Im nordrhein-westfälischen Herne ist am Montagabend ein neunjähriger Junge umgebracht worden. Der mutmaßliche Täter, ein 19-Jähriger, ist nach Polizeiangaben auf der Flucht.
Polizeibeamte fanden den Leichnam des Jungen im Keller eines Reihenhauses. Als ungefähre Tatzeit gab ein Polizeisprecher 18.35 Uhr an. Die Polizei sei rund zwei Stunden nach der Tat von Anwohnern informiert worden.
Nach Angaben der Polizei vom Dienstagmorgen hat sich der mutmaßliche Mörder im Internet mit seiner Tat gebrüstet. Der Verdächtige habe ein Video in einem streng abgeschotteten Bereich des Internets, dem sogenannten Darknet, veröffentlicht, sagte ein Sprecher. Er habe den Jungen erstochen. Ein Nutzer des Darknets habe die Polizei informiert, die wenig später am Montagabend die Leiche des Neunjährigen fand. Ob das Video die Tat zeigte oder etwas Anderes zu sehen war, blieb zunächst offen. Über den genauen Inhalt konnte ein Polizeisprecher zunächst keine Angaben machen. Ob es tatsächlich um Darknet-Inhalte geht ist fraglich, im öffentlichen Forum "4Chan" tauchten Bilder einer Whatsapp-Konversation des Täters mit einem Freund auf, die die Tat zu belegen scheinen.
Der Tatort liegt nach Angaben von Augenzeugen in einem gemischten Wohnviertel mit Ein- und Mehrfamilienhäusern. Zum Hintergrund der Tat machte die Polizei keine Angaben. Der 19-Jährige habe in der Nachbarschaft des Jungen gewohnt, hieß es lediglich. Mutmaßlicher Täter und Opfer seien nicht miteinander verwandt. Eine Mordkommission habe die weiteren Ermittlungen übernommen.
Polizei bittet, den Verdächtigen nicht anzusprechen
Polizisten suchten am frühen Dienstagmorgen in Herne und den angrenzenden Ruhrgebietsstädten noch nach dem flüchtigen Täter. Über ihn wisse man, dass er Kampfsportler sei. Es sei unklar, ob er darüber hinaus bewaffnet sei. Auf die Frage, ob der Mann für die Bevölkerung gefährlich sei, sagte der Sprecher: "Ausschließen können wir das nicht."
Der Flüchtige wird als rund 1,75 Meter groß, blond und sehr schlank beschrieben. Zudem sei er Brillenträger und trage eine Hose und Weste in Tarnfarben. Die Polizei bittet in einer Mitteilung Menschen, die den Mann erkennen, ihn nicht anzusprechen, sondern umgehend den Polizei-Notruf zu wählen.
