Das vor gut zwei Jahren von der KZ-Gedenkstätte Dachau bei München gestohlene historische Eingangstor ist mit hoher Wahrscheinlichkeit in Norwegen entdeckt worden. Wie das Polizeipräsidium Oberbayern Nord am Freitag in Ingolstadt mitteilte, stellte die Polizei in der Stadt Bergen nach einem anonymen Hinweis das Tor mit der zynischen Aufschrift "Arbeit macht frei" sicher.
Das etwa hundert Kilo schwere Tor war in der Nacht zum 2. November 2014 von unbekannten Tätern aus der Verankerung gehoben und abtransportiert worden. Die Polizei in Bayern gehe aufgrund von Fotos davon aus, dass es sich bei dem nun entdeckten Tor "mit hoher Wahrscheinlichkeit" um das in Dachau entwendete Eisentor handelt. Nähere Umstände der Auffindung würden derzeit länderübergreifend geklärt.
Originaltür aus Dachau, rekonstruierter Schriftzug
Bei der Tür handelt es sich um die Originaltür des ersten von den Nationalsozialisten errichteten Konzentrationslagers. Der Schriftzug hingegen ist eine Rekonstruktion aus dem Jahr 1965. Der Diebstahl sorgte vor zwei Jahren international für Empörung. Auch der berühmte, gleichlautende Schriftzug des Vernichtungslagers Auschwitz war 2009 gestohlen und wenige Tage nach dem Diebstahl in drei Teile zersägt entdeckt worden. Ein Neonazi aus Schweden gestand die Tat und wurde zu 32 Monaten Gefängnis verurteilt.
