Nach dem Mord an der Joggerin Carolin G. ändert die ZDF-Fahndungssendung "Aktenzeichen XY ... ungelöst" kurzfristig ihr Programm und nimmt sich des ungeklärten Falles an. Auch ein möglicher Zusammenhang mit der getöteten Studentin Maria L., die nur wenige Wochen vorher 30 Kilometer entfernt vergewaltigt und getötet wurde, wird thematisiert.
Im Interview mit "Focus Online" gibt sich "Aktenzeichen"-Moderator Rudi Cerne optimistisch: "Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir in der Sendung entscheidende Hinweise reinbekommen." Außerdem beobachte er die Ermittlungen des heutigen Tages sehr gespannt, denn sein Bauchgefühl sage ihm: "Der Fall Carolin G. könnte noch vor unserer Sendung heute Abend gelöst sein." Die Reaktion stünde mit den 40 Ermittlern, die mit Hochdruck an dem Fall arbeiten, in Verbindung.
"Aktenzeichen XY": Polizei mit großer Hoffnung
Die Sonderkommission "Erle" gehe momentan rund 360 Spuren und Hinweisen nach, so ein Sprecher der Ermittler. Zur Todesursache gibt es weiter keine Angaben. Die Spurensuche war am Dienstag abgeschlossen worden. Ob es verwertbare DNA-Spuren gibt, ist noch offen. Sollte es solche Spuren geben, könnten diese mit denen des Freiburger Frauenmordes abgeglichen werden. "Das geht dann relativ schnell."
Die Polizei setze zudem große Hoffnungen in die "Aktenzeichen"-Ausstrahlung, so Cerne. Es werde vor allem um Beobachtungen am Tatnachmittag des 6. November gehen. Für den Moderator ist der Fall ein "Aktenzeichen"-Klassiker: "Als ich von dem Fall Carolin G. hörte, ging man noch von einem Vermisstenfall aus. Da habe ich mir gleich gedacht: Den müssen wir in unsere Sendung aufnehmen. Mittlerweile ist leider klar, dass die Joggerin ermordet wurde. Jetzt gilt es, mit Hilfe der Zuschauer den Täter zu finden."