Bayume Mohamed Husen kämpft als Kindersoldat für die Deutschen in Afrika, spielt in zwei Dutzend Propagandafilmen mit – und stirbt elend im KZ Sachsenhausen.
"Mustapha nicht bleiben bei Engländern!" Das ist der erste Satz, den Bayume Mohamed Husen auf der Leinwand sagt. 1934 ist das, im Film "Die Reiter von Deutsch-Ostafrika". Bis 1941 wird Husen, in Daressalaam (im heutigen Tansania) als Mahjub bin Adam Mohamed geboren, in 23 Filmen zu sehen sein. Manchmal in kleinen Sprechrollen, manchmal nur als Statist, beim letzten Mal in einer wichtigen Nebenrolle. In der Regel sind es Streifen, die die deutsche Kolonialvergangenheit glorifizieren und Lust machen sollen, das durch den Versailler Vertrag abrupt beendete Kolonialabenteuer wiederaufzunehmen.

Leben in Kolonialzeiten: Menschen an einer Wasserquelle nahe Dar-es-Salam Anfang des 20. Jahrhunderts
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