisspiel? Ich denke da an eine schwer kranke Frau, die ich in ihrem Sterbeprozeß als junger Mann begleiten durfte. Was haben wir beide für wichtige Erfahrungen damals machen dürfen, die ihr Sterben und mein Leben geprägt haben. Nicht auszudenken, wenn ich anderen diese Möglichkeit nicht böte. Es gibt leider ein Aber: Die Palliativmedizin läßt in Deutschland sehr zu wünschen übrig. In unserem Land steckt sie in den Kinderschuhen. Sie ermöglicht ein würdevolles Sterben. In einer alternden Gesellschaft brauchen wir mehr Hospize.
Jochen Bunte, Bielefeld
Ich denke, keiner steht eines Morgens auf und sagt, "So, jetzt ist es genug, heute bringe ich mich um". Diese Entscheidung ist ein Prozess, der niemandem leicht fällt. Aber wenn jemand wirklich schwerkrank ist und an dem Punkt angelangt ist, zu sagen: "Jetzt kann und will ich nicht mehr weiter", dann sollte man ihm die Möglichkeit geben, diese Entscheidung in die Tat umzusetzen, ohne dass er sich Gedanken über mögliche Strafanzeigen gegen die Menschen, die ihm beim Umsetzen des letzten Willens geholfen haben, machen muss. Der Staat muss den Wunsch, selbst über Leben und Tod zu entscheiden ernst nehmen und die Gesetzeslage dementsprechend ändern. Schwierig finde ich dagegen, wie man mit unheilbaren Patienten ohne Bewusstsein gesetzesmäßig umgehen sollte. Natürlich hat es keinen Sinn, sie jahrelang am Leben zu erhalten, mal vom Finanziellen abgesehen. Wenn jemand nur noch von Maschinen am Leben gehalten wird, welchen Sinn oder Wert hat dieses Leben dann noch? Möchte ich, im Falle eines Unfalls, der mich zu einem dahinvegetierendem Wesen macht, meiner Familie wirklich zumuten, mir jahrelang den Hintern abzuwischen, ins Krankenhaus zu pendeln und mich an Maschinen hängen zu sehen? Bin ich dann überhaupt noch ich selbst? Ich denke nicht. Das möchte ich mir und meinen Angehörigen ersparen. Und mein Krankenhausbett gebe ich dann gern jemandem, der noch eine Chance hat, irgendwann wieder gesund, d.h. allein überlebend, zu werden. Für das Abstellen der Maschinen müsste man vorher wahrscheinlich selbst vorsorgen, in einer Privatschrift oder ähnlichem. Die Ethikdiskussion, die um dieses Thema ausgelöst wurde, kann ich nicht ganz nachvollziehen. Da wird dann wieder Gott ins Spiel gebracht und dass das Leben heilig ist und dieser ganze Kram. Komisch, dass uns das Leben immer dann so schrecklich heilig und schützenswert ist, wenn wir Angst kriegen, dass jemand uns selbst die Maschine zu früh abstellt, während uns schon meist unser Nachbar völlig egal ist, denn wie viele von uns merken nicht mal, dass nebenan Kinder verhungern, missbraucht werden, völlig vereinsamen wie der Amokläufer von Emsdetten oder die Nachbarin vom Ehemann verprügelt wird. Menschen, die in die Schweiz fahren um zu sterben, können nicht mehr gerettet werden, sind aber in der Lage eigenständige Entscheidungen über ihr Leben zu treffen. Die vernachlässigten Kinder können das nicht und vielleicht sollte man lieber ihnen helfen, anstatt über Schwerkranke zu urteilen oder zu entscheiden, die lieber den Freitod wählen als weiterzuleben.
Valerie Stohlmann, Loehne
Lieber Herr Jauch, liebe Redaktion, ich bin ziemlich bestürzt,daß die meisten Schreiber in der Diskussion für die aktive Sterbehilfe sind. Allerdings ist eine Menge zumindest Merkwürdiges darunter. Einige aber wissen, was das bedeuten würde. Wir möchten irgendwie alle über uns und unser Leben selbst bestimmen, aber das ist eine Illusion. Übrigens verspricht der Arzt im Hypokratischen Eid, daß er niemanden töten wird, auch nicht auf Verlangen. Wichtig: eine Patientenverfügung, die Ärzte von unwirksamen Behandlungen entbindet. Das ist eben ein Problem: wie weit sollen wir das alles machen, was wir machen könnnen? Vor allem möchte ich denen, die an einer Behinderung leiden (angeboren oder durch Unfall) empfehlen, einmal im Internet nach "Joni Earekson Tada" zu suchen oder ein Buch über ihr Leben zu kaufen. Mit 17 Jahren erlitt sie einen Badeunfall und ist jetzt Tetraplegikerin, vom Hals ab gelähmt, seit fast 30 Jahren. Ihr Leben ist trotzdem eine Ermutigung. Sie kümmert sich um andere Behinderte und setzt sich für sie ein. In ihrem Berichten ist sie sehr ehrlich und läßt auch nicht die Nöte aus, durch die sie immer wieder gehen muß. Wir Menschen sind Ebenbild Gottes - wenn das auch manchmal kaum sichtbar ist -und keine Tiere. Aber ich hoffe von Herzen, daß wirklich etwas für Menschen getan wird, die leiden müssen, z.B mehr Hospize und ausreichende Schmerzbehandlung.
Ihnen alles Gute und freundliche Ursula Gaßner, Wiesloch
2001 starb mein mann mit 47 jahren.er war unheilbar an krebs erkrankt. die letzten wochen vor seinem tod waren die hölle. nichts konnte diese starken schmerzen lindern.ich wußte das es keine hilfe mehr gab.in den letzten stunden haben wir gebetet das es endlich vorbei ist, dieses qualvolle leiden,diese rasende schmerzen. er war kein mensch mehr.mit würdevolles sterben hatte das nichts zu tun. ja ich hätte mir sterbehilfe gewünscht.wenn nichts mehr hilft, kein schmerzmittel mehr anschlägt, ist es erlösung für eien friedvollen tod.
Helga kostka, Lünen